Allgemeine Bücherrezensionen...

  • ich kann zwar keine rezensionen schreiben, aber meine meinung sagen schon ;)


    ich habe von moe teratos "mordhaus" gelesen und war richtig enttäuscht. dafür, dass das soooo brutal, fies und blutig und gemein sein soll, war das für mich doch eher harmlos. da ist chris carter zB brutaler.


    es geht in dem buch um den kripo-beamten tomas ratz, der eine neue partnerin bekommen hat (sie erfüllt natürlich sämtliche frauenklischees). und dann werden eine mutter und ein kind tot auf einem spielplatz aufgefunden. dabei bleibt es natürlich nicht...


    am rande wird dann noch die dramatische geschichte des kripo beamten erzählt.


    mit ihrer schreibweise kam ich auch nicht wirklich zurecht. ich hatte immer das gefühl, dass sie da was witziges mit einbauen will, was für mich nicht witzig war. vllt. hab ich auch keinen humor :D


    evtl. wird das mit ihr auch noch was. sie ist ja noch jung. aber ich werde mir erstmal keine weiteren bücher von ihr holen.


    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
    aber nicht für jedermanns Gier.


    Mahatma Gandhi

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  • Ausgelesen: "Kaputt in Hollywood" von Charles Bukowski.


    Nachdem es mittlerweile gute 20 Jahre her ist, dass ich zum letzten Mal etwas von Bukowski gelesen habe und auch damals lediglich eine recht überschaubare Menge, ist es an der Zeit, mich verstärkt mit diesem Schriftsteller zu befassen. Also zuerst: "Kaputt in Hollywood"...


    Düster, zynisch, witzig (stellenweise richtig komisch), ordinär, schmutzig und oftmals voller Weisheit...so lassen sich die persönlichen Eindrücke nach Lektüre der zehn Geschichten beschreiben. Bukowski schreibt klar und direkt, der langjährige Übersetzer und Bukowski-Freund Carl Weissner hat dessen Prosa für meine Begriffe gekonnt ins Deutsche übertragen. Die meisten Storys sind wie immer autobiografisch gehalten, auch wenn der Schriftsteller selbst sagte, dass er vieles hinzu erfinde, da die beschriebenen Situationen in der Realität oftmals nicht halb so interessant gewesen seien wie nachher in den veröffentlichten Geschichten...


    Die für mich beste Story ist ironischerweise eine absurde, skurrile und nach Endzeit klingende...sie trägt den witzigen Titel "Hundekuchen in der Suppe", und darin beschreibt Bukowski ein recht abgedrehtes, vom Plot her hochinteressantes, apokalyptisches Szenario, das zeigt, welch Energie und Fantasie in diesem Schriftsteller schlummerte. Und keine Sorge, Sex kommt trotzdem ausreichend in der Story vor... ^^ Abgerundet wird diese Storysammlung durch ein erhellendes Interview, welches der deutsche Journalist Thomas Kettner 1975 in Los Angeles mit Bukowski führte.


    Meine fünf Favoriten in dieser Sammlung:


    1. Hundekuchen in der Suppe
    2. Die große Zen-Hochzeit
    3. Geburt, Leben und Tod einer Untergrundzeitung
    4. Eine verregnete Weibergeschichte
    5. Love it or leave it


    Fazit: Ungeschönte, witzige und auch traurige Prosa mit absurden Details und einem Blick auf die Schattenseiten des menschlichen Daseins. Kein wirklicher Totalausfall zu verzeichnen und das interessante Interview bringt einem den Schriftsteller und Menschen Bukowski etwas näher.


    Bewertung: *****

  • john shirley: er werde licht
    dt. 1999 bei ariadne, übersetzung: hannes riffel, 334 seiten
    original: 1996.
    der us-cyberpunker, punkrocker, texter u.a. für böc und essayist
    john shirley teilt zu diesem schwer verdaulichen buch mit, es enthalte
    keine verschlüsselte botschaft. ähnlich den werken von robert anton wilson,
    ( illuminatus ), (auf den er auch anspielt) geht es viel um endzeit, aufdeckung
    der ufo-verschwörung, gerüchte, medien der zukunft usf. shirley nimmt das
    überwachte internet vorweg, den arabischen frühling uvm.
    shirley tanzt auf der klinge humor und tiefsinn, die ihn delikat bis banal kitzelt.
    obwohl er lesbarer schreibt als manch anderer cyberpunker dödelt seine
    klugheit leider zuweilen in lesewahngespinsten in diesem schrillen roman.
    deshalb nur **** sterne.

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  • edward lee, jack ketchum, bryan smith u.a.
    65 STIRRUP IRON ROAD
    255 seiten, festa, hc. limitiert auf 666 exemplare, übersetzung: christian jentzsch.


    idee und zweck, aufmachung ( gestaltung, autogramme, rotes schriftbild )
    *****+
    story:
    ****+
    edward lees federführung sind acht größen der literarischen horrorszene
    gefolgt, um ein buch hervorzubringen, was dem leser ekel, sex und splatter
    um die ohren haut.
    viele anspielungen auf die autoren selbst,--- in der tradition u.a. von grabbe, goethe,
    stevenson, lovecraft,-- und frotzeleien und hinweise über ihre horrordenkart haben
    mir besonders gefallen. die kunst sich selbst auf den arm zu nehmen, beherrschen
    ketchum, gonzales, wrath, keene, lee, southard u.a. entzückend schrill.
    es bleiben geheimnisse offen, die kein horror-roman erklären will. ^^

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  • Schöne Rezi, Jörg. Macht ja sogar mir mal Lust darauf, meine Nase in Schleim, Blut und Eiter zu stecken. Bei der großen positiven Korrespondenz und der Vergriffenheit bereits während dem Vorbestellungszeitraum und die nun daraus folgende Marktabschöpfung auf eBay, ist es ja geradezu tragisch für die deutschsprachige Menschheit, dass das Buch nur in dieser geringen Auflage erschienen ist. :D

  • Ja, das stimmt. Ist schon ne spezielle Literatur für Leute, die so was mögen und damit umgehen können. Aber ich denke auch, dass es mehr Interessenten als 666 gibt und dass das Buch durchaus auch in ner höheren Auflage weggegangen wäre...

  • Manel Loureiro: Apokalypse Z.


    Zombievirus aus der Sicht eines Anwalts mit Katze mittels Blogeinträgen und später Tagebuch. Ist jetzt nicht sonderlich auffällig im Genre. Lässt man die Katze weg, kennt man alles schon. Ob nun durch J. L. Bourne oder V. M. Zito. Ausbruch irgendwo in der Ferne (hier ein ehemaliger russischer/sowjetischer Satellitenstaat), Hilfskräfte kehren angesteckt zurück in die Heimatländer, Regierungen belügen die Bürger, bald überwiegen die lebenden Toten die Lebenden und jeder schaut auf sich selbst. Ort der Handlung diesmal nicht die USA, die nur eine kleine Nebenrolle innehaben, sondern Spanien. Liest sich flott, der Härtegrad ist für einen Zombieroman eines Massenverlages ebenfalls nicht überwältigend und kein Vergleich mit hiesigen Stoffen. Für Zwischendurch gut geeignet und kein Ärgernis.

    The water in my whisky is the poison in my brain

  • S.P.Somtow - Wolfsruf


    Ich war schwer beeindruckt. Das war wirklich ein epochaler Werwolfsroman, der zwei Kontinente und ein Jahrhundert umspannt. Mit dem ersten Teil habe ich mich noch etwas schwer getan, doch danach haben mich die Figuren, hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Durch das in meinen Augen extrem geile Ende vergebe ich 10 von 10 Punkten.

  • zum beispiel bei A


    da wird behauptet, babys, kinder, jugendliche werden vergewaltigt, getötet. 12 jährige mädchen müssen in werwolf bordell arbeiten usw.
    keine ahnung ob es stimmt.ich kenne das buch ja nicht. ich schreibe nur, was ich darüber gefunden habe.

  • Tja, da habe ich auch mal reingelesen und kann diese Meinungen nicht teilen. Also, ja, das passiert tatsächlich in dem Buch, aber ich habe es nicht als übertreiben hart empfunden. Vielmehr hatte es meiner Meinung genau die richtige Härte. ;)

  • na ja, muss jeder selber entscheiden, ob er damit klarkommt, wenn babys totgetreten, kinder massenhaft vergewaltigt werden, kinder in bordellen arbeiten müssen.
    das sage ich jetzt total wertungsfrei....
    jeder ist seines glückes schmied.....

  • Vincent Voss:
    Ich habe WOLFSRUF noch ungelesen im Regal stehen. Deine Meinung zum Buch macht mich schon mal sehr neugierig. Wie ist denn der Schreibstil von Herrn Somtow? Hab bisher noch nichts von ihm gelesen?

    "Bow down: I am the emperor of dreams" -Clark Ashton Smith-

  • Ausgelesen: "65 Stirrup Iron Road" von Edward Lee, Jack Ketchum, Brian Keene u. a.


    Zuerst einmal die Aufmachung...absolut top! Tolles Cover von Timo Wuerz, sensationelle Anzahl von Signierungen, klasse!


    Inhalt: Na ja, hat mich eher nicht überzeugt. Wenn man bedenkt, dass neun der besten US-Autoren des Extrem-Horrors gemeinsam eine Geschichte erarbeitet haben, ist das Ergebnis ziemlich dünn. Zum einen liest sich das Ganze (mein persönlicher Eindruck) ziemlich gestückelt, was ja soweit okay ist, da jedes Kapitel andere Autoren besitzt. Aber der Plot an sich ist vollkommen hohl und ohne wirklichen roten Faden. Hier was Ekliges, dort etwas Schweinskram, dann noch 'ne Prise "Amityville Horror", und fertig ist das Buch.
    Lediglich der recht pfiffige Schluß entschädigt, wobei die Idee an sich wohl aus der Tatsache heraus geboren wurde, dass die Autoren selbst keinen blassen Schimmer hatten, wie sie den Blödsinn enden lassen sollen. Am besten gefiel mir noch der Prolog, denn dort zeigt sich zumindest Edward Lees Talent zum ironischen Schreiben.
    Aber letztendlich ist es nicht wirklich schlimm, da ich das Buch sowieso in erster Linie wegen der bombastischen Anzahl von Autogrammen gekauft habe. Und einem guten Zweck dient das Werk ja schließlich auch! :)


    Fazit: Außen hui, innen pfui...wem die üblichen Abartigkeiten ohne viel Story reichen, wird gut bedient, alle anderen ergötzen sich an der wunderbaren Gestaltung des Buches, für das dem Festa-Verlag höchstes Lob gebührt.


    Bewertung:
    Gestaltung *****+
    Story: **+