Jack Ketchum - Lebendig

Wenn man Angst hat, den nächsten Satz zu lesen, dann kann man sich sicher sein, dass man einen wahren Ketchum vor sich hat.




Auch eine kurze Story kann dich an deine Grenzen bringen

So erging es zumindest mir, als ich mich mit "Lebendig" von Jack Ketchum auseinandersetzte. 155 Seiten fasst die Hauptstory in dem Buch und ich bekam viel mehr Geboten, als die Seitenzahl vermuten lässt. Jedoch kommt es mir keineswegs auf die Seitenzahl an, sondern auf die Geschichte, die erzählt wird. In dem Fall eine Geschichte, die eine Atmosphäre hervorbringt, die mich erschaudern lies und zum Nachdenken brachte. Schuld daran war der psychische und physische Albtraum, den die Hauptperson durchstehen muss.




Lass deine Vorstellungskraft für dich arbeiten


Für mich ist es ein Leichtes, sich in eine Geschichte fallen zu lassen und das geschriebene Wort in Bilder umzuwandeln, wenn das Buch so ausdrucksstark daherkommt wie "Lebendig". Jack Ketchum beschreibt die Qualen so schonungslos und greifbar, dass ich die Schreie und Schmerzen, wie auch die Verzweiflung als sehr bedrückend empfand.




Zwei Blickwinkel


Was geht einem durch den Kopf, wenn man einer anderen Person ausgeliefert ist? Und wie denkt der Täter über seine Tat? Die Fragen werden im Buch beantwortet und zeigt uns beide Seiten der Medaille. Hier wird sogar auf eine ausgeglichene Mischung geachtet, sodass keine der beiden Seiten zu kurz kommt. Dies war etwas das mich angetan hat. Ich schaue gerne in die Köpfe anderer und war erfreut mal so eine Story zu lesen, in denen alle Gedankengänge der Charaktere platz finden.




Darf es mehr sein


Mit den zwei Kurzgeschichten "Tapferes Mädchen" und "Rückkehr" zeigt Jack Ketchum den Leser, wie weitere Möglichkeiten aussehen, anderen Personen Leid zuzufügen.
"Tapferes Mädchen" war für mich so nah an der Realität angesiedelt, dass mir beim Ende ganz anders wurde. Des Weiteren hat sie mir gezeigt, dass es Menschen gibt, die auch in schweren Situationen noch menschlich bleiben.
"Rückkehr" war etwas außergewöhnlicher, wenn man das mit "Lebendig" und "Tapferes Mädchen" vergleicht. Hat bei mir jedoch seine Wirkung, als Tierliebhaberin, nicht verfehlt.




Zu Empfehlen ist "Lebendig", wenn ...

  • du auf psychische und physische Folter in Büchern stehst.
  • dir eine düstere Atmosphäre den Tag versüßt.
  • dich Täter und Opfer interessieren.
  • eine kürzere Geschichte dich zu packen vermag.


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Maya Angelou

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