Edward Lee - Die Minotauress

Ephriam Crafter besitzt ein Anwesen voll von wertvollem Scheiß, hauptsächlich aus dem Bereich des Okkultem, und er ist mit seinem Gehilfen Waldo nach Spanien aufgebrochen. Das scheint die Gelegenheit für die beiden Hinterwäldler Dicky und Balls zu sein sich an einem Einbruch zu versuchen. Die beiden sind Kriminelle, die für die örtlichen Schwarzbrennereien Alkohol befördern. Und irgendwie gerät der Schriftsteller mit in den Trubel hinein. Doch das Haus beherbergt eine Gefahr: Einen Spermatogoyle und ein noch schrecklicheres Wesen...


Wertung:


Allzuviel Inhalt darf man von diesem Werk nicht erwarten, denn man kann die Handlung in wenigen Sätzen zusammen fassen. Auch der Inhalt der Abartigkeiten in Form von Gewalt, Sperma und anderen Abstrusitäten ist tpyisch Lee-like, genau wie das Vorkommen von Dämonen. Von dort ist also alles beim Alten gebleiben. Was mir hier an diesem Werk sehr gut gefällt ist zum einen der Bezug zur klassischen Philosophie, wobei ich nicht nachgeprüft habe, ob jetzt die Sachverhalte immer stimmen. Daneben scheint dieses Werk das Bindeglied zwischen vielen anderen Lee-Werken zu sein (allenvoran "Bighead" und "Mr. Torso" aber auch "Flesh Gothic" und "Haus der Bösen Lust") und das hat Lee hier extrem gut gemacht. Gerade aus diesem Grund finde ich es etwas ungünstig, dass dieses Buch jetzt schon erschienen ist, und nicht, nachdem die Werke, die zeitlich vorher geschrieben wurden, ebenfalls erhältlich sind. Es ist ja nicht so, als ob der "Lee-Stoff" ausgehen würde. Ich glaube, dass man erst dann den Zusammenhang direkt begreifen kann.


Was hier aber gerade in Richtung Ende immer mehr stört ist dieses aufgesetzte Gehabe von dem Schriftsteller, von dem wir glaube ich niemals seinen Namen erfahren. Das ist schade. Es hätte mich aber nicht überrascht, wenn es sich dabei um Westmore handeln würde. Die Äußerungen wirden neben Dickys und Balls primitiver Sprache dermaßen daneben, dass mir das nicht richtig zusagt. Auf der anderen Seite entsteht dadurch zumindest geringfügig auch eine Komik, die in keinem anderen Extrem-Werk dermaßen ausgeprägt ist. Das macht "Die Minotauress" wiederum zu einem etwas anderen Buch von Lee.


Unter den Lee-Büchern im oberen Mittelfeld angesiedelt ist die Geschichte gerade für Kenner der anderen Werke durchaus lesenswert. Als Einstiegswerk ist es gänzlich ungeeignet, und da sollte man sich lieber an andere Geschichten herantrauen. 7,5/10 Punkte bleiben als Wertung übrig. Es geht besser, es geht auch deutlich schlechter.

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