Richard Laymon....Genie oder Wahnsinn - Schund oder Kult?

  • Habe "Finster" jetzt auch durch. Hab einen Tag länger gebraucht. Einer der besten Laymons die ich jeh gelesen habe. Der Humor ist einfach der Hammer! :D Die bizarre Welt in der Nacht auf LaymonART ist echt klasse beschrieben. Echt schade das Laymon nicht mehr unter uns weilt. Er hätte uns bestimmt noch ne Menge schöner Werke geliefert!


    LG

  • Ich hab bis dato Der Keller, Die Famillie und Die Jagd von Laymon gelesen, eigentlich alles ganz gute, heftige Thriller, aber die Pädophilen-Schiene in Der Keller war schon ziemlich heftig,


    Ich glaube, dass der Mann ein klein wenig unterdrückt aggresiv und sexsüchtig war, aber das macht ihn ja nicht schlecht lesbar :D

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
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    Allen Ginsberg: Howl

  • Ich glaube, dass der Mann ein klein wenig unterdrückt aggresiv und sexsüchtig war,

    Liest man immer wieder. Ich glaub nicht daran. Laut seiner Tochter war einer der liebsten Menschen auf der Welt (sie wird ihn ja gut genug gekannt haben) und ähnelte dem Schriftsteller in "Der Pfahl". Es peitschte also seine Ängste etc. durch seine Romane. Nun kann man darüber sicherlich spekulieren. Ich persönlich glaube, er hatte einfach diebische Freude an seiner Schreibe. Leute schocken, schön krasse Sex-Szenen (wer mag das nicht hin und wieder?), dazu herrlich schwarzer Humor usw. Das Ganze gepaart mit einem unnachahmlichen Schreibstil macht ihn zu etwas Besonderem.
    Jedem, der Laymon vorwirft, er könne nicht schreiben o.ä., hat von der Materie keine Ahnung. Abgespeckte Sätze so zu formulieren wie er es tut, das Jonglieren mit den Absätzen, kein Gramm zuviel und keins zuwenig - das ist Kunst. Und da fällt mir auf Anhieb in der Richtung nur noch Jack Ketchum ein.


    Außerdem ist er verflixt spannend - und was kann man als Leser mehr wollen? ;)

  • @ couteau
    laymon ist ein unterhaltungsschiftsteller, der sicherlich das prüde amerika
    darstellt, und die auswüchse, die durch die unterdrückten triebe erwachsen.
    gerade wenn in horror- und thriller-literatur kinder und jugendliche
    mit "betroffen" sind,- was häufig geschieht, dies ist kein laymon-phänomen!,-
    zeigt dies doch die größte verletzbarkeit!


    laymon mag der erste extreme-horror-autor gewesen sein...
    für mich schreibt er fesselnd und überrascht mich oft genug in seinem werk.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gast ()

  • @ Toecutter


    Ich hab ja auch nicht in Frage gestellt, dass er gut schreibt ;)


    Und grade fällt mit das Vorwort von Furien ein, geschrieben von Dean Koontz, der im köstlichsten Stil darüber berichtet, wie sehr er vorm eigentlich herzenguten und netten Laymons Angst hat, wenn er und seine Frau bei ihnen zu Abend essen :D

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  • @ alex


    Hast recht. Ich glaub, ich hätte Angst, Lee irgendwann mal persönlich zu treffen :S

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  • Ach, ich denke, bei Schriftstellern ist es manchmal wie bei Schauspielern, die ständig üble Kerle spielen...die sind privat meistens die absoluten Knuddelbären...


    Lee, Laymon, Ketchum, Curran und wie sie alle heißen...die sind bestimmt mehr als harmlos und freuen sich garantiert diebisch, wenn der Leser vor Empörung den Kopf schüttelt oder aus Grusel genau schaut, ob die Haustür abgeschlossen ist...an Interviews (z.B. von Tim Curran oder Edward Lee) kann man meiner Meinung nach sehr gut herauslesen, dass sie offenbar sehr sympathisch sind...und oftmals erstaunlich tiefgründige und durchdachte Antworten geben...


    Soviel zu den Vorurteilen vieler Menschen (die das Phantastik-Genre ablehnen), Horrorautoren seien sabbernde Vollidioten... :D

  • Stimmt, das Interview mit Lee fand ich echt erstaunlich, der Mann hat einiges auf dem Kasten … von Curran kenne ich keins, werde aber mal googeln.

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    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ja gerade mitten im Buch "Die Familie" und muß sagen, daß mir Laymon immer mehr gefällt. Er nimmt sich zwar viel Zeit mit seinen Figurenbeschreibungen und so, aber mir gefällt das. Das Buch ist bisher auch recht spannend und voll der üblichen Verdächtigen und Sex darf natürlich nicht fehlen. Bin gespannt wie es weiter geht, einen kleinen Verdacht habe ich schon :)


    Leider habe ich von Laymon bisher nur "Das Spiel" gelesen, aber "Der Pfahl", "Das Loch" und "Der Keller" habe ich ja auch schon da und die werden wohl bei Gelegenheit folgen. An alle noch mal danke für die Empfehlungen, ohne das Forum wäre ich nie auf Laymon gestoßen und hätte da durchaus was verpaßt.

  • Tja, und da bei mir der Laymon-Funke noch nicht übergesprungen ist, werde ich mich ihm bald noch mal zuwenden...habe heute Nachricht von DHL bekommen, dass ich mein rebuy-Paket morgen abholen kann...darin befinden sich unter anderem "Finster" und "Das Spiel" von Laymon.


    Mal schauen... :rolleyes:

  • @ alex


    Der Keller ist echt super, würde ich von den angegebenen auf jeden Fall als erstes Lesen.

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  • Im Mallorca-Urlaub vor zwei Jahren hab ich in zehn Tagen 12 Bücher konsumiert :whistling::D

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    • Offizieller Beitrag

    Heute nachmittag "Die Familie" beendet. Hat mir sehr gut gefallen.


    Tolle Atmosphäre, da fast alles in einer Höhle (was auch der passendere Titel gewesen wäre) spielt und meistens ein Mangel an dringend notwendigen Lichtquellen besteht.


    Das Buch ist spannend und rasant geschrieben und liest sich auch flott weg. Für Laymon Fans empfehlenswert :thumbup:

  • "Die Familie" habe ich auch seit einer Weile im Auge, weil sich die Handlung recht spannend anhört und dieses Werk im Vergleich zu vielen anderen Laymon-Büchern aus dem Heyne-Verlag seitenzahltechnisch nicht so ausufert...


    Ich weiß nämlich nicht, ob ich für Laymons 500-600-Seiten-Wälzer wirklich die Geduld aufbringe... :S