Ich lese gerade...

  • Ich fand die Verfilmung okay, wobei es eine europäische Produktion war (Deutschland zusammen mit Frankreich und Spanien). Die Welt der Gerüche konnte man natürlich nicht rüberbringen, das hat gefehlt.


    Joa gut, aber ein deutscher Regisseur und Bernd Eichinger als sicherlich dominierender Produzent. Ich ordne den Film daher mehrheitlich als Deutsch ein, aber das ist Ansichtssache. Er profitiert sicherlich davon, dass die Hauptrollen nicht von deutschen Darstellern gespielt wurden.


    Ich fand allerdings, dass die olfaktorische Komponente durch die Bilder sehr gut rüber gebracht wurde. Ich meine, ein Buch kann auch keine Gerüche darstellen. Süßkind schafft das halt exzellent durch sein Beschreibungstalent und seine sprachliche Finesse. Der Film versucht, durch dementsprechende aufgeladene Bilder, eine Idee vom Geruch zu vermitteln (Fischmarkt, verdreckte Stadt, Öle, reichhaltige Landschaften etc.). Ich fand den Ansatz gut und in weiten Teilen auch gelungen.

  • Dekkard: Naja, ein deutscher Regisseur macht es nicht zu einem deutschen Film. Sonst müssten wir auch Independence Day und Stargate dazu zählen ^^ Es geht nach dem Land, das den Film produziert hat. Ich habe aber keine Ahnung, wie groß der Anteil von Bernd Eichinger war.
    Ist auch nicht so wichtig.


    Wie du schon sagst, hat der Autor es sehr gut geschafft, die Gerüche zu beschreiben. Im Film hat man es mit Bildern versucht, was aber (meiner Meinung nach) nur bedingt funktioniert. Gehört aber definitiv zu den besten und ungewöhnlichsten europäischen Produktionen in den letzten Jahren. Wenigstens kein weiterer Mauer- oder Weltkriegsfilm. Davon gibt es nun wirklich mehr als genug.

  • "Deutscher Film" ist in der Filmwissenschaft auch je nach Epoche ja auch ein eigener Stil, was dann schon am Regisseur festzumachen wäre. Tatsächlich hatte ich auch mal ein Essay gelesen, wo Filme wie "Independence Day" oder "In the Line of Fire" mit Eastwood analysiert wurden hinsichtlich der deutschen Einflüsse aufs Hollywood-Kino oder so. Aber da kenne ich mich dann auch wieder nicht wirklich mit aus, sodass ich da jetzt nicht drauf pochen würde.


    Gut, dass ist natürlich dann einfach subjektiv. Und ja, Vergangenheitsbewältigung ist genug geleistet worden. Danke, RTL!

  • lese ab heute:


    DER SCHMERZ DES ERWACHENS



    PS: wollte ich mir eigendlich nicht kaufen.aber da es hier eingeschlagen hat wie ne granate, und es bald auch ausverkauft ist, hab ichs doch gekauft.

  • Beide schon gelesen und für gut befunden.

    Ja jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    aber das find' ich ganz okay
    denn ich hab' alles hinter mir gelassen
    was mich aufhält
    und jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    ja, vielleicht wirkt das arrogant
    doch vielleicht haben wir uns all die Jahre
    nie wirklich gekannt.


  • Habe noch eingeschoben: "Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter" von Ramona Ambs.
    Eine Lebensgeschichte, aber eine unfassbar schnell und wendungsreich formulierte. In etwa 120 Seiten packt Ambs nicht sprachgewaltig, aber wunderbar reduziert nüchtern und treffend sarkastisch bis hin zu tieftraurig viele viele Jahre Leben, und alles was an Gefühlen, Twists und co. dazu gehört. Der Roman zeichnet das Bild einer vom Holocaust traumatisierten Familie und einer darin aufwachsenden rebellischen Tochter, deren Mutter auch noch dazu an der Teufelsdroge Heroin zugrunde ging, präzise und wirkt eigentlich nicht nie zu heftig... bis auf einmal der perverse Schlag kommt, und dann nochmal, und dann nochmal. Die junge Romy verfällt selbst dem Stoff, der ihre Mutter umgebracht hat -- und was jetzt so umschrieben erstmal vielleicht klingt, als sei das ein epischer langweiliger prätentiöser Mitleidsroman, ist ein schnelles recht rohes und ehrliches Stück Literatur. Trotz der Suchtumschreibungen und den ganzen Phasen von ganz oben bis ganz unten, die der Leser mit Romy durchlebt, bleibt doch immer ein bisschen Mut und ein bisschen Leben da am Ende...
    Ein tolles Büchlein, 8,5/10


    "Fight Club", na, da befinde ich mich gerade im letzten Drittel, werde ich aber wohl erst Neujahr auslesen, nehm ich mit in 2016 rein. Was soll man sagen, ich erstaunt, wie nah dran der von mir über alles geliebte Film am Anfang ist bei einige Sachen... und wie wenig jetzt zum Ende hin, das ist schon was anderes. Aber super, ich bin Palahniuks Schreibe noch nicht verfallen, aber auf dem besten Weg dorthin. Einzigartig auf jeden Fall!

    Auf dem Flur hatte sich eine Traube aus Menschen gebildet. Sie schmeckte vorzüglich.


    meine Bücher 2016

  • @ Klarkash-Ton: "Das Monstrum" hat King ja seinerzeit auf der Höhe seiner Drogensucht geschrieben, als er alles inhalierte, was nicht singen und beten wollte...er soll wohl oftmals nach eigenen Angaben Personen während des Schreibens schlichtweg vergessen haben, sie tauchten dann einfach nicht mehr auf...ist mir persönlich jedoch nicht aufgefallen. Aber ein paar Kürzungen hätte der Wälzer durchaus vertragen können... ^^


    Viele Personen "tauchen auf und auch wieder ab", das Stimmt schon, aber ob King wirklich welche "vergessen" hat, kann ich abschließend noch nicht beurteilen, da ich mich momentan auf Seite 623 von ca. 1100 Seiten befinde. Nun scheint es langsam in Richtung Showdown zu gehen. Mir persönlich kann ein King Roman gar nicht lang genug sein. Ich habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt mit z.b. den ungekürzten Romanen wie ES und THE STAND.

    "Bow down: I am the emperor of dreams" -Clark Ashton Smith-

  • puh gerade noch mein leseziel geschafft. nämlich heuer 50 bücher zu lesen. habe gerade eben von greg Sisco "One night stans" zuende gelesen. hatt mir persönlich sehr gut gefallen. war sehr rasant geschrieben. leichte lektüre für zwischendurch. wer natürlich auf eine raffinierte story aus ist dem würde ich es nicht empfehlen. von mir 7,5 von 10 punkten

  • @ Klarkash-Ton: Du besitzt bei dieser hohen Seitenzahl sicher die aktuelle Heyne-Auflage von "Das Monstrum", nehme ich an? Denn meine Taschenbuch-Version aus den seligen 80ern hat "nur" 684 Seiten, dafür aber eine extrem kleine Schrift, für die eine Lupe nicht ungeeignet wäre... :) Heutige King-Auflagen haben meistens einen lesefreundlicheren Druck und dementsprechend mehr Umfang.

  • Als letztes Buch 2015 "Der Marsianer" beendet. War sehr kurzweilig und gut geschrieben. Um die Arbeit des Autoren richtig schätzen zu können, müsste man sich wahrscheinlich in Chemie, Biologie, Raumfahrttechnik etc. etwas besser auskennen als ich das tue. Aber auch so war es sehr interessant. Heute werde ich kein neues Buch mehr anfangen und nächstes Jahr geht es dann mit "Der Anschlag" von King weiter.

  • @ Klarkash-Ton: Du besitzt bei dieser hohen Seitenzahl sicher die aktuelle Heyne-Auflage von "Das Monstrum", nehme ich an? Denn meine Taschenbuch-Version aus den seligen 80ern hat "nur" 684 Seiten, dafür aber eine extrem kleine Schrift, für die eine Lupe nicht ungeeignet wäre... :) Heutige King-Auflagen haben meistens einen lesefreundlicheren Druck und dementsprechend mehr Umfang.


    @Creed: Genau, ich besitze die neusten Auflagen von Stephen King aus dem HEYNE-Verlag. Sieht schön bund aus im Regal. ^^

    "Bow down: I am the emperor of dreams" -Clark Ashton Smith-