Paul Auster

  • Ich habe das recht dünne Werk "Das rote Notizbuch" ausgelesen...wie üblich wunderbar von Paul Auster formuliert, kleine Begebenheiten aus seinem Leben oder aus dem von Freunden und Bekannten; trotz ihrer teilweise wirklich verblüffenden Inhalte sind alle Geschichten wirklich geschehen, wie der Autor betont.
    Teils amüsant, teils traurig, aber stets erstaunlich, welche Zufälle im Leben der Menschen geschehen können...ich mag das Buch sehr, es zeigt hervorragend, mit welch leichter Hand Auster den Leser durch seine Welt führt...ob man gewillt ist, für so wenig Seiten allerdings den normalen Bücherpreis zu bezahlen, muß jeder für sich entscheiden...zum Antesten wäre der antiquarische Kauf vermutlich sicherer.


    Auf jeden Fall gute vier Sterne wert!

  • Na, bin ich denn mit 9 büchern noch nachzügler? :D
    Begeistert von auster bin ich auch. Aber erstmal lesen, was ich jetzt alles gekauft hab, dann kommt mal wieder was.
    Und wenn es das rote notizbuch mal für einen euro oder so gibt, dann kommt das mit, klingt interessant :)

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • heute kam von rebuy
    paul austers "smoke / blue in the face. zwei filme
    mit einem vorwort des regisseurs wayne wang, drehbuch-texten, notizen, bildern
    und interviews.
    rororo-tb, 1995, übesetzer: werner schmitz, gerty mohr. 287 seiten.
    darsteller, ich habe die filme in einer box, sind, u.a.:
    smoke. Harvey Keitel,William Hurt,Ashley Judd,Forest Whitaker. :thumbup:
    blue in the face.Harvey Keitel,Michael J. Fox,Mira Sorvino,Lou Reed,Madonna,
    Jim Jarmusch,John Lurie uvm. :thumbup:

  • Ich habe soeben Paul Austers Roman "Unsichtbar" beendet...was für ein grandioses Buch!


    Vielschichtig und komplex, bevölkert von äußerst interessanten Figuren...das Werk schildert ein Jahr im Leben des 20-jährigen Adam Walker, eines Literaturstudenten, der 1967 die Bekanntschaft eines Mannes macht, der weitreichenden Einfluß auf den Rest seines Lebens nehmen wird...hier zeigt sich, wie ein spezielles Ereignis das gesamte Dasein eines Menschen verändern kann.


    Aufgeteilt ist das Buch in vier große Kapitel, und hier zeigt sich wieder die schriftstellerische Begabung von Paul Auster...Kapitel 1 wird aus der Sicht Adam Walkers geschildert, Kapitel 2 aus der Sicht von Walkers Freund James Freeman, der Walkers unvollendetes Manuskript dem Leser zugänglich macht...Kapitel 3 erzählt den zweiten Teil des Manuskripts und der 4. und letze Abschnitt berichtet von Freemans Nachforschungen bezüglich seines alten Freundes...alle diese hervorragend geschriebenen Erzählstränge sind kunstvoll verknüpft, und am Schluß bleiben (wie immer bei Auster) mindestens fünf große Fragen der Geschichte offen...darüber muß man sich im Klaren sein, wenn man sich mit diesem Schriftsteller befasst.


    Auster spielt auch hier wieder mit dem Thema 'Literatur' auf mehreren Ebenen, Realität vermischt sich mit Fiktion, der Leser weiß (auch nach Beenden des Buches) nicht genau, welche Teile der Erzählung aus dem wirklichen Leben Adam Walkers stammen, und welche Begebenheiten der Fantasie des Protagonisten entspringen.


    "Unsichtbar" beinhaltet wieder einmal viele Parallelen zu Austers wirklichem Leben...Adam Walker ist 1967 20 Jahre alt, sprich 1947 geboren...genau wie Paul Auster. Walker studiert an der Columbia...auch Auster hat das getan. Der Schriftsteller baut immer wieder Selbsterlebtes in die fiktionale Story ein, was ich persönlich sehr reizvoll finde...


    Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch von den Austers, die ich bisher gelesen habe, am besten gefiel, und vergebe guten Herzens die (in meinem Punktesystem) höchste Note *****+.

  • ausgelesen:
    winterjournal von paul auster. *****+
    hc, 2013, rowohlt, in der übersetzung von werner schmitz, 254 seiten.
    2012 us.erstausgabe.


    wäre paul auster ein popstar und klatschpressen-promi wäre
    diese körperbiographie ein füllhorn für skandalüberschriften und
    doch gepflegter offenheit.
    ein anreger zur ureigenen erforschung des eigenes lebens
    ist dieses buch auch. nebenbei analysiert auster den 1950er
    d.o.a. -film und erzählt eine anekdote über die hand von james
    joyce.
    krankheiten als wahrer horror bekommen auch ihre brillianten
    auftritte, aber vor allem eine gigantische aufarbeitung seines
    lebens, in einem körper, der freude und lust, aber auch traumatisches
    und krankheit erlebte. auster gelingt es abstand zu sich zu gewinnen
    und in die psychologie der lebensaufarbeitung ( biographik ) zu
    stossen.
    schöne zeiten und krankheiten und tode naher menschen
    lodern auf. beziehungen und dann die begegnung mit siri h.,
    sorgen, unfälle, entspannung.
    das buch hab ich regelrecht unter zwang lesen müssen, atemlos,
    lächelnd, tränen in den augen.
    in 21 mansarden, wohnungen und häusern hat der raucher auster bisher
    gelebt. träume, düfte, sex, bücher - es ergibt sinn im universum auster! :)

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  • Ich mag es stets, wenn ein Schriftsteller Selbsterlebtes und Selbsterlittenes in nur leicht verschleierter Form in seine Werke einfließen läßt, eine Technik, die in vergangener Zeit in sehr starkem Maße z.B. Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald oder Franz Kafka anwendeten...in der heutigen literarischen Welt wird dies nur noch von einigen Autoren (wie Paul Auster) betrieben...