
Die Geschichte, welche hier erzählt wird, handelt von dem Haus 65 Stirrup Iron Road, einem Haus, in welchem schon mehrfach Verbrechen und Morde begangen worden waren. Zuletzt wurde es von Nicci und ihrem Bruder Sam bewohnt. Nicci, eine Schlampe, die nachdem sie ihren Job an einem Verkaufstand verloren hat, sich als Hobbyhure durchschlägt, bemerkt eines Nachts, das etwas nicht stimmt, als sie den Geschmack von Sperma im Schlaf verspürte. Sie dachte es wäre ihr Bruder, denn sonst ist niemand anders im Haus. Doch bevor sie sich versieht atet es in eine Kotzorgie aus und kurz darauf wird ihr Bruder zerstückelt aufgefunden. In ihrem Wahn wird Nicci in eine Nervenheilanstalt verfrachtet und das Haus steht leer.
Bis eines Tages Chuck und seine Frau Arrianne das Haus kaufen und dort einziehen. Doch das Haus hat nicht vergessen, und so tauchen abartige Pornos auf mobilen Geräten auf, die Darstellungen bis über das Erträgliche hinaus beinhalten. So wundert es nicht, dass Arrianne ihren Mann für verrückt erklärt, als sie die Pornos entdeckt, und das, obwohl es so gar nicht seine Art zu seien scheint. Daneben überträgt sich die sexuelle Stimmung des Hauses auf die Personen, die sich darin aufhalten, was nicht nur auf die beiden Eigentümer zu trifft. Doch warum das so ist, bleibt lange im Dunkeln. Als Arrianne jedoch erfährt, dass jemand in diesem Haus ermordet worden ist, beginnt sie selbst Nachforschungen darüber anzustellen, was es mit dem Gebäude auf sich hat.
Wertung:
Mehr zu schreiben wäre denjenigen unhöflich gegenüber, die dieses Buch noch lesen werden. Es hätte auf jeden Fall in die Extrem-Reihe gepasst, denn Extrem ist hier vieles, was nicht zuletzt an den Geschehnissen im Haus selbst liegt. Vom Prinzip her ist das hier dargestellte hauptsächlich von Kotze und Pornographie dominiert. Dies geht aus meiner Sicht ein wenig zu lasten der Story, denn diese ist zwar da, wird aber auf nicht unbedingt elegante Weise aufgelöst. Lediglich das Ende auf der ganz letzten Seite war in Ordnung so wie es ist.
Optisch ist das Buch vielleicht eins der gelungensten, was überhaupt jemals bei irgendeinem Verlag erschienen ist. Allein der Umschlag ist exzellent in Szene gesetzt. Die Signiervignette trägt natürlich dazu bei, dass dieses Werk für Sammler auch heiß begehrt sein dürfte. Zum Gesamtbild passt, dass die Schrift in rot gehalten wurde.
Warum dieses Buch nicht ganz so hoch mit seiner Wertung kommt, steht im folgenden Spolier.
Die Idee die Autoren selbst im Buch vorkommen zu lassen ist interessant und hätte auch sehr gut werden können. Allerdings missfällt mir dabei, dass dadurch die Handlung kein logisches Ende nimmt, denn wenn die Autoren einfach der Meinung sind, dass die Handlung sich in zu vielen Einzelheiten verliere, dann muss die Geschichte entsprechend angepasst werden. Die Anpassung, die hier vorgenommen wurde, ist aber einfach abstrus. Das fängt bei Flavia an, denn diese wird einfach von Jack Ketchum umgebracht. Man hätte eine Menge daraus machen können, dass entweder Chuck sie oder Flavia Chuck wieder sieht, denn so ist es auf den vorderen Seiten angekündigt. Stattdessen wird sie einfach herausradiert, da sie für das Ende nicht wichtig sei. Außerdem ist es ein wenig unglücklich wenn gleichzeitig ein Dr. Ketchum auf den ersten Seiten (ich glaube als Tierarzt oder so) und später als Autor selbst auftaucht. Da hätte man sich doch etwas anderes überlegen sollen.
Weiter erfahren die Geschehnisse im Haus keine Auflösung sondern es endet einfach damit, dass die Autoren den Charakteren etwas zu Essen zubereiten und anschließend ist alles wie weggeblasen. Und das ist einfach nicht gut. Auch nicht mit dem Nachhang. Man hätte so viele Enden haben können, und das die Autoren in der Lage sind hervorragende Enden zu kreieren, sieht man doch an ihren einzelnen Werken. Warum also hier nicht? Ja, ein solches Ende wie hier hat man hoch nie erlebt und man kann das so machen, aber dadurch erfährt der Hauptplot keine Auflösung und bleibt unvollendet im Raum stehen, so als wenn den Autoren kein besseres Ende eingefallen ist, und das ist einfach schade. Auch der angekündigte Wally Ochse, von welchem Arrianne das Tagebuch gekauft hatte, bleibt auch auf der Strecke. Wieder ein Charakter, aus welchem man etwas hätte machen können. Das führt alles dazu, dass die Wertung einfach hinabsinkt, auch wenn es insgesamt gar nicht so schlecht bei mir abschneidet.
Was außerdem genial gewesen wäre, man aber hier leider versäumt hat: Bereits in Jack Ketchums Lost gibt es die Stirrup Iron Road. Auch in einem anderen Haus dort hat es ein Verbrechen gegeben und Ray Pie hat dort ein Verbrechen begannen. Das ist praktisch eine Steilvorlage für einen Querverweis, der aber nicht erfolgte. Schade eigentlich. Das führt zwar nicht zur Abwertung hätte aber, wenn der Verweis oder die Verbindung in irgendeiner Form vorhanden gewesen wäre, zu einem sehr überraschenden Eindruck führen können. Dies wurde leider versäumt.
Je nach Stimmungslage ist von 6-8 Punkten von 10 alles drin, liegt also oberhalb des Durchschnitts aber auch die optische Schönheit und Aufmachung dieses Buches können den Gesamteindruck des Inhalts nicht vollständig aufwiegen. Deshalb ist einfach nicht mehr drin.
Kommentare 2
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Blaine Autor
Danke. Wahrscheinlich wird es so gewollt sein, allerdings finde ich es bis vielleicht auf die letzte Seite nicht ganz so gelungen. Ein "echtes" Ende hätte mir bei der Geschichte einfach besser gefallen und dann hätte das Buch auch besser abgeschnitten.
Gizmo
Zum Spoiler. Ich denke gerade das ist von den Autoren gewollt, es ist was gänzlich neues, zumindest für mich, kenne bisher nichts vergleichbares. Ich bin auch der Meinung das die Autoren in der Lage gewesen wären ein anderes Ende zu schreiben, es sollte aber, da bin ich mir sicher, einfach so sein, wie es ist. Aber Klasse von dir geschrieben.