Edward Lee – Der Höllenbote

Sehet den Boten. Die Ankunft des Boten ist nahe...


Als Jane Ryan die Leitung der Postfiliale, die gerade im Westen von Danelleton wieder eröffnet worden ist, da das Hauptpostamt mit der Masse überfordert zu sein scheint, übernimmt und Carlton Spence ihr als Stellvertreter zur Seite steht, ist die Welt für die junge Witwe mit zwei Kindern noch alles in Ordnung. Doch die Postangestellten scheinen nicht sicher zu sein, denn seit dem die Filiale wieder eröffnet hat, scheinen sich Gräueltaten in dem kleinen Städtchen zu ereignen, und aus irgendeinem Grund sind fast immer die Postangestellten dafür verantwortlich.


Chief Steve Higgens und seine Kollegen versuchen herauszufinden, was die Ereignisse miteinander verbindet, und was das alles mit den Morden vor 20 Jahren zu tun hat. Eigentlich ist das kleine Städtchen ein ruhiges Pflaster, doch wenn der Bote umgeht, und seine Ankunft naht, werden ganz normale Bürger zu blutrünstigen Bestien und sie gehen hin, und schlachten die Einwohner der Örtchens ab.


Wertung:


Ein typischer Vertreter der Lee'schen Literaturergüsse und einem "Flesh Gothic" nicht unähnlich. Lee versteht es auch hier wieder gekonnt mit seiner Erzählung der Geschichte die Spannung hoch zu halten, so dass man selbst eigentlich schneller lesen möchte, als man die Zeilen wirklich aufnehmen kann, denn dieses Buch hat mich zumindest extrem gefesselt und mitgerissen, sei es in den guten und lustigen Dingen als auch im Bösen. Sprachlich ist ihm das ausgezeichnet gelungen und dieses Werk braucht sich hinter dem bereits erwähnten "Flesh Gothic" als auch hinter "Creekers" absolut nicht zu verstecken. Aufgrund der dämonischen Hintergründe des Boten sind gewisse Parallelen zu "Flesh Gothic" nicht ganz zu verneinen. Das muss aber nichts Schlechtes sein, denn Lee erzählt hier eine gänzlich andere Geschichte, als es in dem anderen Werk der Fall war.


Im Gegensatz zu Lee's Extremliteratur, wobei für manch einen sind auch seine längeren Werke extrem, gefällt mir vor allem der Ideenreichtum, mit welchem seine Geschichten ausgefüllt sind, denn in weniger als 200 Seiten kann man sowas kaum unterbringen. Brutal und grausam ist die Geschichte auf jeden Fall, wobei das kein Garant dafür ist, dass es sich um eine gute Geschichte handelt. Hier kommt es vor allem auf den gesamten Plot und Figuren wie Dhevic oder auch Martin Parkins an, die das Gesamtbild einfach abrunden und nahezu perfekt erscheinen lassen. Es hätte nur noch gefehlt, dass ein gewisser Schriftsteller namens Westmore hier ebenfalls sein Plätzchen finden.


Insgesamt einer von Lee's Besten, und deshalb auch verdiente 10/10 Punkten! :thumbup:

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Kommentare 2

  • Und der erste Lee, den ich mir gekauft habe. :)

  • Schöne Rezi, Blaine..."Der Höllenbote" ist (bislang) mein Lee-Favorit!

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