Soeben beendet: Dan Simmons "Der Berg"
Wieder mal ein Meisterwerk epischen Ausmaßes - spannend, bildgewaltig und extrem gut recherchiert. Oh Mann, wie sehr ich diesen Autor mittlerweile liebe...
Leider ist "Der Berg" aber auch wieder ein gutes Beispiel dafür, wie irreführend die deutschen Titel und Klappentexte beim Heyne-Verlag manchmal sind. So suggeriert der Titel und der Klappentext, dass es einzig und allein um die Expedition zur Besteigung des Mount Everest durch George Mallory und Andrew Irvine geht. Dies stimmt nicht - es geht um eine Expedition, die ein Jahr später stattfindet, um einen weiteren verschwundenen Bergsteiger zu suchen/zu bergen, der gar nicht zur Mallory/Irvine-Expeditionb gehörte. Mit der historisch echten Besteigung von Mallory/Irvine hat das Buch direkt eigentlich überhaupt gar nichts zu tun!
Und dann nimmt die Handlung im letzten Drittel doch einen teilweise etwas abstrusen Lauf. Doch wenn man sich den Originaltitel "The Abominable" anschaut (was wörtlich übersetzt "abscheulich", "grässlich" bedeutet, aber auch ein Synonym für "The Abominable Snowman" darstellt, welches nichts anderes ist als der sagenumwobene Yeti!), so ist man im Original schon vorgewarnt...
Nichtsdestotrotz - ich fand das Buch genial (auch oder gerade weil ich damit gerechnet habe, dass es bei einem Simmons nicht einfach "nur" um die Besteigung eines Berges geht)
Ich freue mich auf hoffentlich noch viele weitere Romane von Dan Simmons