Marquis de Sade

  • das "monstrum" donatien alphonse francois de sade, nicht von höchstem adel,
    lebte von 1740 - 1814, verbrachte viele jahre seines lebens in gefängnissen
    wo er seine berühmt-berüchtigten werke verfasste, die lee vorwegnehmen
    oder dali... gleichzeitig gilt er vielen als visionär der moderne, indem er über
    macht, missbrauch derselben und klassengesellschaft schreibt.


    de sade - biographien/ sachbücher die ich empfehlen kann:
    "de sade" - walter lennig
    rororo-tb, 1977
    "marquis de sade" - günther hunold
    moewig-tb, 1982
    "marquis de sade" - otto flake
    dtv-tb, 1966
    "ein portrait des marquis de sade" - raymond jean
    bastei-lübbe-tb, 1990
    "marquis de sade. legende und wirklichkeit" - donald thomas
    bastei-lübbe-tb, 1978
    "der göttliche marquis. leben und werk des donatien-alphonse-francois de sade" -
    jean-jaques pauvert
    list-hc, 2 bände, 1991
    "sexualität ist macht. die frau bei de sade" - angela carter
    rowohlt, brosch, 1981
    "102 gravuren zu justine...,juliette..." bildnisse nach der erstausgabe von 1797.
    kiepenheuer u.witsch-tb, 1970

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  • texte des marquis de sade, die einflussreich auf viele
    kulturschaffende waren:
    "der mensch ist böse. ein erotisch-philosophisches lesebuch" - de sade
    nachwort: michael farin, h.u.seifert "das schwärzeste herz. sade in deutschland"
    heyne tb, 1990.
    "justine oder vom missgeschick der tugend" - de sade, mit einem essay von albert camus
    ullstein tb, 1976
    "juliette oder die vorteile des lasters" - de sade, nachwort: hermann kauß
    ullstein tb, 1989
    "die 120 tage von sodom" - de sade, nachwort: marion luckow
    harenberg hc, 1990
    "gespräche im boudoir" - de sade, nachwort: franz spelman
    moewig-tb, 1983
    "die briefe von florbelle / persönliche notizhefte/ dokumente aus der revolutionszeit /
    briefe aus dem gefängnis / kommentare / biographie" - de sade / marion luckow
    fischer-tb, 1972


    meine de sade-lesezeit war von 1977 - 1993 :)

  • Ich habe (wie bereits an anderer Stelle erwähnt) bisher nur de Sades "Justine" gelesen, erinnere mich aber auf jeden Fall daran, dass es eine echte Leseerfahrung war...diese Literaturform war mir zum damaligen Zeitpunkt in dieser Form noch nicht untergekommen...


    Ziemlich gewagt und kontrovers...und das über 200 Jahre vor "Feuchtgebiete"... :)

  • Ich habe - wie erwähnt - Justine und Julliete gelesen, war sehr interessant. Ich denke, wenn Sade heute noch bei vielen dingen polarisiert, wie muss dss erst vor 200 jahren gewsen sein :D ... die 120 tage von sodom ist bestellt, ich bin gespannt drauf. Aber auch Justine/Julliete habe ich in kleinen happen gelesen, fast über ein halbes jahr. So eine woche NUR Sade könnte ich - glaube ich - nicht aushalten ...

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • Lesen muss ich noch Philosophie im Boudoir & Juliette oder die Wonnen des Lasters.


    Die 120 Tage von Sodom habe ich schon durch (eine schöne gesellschaftskritische Keule) & Justine oder die Leiden der Tugend, leider kann man an manchen Stellen wenig Mitleid für die achso arme Justine empfinden, da die Gute sich wirklich sowas von übelst einfältig erweist.
    Was uns sagt, trau schau wem.


    Seltsam? Aber so steht es geschrieben …

  • ich kann nur die biographien und
    sachbücher empfehlen! sofern man vertiefung
    in sein und schein, macht und ohnmacht,
    horror und geschichte erfahren möchte.
    es weist freilich über reine unterhaltung hinaus...

  • Hey jörg


    Hintergründe wären schon sehr interessant, besonders beim stark politik-kritischem Sodom-Buch :) Was ist - deiner Meinung nach - die beste Bio von Sade?

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
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    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • @ couteau
    "der göttliche marquis. leben und werk des donatien-alphonse-francois de sade" -
    jean-jaques pauvert
    und "de sade" - walter lennig
    rororo-tb, 1977
    kann ich empfehlen!
    ein fachbuch 1.güte zur thematik ist:
    "sexualität ist macht. die frau bei de sade" - angela carter
    rowohlt, brosch, 1981

  • Ja, Justine kann man nicht wirklich in JUSTINE - ODER VOM MISSGESCHICK DER TUGEND bedauern. Das Mädel wird Naiv bis unter die Zehennägel vom guten de Sade beschrieben.


    DIE 120 TAGE VON SODOM sind da schon herber Tobak, obwohl der gute de Sade sich am Ende nur noch in Aufzählungen diverser Folterelemente erschöpft. Wem das aber schon zu heftig ist, der möge bitte gleich die Finger von der filmischen Adaption seitens Pier Paolo Pasolini lassen, der die Handlung in die Zeit des faschistischen Italiens verlegt. Der Film mit gleichem Titel ist echt heftiger Tobak, während manche Verfilmungen von JUSTINE schon einige Lacher produzieren können, weil manchmal echt trashig umgesetzt.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • @ jörg


    Danke, schaue mal im gebrauchthandel nach :)

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    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • ich kann und will de sade nicht verniedlichen. der
    sex ist bei ihm nie blümchensex, menschen werden aufs irrste missbraucht und
    gefoltert und seine maxime, alles machbare darzustellen, gilt.


    wichtig ist aber in welche zusammenhänge er dies setzt, und
    ob laster oder tugend, hält er uns lesern einen gnadenlosen spiegel
    vor, wie kaum ein anderer autor.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast ()

  • Insgesamt überspitzt er ja auch den moralischen Anspruch gegenüber der moralischen Realität in seiner Zeit und führt da gerne auch die Religion bzw. die Kirche vor (folternde Mönche, notgeile Priester usw.). Ein Umstand, der ihm damals wohl wenig Freunde in der gehobenen Gesellschaft eingebracht haben mag. Schätze mal, da fühlten sich damals auch einige empfindlich von de Sade auf die Füße getreten.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • de sade wurde, so die meinung fast aller seiner
    biographen,als sündenbock der oberen
    klasse, geopfert,- er kam ins gefängnis. der
    hochadel und die kirchenfürsten in frankreich machten die orgien,
    wie de sade sie ähnlich in haft geschildert hat, weiter
    und wurden erst von der franz.revolution gebremst...
    de sade machte im kleineren rahmen auch mist,
    denn sonst wäre er ja als unschuldslamm reingewaschen
    vom lauf der geschichte, aber sein sadismus floß zu
    allergrößten teilen in seine texte...

  • ^die 120 tage sind wirklich harter stoff ... nach hundet seiten am stück fühlt man sich als täter und voyeur und so einiges mehr und ich hab das ständige gefühl der ausweglosigkeit dieser geschichte

  • die 120 tage sind wirklich hart ..unerbittlich ...will nicht hier rum jammern aber zu viel ist zu viel .....ich weiß hat nix miteinander zu tun und vergleichen ..in hundert jahren nicht ..aber da lobe ich mir einen edward lee ..da kann man wenigstens noch darüber lachen ....


    habe die ehre