Chuck Palahniuk - Lullaby

Carl Streator ist Reporter, und er fertigt eine Reportage über die Fälle von plötzlichem Kindtod an. Und irgendwie hat das alles mit einem Lullaby – einem Wiegenlied – auf einer rätselhaften Seite in einem Gedichtband zu tun, denn die Personen, die dieses Lullaby hören, werden über kurz oder lang plötzlich versterben. Und dann kommt Streator noch in Kontakt mit Helen, die als Immobilienmaklerin meistens Häuser mit seltsamen Todesfällen zu verkaufen scheint. Und auch ihre Assistentin Mona sowie Oyster machen sich durch die USA auf den Weg, um alle Exemplare des Gedichts zu vernichten, denn es ist schließlich gefährlich. Doch auch Carls Begleiter sind gefährtlich, denn sie gehören einem Hexenzirkel an. Und als dann Carl auch noch von der Polizei verfolgt wird, da er mit Hilfe des Gedichts einige Morde begangen zu haben scheint, ist die Verwirrung komplett, aus der es scheinbar kein Entwirren gibt...


Wertung:


Wieder ein Palahniuk der sich nahezu nahtlos in die Abfolge an wirklich sehr guten, geistigen Ergüssen des Autors einreiht, wenngleich keine absolute Spitzenposition erreicht wird. Dies liegt in der Hauptsache in der Geschichte selbst begründet, denn diese ist sehr schwer zu durchschauen. Es gibt dieses Gedicht, es gibt dann auf einmal auch eine Maklerin und alle scheinen sich auf die Suche nach den restlichen Exemplaren zu machen. Dann gibt es aber auch wieder einen Hexensabbat und alles mündet irgendwie ineinander. Nicht zuträglich ist hier außerdem, dass die unterschiedlichen Personen auch teilweise noch in der Lage sind, von anderen Besitz zu ergreifen, und damit ist die Verwirrung komplett. Das macht dieses Buch recht schwer verständlich. Es ist nicht so gravierend wie in „Snuff“ aber es geht in diese Richtung.


Sprachlich ist dieses Buch hingegen sehr gelungen. Zum einen aufgrund der Wutausbrüche, die Carl immer wiederkehrend durch Zählen im Zaun halten kann, sowie auch durch die wiederkehrenden Anzeigen, die immer auf die selbe Anwaltskanzlei zurückzuführen sind. Dadurch wird das Buch an einigen Stellen bewusst komisch, und zwar nicht im Sinne von Slapstick-Komik sondern im Sinne von intelligentem Humor. Auch die vielen Farbbeschreibungen sind extrem gut geglückt. Das das Buch jetzt aber eine Komödie ist, glaube ich eher nicht, aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.


Aufgrund der bisherigen Palahniuks, die ich lesen durfte, und von denen noch einige hier bei mir ungelesen im Schrank stehen, landet dieses Buch knapp hinter „Fight Club“ mit ebenfalls 7 Punkten momentan auf meinem persönlichen 3. von momentan vier vorhandenen Plätzen.

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