Patrick Senécal

  • Hallo Frank ich hatte in 2015 schon einmal gefragt ob irgendwann
    noch was Neues von diesem Autoren bei Dir erscheint.
    Ich halte ihn für einen der Besten der subtilen Horrorscene.
    Ich nehme an er hat verkaufstechnisch nicht das Soll erfüllt
    und wird wahrscheinlich auch nicht mehr ins Programm genommen.
    Oder doch?

  • Den alten Horror-Säcken muss man ja nicht antworten.
    Vieleicht bin ich ja auch ein wenig persil

  • 5150 Das Haus des Wahnsinns


    Ein paar Worte will ich zu dem zweiten, im Hause Festa erschienenen, Senécal verlieren.


    Yannick ist Student, 23 Jahre alt und ein Tollpatsch. Als er mit dem Fahrrad unterwegs ist und einer Katze ausweicht, stürzt er. Hilfesuchend wendet er sich an das nahe gelegene Haus. Jacques Beaulieu öffnet ihm die Tür und lässt ihn hinein, auch wenn er anfangs mit sich hadert. Jacques ist so nett und bietet ihm eine Fahrt nach Hause an, er ist nämlich Taxifahrer. Während er sein kaputtes Rad im Taxi verstaut, geht Yannick seine Wunden im Badezimmer im ersten Stock reinigen. Doch am Ende des Flurs vernimmt er ein Stöhnen, als ob jemand Schmerzen erleiden würde.
    Unbedingt will er der Sache nachgehen und findet sich vor einem grünen, verwahrlosten Zimmer wieder, in dem ein Mann blutend auf dem Boden liegt.


    Ganz offensichtlich hätte das Yannick nicht sehen sollen und wird auch prompt von Jacques ertappt. Noch ist ihm nicht klar, dass er sehr schnell die Plätze mit dem Verwundeten tauschen wird. Für Yannick beginnt eine Zeit der Gefangenschaft. Seine einzige Hoffnung ist die Familie Beaulieu davon zu überzeugen, dass das, was sie tun nicht Rechtens ist. Aber wie überzeugt man jemanden vom Gegenteil, der glaubt er verrichtet die Arbeit Gottes? Als die Tage verstreichen wird immer mehr klar, dass jedes Familienmitglied seine eigenen Dämonen zu bekämpfen hat. Nicht nur Jacque und seine gottesfürchtige Frau Maude, sondern auch ihre Tochter Michelle und das Nesthäkchen Anne.


    Patrick Senècal gelingt der Aufbau einer echten psychologischen Horrorgeschichte. Sehr interessant finde ich die Umsetzung, wie die Geschichte erzählt wird. Zum einen haben wir hier den Ich-Erzähler, der das aktuelle Geschehen aus Yannicks Perspektive in Form von seinen Aufzeichnungen im Hause Beaulieu wiedergibt. Zum anderen wird die Vergangenheit, die das Schicksal der Familie wiederspiegelt in Form von Tagebucheinträgen aus dem Blickwinkel von Maude erzählt. Zwischendurch gibt es dann noch sehr kurze, neutrale Kapitel, die die Handlungsstränge verknüpfen. Wirklich toll umgesetzt, kann ich nur loben! Hat mir sehr gut gefallen.


    Die nervigen, religiösen Tagebucheinträge von Maude habe ich versucht einfach ohne meine Vorgeschichte neutral wahrzunehmen. Es hat im späteren Verlauf wesentlich besser geklappt und je weiter die Geschichte voran getrieben wurde, desto mehr Sinn hat das alles gemacht. Maude gibt den krassen Gegensatz im Vergleich zu Yannick. Sie ist gottesfürchtig, ihrem Ehemann komplett untergeben und entschuldigt Jacques Taten mit ihren ehelichen Verpflichtungen, die Gott von ihr erwartet. Steht ja schließlich so in der Bibel.


    Yannick hingegen versucht auf Teufel komm raus der Familie zu entkommen, sei es durch Gewalt, durch Heimtücke oder Manipulation von Maude. Schnell lernt er jedoch, dass er seine Gegenspieler unterschätzt.


    Das psychologische Katz und Maus Spiel ist wirklich klasse! Je näher man dem Finale kommt, desto mehr wird dem Leser klar, wie kaputt die einzelnen Personen sind, und wie stark die Gefangenschaft auch Yannick in Mitleidenschaft gezogen hat.


    Ich kann das Buch jedem Psychothriller-Fan nur wärmstens empfehlen. Mit dem zweiten Buch ist Patrick Senécal direkt ein paar Stufen in meiner Beliebtheitsskala nach oben geklettert. "7 Tage der Rache" fand ich ganz gut, aber nicht überragend. "5150 Das Haus des Wahnsinns" hat mich umso mehr beeindruckt. Ich bin richtig froh, dass ich mich anfänglich durch Maudes Tagebucheinträge gequält habe, anstatt es beiseite zu legen! Das Ende ist auch nicht unbedingt voraussehbar und überrascht, vielleicht für manchen Leser sogar eher enttäuschend, aber ich fand es einfach nur passend! Ein besseres Ende hätte es nicht geben können.


    Gibt 9 von 10 Punkten und eine Leseempfehlung von mir! :thumbup:

  • Patrick Senecal: Das Grab in mir:


    Erinnerungen können tödlich sein! Étienne, 28 Jahre, Dozent für Literatur, mit einer manischen Besessenheit für blutrünstige Horrorgeschichten, nimmt eines Abends den Anhalter Alex mit. Die beiden verstehen sich gut, doch irgendetwas an Alex ist seltsam.
    Und dann greift das reale Entsetzen nach Étienne: Beim Zwischenstopp in einer Werkstatt ereignet sich ein brutaler Mord.
    Als weitere Morde geschehen, wird es immer unheimlicher, denn alle Toten hatten irgendeine Verbindung zu Étienne. Könnte Alex der Mörder sein? Und kann es sein, dass die beiden sich aus der Kindheit kennen?


    Wow: Schon wieder ein erstklassiges Buch von dem Autor. Ein Psychotriller vom feinsten. Nicht blutig. Geht aber sehr unter die Haut. Warum ich bei dem Schreibstiel immer an Gifune denken musste weiß ich nicht. Aber auch Gifune kann ohne viel Gemetzel sehr intensiv schreiben und den Spannungsbogen immer weiter heben.


    Ein richtig gut durchdachter, Psychothriller mit geilen Charakteren, unerwarteten Wendungen und einem sehr überraschenden Ende, womit ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Das Buch hat mir sehr gefallen. Und zwar von der ersten, bis zur letzten Seite. Leseempfehlung !

  • Das Grab in mir:


    Das Grab in mir ist das erste Buch dass ich von dem Autoren gelesen habe. Ein für mich guter Psychothriller mit einem ziemlich voraussehbaren Twist. Ich ahnte früh, was eigentlich dahinter steckt, aber trotzdem war der Verfall von Etienne spannend ohne längen beschrieben. Schön fand ich auch, dass sich Etienne als Lehrer für seine Kurse mit Horrorliteratur beschäftigen muss und ein paar klassische Horrorgeschichten mit bösen Kindern erwähnt werden.


    Fazit kein Meisterwerk aber ein guter wenn auch voraussehbarer Psychothriller.

  • Das Grab in mir:


    Das Grab in mir ist das erste Buch dass ich von dem Autoren gelesen habe. Ein für mich guter Psychothriller mit einem ziemlich voraussehbaren Twist. Ich ahnte früh, was eigentlich dahinter steckt, aber trotzdem war der Verfall von Etienne spannend ohne längen beschrieben. Schön fand ich auch, dass sich Etienne als Lehrer für seine Kurse mit Horrorliteratur beschäftigen muss und ein paar klassische Horrorgeschichten mit bösen Kindern erwähnt werden.


    Fazit kein Meisterwerk aber ein guter wenn auch voraussehbarer Psychothriller.


    Versuch es mal mit "7 Tage der Rache"
    Mein Lieblingsbuch aus dem Festa Verlag und um Welten besser

  • Bin gestern beim Eintragen von Fassungen in der OFDB auf einen weiteren Senécal gestoßen, zumindest wurde er im Trailer des Films erwähnt: Evil Words von 2003. Ist ebenfalls in der Störkanalreihe erschienen. Wollte ich nur mal erwähnt haben :D

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

    • Offizieller Beitrag

    Dazu hat Senécal das Drehbuch geschrieben. Steht hier auch irgendwo im Regal rum.
    Basiert wohl auf dem Roman "Sur le seuil" (Auf der Schwelle...müsste es wohl heißen. Da verlässt mich mein Französisch).