beginne mein jahresthema RAF mit folgendem buch:
"poesie und gewalt. das leben der gudrun ensslin" - ingeborg gleichauf.
klett-cotta, hc, 2017, ein paar fotos, 350 seiten.
wer in den 70ern des letzten jahrhunderts zur schule ging, kam am
thema RAF nicht vorbei.
ich erinnere mich an viele diskussionen mit lehrern und mitschüler*innen,
ich erinnere mich an fahndungsplakate, gesucht: viele mitglieder der baader-meinhof-bande,
die in post und rathaus aushingen.
ich sammelte damals alle artikel aus zeitungen und zeit-
schriften. es gab durchaus sympathie und ein verstehen wollen der motive,
weil die terroristen kluge, gebildete leute waren...
ähnlich äußert sich auch ingeborg gleichauf zu beginn ihrer gudrun ensslin-biographie.
zuerst einmal zeigt sie auf, wie das buch einer amerikanischen journalistin 1977
das bild der menschen über die RAF bis heute prägte, und andere journalisten nutzten diese schlampig recherierte
quelle, die teils wild erfindet, ohne zu hinterfragen.
( das buch von jillian becker hieß: "hitler`s children")
die studie von frau gleichauf erweist sich als gut recherchierter neu-einstieg in die materie für mich.
es geht mir weniger um die politischen dimensionen, eher um die menschlichen
erklärungen. und die liefert die studierte philosophin und literaturwissenschaftlerin.