Allgemeine Bücherrezensionen...

  • Das Buch wird auch recht stark beworben...meistens ein Hinweis darauf, dass es nicht wirklich der Kracher ist...und wie Vincent schon meinte, der Roman kommt mal wieder auflagenfördernd zur genau richtigen Zeit...es existieren übrigens auch schon Bücher über Vampire in Berlin, jetzt sind es Zombies...also wird's langsam Zeit für "Werwolfe am Brandenburger Tor"...John Sinclair, übernehmen Sie! :)

  • gestalt des letzten ufers - michel houellebecq / dumont *****+
    hc, 174 seiten. franz./dt. übersetzung: stephan kleiner, hinrich schmidt-henkel.

    die buchgestaltung ist wie die einer sammlerausgabe: wunderscön aufgemacht mit
    astralblauer schrift auf dem düsteren schwarz dieses schwanengesangs eines
    der bedeutendesten lebenden autoren, wie viele bekannte kritiker meinen. er
    hat freilich auch viele gegner, die seit der verleihung des prix goncourt 2010 langsam verstummen;
    zu diesem französischen provokateur müßte ich hier einen thread beisteuern,
    nicht nur wg. seines unbequemen lovecraft-buchs,
    sondern wg. elementarteilchen und vielen anderen werken, gedichten, essays
    und romanen. seiner musik. seinen filmideen.
    die gedichte geben den blick auf einsamkeit und alter preis.( houellebecq ist
    drei jahre älter als ich.) sex war für ihn das letzte heilmittel, schon immer.
    jetzt ist alles für ihn ohne den schwung der jugend, eine konstante
    der erinnerungsfreude.
    es gibt unzählige anspielungen in gestalt des letzten ufers auf sein werk. auch biographisches. alles
    ist ein düsteres abschiednehmen. bisher sein eindringlichster lyrikband.
    michel, vergiss das atmen nicht ;)

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  • als einstieg: elementarteilchen. unbedingt.
    die dt. verfilmung hat wenig mit dem buch zu tun,
    auch ein hörspiel mit der musik von blixa bargeld ist
    nur ein schatten - das buch hat mich weggepustet!
    lang ists her 8o

  • Danke für den Tipp, Jörg! Den Film "Elementarteilchen" habe ich mir nicht angetan, vermutlich wegen meiner (zu häufig) bestätigten Vorurteile gegenüber der deutschen 'Filmkunst'...fast alles, was ich mir aus unseren heimischen Gefilden im Kino anschaue, sieht aus wie 'ne RTL-Produktion für den Dienstagabend...


    Aber mit der Inhaltsangabe des Buches (und der anderen Houellebecq-Werke allgemein) werde ich mich mal beschäftigen...

  • der film war in die falsche richtung mutig... sex
    allein macht das buch von houellebecq nicht aus!
    vieles wurde weggelassen.
    auch finde ich die besetzung falsch, nur große namen
    aber bis auf martina gedecks arbeit wenig ruhm bei dieser verfilmung.
    auch den regisseur oskar roehler kenne ich mutiger. 8|

  • Elementarteilchen fand ich als Film richtig gut. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich das Buch noch nicht gelesen habe. Es ist aber hier bei mir auf meinem SuB. Die Besetzung hat zwar große Namen, aber schlecht ausgewählt fand ich diese jetzt nicht. Gehört für mich zu den besten deutschen Filmen überhaupt.

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

  • das houellebecq- buch lohnt sich! ;)
    ich hab mich immer gefragt wer den film überhaupt geguckt hat.
    waren wohl die, die elementarteilchen, das buch, nicht kennen.

  • Ausgelesen: "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque.


    Endlich...endlich habe ich diesen Antikriegs-Klassiker gelesen...und stelle fest, dass ich bislang das eindrucksvollste, grausamste, erschütterndste und in meinen Augen vielleicht das wichtigste Werk der deutschen Literatur verpasst habe.


    Remarque schildert den Wahnsinn, die Brutalität und den Irrwitz des ersten Weltkrieges aus der Sicht des neunzehnjährigen Jungsoldaten Paul Bäumer, und durch diese Ich-Form wirkt die Prosa noch beklemmender. Remarque verschweigt nichts, egal, wie brutal und unmenschlich die jeweilige Situation auch sein mag. Die Schilderungen der Frontkämpfe, die Granateneinschläge, das Bangen und Hoffen sind in ihrer Eindringlichkeit schwer zu ertragen, weil es keine Fiktion ist...es ist geschehen, von 1914 bis 1918. Ebenso verstörend liest sich die Beschreibung von Bäumers Heimaturlaub, der quälend und traurig verläuft, weil sich der junge Soldat in der Heimat nicht mehr zurechtfindet, er ist entwurzelt und versteht die Menschen dort nicht mehr. Der Krieg ist seine neue Heimat, seine Kameraden seine wahren Bezugspersonen.


    "Im Westen nichts Neues" zeigt den ersten Weltkrieg, doch man kann das Buch universell auf alle Kriege der Welt und der Geschichte anwenden...es ist ein stets aktuelles Manifest gegen das Töten. Ein wichtiges, zeitloses Meisterwerk.


    Fazit: Unbedingt lesenswert, ein Muss! Für mich eines der besten Bucher überhaupt. Erschütternd, traurig, wahr.


    Bewertung: *****+

  • [Blockierte Grafik: http://3.bp.blogspot.com/_y0ylRpS-Uic/TOJrDTvNIHI/AAAAAAAAAao/epQhwzS5XRs/s320/winnetou.jpg]
    Karl May & Peter Thannisch. Karl May erzählte in seinem Manuskript zu "Winnetou" nur die halbe Wahrheit über den Wilden Westen. Oder wussten sie, dass Old Shatterhand eine Schwäche für junge Werwölfinnen hat? Dass Apachen den Mond anheulen und sich Bleichgesichter vor dem Sonnenlicht in Särge verkriechen? Wo Vampire Silberschätze rauben und Rothäute ahnungslose Touristen skalpieren, beginnen die Abenteuer von "Winnetou unter Werwölfen".


    Der junge Mayer Karl wird in St. Louis, wo er bei einer Familie als Lehrer arbeitet, erst von einem Pfaffen getestet, ob er wirlich eine Lusche ist, indem er ein besessenes Ross zähmen muss und eine Horde Ghule mit Kopfschüssen niedermäht und danach als Landvermesser angeheuert.Zusammen mit seinem neuen Kumpel Howlin Sam
    soll er beim Bau einer Eisenbahn durchs Indianerland helfen. Der Bahnboss hat zum Schutz eine Gruppe rumänischer Vampire an seiner Seite,
    die Indianer entpuppen sich als Werwölfe und einer der Indianer vom Stamme der Apachen hat es ihm besonders angetan - der mit einem
    grausigen französischen Akzent parlierende Winnetou. Zusammen mit ihm, Howlin Sam, den ständig besoffenen Landvermesserkollegen und Sams Freunden Büffel Bill und Dick geht es gegen die Kiowas, die ebenfalls als Werwöfe daherkommen, Zombies und gierige Geschäftsleute sowie Vampire, die den Schatz im Silbersee rauben wollen. Und
    immer wieder kann man sich über den Deutschtümler Mayer Karl amüsieren, wenn er sich endlos über die germanischen Tugenden auslässt, Howlin Sam in punkto Geographie korrigiert oder dessen Sprüche verballhornt.


    Völlig überdrehte Story nach den alten Karl May-Romanen. Sprachlich ein Mix aus dem Original und Moderne kommt Peter Thannisch mit einigen netten Ideen, die teils etwas kindisch erscheinen, rüber. Je länger die Geschichte dauert, umso mehr zieht er seine Protagonisten durch den Kakao, bringt Zitate zu Filmen und anderen Figuren ins Spiel
    und hat sichtlich Freude dabei. Irgendwie bekommt der Leser den Eindruck, dass sich der Autor trotz aller Scherze dicht am Original gehalten hat und es einfach überspitzt wiedergibt.Von lustig bis albern und auch mit einigen blutigen Einlagen, die zu so einer Story gehören, hat er seine Helden auf die Abenteuerreise geschickt. Das hat Tempo,
    liest sich flüssig und kurzweilig. Irgendwie vertraut, aber trotzdem neu. Als Massenware kann das Buch sicher nicht durchgehen, da es wohl kaum die große Leserschaft erreichen wird. Man sollte zudem schon das Original kennen oder zumindest den Film "Der Schuh des Manitou" gesehen haben, um die Slapstickeinlagen und den Witz dieses Buches wirklich würdigen zu können. Bleibt zu hoffen, dass Pierre Brice das Ding nicht in die Finger bekommt, damit er nicht wieder so beleidigt reagiert, wie bei seiner
    ersten Reaktion auf den Film von Bully Herbig. Eine nette, komische Lektüre für zwischendurch. Kurios, aber gelungen. Wer mal etwas schmunzeln will, kann sich das Buch durchaus gönnen. Ist eben Geschmackssache.

    The water in my whisky is the poison in my brain

  • Ausgelesen: "Voodoo-Emmi" von Fanny Morweiser.


    Elf Geschichten befinden sich in diesem Band der deutschen Schriftstellerin, Geschichten, die oftmals völlig unterschiedlich sind, aber trotzdem Eines gemeinsam haben: eine ganz eigene, beinahe märchenhaft anmutende Atmosphäre.
    Morweisers Charaktere werden mal mehr, mal weniger stark vertieft, sind meistens mit dem Leben unzufrieden oder befinden sich an einem Scheideweg, ohne zu wissen, in welche Richtung sie sich wenden sollen. Es sind Menschen wie Du und Ich, das macht die Geschichten trotz gespenstischen Flairs realistisch und sie werden ruhig und unaufgeregt erzählt. Bei einigen Storyenden war ich ein Stück weit ratlos, was mir die Autorin sagen will...dem Leser soll offenbar die Möglichkeit gegeben werden, sich seine eigenen Gedanken zum Ausgang der Plots zu machen.


    Fazit: Lesenswert, schon wegen des ruhigen, entspannten Schreibstils Fanny Morweisers. Wie bei jeder Kurzgeschichtensammlung wird dem Leser nicht alles gefallen, aber einige Geschichten stechen absolut hervor. Meine fünf Favoriten sind:


    1. Die Insel der Liebe
    2. Blindekuh
    3. Wind aus Afrika
    4. Alle Jahre wieder
    5. Voodoo-Emmi


    Bewertung: ****

  • wolf wondratschek: die weißen jahre. reportagen u.stories. ( dtv, tb, 2007)
    teil 1 von 2.
    sprachliche sensibilität, gedanklicher tiefgang, verwegenheit und menschen u. dinge
    die er liebt, die ihn fordern und begeistern, - das hier sind einige von wondratscheks journalistische
    arbeiten. der wolferl aus münchen schreibt, wie es andere vorgeben zu können...
    mit saft im wortfleisch.
    hier findet man texte von 1977 bis 2006 gesammelt. etwa seine huldigung an elvis von 1978, den
    legendären text von 1977 über charles bukowski, seine hommage an rainer werner fassbinder,
    seine verbeugungen vor malcolm lowry und john houston, mit dem er pokerte,
    aufsätze über steffi graf, musikprofis, sein abhängen vor den erfolgen, y.s.laurent,
    lady di, mozart, den starfriseur erich joham, wiener kaffehäuser, tastengott glenn gould, lady di,
    die seerosenbilder monets, virginia woolfs orlando, sein traum-buchverleger usf.
    das war erst die hälfte des buches... mit sowas konnte & kann er mich allzeit begeistern. :thumbup:

  • wolf wondratschek: die weißen jahre. reportagen u.stories. ( dtv, tb, 2007, 333 seiten)
    teil 2 von 2. meine wertung des buches: *****+
    ein kritiker wie ich ihn ernstnehmen kann, belesen, erfahren & über die allgemeinbildung
    hinaus klug. themen:über boxer, reporter, "die geschichte", ausruhen, spaghetti, laienmusik,
    espresso, knoblauch, tanzen, immer wieder die frauen, bars, viellflieger u. flaubert, russland,
    wodka, klassische musik und kulturpolitik, die rede über den bildermensch und verwandler werner schroeter,
    kritisch über den komponisten rossini, exzentriker aus dem süden der usa, und
    über nelson algren, der "menschen in vulgärer alltagsroutine"-schilderer, der blues-kämpfer.
    zitate von nelson algren:
    - der schriftsteller leistet auch widerstand. das ist seine einzige, wahre aufgabe.
    - dein leben gehört dir. das ist die einzige moral, die es gibt.


    zu träumen gibt es nur, was nach dem erwachen übrigbleibt. wolf wondratschek. ( *1943 )

  • Ausgelesen: "Station am Horizont" von Erich Maria Remarque.


    "Station am Horizont" ist eines der frühesten Werke Remarques, geschrieben vor seinem Welterfolg "Im Westen nichts Neues". Das Buch wurde allerdings erst 1998 zum ersten Mal in Buchform veröffentlicht, davor erschien es lediglich 1927/28 in Fortsetzungen in der Illustrierten "Sport im Bild" ("Das Blatt der guten Gesellschaft"), bei der Remarque zu der Zeit als Journalist arbeitete.


    Das Buch erzählt die Geschichte eines Rennfahrers und Lebemannes in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Es geht um Freundschaft, Rivalität im Rennsport, drei Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, die jede auf ihre Art um den Protagonisten buhlen. Remarque gelingt es sehr gut, den Schauplatz, die französische Riviera, und das Flair sowie die Atmosphäre der 20er-Jahre zu beschreiben. Seine sprachliche Kraft war damals schon extrem ausgeprägt, wortgewaltig und poetisch.
    Lediglich die philosophisch angehauchten, etwas künstlich wirkenden Dialoge befremden beim Lesen...ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Menschen damals (selbst in der mondäneren Gesellschaft) so gekünstelt und kompliziert gesprochen haben...aber das ist nur ein kleines Manko, dafür entschädigen die Beschreibungen der französischen Mittelmeerküste, der Spielcasinos und vor allen Dingen die Schilderung des dramatischen Autorennens, dem Höhepunkt des Romans...spannend, rasant und mit wunderbaren Worten erzählt, großartig!


    Gemessen an seinen späteren Antikriegswerken ist "Station am Horizont" natürlich eher belanglos...jedoch ist der Roman eine interessante Vorstudie zu seinem 30 Jahre später entstandenen Werk "Der Himmel kennt keine Günstlinge".


    Fazit: Lesenswert für alle, die sprachliche Sorgfalt schätzen und atmosphärische Beschreibungen lieben.


    Bewertung: ****+

  • @ Creed


    Sorry das ich erst jetzt auf "Im Westen nichts neues" antworte.


    Ja das Buch ist ein Klassiker, niemand zeigt den Irrwitz und das Leiden im Krieg besser als dieses Buch.


    Wenn du etwas ähnliches Lesen willst solltest du dir "Soweit die Füße tragen" antun.


    Antun trifft es wirklich,was im Westen nichts neues für den ersten Weltkrieg ist,ist soweit die Füße tragen für den zweiten.


    Da ich mich ja intensiv mit dem Naziregiem und dem Zweiten Weltkrieg beschäftige kann ich guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen.Wer sich weiter damit auseinandersetzen möchte dem lege ich das Buch "Das geduldige Fleisch" ans Herz ist die Romanvorlage für "Steiner - Das eiserne Kreuz".


    Yes Sir

    Bond: Wer würde wohl für meinen Tod eine Million Dollar bezahlen? M: Eifersüchtige Ehemänner, wütende Chefs, verzweifelte Schneider…die Liste ist endlos! –


    Der Mann mit dem goldenen Colt


    Tanaka: "In Japan kommen die Männer zuerst, die Frauen als zweite!" Bond: "Hier werde ich mich einmal zur Ruhe setzen!"


    Man lebt nur zweimal, 1967

  • Hi, Xorron, danke für die Buchtipps! ^^


    "Das geduldige Fleisch" habe ich vor etlichen Jahren (geprägt durch den Peckinpah-Film) gelesen, "Soweit die Füsse tragen" ist auch 'ne gute Idee, muß ich mir nicht mal kaufen, denn meine Mutter hat noch eine Ausgabe davon aus dem damals beliebten 'Bertelsmann Lesering' im Regal...

  • Ausgelesen: "Der große Schlaf" von Raymond Chandler.


    Das Buch gilt als Klassiker des Kriminalromans - wegweisend in seinem Genre und für viele Literaturkritiker sogar eines der besten Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts. Die letzte Aussage kann und will ich nicht befürworten, dafür existieren zu viele Meisterwerke, die ich noch nicht gelesen habe, um eine persönliche Beurteilung abzugeben. Was den weiten Bereich des Kriminalromans angeht, ist dieses Buch definitiv ein Klassiker.


    Chandler prägte (zusammen mit Dashiell Hammett und Ross MacDonald) den "Hardboiled-Krimi" und schuf mit der Figur Philip Marlowe einen vielschichtigen, ambivalenten Charakter. Der Privatdetektiv ist zynisch bis ins Mark, hart und geht zur Not auch über Leichen. Trotzdem besitzt er einen persönlichen Moralkodex, dem er sich unbedingt verpflichtet fühlt. Frauen gegenüber legt er denselben, genreüblichen Zynismus an den Tag, ist jedoch in einigen Fällen durchaus ritterlich veranlagt.


    "Der große Schlaf" ist ein komplexer Roman, der dem Leser ein nicht geringes Maß an Konzentration abverlangt. Viele Namen, viele vertrackte und verschlungene Situationen machen ein Zurückblättern manchmal unumgänglich. Am Schluss jedoch kristallisiert sich die nachvollziehbare Handlung heraus, vielleicht nicht ganz so hundertprozentig wie bei Chandlers englischer Krimi-Kollegin Agatha Christie, aber doch durchaus zufriedenstellend. Lediglich ein einziger Mord wird nicht aufgeklärt (ich persönlich bin zumindest nicht dahinter gekommen), selbst Chandler hat seinerzeit keine Antwort auf diese oft gestellte Frage geben können...


    Die Orts-und Personenbeschreibungen werden von Chandler plastisch erzählt, die Atmosphäre des korrupten Los Angeles der frühen 40er Jahre wirkt stimmig...Hollywood ist ein schmutziger, von Verbrechen gesättigter Moloch ohne Moral. Die Dialoge sind wahre Kunstwerke, zynisch, witzig und oftmals ironisch. Chandlers metaphernhafte Sätze sind die Grundsteine für seinen Status als Klassiker des Kriminalromans. Makaberer Humor blitzt immer wieder im Text auf (Seite 33: "Sein Glasauge blinkte hell zu mir auf und war bei weitem das Lebendigste an ihm.").


    Fazit: Unbedingt lesenswert, der Status eines Meisterwerks und Klassikers ist bei "Der große Schlaf" durchaus gerechtfertigt. Chandlers Romane wurden oft verfilmt, doch erst seine Sprache, sein Schreibstil zeigen die wahre Kunst dieses Schriftstellers.


    Bewertung: *****+