Richard Laymon....Genie oder Wahnsinn - Schund oder Kult?

    • Offizieller Beitrag

    Heute habe ich die letzten Seiten von Laymons Spiel gelesen und bin insgesamt recht zufrieden mit dem Buch. Es war ja mein erster Laymon und ich hatte vorab noch mal einige Amazonbewertungen überflogen, die ja recht unterschiedlich sind. Ich befürchtete da schon einen Fehlkauf getätigt zu haben.


    Wo ich den Kritikern Recht geben muß, ist der einfache Schreibstil (was mich allerdings nicht weiter stört), sowie einige Ungereimtheiten und die ziemlich kuriose und schnelle Wandlung vom Mauerblümchen zur gestählten Kampfamazone. Schon nach der zweiten Prüfung bemerkte Jane, daß sie durch den "Streß" abgenommen hatte und fitter wird ... na ja, wäre toll, wenn das so einfach gehen würde :rolleyes:


    Zusammenfassend ist das Spiel aber ein unterhaltsames, durchaus spannendes Buch welches von mir 3-4/5 Sterne bekäme. Eine komplette Ablehnung finde ich zumindest maßlos übertrieben.

  • Alex
    deshalb hatte ich dir "das spiel" empfohlen, denn
    wenn man auf laymon nicht steht, wird man nach dieser lektüre
    weitere hürden kaum mehr nehmen...
    laymon mag man oder nicht, hab vor dem ersten lesen
    zum glück keine kritiken und meinungen über ihn gelesen,
    sonst hätte ich mir die käufe wohl
    gespart....
    mindestens 10 bücher von ihm schätze ich total ^^

    • Offizieller Beitrag

    Hast Du "Das Spiel" nicht erst am Dienstag begonnen? Mann, ihr haut die Bücher aber auch weg...beneidenswert! :)


    Eigentlich bin ich auch ein langsamer Leser, aber was macht man schon bei der Affenhitze ? Wir haben jetzt immer bis gg. 22.00 Uhr draußen gesessen und wenn sich das Buch so schnell liest wie "Das Spiel", dann ist man halt auch schnell durch ;)


    @ Jörg: Danke nochmal für die Empfehlung, was hast Du (außer "Der Keller") noch für Vorschläge ?

  • Ich muß mich auch noch mal aufraffen, und wieder einen Laymon lesen...ein paar fand ich recht gut (die kürzeren), aber meistens sind mir die Bücher einfach zu seitenstark, da etliche seiner Storys ja auf einem Bierdeckel Platz hätten, wie ich finde...und mich stört das völlig unlogische Verhalten der Protagonisten...wenn der Hauptdarsteller von einem wahnsinnigen Killer bedroht wird und auf der Flucht vor diesem ständig an Sex denkt, finde ich das eigentlich nicht lustig, sondern einfach nur blöd...


    Oder Laymons Bücher sind Satiren, und ich habe es bislang nur noch nicht gemerkt...kann mir jemand ein Buch von ihm empfehlen, das handlungstechnisch nicht nur aus Beischlaffantasien besteht, sondern in erster Linie spannend ist? Ich meine, Lee und Smith schreiben auch ständig über Genitalien, und ich bin der Letzte, den das stören würde, aber dann bitte nicht so plump... ^^


    Für Vorschläge bin ich jederzeit dankbar!

  • @ ronald
    "der keller" ist beste qualität und "der pfahl", würde ich dir sofort empfehlen!,
    und "der ripper" wegen dem herrlichsten schluss alleine
    schon, und konsequent altem erzählton...
    aber wenn dir laymon bisher nicht gefiel, ist er u.u. nix für dich...
    laymons art der meisten männlichen figuren verkörpert, auch für mich, das prüde, verklemmte amerika...

  • Danke für die Tipps, Jörg!
    Man sagt ja immer, entweder man liebt Laymon, oder man hasst ihn, dazwischen gibt es nichts...trifft auf mich nicht ganz zu, ich fand "Furien" sehr gut, "In den finsteren Wäldern" und "Parasit" ebenfalls, und ich habe bereits in den 90er Jahren seinen Roman "Im Keller" (damals bei Goldmann unter dem Titel "Haus der Schrecken" erschienen) mit Begeisterung gelesen...


    Bei "Nacht" (den ja viele sehr mögen) mußte ich zum ersten Mal mittendrin abbrechen...ich fand den Roman einfach todlangweilig, keine Ahnung, warum. Und seitdem habe ich mich nicht mehr so richtig an Laymon herangewagt. Ich lese zwar jede neue Inhaltsangabe, aber zögere dann doch wieder...wobei "Die Familie" mir recht gut von der Kurzinfo her gefällt...


    Na, mal sehen! :)

  • "nacht" fand ich auch eher mittelprächtig,
    "die familie" ist, für mein dafürhalten, ein buch, daß
    sich edward lee genau angeschaut hat ;)


    ansonsten, es gibt soviele bücher... und man kann nicht
    jedes lesen...

  • Schon interessant wie verschieden Geschmäcker sind :)
    "Der Pfahl" hat mich von Laymon kuriert.


    Etwas langweiligeres habe ich noch nie gelesen.
    Ok,ich hab insgesamt noch nicht soo viel gelesen
    und das liegt eben genau an solchen Enttäuschungen wie "Der Pfahl".

    „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
    Oscar Wilde

  • hi ich habe gerade "der ripper" durch und fand ihn echt gut. eines der besseren bücher von ihm. aber geschmäcker sind ja verschieden. der pfahl liegt bei mir auch noch ungelesen rum. werde ich auch demnächst mal lesen ;)

  • Nachdem mir von allen Seiten nun "Der Keller" empfohlen wurde, habe ich beschlossen, dass ich Laymon nach dem (für mich) absolut enttäuschenden "Parasit" noch eine Chance geben werde. Irgendwo muss es ja herkommen, dass er an vielen Stellen so abgefeiert wird :D

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


    visit me @ stuffed-shelves.de

  • Ja, hab mir demnächst auch vorgenommen, endlich hinter das Geheimnis von Laymons Erfolg zu kommen...habe ein paar Werke von ihm gelesen, und die waren auch ganz gut, aber so richtig gefunkt hat es trotzdem nicht...doch ich gebe nicht auf, irgendwas muß an dem Mann ja dran sein, wenn er so ein "Kultautor" ist!


    Weiß nur noch nicht genau, welches Buch ich mir dann vornehmen soll... ?(

  • Nun ja, Geschmäcker sind halt verschieden.


    Aber ich bin da recht ehrlich, bei Stephen King war ich von seinen früheren Romanen begeistert (z.B. Brennen muss Salem). Heute kann ich nicht mehr wirklich sehr viel mit ihm anfangen. Ganz anders dagegen bei Richard Laymon, da verschlinge ich noch die etwas schwächeren Storys von ihm in einem Atemzug. Mein erster Laymon war übrigends DAS TREFFEN (Heyne Verlag) und ab dem Moment hatte er mich richtig am Wickel, so das King bei mir seinen Ehrenplatz im Schrank für Laymon räumen musste. :rolleyes:

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • Interessant, ich hatte immer den Eindruck, an "Das Treffen" nörgeln die Laymon-Fans am meisten herum...aber gut, bei "Der Pfahl" driften die Meinungen ja auch sehr weit auseinander, wie ich hier im Forum lesen konnte... ;)


    Im Grunde genommen ist es ja mit sämtlichen Autoren so...die Geschmäcker variieren (Gott sei Dank) immer, wie Du ja schon eingangs bemerkt hast, K. Wolfram.


    Davon abgesehen habe ich zwar "Das Treffen" noch nicht gelesen, fand aber die kurze Inhaltsangabe recht vielversprechend...

  • Ja, hab mir demnächst auch vorgenommen, endlich hinter das Geheimnis von Laymons Erfolg zu kommen...habe ein paar Werke von ihm gelesen, und die waren auch ganz gut, aber so richtig gefunkt hat es trotzdem nicht...doch ich gebe nicht auf, irgendwas muß an dem Mann ja dran sein, wenn er so ein "Kultautor" ist!


    Weiß nur noch nicht genau, welches Buch ich mir dann vornehmen soll... ?(

    Ich empfehle "Rache", "Nacht", "Die Insel" und "Die Jagd" an vorderster Stelle. Danach "In den finsteren Wäldern" und "Das Loch". Dann ist's eigentlich egal, denn wenn du dann drinn bist, biste "drin". Auch wenn der ein oder andere Laymon abfällt, keine Frage.


    P.S: "Die Insel" natürlich in der unzensierten Fassung!!!!

  • Danke für die Tipps, Toecutter! Ja, die Insel habe ich mir in der unzensierten Version zugelegt..."Die Jagd" klang laut Klappentext recht schmissig, und "Rache" eigentlich auch.


    Bei "Nacht" muß ich passen, das Buch war der Auslöser für meine Laymon-Unlust...ich fand es todlangweilig und habe mittendrin aufgegeben...mein größter Kritikpunkt bei Laymon ist einfach die teilweise abnorm hohe Seitenzahl für die doch recht dünnen Storys (nichts gegen dicke Bücher, wenn sie komplexe Handlungen besitzen)...


    Ich bemerkte auch bei den paar Büchern von ihm, die ich gelesen habe, dass mich nach einer Weile die ständigen verklemmten Teeniesexfantasien etwas genervt haben, weil sie die dürftige Handlung auch nicht voranbringen und das Ganze noch unglaubwürdiger erscheinen lassen...ich meine, Sex und Blut sind bei fast allen heutigen Horrorautoren die Grundzutaten, aber ich finde, dass z.B. Bryan Smith seine Kopulationsträume nicht ganz so primitiv zu Papier bringt...von Ed Lee ganz zu schweigen... :)


    Aber wie gesagt, das ist nur mein persönlicher Eindruck, ich gebe trotzdem nicht auf und versuche weiter hinter Laymons Erfolgsgeheimnis zu kommen...ich bin ja lernfähig! ^^

  • hab die tage finster gelesen und war sowas von überrascht von den tönen die big l anschlägt ....irgendwie faszinierend hatte es in knapp zwei tagen durch .....
    :thumbup: