Marquis de Sade

  • heute meiner sammlung über de sade einverleibt:
    "Vom Geist der Übertretung und Vernichtung. Der Ursprung der Gewalt im Denken des Marquis de Sade"
    - Heinz-Günther Stobbe.
    verlag friedrich pustet, brosch. 2002, 118 seiten.
    ein theologe und friedensforscher interpretiert de sades leben und werk.

  • Habe noch nichts von ihm gelesen - werde ich aber womöglich früher oder später mal. Ein gewisses Interesse weckt es schon.
    Wäre das nicht auch einmal etwas für die Extrem-Reihe - alte (womöglich vergessene) Werke wie etwa die vom Marquis de Sade, die die Eigenheiten des modernen Extrem-Horros vorwegnehmen oder ihnen den Weg bereiteten?

  • de sades werk gibts, enki, in so vielen billigausgaben, das lohnt wohl kaum.
    etliche seiner texte sind zudem politisch oder halbphilosophisch, - das interessiert
    bestimmt viele leser überhaupt nicht.
    für mich nimmt er, wie ich im forum manchesmal behauptet habe, extreme horror
    vorweg... vergessenes gibts von ihm aber nicht, wohl aber viel vernichtetes, er hat sein
    "werk" ja im gefängnis geschrieben, in winziger schrift und mit hilfe seiner frau
    rausgeschmuggelt.

  • Zitat

    de sades werk gibts, enki, in so vielen billigausgaben, das lohnt wohl kaum.


    Ich meinte nun auch nicht den Herrn Marquis selbst, sondern eher andere, weniger bekannte Autoren und Geschichten von ähnlicher Art. Wozu brauche ich de Sade im Festa-Verlag, wenn man seine Bücher doch für unter 1€ als ebook bekommt? Würde mich aber in der Tat interessieren, ob es noch weitere Autoren dieser Stilrichtung in jener Zeit gab bzw. welche (bekannt unter den "alten" Autoren wäre mir höchstens Hanns Heinz Ewers, aber der kam ja nun wesentlich später).

  • wenn du dergleichen nachforschst, wirst du einige autoren finden.
    auch so mancher kommerzverlag hatte reihen mit obskurer literatur
    ende der 60er bis mitte der 70er.
    viel spass beim forschen & entdecken... ^^

  • Ich glaube ich werde dieses Jahr mal mit dem Projekt "Marquis de Sade" beginnen. Habe bisher noch keines seiner Werke gelesen. Aber das sollte ich besser mal ändern ^^


    Gibt es ein "Einsteiger"-Werk, dass ihr empfehlen könnt? Und muss man der Vielzahl von Ausgaben, welche existieren, etwas berücksichtigen?

  • @depfaelzer
    zum einstieg empfehle ich dir:
    für dein hintergrundwissen über de sade und sein werk:
    "sexualität ist macht. die frau bei de sade" - angela carter
    rowohlt, brosch, 1981.
    und
    sein großes meisterwerk:
    "die 120 tage von sodom" - de sade, nachwort: marion luckow
    harenberg hc, 1990.

  • da kann ich dir z.b.
    Marquis de Sade
    couteaus eintrag vom 9.12.13 ans herz legen.


    es gibt gesammelte werke in masse. einige kürzen halt texte und sind ähnlich obskur.
    meine auswahl ist zwar zusammengestoppelt, aber ungekürzt.

  • Wow, 10 Bände für 2 Bücher ... nicht schlecht ^^ Das wären dann die Werke "Justine" und "Juliette".


    Hatte zuerst die 5-Bändige Reihe aus dem Könemann Verlag entdeckt, die scheint aber unvollständig zu sein.


    Meintest du diese Ausgabe von "Die 120 Tage von Sodom": LINK ?

  • ja, ich meinte diese schöne ausgabe, @depfaelzer !


    die köennemann-ausgabe enthält die bekannteren werke de sades.
    ich habe sie mir mal kurz angeschaut, und entdeckte da keine
    besonderheiten.


    du wirst sicher einen dir genehmen weg finden, um den
    französischen kult-autoren zu entdecken.


    de sades werk ist riesengroß, obwohl zensoren und vollzugsbeamte,
    er schrieb es ja in haft, sehr vieles vernichtet haben.
    seine frau schmuggelte seine texte aus dem gefängnis,


    ob es eine wirklich vollständige deutsche ausgabe gibt ?
    ich habe da leider meine zweifel.
    es gibt wohl eine liebhaberausgabe von anfang des 20. jahrhunderts,
    aber das war ein privatdruck mit geringer auflage.

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  • Danke für die Rückmeldung @jörg


    es ist echt verrückt wieviel Ausgaben es zu seinen Werken gibt... macht aber auch Spaß sich da durchzuwühlen :D


    Habe soeben die schönen Privatdruck-Ausgabe von Sodom in zwei Teilen entdeckt. Sieht echt edel aus... man man ... das kommt man ja in Versuchung ^^

  • ja, de sade sammeln kann süchtig machen.
    ich kannte da mal einen sammler, der hat nur de sade gesammelt.
    eine bibliothek voll de sades büchern, büsten des autoren, gemälde und erde
    seines geburtsortes.


    auch ihn zu lesen ist bedeutsam, weil er ein talent zur darstellung hat
    und beileibe nicht nur gierige, vernichtende lust ausdrückt.
    es geht sehr viel um macht und soweiter, auch politik. und planung der untaten.
    um schein und sein.

  • bücher ohne moral
    Markus Krajewski und Harun Maye im Gespräch mit Andrea Gerk


    "„Böse Bücher“ verzichten auf eine Anleitung zum moralischen Urteil. Das sagen die beiden Medienwissenschaftler Markus Krajewski und Harun Maye. Ihr gleichnamiger Band sammelt Aufsätze zur Literaturgeschichte – von De Sades „120 Tagen von Sodom“ bis zu Buschs „Max und Moritz“.
    Das Gegenstück zum „guten Buch“ muss nicht unbedingt das „schlechte Buch“ sein, das sagen die beiden Medienwissenschaftler Markus Krajewski und Harun Maye. Zusammen haben sie eine kleine, feine Auswahl so genannter „böser Bücher“ zusammengestellt. Darunter sind J. M. Coetzees „Warten auf die Barbaren“, Thomas Bernhards „Holzfällen“ oder Curzio Malapartes „Kaputt“, aber auch Wilhelm Buschs „Max und Moritz“.
    Böse Bücher – so meinen die beiden – seien solche literarischen Werke, bei denen der Autor keine klare Bewertung der Personen und Zustände vorgebe. Das führe dazu, dass der Leser plötzlich Sympathie für Verbrechen empfinde oder mit Protagonisten mitleide, die eigentlich kein Mitleid verdienten.
    Typisch sei, dass solche „bösen Bücher“ den Rezipienten länger beschäftigen als gedacht. Weil der Autor auf ein moralisches Urteil verzichte, sei die Lektüre eine größere Herausforderung. ..."
    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=449198

  • @jörg , ich werde deiner Empfehlung mit "Den 120 Tagen von Sodom" folgen ;) Bin gerade nur am grübeln, ob ich mir den zweibändigen Privatdruck zulegen soll, oder nicht... der sieht so schön aus ^^ Werde aber meine Entscheidung auf jeden Fall kundtun ;)

  • Hmm jetzt habe ich mich sozusagen für den 2-Bändigen Privatdruck entschieden, nur um festzustellen, dass es zwei unterschiedliche Ausgaben gibt ^^


    # Eine mit goldgeprägten Autor und Titel auf dem Vorderdeckel, nummeriert, Schriftfarbe schwarz
    # Eine mit goldgeprägten Logo der De Sade Initialen MDS, nicht nummeriert, Schriftfarbe braun-rot.


    Das sind Luxusprobleme ^^