• Ich habe ja vor Kurzem "Christmasland" von Joe Hill ausgelesen und bin dann bei der Suche nach anderen Veröffentlichungen des guten Mannes darauf gestoßen, dass sich hinter dem Pseudonym Joe Hill ein Mann namens Joseph Hillstrom King verbirgt. Jawoll, einer der Junioren von Stephen King. Was denkt ihr über die Geheimniskrämerei hinsichtlich der wahren Identität - besonders wenn man bedenkt, dass Hill ja im gleichen Genre wie sein alter Herr unterwegs ist? Und habt ihr schon was von ihm gelesen, was abseits von Christmasland empfehlenswert wäre? Mir hat der Stil ganz gut gefallen, eigenständig und ohne beim Senior abgekupfert zu wirken.


    Dt. Veröffentlichungen:


    Black Box - Heyne, 2008
    Blind - Heyne, 2007
    Teufelszeug - Heyne, 2010
    Christmasland - Heyne, 2013

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


    visit me @ stuffed-shelves.de

  • ich habe black box, blind und teufelszeug im regal.
    blind und teufelszeug hab ich gelesen, wobei mir blind
    besser gefiel. hill ist gut, aber zwingend muß ich nicht
    alles von ihm lesen...

  • Ich habe bislang von Joe Hill noch nichts gelesen, habe mir vor kurzem allerdings "Blind" zugelegt, um den Schriftsteller bei Gelegenheit mal anzutesten.
    Seine etwas verborgene Identität kann ich in seinen Augen vollkommen nachvollziehen, da er ja als eigenständiger junger Autor und nicht als Sohn von Stephen King wahrgenommen werden wollte...mit diesem berühmten Namen trägt man bestimmt eine schwere Last mit sich und wird (besonders als Debütant) ständig mit seinem berühmten Vater verglichen...


    Oh, da fällt mir ein, ich habe ja vor einiger Zeit "Im hohen Gras" gelesen, eine e-book-Novelle, die Joe Hill gemeinsam mit seinem Vater verfasst hat dies ist dann also meine bisher einzige Begegnung mit Hill)...recht spannend und sehr unterhaltsam, hat mir gut gefallen, auch wenn ich natürlich nicht sagen kann, wie hoch jeweils der Schreibanteil der beiden Autoren war...

  • Argh, seine romane hören sich so wunderbar genial an, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen ;(
    Wenn ich einen hill anfange, dann wohl das epische christmasland, denn das hab ich schon zu hause stehen. Teufelzeug würde mich aber auch unheimlich interessieren, weil es ein ziemlich "rockiger" roman sein soll :D
    Mal sehen, fest steht: in sachen originalität bri den storys ist hill seinem vater sogar überlegen, wenn man sich das so anschaut! Stil, sprache, durchhaltevermögen ... kann ich nicht beurteilen. Noch nicht.

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • Sorry jörg, ich beziehe das auf leseproben und klappentexte. Die storyline von Teufelszeug zum beispiel klingt -- schade ist es, aber wahr .. für mich 10 mal origineller als die der letzten king-romane, ja, fast aller king-romane.
    Natürlich gefallen mir kings bücher ausgesprochen gut, aber es ist wahr, dass er sich selten in letzter zeit etwas vollkommen neues überlegt. Dr. Sleep wsr ein wunderbarer roman, aber in erster linie wegen der überragenden sprache. Neue ideen - mhm, geht so (okay, steam und die rentner, das war schon "ein bissel" innovativ). Grade bei romanen wie die arena sieht man aber, dass king die charakterentwicklung und die beschreibung psychologischer vorgänge sehr sehr viel wichtiger ist als die story.
    Hills stories klingen für mich frischer und cooler, wenn man sie jetzt mal ohne ein buch von ihm wirklich zu kennen, sondern nur mit den klappentexten und ersten paar kapiteln in den leseproben, gegen die seines vatera ausspielt ... gewinnt für mich hill.
    Aber eine gute grundidee (vieo mehr wird mir durch einen klappentext vermittelt!) macht noch keinen tollen roman -- sie legt nur einen sehr sehr wichtigen grundstein dafür. Schon klar.

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  • Couteau
    ich kann deine aussagen nicht so recht
    nachvollziehen. teufelszeug erinnerte mich immer,
    bevor ich den roman las, an kafkas die verwandlung.
    was soll dann an hills buch originell sein ?
    und blind ist ne sehr gute geistergeschichte.
    aber auch nix, was es nicht ähnlich schon gab...


    es geht mir bei hill wie mit vielen anderen autoren,
    so toll kam er einfach bei mir nicht an, um nun alles von
    ihm lesen zu müssen.
    es gibt deutlich bessere erzähler.


    zum thema pseudonym finde ichs nur o.k. wenn er sich
    nicht, wie etwa sein bruder owen, an den namen hängt
    um erfolge einzufahren!

  • Heutzutage ist es fast unmöglich, als Künstler noch etwas völlig Neues zu schaffen, egal, ob in der Literatur, beim Film oder in der Musik...alles war schon mal in der einen oder anderen Form da, es wird lediglich durch ein paar eigene Ideen des jeweiligen Autors (bleiben wir mal bei unserem Hauptmedium dieses Forums) etwas modifiziert, um es origineller zu gestalten, aber die Grundplots waren in irgendeiner Form eben alle schon mal da, teilweise sogar schon im vorletzten Jahrhiundert...


    Und auch bei Joe Hill ist dies nicht anders... ^^

  • handwerklich ist hill wirklich gut. sonst hätte
    er es auch sicherlich bald gelassen, das schreiben.
    aber er ist nicht der virtuose der worte.
    ich habe die bücher nichtsdestoweniger in guter erinnerung...

  • Also, dass Joe Hill ein Sohn von Stephen King ist (wie viele Kinder hat er denn noch mal ?), wusste ich eigentlich schon recht früh. Habe mir dann auch den Roman TEUFELSZEUG zugelegt. Nur gelesen habe ich ihn bisher noch nicht, weil mich die Story (anhand der Leseprobe) bisher noch nicht wirklich gereizt hatte.


    Und ja, alles war irgendwie und in veränderter Form irgendwo schon mal da, deshalb verstehe ich auch viele mehr oder weniger bekannte Rezensenten nicht, die (egal ob Roman oder Film) immer wieder bemängeln das hier niemand etwas "total Neues" auf den Markt schmeißt. Fakt ist, es gibt immer wieder neue Variationen, Querverbindungen, Mischungen und Ausgangslagen, doch etwas "total Neues" wird sich da niemand am Fließband aus den Fingern saugen können, weil es einfach so nicht funktioniert. Trotzdem hat z.B. jeder Autor/jede Autorin ein völlig eigenes Bild von der Story im Kopf und so wird dann doch ein höchst interessanter und spannender Lesegenuss daraus.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D



    • Offizieller Beitrag

    Ich habe Black Box und Blind gelesen. Blind gefiel mir ausgesprochen gut, Teufelszeug und Christmasland habe ich im Bücherregal stehen, aber noch nicht gelesen.
    Den Locke & Key Comic, welchen er als Autor betreut, habe ich hier schon mehrmals lobend hervor gehoben :thumbup:


    Das Joe Hill ein Pseudonym verwendet ist doch nur verständlich. Er möchte sich ja selber einen Namen machen und nicht nur auf Grund seines berühmten Vaters bekannt werden. Verstehen kann ich das durchaus, falls das der alleinige Grund für sein Pseudonym sein sollte. Allerdings sind mir solcherlei Dinge auch ziemlich egal. Ich kaufe die Bücher eines Autoren nach Gefallen und nicht wegen des Autoren (berühmter) Verwandschaft ;)

  • @ K. Wolfram: Stimmt schon, letztendlich ist mir auch wurscht, dass eine Story so oder in ähnlicher Form schon öfter da war...für mich zählen nur folgende Kriterien: Die Story muß mich interessieren, sie muß mich packen und der Schreibstil muß mir zusagen..dann ist es vollkommen okay, dass einem die Geschichte schon leicht bekannt vorkommt...


    Joe Hills Vater Stephen King bringt (wie Couteau schon meinte) auch nicht die innovatisten Storys auf den Markt...aber sein Stil ist unverwechselbar und erzeugt einen Sog, dem man sich als Leser nur schwer entziehen kann...wenn man diesen Stil mag. Aus diesen Gründen bin ich auch auf meine (vielleicht baldige) erste Lesebegegnung mit Joe Hill gespannt...

  • Also hat zumindest noch niemand eine totale Enttäuschung erlebt. Das ist gut, "Blind" und "Teufelszeug" sind geordert und der SuB wächst ;).


    Das Thema Innovationen und Originalität sind tatsächlich immer so eine Sache. Für mich kommt es dabei eher auf letzteren Punkt an. Kann ein Autor/ Filmemacher einen zwangsläufig schon bekannten Stoff durch seine eigene Arbeit aufwerten, hat der entsprechende Titel einen Wiedererkennungswert? Spult jemand nur etwas bekanntes zum x-ten Mal ab, ohne dabei irgendetwas eigenes hinzuzufügen (siehe zum Beispiel die Masse an Zombiefilmen), schlägt sich das natürlich schon negativ in meiner Besprechung nieder.

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


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  • es geht mir nicht um die autoren, weder king noch hill;
    wenn man als leser aber nichts von jemandem kennt und dann schon
    weiß, der ist besser als jemand den man als gut befunden gelesen
    hat, find ich das verquer. egal in welcher art literatur... in der musik
    sollte man ja auch hören bevor man bewertungen aufstellt :)
    allein darum gings ...
    mir ist auch wichtig wie jemand was schreibt... wie geschrieben
    finde ich hills schreibe gut, aber vom hocker hauen mich andere
    schriftsteller.


  • Das Thema Innovationen und Originalität sind tatsächlich immer so eine Sache. Für mich kommt es dabei eher auf letzteren Punkt an. Kann ein Autor/ Filmemacher einen zwangsläufig schon bekannten Stoff durch seine eigene Arbeit aufwerten, hat der entsprechende Titel einen Wiedererkennungswert? Spult jemand nur etwas bekanntes zum x-ten Mal ab, ohne dabei irgendetwas eigenes hinzuzufügen (siehe zum Beispiel die Masse an Zombiefilmen), schlägt sich das natürlich schon negativ in meiner Besprechung nieder.


    Klar, wenn jemand zum x-ten male eine Kopie von einer Kopie fabriziert, dann ist das auch weder Innovativ noch originell. Da gebe ich dir völlig recht.


    In dem Punkt gehe ich schon davon aus, dass der Autor aus einem bekannten Setting das beste heraus holt und eigene Ideen, Wendungen und Verläufe der Story angedeihen lässt, die den Gesamtroman dann ja auch wieder irgendwie anders und interessant/spannend machen. Wer da quasi nur abkupfert, der hat schließlich nichts von seiner eigenen Fantasie mit hinein gepackt und dem gehören natürlich die Ohren bis zum Boden langgezogen.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D



  • habe teufelszeug beendet ...was für eine geschichte joe hill hat es voll drauf eine etwas andere geschichte zu erzählen ,die psychologisch absolut unter die haut geht ...er nimmt einen mit auf eine reise , die man so mal überhaupt nicht erwartet hat ...und im gegensatz zu blind ,merkt man hier ,daß er sich auf anderes terrain begibt . tolles buch absolut zu empfehlen :thumbup:

  • habe teufelszeug beendet ...was für eine geschichte joe hill hat es voll drauf eine etwas andere geschichte zu erzählen ,die psychologisch absolut unter die haut geht ...er nimmt einen mit auf eine reise , die man so mal überhaupt nicht erwartet hat ...und im gegensatz zu blind ,merkt man hier ,daß er sich auf anderes terrain begibt . tolles buch absolut zu empfehlen :thumbup:


    cool genau das buch hab ich letztens unter den mängelexemplaren gefunden und gekauft für 2 euro. ich glaub das lese ich demnächst auch mal

  • @ alex
    werd ich mir mal anschauen ..danke
    ich finde joe hill hat sehr viel von seinem vater , (falsch ausgedrückt ) er hat viel von ihm gelernt wage ich mal so inden raum zu stellen . was den aufbau und die geschichtenführung betrifft,den aufbau sozusagen das drumherum . aber was er daraus macht ist 100% hill . seine bücher lesen sich wie im rausch weg ,das war schon das zweite mal ,der maNN weiß genau was er macht