Horror, wohin ?

  • Zitat

    mir ist es als fan recht egal wieviele bücher jemand verkauft.

    Hm, da bin ich anderer Meinung. Zumindest was den deutschsprachigen Horror angeht, wobei ich mir vorstellen kann, dass es über´m Teich nicht anders zugehen wird. Denn solange Horror bei den Verlagen weiterhin als Nische betrachtet wird, die man eh nicht bewerben kann, wird kaum ein Autor seinen Lebensunterhalt damit bestreiten können. Was machen also gute Horrorautoren, die vom Schreiben leben wollen? Sie wechseln das Genre. Krimi, Thriller, Urban Fantasy, was auch immer. Das finde ich bei einigen Namen wirklich schade.

  • ich wünsche den verlegern viel erfolg mit ihren horror-veröffentlichungen,
    auch den autoren, so sie davon leben können, wollen, dürfen,...
    aber als fan ist mir egal ob jemand 100, 400 oder 1000 exemplare los wird,
    zumal mich die verlage damit nicht behelligen, außer bei king, aber da wirds ja
    abstrakt. 8o

  • Ich weiß, was du meinst, aber wenn zum Beispiel Festa Tim Curran nicht mehr verlegen würde, weil zu wenig Exemplare verkauft werden, würde ich das als Fan sehr bedauerlich finden. Gerade bei Romanen mit einer möglichen Fortsetzung ist das ärgerlich.

  • was ja bei fortsetzungen, auch bei großverlagen, leider häufig genug geschieht, vincent. ;)
    ...okay nicht nur im horrorbereich.
    ja das ist mistk... 8|:evil:

  • Ja vor allem mit den Fortsetzungen ist das ärgerlich.


    Z.Bsp. Scott Sigler ist ja bei Heyne Teil eins und zwei der infiziert Trio erschienen.


    Wäre Festa da nicht eingestiegen würden wir wohl noch ewig auf Teil drei warten.


    Yes Sir

    Bond: Wer würde wohl für meinen Tod eine Million Dollar bezahlen? M: Eifersüchtige Ehemänner, wütende Chefs, verzweifelte Schneider…die Liste ist endlos! –


    Der Mann mit dem goldenen Colt


    Tanaka: "In Japan kommen die Männer zuerst, die Frauen als zweite!" Bond: "Hier werde ich mich einmal zur Ruhe setzen!"


    Man lebt nur zweimal, 1967

  • Ich finde es nicht schlimm, das man eine riesige Auswahl hat, auch wenn viel Mist dabei ist.
    Wenn ich etwas bestimmtes lesen will, muß ich mich eben kundig machen, ich kann nicht mehr in den Laden gehn und blind jedes Buch über Vampire kaufen, wenn ich mich gruseln will.
    Was ich konsumiere, entscheide ich allein, kauf ich Mist, bin ich Schuld (okay, vielleicht manchmal auch der eine oder andere Verlag wegen einem falschen Klappentext), es zwingt mich ja keiner Selfpublisher o.ä. zu kaufen, die den Markt überschwemmen.
    Aber auch da sind einige echt gute Sachen dabei.
    Natürlich rückt der klassische Horror immer weiter in den Schatten, aber das ist in der Belletristik doch generell so und es gibt immer noch genug Leute, die sich gerade für Lovecraft und Co. interessieren.
    Allerdings finde ich, das eine Deffinition von Horror immer schwieriger wird.

    Ja jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    aber das find' ich ganz okay
    denn ich hab' alles hinter mir gelassen
    was mich aufhält
    und jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    ja, vielleicht wirkt das arrogant
    doch vielleicht haben wir uns all die Jahre
    nie wirklich gekannt.


  • Horror erfindet sich neu und evolotioniert. Mir gefällt das recht gut. ^^ Es gibts so viele Crossover mittlerweile, Bsp: Urban Fantasy (wäre früher vielleicht unter Horror gelaufen), Horrorcomedy ...
    Es hat sich generell alles so stark verändert, seit dem wir das Internet haben. Wie wir heute an Informationen kommen, wie schnell wir kommunizieren und und an seltenen Medien erfreuen usw. und das Gesetz des Gleichgewichts bestimmt auf der anderen Seite ein Gegengewicht. - Fiel mir nur so auf die Schnelle zum Thema Mopping ein.


    Ähh... komplexes Thema - später vielleicht mehr, wenn mein Hirn wieder in klaren Strukturen denkt. :S

  • Ich finde es nicht schlimm, das man eine riesige Auswahl hat, auch wenn viel Mist dabei ist.
    Wenn ich etwas bestimmtes lesen will, muß ich mich eben kundig machen, ich kann nicht mehr in den Laden gehn und blind jedes Buch über Vampire kaufen, wenn ich mich gruseln will.
    Was ich konsumiere, entscheide ich allein, kauf ich Mist, bin ich Schuld (okay, vielleicht manchmal auch der eine oder andere Verlag wegen einem falschen Klappentext), es zwingt mich ja keiner Selfpublisher o.ä. zu kaufen, die den Markt überschwemmen.
    Aber auch da sind einige echt gute Sachen dabei.
    Natürlich rückt der klassische Horror immer weiter in den Schatten, aber das ist in der Belletristik doch generell so und es gibt immer noch genug Leute, die sich gerade für Lovecraft und Co. interessieren.
    Allerdings finde ich, das eine Deffinition von Horror immer schwieriger wird.


    Dem kann ich fast vorbehaltlos zustimmen:
    Niemand zwingt mich etwas zu kaufen, zu lesen oder in Bezug auf Filme (wo ähnliches gilt) zu gucken.
    Die heutige Welt bietet meiner Meinung nach Chancen, wo früher gar nichts ging.
    Nachteil 1: Man kämpft mit dem totalen Overflow.
    Nachteil 2: Es findet keine professionelle Vorauswahl statt (provokant, ich weiss).
    Heutzutage scheint jeder talentfreie Mensch die Möglichkeit zu haben, seine Absonderlichkeiten auf die Menschheit loszulassen.
    Wir leben in einer Zeit, wo zu viele Menschen unter einer völlig abstrusen Eigenwahrnehmung zu leiden scheinen.
    Kann man ja auch ständig im TV sehen bei DSDS und DSDST und wie die ganzen Garbage-Formate auch alle heißen mögen.
    Klar, ich will nix arbeiten, sondern richtig viel Kohle machen, also singen und tanzen und berühmt werden.
    Das Phänomen ist bei den Homemade-Horrorfilmern schon länger bekannt, die Autoren ziehen jetzt nach.
    Sollen sie.
    Verbiete ich ihnen ja nicht.
    Jeder entscheidet für sich, was er kauft, liest, guckt.
    Ich kann mit dem meisten Do-It-Yourself-Kram rein gar nichts anfangen, daher kaufe ich in der Richtung auch kaum etwas bis nichts.
    Aber ich finde es schon erschreckend wie flach und niveaulos es mittlerweile zu geht.

    Bücher 2015


    Wird momentan gelesen:


    Tony Ballard 29 - Im Namen des Bösen - Morland, A.F.


    1.Satz: "Kevin Madigan und Amy Doorman schlenderten Hand in Hand durch den großen, düsteren Park."

  • bald ist es soweit: ^^
    A one day conference at The Leeds Library, 19 March 2016
    Following the success of, M.R. James and the Modern Ghost Story, held at in March 2015,
    we are excited to announce a second one-day conference bringing together researchers
    with an interest in James’s fiction, assessing the significance of James’s ghost stories
    from a range of theoretical, literary and historical perspectives.


    The ghost stories of Montague Rhodes James (1862-1936) are amongst the most influential
    in the English language. Never out of print, they have been adapted numerous times for stage,
    screen and other media and their formal and thematic features have come to embody the very
    model of the traditional English ghost story. Although widely read and tremendously influential,
    his stories have only recently begun to attract detailed academic attention. Haunted Studies
    will bring together researchers, writers and others with an interest in James, in order to promote
    discussion and analysis of these tales and their place in late-Victorian and Edwardian literature
    and culture, from a wide variety of perspectives.
    https://mrjconference.wordpress.com


    da war doch auch buchtechnisch von festa was angedacht ? 8o

  • Stimmt, interessanter Artikel, aber die Grundaussage, die seit vielen, vielen Jahren besteht, liest man auch hier wieder heraus: Phantastik ist trivial. Und auch wenn vereinzelt anspruchsvollere Werke in den zur Phantastik gehörenden Genres erscheinen, wird sich der ablehnende Grundtenor vermutlich niemals ändern...

  • Zum Thema Horror: ich würde einfach mal behaupten Horror ist endgültig (und nicht nur Horror).
    Irgendwann ist immer der Punkt erreicht wo die Geschichten wieder und wieder aufgekocht wurden und dadurch einfach fad werden.
    Das ist mit Filmen so und mit Romanen.
    Einerseits wird auf extrem getrimmt bis die Ekelgrenze jenseits von Gut & Böse überschritten ist, aber dann hat es sich auch, es wird einfach nur öde.
    Andererseits werden Klassiker neu aufgelegt oder einfach in die Neuzeit versetzt, was auch mal klappt mal völlig in die Hose geht.
    -Ein gutes Beispiel hierfür ist Bram Stoker´s Dracula und Stephen King´s Brennen muss Salem (Salem´s Lot).
    Das eine ist ein Klassiker der Weltliteratur und King´s Gedanke, was wäre wenn Dracula in der Neuzeit auftaucht war einfach brilliant.
    Selbst die 2004 Miniserie war gut umgesetzt, aber damit hat sich für mich pers. die Sache erledigt, es ist gut wie es ist.-

    Oder es werden einfach frech weg Geschichten ein klitzeklein wenig angepasst, Namen, Schauplätze usw. geändert und keinem fällt auf das es das schon mal gab.
    Ein Grund warum ich mir persönlich nichts mehr an neuen Sachen zulege (Bücher & Filme, ausser es handelt sich um gute Neuauflagen von, im Falle von Büchern, die man schwer oder gar nicht mehr findet) und eher in den Mottenkisten der Vergangenheit stöbere wo es noch so viele ungelesene & ungesehene Klassiker zu finden gibt.


    PS: noch ein kleiner Nachtrag zu guten Romanen und deren Verfilmungen, nenne hier 2 meiner Favoriten.


    Nr. 1: George Langelaan´s Die Fliege


    Der Roman ist einfach genial und war seiner Zeit weit voraus.
    Die Verfilmung von 1958 ist einfach ein Klassiker, dazu kommt noch das sich diese Verfilmung sich sehr genau an die Romanvorlage hält.
    Gefolgt von einem guten 2 Teil; Die Rückkehr der Fliege... den Fluch der Fliege wollen wir mal vergessen da dieser nichts mehr mit den ersten Teilen zu tun hat.
    Dann kam 1986 Cronenberg´s Version von Die Fliege, eine der wenigen Ausnahmen wo das Remake auch einfach gelungen war.
    Klar, hier wurde die Ekelschraube vollends angezogen, aber... es wirkte und kein Nach-2000-Remake wird damit mithalten können, niemals.
    Auch hier wurde ein 2ter Teil gedreht der, meiner Meinung nach, perfekt an den ersten Teil anknüpft.


    Dann, John W. Campbell´s Who Goes There? oder besser bekannt als die Romanvorlage für The Thing, dazu später.
    Erschienen 1938, jaha und somit auch mal wieder seiner Zeit mehr als voraus.
    Der Roman ist Sci-Fi Horror pur, ein Klassiker!
    Dann kam 1951 The Thing from Another World, ein netter B-Movie Klassiker in s/w basierend auf Campbell´s Roman.
    Grosser Unterschied hier, das Ding ist eher ein wandenldes ausserirdisches Gemüse, aber dennoch ist der Film sehr stimmig.
    1982 kam dann der utimative Schocker! John Carpenter´s The Thing, hier wurden die gestaltwandlerischen Fähigkeiten des ausserirdischen Organismus vollends dargestellt, Schleim, Tentakel, Zähne, Klauen, Mutationen + ein Schuss Lovecraft´scher Horror (siehe Berge des Wahnsinns).
    Dieser Film ist UNSCHLAGBAR! Niemals, nicht in 1 Billion Jahren wird ein Remake mit diesem gezeigten Grauen mithalten können.
    Klar es gab ein Prequel, war amüsant aber es ist halt nur ein lauer Aufguss des Originals.


    Fazit: ich bin froh mit altem Kram.

  • Da lese ich jetzt aber was, womit ich gar nicht konform gehen kann, denn wenn


    Zitat

    ich würde einfach mal behaupten Horror ist endgültig (und nicht nur Horror).
    Irgendwann ist immer der Punkt erreicht wo die Geschichten wieder und wieder aufgekocht wurden und dadurch einfach fad werden.


    das zuträfe, bräuchte man ja gar keine Geschichten mehr schreiben, keine Filme mehr drehen und auch keine Musik mehr machen (in der Musik wäre es ja dann noch schlimmer, denn es gibt nur 12 verschiedene Töne in unterschiedlichen Oktaven). Dann würden aber auch niemals Bücher über den IS (Tag des Zorns, weil gab es ja irgendwie schonmal) oder andere Werke entstehen. Wo kämen wir denn dahin, wenn wir behaupten würden, dass die Phantasie endlich sei (denn es gab ja irgendwie alles schonmal). Man stelle sich nur mal vor, dass hätten diverse Erfinder gesagt. Dann gäbe es jetzt auch keinen Strom, Autos oder was auch immer. Nichts anderes ist es in der Literatur. Man überlege sich, dass jemand im 19. Jahrhundert gesagt hätte, die Literatur wiederholt sich. Jetzt gibt es schon wieder Vampire (Carmilla war zuvor) und man würde nichts "Neues" mehr erfinden. Das wäre doch extrem traurig.


    Zitat

    Ein Grund warum ich mir persönlich nichts mehr an neuen Sachen zulege (Bücher & Filme, ausser es handelt sich um gute Neuauflagen von, im Falle von Büchern, die man schwer oder gar nicht mehr findet) und eher in den Mottenkisten der Vergangenheit stöbere wo es noch so viele ungelesene & ungesehene Klassiker zu finden gibt.


    Mach das. Ich erfreue mich hingegen an jeder Geschichte, die wenige Jahre alt ist und mich zu begeistern weiß. Und wenn ich es runterbreche auf "Ein böses Wesen verbreitet Angst und Schrecken und am Ende gewinnen die Guten" dann gab es das halt schonmal. Mir egal. Erfreue dich an den Klassikern, denn da gibt es ja auch viele gute. Ich hingegen werde weiterhin Bücher aus den aktuellen Jahren bevorzugen.

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

  • wer nach dem WOHIN ? fragt,
    muss sich den eigenen ausgangspunkt, die eigene vergangenheit
    vor augen führen.
    womit also begann die liebe zum genre horror bei euch ?
    bei vielen waren wohl heftchenromane der einstieg,
    bei mir war das auch so beim thema sf.
    bei der buch-horrorthematik waren es ende der 70er stories von h.g.wells,
    bram stokers "dracula" (von 1897) und otto julius bierbaum "samalio pardulus" (von 1910).
    klassiker also.
    dann hat mir clive barker, etwa zeitgleich mit lovecraft, die tür zum
    horror vollends aufgeschlagen.
    da ich vieles lese, unterschiedlichster art (lyrik, klassische moderne, märchen,
    dt.literaturgeschichte, sf u.v.m.) habe ich mir scheuklappen abgewöhnt,
    empfinde aber horror immer lohnend, wenn er mich zurückverbindet
    mit meinen ur-erlebnissen, "wohlfühl"- bzw. vertraute zone. ...


    was denkt ihr ? wie war es bei euch ?

  • Mein Einstieg ins Horrorgenre begann mit meinem ersten Buch Bram Stokers Dracula. Die Frage nach literweise Blut und "realem" Horror contra dem Monster aus dem Schrank wird auch schon im "Großen Horror Lesebuch Teil 2" zweite Auflage 1993 im Nachwort gestellt. Sprich die Frage ist auch schön älter und spricht für die Wellenbewegung. Persönlich mag ich beides. Momentan fehlt es mir etwas an Romanen im Stile älterer Kings, (ES, Friedhof der Kuscheltiere usw.) aber die wird es auch wieder geben bzw. gibt es vielleicht sogar und ich kenne sie nur noch nicht. Horror ist neben Fantasy sicherlich auch das Genre was bei uns im Bücherregal ( jaja es sind mehrere ich weiß ;) ) am meißten zu finden ist und meine Zuneigung zu diesem Genre wird mir wohl nie verloren gehen. Bei Horrorfilmen ist es leider anders. Weder die Hardcore Horrorstriefen in Richtung Martyrs, I spit ony your Grave und Co noch die Paranormal Activity / Insidious Fraktion gefallen mir, wobei I spit on your Grave dabei immer noch vorne liegt.

  • Mein Einstieg in den großen Bereich des Horrors waren wohl wirklich die guten alten Heftromane, genauer "John Sinclair" und "Larry Brent" (die passten bei langweiligen Unterrichtsstunden hervorragend in die jeweiligen Schulbücher... ^^ ), daneben beinahe zeitgleich las ich ohne Ende die angesagten Horrorautoren der 80er, namentlich Stephen King, Dean R. Koontz, John Saul und James Herbert. Irgendwann erweiterte sich mein Fokus auf das komplette Feld der unheimlichen Literatur. Heute ist dieser Zweig ein gleichbleibend wichtiger Teil meines Leselebens, neben Krimis, Klassikern der Weltliteratur und so weiter und so fort...