Robert R. McCammon

  • Puuh, viel Stoff zum Antworten:



    Fangen wir hinten an :D :
    Natürlich muss man sich zwangsläufig mit dem begnügen, was einem zur Verfügung steht.
    Wenn man es nicht besser weiß, dürfte es einem auch in der Regel nicht mal auffallen.


    Korrekt: Zensur fängt im Kopf an.
    Wenn man aus Angst oder gar Anweisung schon vorab anders schreibt, ist das die schlimmste Form der Zensur, denn dann wird es die unzensierte Fassung NIEMALS geben.


    Der durchschnittliche Leser (Hr. Jedermann) legt auf so etwas eh keinen Wert und kauft/liest sowieso nach anderen Gesichtspunkten als z.B. die geneigten Anwesenden.
    Dank Internet/Globalisierung/Foren etc. erfährt unsereiner natürlich mehr, weil er sich auch für mehr interessiert.
    Ergo ärgert er sich auch mehr, denn selig sind die geistig armen.


    Mein Englisch ist nicht so gut und meine Zeit chronisch zu knapp als dass ich Bücher auf Englisch lese, erst recht nicht, um Vergleiche mit schon gelesenen deutschen Übersetzungen anzustellen.
    Sach- und Fachbücher zum Thema lese ich auch nicht (eine Handvoll Ausnahmen gibt's immer), weil ich dieses Herumdeuteln und Hineininterpretieren nicht brauche.
    Das hat mich schon im Deutsch-Unterricht immer genervt, interpretieren zu müssen, was sich der Autor dabei gedacht hat, dem Protagonisten himmelblaue Augen zu verpassen.
    Ich lese aus einem ganz schlichten Grund: Unterhaltung
    Konzentrieren wir uns auf den Horror, dann liebe ich dieses Gefühl von Gänsehaut, Gefahr und Ohnmacht, ohne dass mir wirklich etwas passieren kann.


    Klarstellung und Zustimmung zu Bigheads Aussage:
    Ich liebe den Horror. Horror kann/darf gewalttätig sein, muss es aber nicht. Sex & Gewalt allein ersetzt keine gute Geschichte.
    Oder ums filmisch zu verdeutlichen: Ich liebe Grusel- und Horrorfilme, angefangen von Murnaus NOSFERATU, über die Universal Klassiker der 30er/40er, die Atomic-Age-Monster der 50er/60er, die Hammer/Amicus,die Italo-Zombies und US-Slasher der 80er. Danach finde ich, wird's immer dünner für mich.
    Man sollte nicht den Fehler machen, die Filme miteinander zu vergleichen und gar zu ranken, sondern jeden für sich genießen.
    Dasselbe gilt für Bücher: Sachen wie die Tony Ballard-HCs sind ideale Lektüre für unterwegs und auf Arbeit.
    Festa Extrem lese ich in einem Rutsch am Nachmittag durch. Spaßig, bizarr, gewalttätig, pornographisch - eben extrem.
    Aber beileibe nicht anspruchsvoll, keine Charaktere, mit denen ich mitleide, eher weniger Atmosphäre, keine komplexe Story.
    Ganz anders dagegen Lovecraft:
    Einige Sachen haben mich sehr gelangweilt (wobei ich die nochmal lesen werde, wenn sie im nächsten Festa-Band drin sind), aber andere sind genau so, wie ich sie mir von den Erzählungen ÜBER Lovecraft-Geschichten immer vorgestellt und gewünscht habe. Das mal als gelungene Verfilmung würde ich mir wünschen.
    Lovecraft ist eher was, um sich abends/nachts (am besten bei Gewitter) an den Tisch zu setzen.
    Entweder eine gute Tasse Kaffee und ein paar Stücke Schoko dazu oder wenn absehbar ist, dass man bald ins Bett will/muss ein schönes Glas Rotwein dazu.
    Einen Ohrensessel habe ich leider nicht, und das Rauchen werde ich mir nicht angewöhnen.


    Warum ist HYPERION für dich nicht lesbar?


    Gute Frage, wahrscheinlich eine Mischung aus dem oben von Jörg beschriebenen:
    Falscher Autor, falsches Buch, zur falschen Zeit verknüpft mit dem Problem "Falsche Erwartungen".
    Ist zwar ewig her, aber ich hatte irgendeinen ultimativen Alien-Horror-Grauen-auf-einer-außerirdischen-Welt-Schmöker erwartet, der aufgrund der vielen Lobeshymnen in unerreichbare Höhen katapultiert wurde.
    Ich zitiere mal aus der amazon-Beschreibung:
    "Dazu begeben sie sich auf eine Pilgerfahrt nach Hyperion, wo das Shrike herrscht, ein rätselhaftes, halb organisches, halb mechanisches Wesen, der Inbegriff von Schmerz und Qual. Es bewacht die Zeitgräber, und genau dort erfüllt sich das Schicksal der Pilger - und der Menschheit in der Zukunft. "
    Das war der Anfang von ALIEN und wie es dann auf dem Planeten hätte weitergehen können.
    Ja, und dann kam - für mich - gepflegte Langweile, endlose Beschreibungen von fremden Welten.
    Wenn ich mich recht erinnere, waren das einzelne Geschichten (Kapitel) und ich hab's nach der ersten aufgegeben.
    Keine Chance.
    Danach habe ich noch mal einen Simmons (irgendetwas mit Blut/Vampiren) gelesen, was eher meinem Horror-Faible entsprach.
    Der war o.k., aber hat mich jetzt auch nicht für den hochgelobten Autoren begeistern können.


    Count Death: Dieses Gesicht muss sterben fand ich gut, Hyperion sogar sehr gut. War doch sehr einfallsreich und großartig geschrieben.


    Dito der Campbell: Wenn ich mich recht erinnere, war das doch der Roman,


    Den fand ich auch so zäh wie überhaupt vieles, was damals zu der Zeit bei Knaur erschienen ist.
    Absonderliche Bücher über/mit tote Enten, Pilzen etc.
    Nee, das war/ist nicht mein Ding.


    ich hoffe count
    du kannst mit meiner obigen antwort
    was anfangen... ;)


    Denke schon, Jörg.

    Bücher 2015


    Wird momentan gelesen:


    Tony Ballard 29 - Im Namen des Bösen - Morland, A.F.


    1.Satz: "Kevin Madigan und Amy Doorman schlenderten Hand in Hand durch den großen, düsteren Park."

  • @ bighead
    ich mag auch beide arten von horror.
    es gibt aber bestimmt leser denen mccammon zu anspruchvoll ist.
    muss, wie alles im leben, jeder für sich entscheiden. ;)


    @ count
    jeder hat eine ureigene leserbiographie und seine gründe für
    begeisterung und ablehnung. mir muss ein buch auch spass machen.
    sonst breche ich es ab. - früher hab ich mich durchgequält.
    aber ich mag auch was mich geistig fordert.
    das leben ist zu kurz für unerbauliches. :thumbup:


    edit: mich erstaunt immer wenn mich ein neuer, bisher unbekannter
    autor auf seine besondere art fesselt.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast ()

  • Früher habe ich alles zuende gelesen.
    Sogar LEDERSTRUMPF, den ich unerträglich langweilg fand, aus Respekt vor dem Buch/Autor.


    Mittlerweile gibt es die 10%-Regel.
    Wenn es nach ca 10% des Umfangs keinen Spaß macht, kommt es weg.
    Manchmal zusammen mit allen anderen Büchern des Autors.
    Ausnahme: Serien/Autoren, die ich weiterlesen will (z.B. DAS SCHWARZE HAUS von King & Straub).

    Bücher 2015


    Wird momentan gelesen:


    Tony Ballard 29 - Im Namen des Bösen - Morland, A.F.


    1.Satz: "Kevin Madigan und Amy Doorman schlenderten Hand in Hand durch den großen, düsteren Park."

  • eine regel hab ich da nicht. ;)
    bei fast jedem meiner lieblingsautoren kommt
    auch mal n schwaches buch vor, ---
    mccammon hat sich durch sein buch bei mir hochkatapultiert.
    mal weitergucken. in seinem werken.

  • @ Jörg


    Ich empfehle Dir aus Deinen neu gekauften (Wie viel bzw. wie schnell kannst Du denn lesen????)
    "Unschuld und Unheil" und "Stadt des Untergangs", die fand ich zumindest am lohnendsten.
    Hoffentlich klappt das mit der signierten Ausgabe bei Festa!!!

  • die bücher sind üppig, 1-2 wochen pro buch werde ich brauchen.
    sehr gespannt bin ich auf baal. :)
    mich freut zu sehen wie frank uns mccammon noch
    mehr erschließt!

  • kam heute an für meine mccammon-sammlung:


    unschuld und unheil. knaur, tb, 1992, original: boy`s life von 1991.
    übersetzung: ute thiemann. 798 seiten.


    tauchstation. knaur, tb, 1990, original: the night boat von 1980.
    übsersetzung: stefan troßbach. 400 seiten.


    wandernde seelen. knaur, tb, 1988, original: mystery walk von 1983.
    übersetzung: stefan troßbach. 445 seiten.

  • nachschub für meine mccammon - sammlung :


    höllenritt. knaur, tb, 1989, original: bethany`s sin von 1980.
    übersetzung: joachim körber. 395 seiten.


    baal. knaur, tb, 1990, original: baal von 1978.
    übersetzung: joachim körber. 345 seiten.


    stadt des untergangs und andere horrorgeschichten.
    knaur, tb, 1990, original: blue world von 1989.
    übersetzung: stefan troßbach. 544 seiten.
    inhalt:
    - vorworte
    - blue world
    - chico
    - stadt des untergangs
    - des teufels wunschzettel
    - wenn der eismann kommt
    - maske
    - nacht ruft grünen falken
    - schattenjäger
    - pin
    - das rote haus
    - tödliche spur
    - im käfig
    - wespensommer

  • bin im endspurt der lektüre des großartigen erstlings
    des gelernten journalisten mccammon:
    baal - robert mccammon
    knaur, tb, 1990, original: baal von 1978.
    übersetzung: joachim körber. 345 seiten.


    klappentext: " er ist die saat des bösen. er ist
    der düstere prophet, der das unheil erschafft. er
    ernennt sich zum messias und bringt dabei unglück
    und zerstörung in die welt. er ist baal, der fürst der
    finsternis, und seine anhänger feiern ihn in orgien
    der wut und raserei."

  • Du machst mit Deinen positiven Rezensionen auf jeden Fall Appetit auf McCammon, Jörg! :) Dann muß ich mich in naher Zukunft auf jeden Fall mit diesem Schriftsteller befassen...da ich erst zwei Exemplare seiner Werke besitze, dürfte meine erste Lektüre höchstwahrscheinlich "Höllenritt" werden...und vielleicht gilt dann auch hier mal wieder: Je peinlicher das Cover, desto besser der Plot! ^^

  • @ creed
    baal, der feuergott, beschäftigt mich seit ich
    als 10-jähriger eine darstellung von ihm sah. vor
    ihm hielt ein priester einen nackten säugling, der
    in des gottes schoß voller flammen gelegt werden
    sollte. mccammon ist von beginn seiner autorenschaft
    an ein meister der details, der feinheiten und erschaffer
    unvergesslicher, lebensechter figuren.


    die cover von knaur sind wirklich, größtenteils, seltsam.
    aber: der inhalt zählt! ;)

  • Ein kurzer, aber recht atmosphärischer Beitrag über Robert McCammon und sein Werk...und er selbst wirkt ganz sympathisch...


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  • auf der einen seite ja, auf der anderen seite
    für mich immer schön die freude der neulinge
    am werk des geliebten schriftstellers zu spüren.
    ich als newbie im werk von mccammon bin auf
    alles von ihm gespannt.
    danke horrorland & hans peter fürs anfeuern,
    und power für den thread, damals.


    mccammon hat wirklich etwas eigenes an sich,
    was ich sehr erfreulich finde. und er schreibt texte
    die in mein beute-schema passen. :)


  • nun hab ich als zweites buch von mccammon seinen ersten roman ausgelesen...
    ein roman der besonders durch die figuren des theologen virga und
    des schamanen zark zu gefallen weiß und mit baal einen 70erjahre- bilderbuch-
    bösewicht aufweisen kann und das von höchster religiöser aktualität ist.
    ich habe mich auch jahrzehnte lang mit baal beschäftigt und immer wieder
    über die wirkung falscher messiase aufgeregt. .. mccammon läuft da bei mir
    offene türen ein. - es ist schwer das werk aus den händen zu legen. den schluß
    hätte ich mir jedoch weniger vorhersehbar gewünscht.
    ich weiß noch nicht was ich als nächstes von robert mccammon lese, irgendwann
    will ich alles gelesen haben. meine wertung: *****

    • Offizieller Beitrag

    Einer der Korrekturleser schrieb mir heute nach der Lektüre von SWANS SONG 1 und 2:


    ich habe das Buch genossen!! "Unsere Amerikaner" treiben es hier mit einer patriotisch und religiös (Schöpfungsgeschichte, Heilsbringerin) angehauchten Story mal wieder auf die Spitze, aber es ist fantastisch erzählt - die Charaktere, die Details, und so viele Seiten ohne Langeweile. Das war toll.