Joe Hill - Blind

Der Rockstar Judas Coyne lebt mit Georgia, die eigentlich Marybeth heißt, aber da er seine Eroberungen immer nach Bundesstaaten benennt, heißt sie für ihn anfangs Georga, in seinem Haus. Sein Manager weiß, dass sein Schützling immer auf der Suche nach mythischem und mysteriösem Zeugs aus dem Netz ist, und so entdeckt er irgendwann einen Geist, der zu ersteigern ist. Eigentlich ist es ein Anzug und Jude glaubt erst nicht wirklich daran, doch dieser Anzug kommt in einer herzförmigen Schachtel zu ihm nach Hause, und von da an beginnt der Geist von Craddock McDermott ihn heimzusuchen. Nicht nur, dass Marybeth sich beim ausbreiten des Anzugs verletzt, nein, es ist das Grauen, dass hier in sein Haus fährt. Und manchmal auch auf der Straße, denn Craddock besitzt einen Pick-Up, und er scheint Jude überall hin zu verfolgen.


Da er es langsam mit der Angst zu tun bekommt, kontaktiert er die Verkäuferin des Anzugs und bittet um Rücknahme. Doch dabei stellt er Schreckliches fest, denn die Verkäuferin ist Jessica McDermott, und die verfolgt damit einen Plan: Sie will Jude den Geist ihres verstorbenen Vaters auf den Hals hetzen, denn Jude ist schließlich Schuld daran, dass sich Anna McDermott, genannt Florida, ihr Leben genommen hat, weil er sie verlassen hatte. Und da dämmert es Jude, dass er in eine gefährliche Situation geraten ist, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt.


Wertung:


Es gibt hier einige positive aber auch negative Aspekte. Im Gegensatz zu Stephen King, dem Vater von Joe Hill, der im wirklichen Leben Joseph Hillstrom King heißt, kommt er gleich zur Sache und redet nicht in einer ellenlos langen Vorstory um den heißen Brei herum. Von der Geschichte ist es dann leider nicht so außergewöhnlich, wie man es gerne hätte. Auch die Spannung lässt in einigen Anteilen zu Wünschen übrig. Dennoch kann man diesen Roman hier ohne Weiteres gut hintereinander weg lesen. Dabei fällt aber auch auf, dass die Sprache manchmal ein wenig zu verworren oder auch zu einfach gehalten ist, so dass hier gewisse qualitative Mängel angemarkert werden müssen. Das, was Hill am Anfang gekonnt weg lässt, fügt er leider dem Ende hinzu, denn dieses wird länger und länger und länger. Das hätte es nicht gebraucht.


Der "deutsche" Buchtitel ist außerdem komplett unpassend. Der Originaltitel (Heartshaped Box) ist wesentlich besser geeignet und trifft schon eher zumindest ein Kernelement des Werkes.


Hier liegt ein Horrorroman vor, allerdings ist dieser ganz normaler Horror und noch nicht auf dem Niveau seines Vaters, der in der letzten Zeit aber auch nachgelassen hatte. Wer mag, kann hier mal reinlesen, aber wenn, dann nur für einen günstigen Preis. Bleibt abzuwarten, ob andere Werke von ihm mehr überzeugen können. 6,5/10

Rezensionen im Blog...
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Kommentare 2

  • Ich fand das Buch eigentlich ganz okay, auch wenn mir Jude nicht wirklich sympatisch war. Hab noch "Christmasland" hier liegen, mal sehn wie das ist

  • Blind steht bei mir bereits im Regal, aber habe bisher erst von ihm in Teufelszeug (Horns) reingelesen, das hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und der deutsche Titel passt eigentlich auch gut, ist aber eher eine tiefschwarze Komödie, wobei der Horror vielleicht noch kommt.