Henry Miller (* 26. Dezember 1891 in New York; † 7. Juni 1980 in Los Angeles)

  • Das lesen hält immer wieder Überaschungen parat und experimentieren mit verschiedener Literatur, mache ich sehr gerne.


    Genauso mache ich das auch, Power! Gerade viele verschiedene Genres auszuprobieren, ist für mich das Spannende an Literatur... :thumbup:
    Bin gespannt, was Du später einmal zu Hemingway sagen wirst...nahezu sämtliche seiner Werke besitze ich, habe aber noch längst nicht alles von ihm gelesen, da ich mir immer etwas aufspare ^^ ...wird aber mal wieder Zeit, ein Buch von ihm in die Hand zu nehmen, schon weil derzeit hervorragende (und längst fällige) Neuübersetzungen Hemingways auf den Markt kommen...Und auch Miller werde ich weiter im Auge behalten, nachdem mir "Stille Tage in Clichy" im vergangenen Jahr sehr gut gefallen hat.

  • Henry Milller war der Vorreiter der Beatniks, wenn man so will. Wobei die Beatniks wie Burroughs und Kerouac nicht so leicht zu lesen sind wie Miller. Mein Favorit von Kerouac ist "Unterwegs".
    Von Limonow habe ich schon öfter gehört, aber noch nichts gelesen.


    @Power: du könntest es auch mit Hunter S. Thompson versuchen.

  • ach schade das ich keine ahnung und auch nicht das talent dazu habe bücher zu schreiben....


    mein erstes buch würde heissen:


    FUCK OFF, EUROPA



    8o

  • Japp Frank,


    verstehe schon, gerade London schreibt ja hauptsächlich Abenteuerbücher und Hemingway auch anderes.
    Habe paar Infos über Beat-Generation gelesen, werde auch noch weiter schauen.


    @ Bighead: Ja Hunter S. Thompson wollte ich als Fan von dem Film "Fear and loathing in Las Vegas" sowieso mal lesen.


    Auch Burrough interessiert mich schon länger, kenne den Film Naked Lunch. Habe mich aber noch nicht rangetraut weil er wohl ja ziemlich kompliziert schreibt.


    LG

  • buchtipp zum @ power - thema:


    Philippe Djian
    In der Kreide. Die Bücher meines Lebens.

    Über Salinger, Céline, Cendrars, Kerouac,
    Melville, Henry Miller, Faulkner, Hemingway,
    Brautigan, Carver.
    diogenes, tb.


  • Auch Burrough interessiert mich schon länger, kenne den Film Naked Lunch. Habe mich aber noch nicht rangetraut weil er wohl ja ziemlich kompliziert schreibt.


    "Kompliziert" ist noch stark untertrieben. ^^ Der Film von Cronenberg ist klasse, ist aber nur ganz lose an das Buch angelehnt und mit realen Erlebnissen von Burroughs vermischt. Das Buch besteht aus kleinen surrealen Episoden, die nicht in chronologischer Reihenfolge stehen.
    Wobei er aber auch "normal" schreiben konnte, was man z.B. auch in seinen Essays oder frühen Geschichten merkt. Naked Lunch ist nicht sein bestes Buch, aber innovativ, gewagt und teilweise mit seeehr schwarzem, trockenen Humor. Ich schätze, 99% der Leser würden das Buch abscheulich finden und überhaupt keine Ironie darin erkennen.


    Hunter S. Thompson hat u.a. ein Buch über Hells Angels geschrieben (in den 60ern), mit denen er ein Jahr lang herumgefahren ist. Aber "Angst und Schrecken ..." gefällt mir noch besser. Gonzo-Journalismus ^^

  • @ jörg: Danke für die Empfehlung, habs mir direkt mal bestellt.


    @ Bighead: Da ich total auf schwarzen Humor stehe und in vielen für andere Menschen ernsten Werken immer eine Ironie entdecke und lachen muss, denke ich dass die Chance besteht, dass mir "Naked Lunch" gefallen könnte.
    Japp, hatte ich schon gehört das das Buch keinen Faden hat und kaum mit dem Film zu vergleichen ist.


    Mal schauen wann ich was von Burough und Thompson lesen werde. Würde ja alles gerne auf einmal verschlingen, was leider nicht geht. Mein SuB ist so dermaßen groß und WuLi auch, habe zu viele unterschiedliche Interessen. Manchmal beneide ich die Leute die nur einen Autor lesen.


    LG

  • Deshalb lese ich oftmals zwei bis drei Bücher gleichzeitig, Power...dauert zwar seine Zeit, bis man das eine oder andere beendet hat, aber ich kann mich auch immer so schlecht entscheiden, welches von meinen vielen ungelesenen Werken ich mir schnappen soll, also sind es mehrere auf einmal! ^^

  • Ich lese neben bei auch immer ein Kurzgeschichtenband und einen Manga.
    Aber meist konzentriere ich mich nur auf meinen aktuellen Roman, das andere dauert dann ewig bis es fertig ist.
    Habe früher auch mehrere Romane gleichzeitig gelesen, aber man kommt dann ab und an durcheinander. Aber wenn man sehr unterschiedliche Romane liest, gehts.


    Aber ich finde wenn man konzentriert ein Buch liest kommt man gesamt schneller voran. Wenn man immer wechselt muss man sich immer erst wieder einlesen. Das dauert bei mir immer so 50 Seiten, dann hat sich mein Gehirn komplett auf die Schreibart eingestellt und dann setzt ein Turbo ein und kann nicht aufhören zu lesen. Wenn man immer wechselt dann stoppt es mich immer im Lesefluss. Gestern hatte ich 150 Seiten auf einmal von "Opus Pistorum" gelesen. Bin mittlerweile so begeistert, vor allem wegen dem Humor und der wundeschönen Sprache, es liest sch so verdammt gut. Bei neuartigen Autoren habe ich sowas nur selten erlebt, Gifune ist da eine Ausnahme.


    LG

  • Hier eine Doku:

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    Big Sur - Henry Millers Paradies


    LG

  • So Leute,


    habe jetzt tatsächlich "Opus Pistorum" innerhalb 2,5 Tage verschlungen.
    Der anfängliche Schock wegen der expliziten Darstellung, verflog doch recht schnell.
    Denn die Sprache ist zwar sehr vulgär aber wirklich genial. Es lässt sich wirklich verdammt gut lesen. Man konnte gar nicht aufhören, ich musste unbedingt wissen in welche obskure nächste sexuelle Situation der Protagonist kommt. Manche Stellen sind schockierend und abartig, andere wieder extrem komisch und auch andere erotisch. Es gibt zwar sehr viel grenzwertige Dinge, aber dafür passieren sie freiwillig. Am besten fande ich den sensationellen Humor und die meist total passenden Meinungen der Charaktere. Ich habe oft Tränen gelacht. Die Gefühle wechseln immer zwischen Schock, Humor und Erotik oder auch öfters alles gleichzeitig. Dazu kommt das Erstaunen, wie verdammt gut alles formuliert ist, jeder Satz ist perfekt ausgearbeitet.


    Um was geht es eigentlich?: Der Protagonist Alf lebt in den 20er Jahren in Paris und gerät von einer sexuellen Situation in die nächste. Es geht hier nur um das eine und das in allen Variationen.


    Das Ende war der Hammer, einfach zum Brüllen komisch. Ich sehe das Buch als eine Porno-Satire mit einer Menge Ironie.
    Im Epilog wird nochmal erklärt wie damals das Buch zustande kam.
    Denn Miller hatte zum Enstehungszeitpunkt kein Geld und schrieb für einen Buchhändler im Auftrag dieses Buch für 1 Dollar je Seite. Der Buchhändler verdiente nebenbei mit Erotika gutes Geld. Sie waren ihr Leben lang Freunde.


    Ich muss dem Buch tatsächlich die vollen 5 Sterne geben, denn es war mal was ganz anderes und hat mich aus meiner sonstigen Leseroutine raus gerissen und darüber hinaus auch sehr amüsiert. Das Buch ist ein erotisches Kunstwerk!


    Bin extrem auf seine anderen Werke gespannt.

  • Interessant, Power, dann muß ich das Werk doch bald mal antesten...es steht zwar schon im Regal, aber ich habe mich bislang nicht so richtig herangetraut, da es mir beim kurzen Probelesen und Durchblättern plottechnisch ziemlich einseitig vorkam...aber vielleicht bin ich durch "Stille Tage in Clichy" auch verwöhnt! ^^

  • Ja eine Handlung gibt es ja kaum. Es war ja ursprünglich nicht als zusammenhängender Roman geplant.
    Aber trotzdem wird immer wieder auf die Personen eingegangen die vorher in der Stoy erschienen sind. Also es ist auf jeden Fall nicht zusammengewürfelt und in sich unlogisch, wie ich vorher schon fast gedacht habe.
    Im Grunde ist es trotzdem eine skurile Sexzene nach der anderen, aber macht trotzdem erstaunlich viel Spaß.


    Handlungstechnisch und sinnmäßig wirst du von "Stille Tage in Clichy" bestimmt verwöhnt sein.
    Bei mir wird es dann andersrum sein, denn ich werde wohl erstaunt sein wie tief die Handlung in seinen anderen Büchern sind!


    Bin auf jeden Fall auf deine Meinung gespannt.


    LG

  • Japp ich wurde jetzt auch schön angefixt. Bzw ja vorher schon von Bukowski, Frank hat mir ja viele Tipps gegeben. Somit habe ich für mich was neues entdeckt und habe viel vor mir! :D


    Werde wohl als nächstes von Miller "Wendekreis des Krebses" lesen, was auf meinem SuB wartet. Leider ist es so eine Uralt-Ausgabe mit kleiner Schrift! :cursing:


    LG

  • Deine Begeisterung freut mich, Power :thumbup:
    Henry Miller war für mich auch der Autor, der mich mit einem Buch umgehaut hat (mit "Wendekreis des Krebses", als ich ungefähr 20 war). Das war so voller Lebensenergie und gleichzeitig so nihilistisch. Wobei ich sagen muss, dass mich ein ganz anderer Autor zu solcher Literatur gebracht hat - Chuck Palahniuk :thumbup:
    Das wirklich Komische (im lustigen Sinn) bei Miller ist seine Art, reale Erlebnisse mit Fiktion zu vermischen. Niemand weiß so genau, welche Szenen aus seinen Romanen er wirklich erlebt und welche er nur erfunden hat. Da hat ihn, glaube ich, auch Anais Nin stark beeinflusst, die ebenfalls eine großartige Schriftstellerin ist (lies "Das Delta der Venus" oder ihre legendären Tagebücher, auf denen zum Beispiel der Film "Henry und June" basiert - dort spielte Fred Ward (beannt aus Tremors) den Henry Miller - und zwar wirklich gut.
    Ihr merkt schon, ich gerate ins Schwärmen :D Aber wenn man sich seinen Lebensweg ansieht, seine ganzen Jobs und alles - Henry Miller ist der Inbegriff des armen Künstlers.

  • Hi Bighead,


    bin jetzt auch schon sehr gespannt auf seine niveauvolleren Werke.
    Von Chuck Palahniuk habe ich vor langer Zeit mal was gelesen, müsste "Das Protokoll" geswesen sein, irgendwas mit einer Insel. Weiß davon auch nicht mehr viel. Gefallen hat es mir wohl auch eher nur durchschnittllich.
    Habe ja oben eine Doku von Miller gepostet, darin wird ja auch auf seine Armut eigegangen wurde, aber auch auf seine Freunde. Und wie hilfsbereit Miller war, da sieht man mal wieder das die Armen mehr bereit sind zu geben.
    Anais Nin ist auch schon auf meinem Schirm gelandet.


    LG

  • Seine Briefe an die Frauen fehlen mir auch noch.


    H
    Von Chuck Palahniuk habe ich vor langer Zeit mal was gelesen, müsste "Das Protokoll" geswesen sein, irgendwas mit einer Insel. Weiß davon auch nicht mehr viel. Gefallen hat es mir wohl auch eher nur durchschnittllich.


    "Das letzte Protokoll" ist aber wirklich eines der schwächeren Bücher von Chuck. Versuch es lieber mit "Flug 2039" oder "Der Simulant" oder "Fratze" oder "Die Kolonie" oder "Das Kainsmal".