Extreme (groteske) Filme

  • Nach dem ersten Sehen fand ich HT auch wirr, aber wenn man davon ausgeht, daß man hier nur Maries Version des Geschehens sieht, macht das ganze dann für mich zumindest doch Sinn. Sie erzählt das ja alles aus ihrer (geisteskranken) Sicht.

    ACHTUNG SPOILER!!!


    Trotzdem machen viele Szenen keinen Sinn. Zum Beispiel als der "Killer" die eine Frau in seinem Transporter hat und die andere Frau fährt ihm mit einem anderen Auto hinterher. Sie kann nicht gleichzeitig zwei Fahrzeuge steuern, egal wie geisteskrank sie ist.
    Dann die Szene in der Tankstelle, schau mal wie der Verkäufer auf die Frauen und auf den Killer reagiert.
    Und ganz am Anfang die Szene mit dem abgetrennten Kopf. Der "Killer" ist ja in Wirlichkeit die Frau, also was steckt sie in den Mund des Kopfes? :whistling: Und da gibt es noch mehr solcher Szenen.


    Ein Film, der einen ähnlichen Twist viel durchdachter eingesetzt hat, war Fight Club. Und Psycho.

    • Offizieller Beitrag

    Spoiler !


    Bei der Kopfszene am Anfang geb ich Dir Recht, die macht auch für mich so keinen Sinn, sollte wohl den Zuschauer auf das kommende einstimmen ?(


    Den Rest verstehe ich so, daß das alles Marie aus ihrer Sicht erzählt/erfindet. In Wirklichkeit fährt sie da halt nicht hinterher, sondern entführt selber ihre Freundin in der Rolle als Killer. Erlebt das andernseits aber als sie selber und fährt (halt nicht wirklich) hinterher.


    Mmmh, hoffe Du verstehst wie ich das meine ^^

  • Nun ja, die "Kopfszene" ist eigentlich direkt aus dem Roman INTENSITY von Dean Koontz übernommen. Man wollte auf diesen Effekt zugunsten eines logischeren Zusammenhanges, gleich zu Beginn des Films wohl nicht wirklich verzichten. ;)

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D



  • @ Funkerwahn
    Du hast ja recht, solche Sachen überwältigen mich eben auf elementare Art und Weise durch das was alles in der Zwischenzeit passiert ist. Darunter hat meine Toleranzgrenze wohl ziemlich gelitten. Es ist so wie es ist und jeder kann nur versuchen möglichst gutes weiterzugeben.
    Zu den ganzen Zitaten die ich vor ein paar Tagen gemacht habe... mein Touchpad ist kaputt und ich bediene mein Laptop nun mit einer Maus. Das ist für mich zwar gewöhnungsbedürftig aber lernbar. Und danke für den Austausch. :thumbup:



    In der Wüste sah ich ein Geschöpf, nackt, bestialisch, welches, am Boden kauernd, sein Herz in Händen hielt und davon aß. Ich fragte " schmeckt es, Freund ? " " Es ist bitter, bitter, " antwortete es, " aber ich mag es weil es bitter ist und weil es mein Herz ist. "

  • SPOILER zu HIGH TENSION!


    Alex: Meinst du, es gab gar kein zweites Auto?
    Naja, selbst wenn es so sein sollte, machen manche Szenen trotzdem keinen Sinn, was das Verhalten von anderen Personen bestrifft, oder wenn sich die Hauptfigur an zwei Orten gleichzeitig aufhält.
    Dann muss schon wirklich alles nur in ihrer Fantasie passiert sein, und das würde mir noch weniger gefallen. Wäre dann ungefähr so wie diese "Es war nur ein Traum"-Auflösungen, nach denen ich mir verarscht vorkomme. Wenn die ganze Handlung nur von der Hauptfigur eingebildet ist, dann ist ja in Wirklichkeit nichts passiert und es hätten genauso gut auch rosa Elefanten und Killer-Kaninchen vorkommen können - würde nicht im Widerspruch zu der "Handlung stehen". Ist ja schließlich alles nur ein Traum (oder Fantasie) und muss somit keinen Sinn, keine Logik und keinen Zusammenhang haben.
    Weißt du, wie ich das meine? ;)

  • SPOILER zu HIGH TENSION


    So in etwa interpretiere ich den Film. Sie ist schizophren (?) und schildert den ganzen Ablauf aus ihrer Sicht. Sie ist also Killer und Marie zugleich.

    Das habe ich schon verstanden und hätte damit auch kein Problem, wenn die Handlung durchdachter gewesen wäre. Wie gesagt, man kann noch so schizophren sein und sich viel einbilden, aber man kann dadurch trotzdem nicht an zwei Orten gleichzeitig sein (wenn z.B. der Killer den einen Wagen lenkt und Marie den zweiten, oder wenn der Killer in einem Raum Leute tötet, während Marie in einem anderen Raum mit ihrer Freundin ist). Und das Verhalten von anderen Personen (zum Beispiel der Verkäuder an der Tankstelle) müsste dann auch an diese Idee angepasst werden. Marie und ihre Freundin stehen vor ihm, dann blicken alle drei zu der Tür, wo der Killer reinkommt, und der Verkäufer schickt beide Frauen weg, damit sie sich in Sicherheit bringen). Ich hatte die starke Vermutung, dass die Idee mit dem Twist dem Regisseur erst spät iengefallen war, und da hatte er sich nicht die Mühe gemacht, den Rest der Handlung anzupassen, damit es Sinn ergibt.
    Das Einzige, was noch "Sinn" ergeben würde, wäre dass ALLES nur im Kopf von Marie passiert ist. Und das würde mir wie gesagt noch weniger gefallen.
    Nicht die Idee des Twists fand ich schlecht, sondern die undurchdachte Umsetzung.


    Stellt euch einfach vor, wie die Handlung des Films "objektiv" aussehen muss.

    • Offizieller Beitrag

    Das Einzige, was noch "Sinn" ergeben würde, wäre dass ALLES nur im Kopf von Marie passiert ist.


    So meinte ich das ja. Ist aber wohl auch ein Film der extrem spaltet.


    Bei Sucker Punch war das ähnlich. Mir hat er richtig gut gefallen, obwohl ich den bisher immer noch nicht so recht kapiert hab.

  • Mir hat Sucker Punch auch gut gefallen. Aber da war ja nicht alles eingebildet, sondern nur einzelne Sequenzen. Die Handlung in der Anstalt war ja "wirklich" und nur die Zwischenszenen waren Fantasie.

  • "Shutter Island" fällt in eine ähnliche Kategorie, da war ich am Ende auch ziemlich verwirrt.

    Ich fand das Ende vorhersehbar, aber ansonsten war es ein atmosphärischer Film. Verwirrt war ich eigentlich nicht.


    SPOILER!!!


    Die Hauptfigur war in Wirklichkeit kein Ermittler, sondern Insasse, der an Wahnvorstellungen litt und seine Vergangenheit verdrängt hatte (seine kranke Frau hatte ihre Kinder getötet und er hat sie erschossen). Der Chef der Anstalt hat dieses "Rollenspiel" für ihn arrangiert, damit er auf diese Weise seine Vergangenheit herausfindet/ermittelt. Sowas in der Art.

  • Sucker Punch habe ich nicht gesehen.


    Meine Meinung über High Tension gibt es da

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

  • @ Bighead:


    Hm, so klar liegend habe ich das Ende nicht in Erinnerung. Muss ich mir wohl nochmal ansehen, weil insgesamt fand ich den Film auch schon ziemlich beeindruckend.

  • "Shutter Island" hat mir sehr gut gefallen, wunderbar atmosphärisch...inwiefern sich der Film an die literarische Vorlage von Dennis Lehane hält, kann ich nicht sagen, da ich das Buch nicht gelesen habe; als eigenständiges Werk empfinde ich den Film auf jeden Fall als gelungen.


    Insgesamt gesehen gefallen mir die meisten der gemeinschaftlichen Filme von DiCaprio (den ich als Schauspieler sehr schätze) und Scorsese (den ich als Regisseur sehr schätze), wobei "Shutter Island" aufgrund seiner psychologischen, unheimlichen und gespensterartigen Handlung eine Sonderstellung einnimmt, wie ich finde. Das Ende des Films erscheint mir gut nachvollziehbar, aber man muß schon recht gut aufpassen und den Plot genau verfolgen, um nicht durcheinander zu kommen...also kein Film, bei dem man ständig pinkeln gehen oder aus der Küche etwas zu essen holen sollte, ohne die Pausentaste zu drücken... ;)