• Lee Child


    Child wurde 1954 in der englischen Industriestadt Coventry unter dem Namen Jim Grant geboren. Aufgewachsen in Birmingham, studierte er Jura an der Universität in Sheffield, übte jedoch nie einen juristischen Beruf aus. Durch seine Begeisterung für Theater und allgemein die Unterhaltungsindustrie kam er nach einigen Gelegenheitsjobs in den 70er Jahren beim britischen TV-Produzenten Granada Television unter (u.a. bekannt für die "Sherlock Holmes"-Serie mit Jeremy Brett, "Coronation Street", "Die Zwei", "Downtown Abbey" und "Inspector Barnaby"), wo er den Posten eines presentation directors bekleidete. 1995 wurde er nach fast 20 Jahren aus betrieblichen Gründen entlassen und somit nach eigener Aussage "zum Schreiben gezwungen", da er keine andere Möglichkeit des Broterwerbs für sich sah.
    Er begann also mit der Arbeit an seinem ersten Roman um den ehemaligen US-Militärpolizisten Jack Reacher, "Killing Floor", den er 1997 veröffentlichte. Das Buch wurde direkt ein Bestseller und wurde mehrfach ausgezeichnet (u.a. Barry Award), was ihm kurz darauf die Übersiedlung in die USA ermöglichte. Er lebt heute im New Yorker Stadtteil Manhattan und schreibt weiter an seiner "Jack Reacher"-Serie.


    Bibliographie


    "Jack Reacher"-Romane
    1997 - Größenwahn (Killing Floor)
    1998 - Ausgeliefert (Die Trying)
    1999 - Sein wahres Gesicht (Tripwire)
    2000 - Zeit der Rache (US: Running Blind, UK: The Visitor)
    2001 - In letzter Sekunde (Echo Burning)
    2002 - Tödlche Absicht (Without Fail)
    2003 - Der Janusmann (Persuader)
    2004 - Die Abschussliste (The Enemy)
    2005 - Sniper (One Shot)
    2006 - The Hard Way (Way Out)
    2007 - Trouble (Bad Luck and Trouble)
    2008 - Outlaw (Nothing to Lose)
    2009 - Underground (Gone Tomorrow)
    2010 - 61 Stunden (61 Hours)
    2010 - Wespennest (Worth Dying For)
    2011 - The Affair (bisher nicht auf Deutsch veröffentlicht)
    2012 - A Wanted Man (bisher nicht auf Deutsch veröffentlicht)
    2013 - Never Go Back (bisher nicht auf Deutsch veröffentlich)
    2014 - Twenty Seconds Ago (bisher nicht auf Deutsch veröffentlicht)


    "Jack Reacher"-Kurzgeschichten (bisher nur auf Englisch und als Ebook bzw. als Teil bestimmter englischer Romane erhältlich)


    2011 - Second Son
    2012 - Deep Down
    2013 - High Heat



    Childs Romane können jenen Thriller-Lesern empfohlen werden, die eher minimalistisch veranlagt sind und weniger auf das Drumherum wert legen. Wie die Hauptfigur sind die Geschichten prägnant formuliert und sehr darauf bedacht, ohne viele Schnörkel die Handlung voran zu treiben. Dieser Stil behagt nicht jedem, oftmals wurde Child für die Verwendung vieler kurzer Sätze kritisiert. Dadurch wirkt alles sehr abgehackt und Reacher erscheint als ein Mann, der im Stakkato-Rythmus denkt und handelt. Dies ist ungewöhnlich und muss einem liegen, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, entwickelt es seine eigene Dynamik und besitzt durchaus seinen Reiz; zu den Geschichten passt es allemal.
    Ich habe bisher die ersten drei Bände gelesen und fand sie sehr unterhaltsam. Besonders Teil 1 ist wirklich ein exzellenter Reißer. Ob ich die Reihe komplett lesen will oder werde, weiß ich noch nicht, denn nach drei Büchern in Folge hatte sich das Ganze doch etwas abgenutzt und ich musste erstmal pausieren. Dennoch lohnt sich die Lektüre sicherlich und Child ist so oder so ein Autor, der heraus sticht.

  • Lee Child gehört mal wieder zu der Gattung Autoren, die ich schon seit Jahren lesen will (die Plots, die ich durch verschiedene Klappentexte kenne, gefallen mir sehr gut), aber noch nicht dazu gekommen bin...


    Sollte man die Bücher eigentlich in der Reihenfolge des Erscheinens lesen, Dekkard? Was hälst Du von der Verfilmung? Ich persönlich kenne sie nicht, habe aber ständig gelesen, dass Tom Cruise schon von der körperlichen Statur her als Fehlbesetzung gilt...was natürlich nichts über sein Schauspiel oder seine letztendliche Verkörperung der Figur 'Jack Reacher' aussagt...

  • Ich hatte das Glück, den Reacher gleich mit dem ersten Buch zu entdecken.


    Da er im Prinzip sowas wie ein Nomade ist, stolpert er eigentlich ständig in einen neuen Fall an einem anderen Ort. Einzig jetzt von Wespennest wird behauptet, dass er die Fortsetzung von 61 Stunden sei, was ich aber anhand der Inhaltsangabe nicht erkennen kann.


    Der Film hat mir trotz Tom Cruise recht gut gefallen, als (Buch-)Reacher aber passt er nicht. Da hätten Leute wie Lundgren, Owen oder Butler ne entschieden bessere Figur gemacht, sogar Adkins, obwohl es dem an Körpergröße auch etwas gemangelt hätte. Leider hätten gerade diese Leute nicht zu einem vermeintlichen Blockbuster gepasst, um das Publikum anzuziehen.


    Allzu komplexe Stories sollte man nicht erwarten, aber "Lesen für Doofe" ist es auch nicht. Schon höher als BILD-Niveau.

    The water in my whisky is the poison in my brain

  • @ Creed: Ich kenne bisher ja nur die ersten drei Bände, vier habe ich im Regal stehen. Da ist es auf jeden Fall so, wie Red Machine sagt. Reacher läuft durch die Gegend um irgendwas zu suchen oder sich etwas anzusehen und gerät dann in Ereignisse hinein, die ihren Lauf nehmen. Ich würde sagen, mit dem ersten Band zu beginnen, ist schon sinnvoll, da dort etwas zu seinem Hintergrund erläutert wird. Reacher ist dort in einer Kleinstadt auf der Suche nach den Spuren seines Lieblings-Blues-Musikers nachdem die Army ihn rausgeschmissen hat und deckt dort ein Komplott auf. Im zweiten Teil ist er dann, glaube ich, in Chicago und taumelt durch Zufall in eine Entführung, was dann größere Ausmaße annimmt. Soweit ich mich erinnere, wird dort aber auf Band 1 schon gar kein Bezug mehr genommen. Daher ist es alles schon sehr lose, denke ich, und man wird nur wenig verpassen, wenn man sich einen Band aus der Mitte heraus pickt.
    Den Film kenne ich bisher nicht, der soll aber auf Band 9 basieren, wenn ich mich recht erinnere. Also ist wohl keine chronologische Reihe geplant. Tom Cruise finde ich auch nicht unbedingt ideal, Jason Statham wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen. Der dürfte mittlerweile auch Blockbuster-tauglich sein. Dolph hätte ich persönlich auch sehr, sehr gut gefunden aber der zieht leider seit Anfang der 90er die Massen nicht mehr.

  • Hallo zusammen


    es macht mich neugierig zu erfahren, ob es hier noch andere Reacher Leser gibt.


    Vor kurzem ist (wenn ich richtig gezählt habe) der 19. Teil bei uns erschienen. Selbst bin ich von Beginn an Fan und meine Begeisterung hat bis heute nicht nachgelassen. Jährlich warte ich auf den neuen Reacher und bin bis dato nicht enttäuscht worden.
    Klar haben sich die Romane stilistisch in all den Jahren gewandelt, aber das ist ja auch nur logisch und konsequent. Alleine eine Romanreihe über eine solche Zeitspanne interessant zu halten ist schon etwas sehr besonderes.


    Die Kritiken zum neusten Teil sind schon sehr verschieden. Manche finden, "Im Visier" sei der schlechteste Reacher, manche, er sei der Beste ever. Wie denkt Ihr darüber, sofern ihr etwas dazu beitragen könnt?


    Für mich persönlich ist die Schreibweise von Child herausragend, weil Sie eben so einfach und klar ist. Auch die Figur des Reacher selbst finde ich immer noch sehr lesenswert, weil er eben nicht alkoholsüchtig ist, keine Beziehungsprobleme hat und sich auch sonst mit keinen Allerweltsproblemen herumschlagen muss.


    Bin gespannt.


    Grüsse