
Rae und Mark haben ein erfülltes Sexleben während ihrer Ehe. Doch da Rae es nicht gereicht hat, besuchen sie auch Swingerclubs, denn Mark sieht gerne zu. Irgendwann jedoch bemerkt jemand, dass auch das nicht das richtige für die beiden ist, und so bekommen sie eine Einladung nach NightWhere, einem SM-Club, in welchem ihre Wünsche erfüllt werden. Und so zieht es sie dorthin, in die Dunkelheit voller Schmerz, doch Mark ist davon nicht unbedingt angetan, denn er mag den BDSM-Quatsch eigentlich nicht, aber für Rae ist es genau das richtige. Mark stört sich nicht daran, dass seine Frau sich im "Blauen" auspeitschen lässt. Er sucht sich sein Vergnügen dort auf andere Weise.
Doch Rae wird Schritt für Schritt weiter in die Dunkelheit von NightWhere hineingesogen, bis sie das "Rote" betreten darf, in welchem es mehr zur Sache geht, als es im "Blauen" möglich wäre. Mark begleitet seine Frau weiterhin in die dunklen Abgründe. Verletzungen zeichnen sich teilweise auf Raes Körper ab, doch wie von Geisterhand scheinen diese zu verheilen. Der Club findet gefallen an Rae und so verwundert es nicht, dass sie irgendwann nur für sich eine Einladung nach NightWhere bekommt. Sie erzählt Mark nichts davon, da sie befürchtet, dass er enttäuscht sein könnte, und sie möchte ihren Mann nicht verletzen, wenn sie alleine geht. Doch eines Abends geht Rae erneut und bleibt in NightWhere.
Mark beginnt sich sorgen zu machen. Er hatte Rae bei ihrem ersten Alleingang beobachtet, und er kann sich denken, wo sie nun abgeblieben ist. Von da an setzt er alles daran NightWhere und auch seine Frau wieder zu finden, und er nimmt dafür einige Qualen auf sich, denn nicht scheint so stark zu sein, wie seine Liebe für Rae...
Wertung:
Auf dem Titel prangt klar und deutlich: SM-Thriller, und da darf man als normaler Leser von Horrorliteratur schon skeptisch sein, denn passt sowas überhaupt in eine Horror-Reihe? Dazu kann ich nur sagen: Jep! Denn dieser Roman behandelt nicht nur die SM-Szene, die natürlich einen Großteil der Handlung ausmacht. Auch Sex spielt hier eine sehr große Rolle. Stellenweise fühlt man sich an einen Edward Lee Roman erinnert, denn das ist teilweise gleich aber auf der anderen Seite doch ganz anders, denn bei Lee spielen Dämonen eine große Rolle, zumindest in vielen seiner Werke. Hier könnte dies vielleicht der Fall sein. Man hat zumindest das Gefühl, als wenn es darauf hinauslaufen würde. Keine Sorge, hier wird nicht gespoilert, und deshalb verrate ich auch nicht, was schlussendlich gemeint ist.
Dem Autor gelingt es sprachlich und auch von der Gestaltung her, da die Handlung teilweise aus vier verschiedenen Sichtweisen (Mark, Rae, Amelia, Gordon) geschildert wird, extrem gut die Stimmung eines solchen Werks einzufangen, und das ist es, worauf es hier an kommt. Die Spannung wird halbwegs hoch gehalten, denn man weiß nicht, wie Mark es schaffen möchte, Rae wieder zu sehen. Und vor allem: Mit welchem Ergebnis?
Das ist deshalb ein ganz besonderer Horrorroman, um Schmerz, Folter aber auch Leidenschaft, Sehnsüchte und sogar Liebe, auch wenn diese erst auf den zweiten Blick zutrage kommt, denn es ist die Liebe von Mark zu seiner Frau, die die Handlung in Gang und voran bringt, und das als Motiv in einem Horrorroman ist schon außergewöhnlich.
Für mich einer der besten Romane des Jahres 2014 und aus meiner Sicht auch zurecht Finalist des Bram Stoker Awards. Warum der Roman nicht gewonnen hatte, mag wohl an der Thematik liegen. Mir ist das egal, denn ich gebe hier allen ernstes die Höchstpunktzahl von 10/10. Auch Skeptiker sollten dieses Werk einfach mal ausprobieren.
Kommentare 2
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