ausgelesen: j.m.coetzee: warten auf die barbaren. ****
fischer tb, 2002, übersetzung: reinhild böhnke. 285 seiten. original von 1980.
40 jahre alt war coetzee als dieses buch, eines seiner meisterwerke, erschien.
ein alter magistrat beschreibt, in diesem vielgelobten klassiker, voll selbst-
betrachtung und selbstmitleid sein leben in schwieriger zeit. das reich will
barbaren vernichten, die sich bisher nur friedlich gezeigt haben.
coetzee geisselt fremdenhass als angst vor dem fremden in präzisen sätzen,
der nüchterne sound seiner sprache prügelt dann aber doch bei den folterszenen.
so richtig empfehlen kann ich den roman nicht, dem eine nähe zu kafkas und
camus-prosa nachgesagt werden kann. - mich hat er nie wirklich berührt.
bin gespannt auf sein buch "schande", welches bei mir noch rumsubt.