Michel Houellebecq

  • Der morderne Islam ist für mich ehrlich gesagt nicht der aufgeklärte. Man darf nicht vergessen, dass der Islam früher dem Christentum meilenweit voraus war, was Aufklärung betrifft. Aber ich will hier keine Diskussionen führen.


    Das Buch will ich auf jeden Fall auch irgendwann mal lesen.

    Die islamische Kultur war im Mittelalter dem "Steinzeitchristentum" weit überlegen, er wurde aber immer extremer und dadurch ist die Kultur degeneriert!


    Der Iran oder Afghanistan waren Ende der 60er Anfang der 70er Jahre sehr modern, aufgeklärt und die Frauen waren wesentlich freier als heute! Leider haben die islamistischen Teufel die Länder ins Mittelalter getrieben!


    Null Toleranz den abartigen Extremisten!

    Es gibt einen Grund unsterblich zu sein! Man kann die meisten wichtigen Bücher lesen!
    Real Music Fans: "God Give us Malcom Young back and we give you Justin Bieber!" God: "Fuck no!"

  • Ich halte ebenfalls nichts von Extremisten, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir in Europa hatten verdammtes Glück mit der Säkularisierung gehabt, denn das Christentum hat sich kaum verändert.


    Ich hab dazu auch mal eine Leseempfehlung: Margaret Atwood - Der Report der Magd

  • Ich finde es ja immer noch etwas seltsam, was für eine riesige Heimlichtuerei um den neuen Houellebecq veranstaltet wird, aber zumindest gibt es inzwischen ein paar erste Infos:


    Der Roman wird "Serotonin" heißen, 320 Seiten umfassen und wie geplant am 07.01.19 erscheinen. Bezüglich des Inhalts heißt es auf der Verlagsseite: "In SEROTONIN rechnet die Hauptfigur ab: mit der modernen Gesellschaft, der Wirtschaft, der Politik – und mit sich selbst." Das sagt zwar nicht wirklich viel aus und passt so ziemlich zu allem was Houellebecq bisher geschrieben hat, aber ich bin immer noch gespannt.


    Hier kann man sich das Cover ansehen:
    http://www.dumont-buchverlag.d…itel-folgt-9783832184421/


    Und hier gibt es ein paar Gerüchte, die etwas mehr über den angeblichen Inhalt verraten:
    https://diepresse.com/home/kul…en-neuen-HouellebecqRoman

  • Gutes Marketing, würde ich jetzt mal behaupten
    Mach ein großes Geheimnis drum und die Leute werden es hypen.

    So sieht es aus. Die dadurch entstehenden Spekulationen (siehe bspw. Bigheads ersten Post auf dieser Seite) sind vom Verlag da schon fest mit eingerechnet. Und Houellebecqs Essay ist ja auch nicht zufällig gerade jetzt erschienen. Durch eine Aussage wie "Trump ist ein guter Präsident" konnte er sich ja sicher sein, dass er ein großes mediales Echo hervorrufen wird. Bessere Werbung für "Serotonin" kann es doch gar nicht geben.

  • Jaaaa, ich bin darauf reingefallen, auf diese komische Vermarktungstaktik. Nennt es ruhig beim Namen :D

    Das war ja gar nicht böse gemeint, sondern nur ein gutes Beispiel, um die äußert perfiden Machenschaften des Verlags zu verdeutlichen :D .


    Nach dem zu beurteilen, was man bisher über "Serotonin" weiß, scheint es für den Autor ja ein recht typischer Roman zu werden, der Houellebecqs übliche Themen (Depression, Misanthropie, Sex) beackern wird. Damit dürfte das Buch sicher nicht mehr so dermaßen den Zeitgeist treffen oder für Skandale sorgen, wie es noch sein Letztes getan hat. Das Spektakel rund um "Unterwerfung" lässt sich eben kein zweites mal wiederholen – Deswegen muss man jetzt wohl auf anderen Ebenen für "Spektakel" sorgen... Zumindest scheint man das zu glauben.


    Ist mir im Prinzip aber alles völlig egal, solange am Ende ein guter Roman herauskommt.
    Und den traue ich dem verbitterten, kettenrauchenden Franzosen durchaus zu. Finde die wenigen Infos, die es bisher zu "Serotonin" gibt, jedenfalls ebenfalls recht ansprechend (und habe "Unterwerfung" aus literarischer Sicht sowieso nie für seinen größten Wurf gehalten). Bin gespannt.

  • Am Montag wird der Roman nun auch in Deutschland erscheinen. Was man aufgrund der bisherigen Kritiken schon sagen kann? "Serotonin" scheint mal wieder stark zu polarisieren - Von "Der Schriftsteller auf der Höhe seiner Kunst" (Deutschlandfunk Kultur) bis zu "ein welker, unglücklich gealterter Textsack" (Sueddeutsche) ist jedenfalls fast jede mögliche Meinung vertreten.
    Was man auch schon sagen kann: Zumindest in Sachen Verkaufszahlen scheint der Roman erneut ein voller Erfolg zu werden. Obwohl das Buch noch nicht mal im Handel gelandet ist, muss Dumont schon fleißig nachdrucken (inzwischen dritte Auflage!).

  • Ich werde das Buch auch erst einmal selber lesen und mir dann erst eine Meinung bilden!

    Es gibt einen Grund unsterblich zu sein! Man kann die meisten wichtigen Bücher lesen!
    Real Music Fans: "God Give us Malcom Young back and we give you Justin Bieber!" God: "Fuck no!"

  • "das gefühl einer umfassenden katastrophe mindert
    immer ein wenig die individuellen katastrophen..." michel houellebecq.


    habe "serotonin" von michel houellebecq heute beendet.
    (dumont, hc, 2019, erstauflage, übersetzung: stephan kleiner, 336 seiten).


    es gäbe viel, allzu viel, über diesen roman zu sagen...
    eigentlich dreht sich das buch wieder um persönlich relevante dinge
    des weltberühmten französischen autoren.
    und eigentlich ist das buch ein typischer houellebecq, weil der zigaretten-
    paffende deep purple & jimi hendrix-fan, seinen ich-erzähler an der welt zu zerbrechen, sich
    alle sinistere mühe gibt.
    das liest sich in langen, literaturpreisverdächtigen sätzen.
    man muß diese bewundernd erfahren, was er eigentlich sagen will versteckt sich nicht in
    positivistischer klarheit. denn der ich-erzähler sucht ja, verzweifelt, nach, nicht
    vorhandenen, strohhalmen.
    was läuft in kleinem und großem auf der erde schief ?
    houellebeqc weiß wie man eine figur glaubhaft schildert und er weiß,
    als autor oder oft interviewter, wie man menschen zum nachdenken bringt.
    und das reizt er grandios tragisch aus.
    weil er es kann.

  • Ich liebe Denis Scheck, kein Kritiker zerlegt Bücher mit soviel sprachgewandter Ironie...und er liest immerhin auch tapfer alle diese Werke, die Marcel Reich-Ranicki seinerzeit nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte...


    ...und ich sollte vielleicht dem für mich bislang unlesbaren Michel Houellebecq doch noch eine Chance geben... ;)

  • Würde mich ja brennend interessieren wie er "Fifty Shades of Grey" bewertet hat! :evil:

    Es gibt einen Grund unsterblich zu sein! Man kann die meisten wichtigen Bücher lesen!
    Real Music Fans: "God Give us Malcom Young back and we give you Justin Bieber!" God: "Fuck no!"

  • Ausgelesen: "Lanzarote" von Michel Houellebecq.


    Meine erste wirkliche und vollständige Begegnung mit Michel Houellebecq, und mein Gesamteindruck ist überwiegend positiv. Natürlich ist mir vollkommen klar, dass man anhand einer Novelle nicht auf das Gesamtwerk eines Schriftstellers schließen kann, jedoch scheinen mir die typischen Zutaten Houellebecqs auch in "Lanzarote" enthalten zu sein.


    Hervorragend gefallen haben mir im ersten Drittel die satirisch-ironischen Seitenhiebe auf Regierungen aller Länder, Kriegsführung, Eigenarten verschiedener Nationen und selbst kleine, gut beobachtete Details wie z.B. das typische Verhalten von Angestellten in Reisebüros (sehr witzige Dialoge). Später folgen dann ernstere Themen wie Pädophilie, Sekten und deren verblendete Anhänger. Etwas öde empfand ich die ausgewalzten Sexszenen; ich bin alles andere als prüde, aber derartige Beschreibungen hat man einfach schon zu oft gelesen, und sie nerven etwas, bzw. ziehen die Handlung unnötig in die Länge. Aber dies ist nun mal offenkundig eines der Markenzeichen Houellebecqs, und gehört zum Provozieren einfach dazu, denke ich. Fairerweise muss ich zugeben, dass die Lesbensexeinlagen im weiteren Verlauf der Handlung (mehr oder weniger) ihre Berechtigung haben, somit kann ich mich also halbwegs damit anfreunden.
    Kleiner weiterer Negativpunkt ist die (für meine Begriffe) etwas zu ausgiebige Beschreibung der landschaftlichen Gegebenheiten von Lanzarote, samt der im Buch durchgeführten Ausflüge. Das hatte beim Lesen schon einen leichten Baedeker-Reiseführercharakter, der mit dem Plot nichts zu tun hat und die ohnehin schon kurze Novelle mit eher Unwichtigem auffüllt.
    Hier rettet aber wieder der wirklich gut lesbare Schreibstil Houellebecqs, flüssig, aber nicht zu simpel...der Mann besitzt definitiv ein Gefühl für Sprache.


    Fazit: Unterhaltsam und gut geschrieben, ein interessanter Plot, der mitunter wie ein Sammelsurium von Themen wirkt, die den Autor beschäftigen und die irgendwie alle in der Novelle Platz finden sollten. Letztendlich aber definitiv ein Ansporn für mich, mich auch den längeren Werken Houellebecqs zuzuwenden.


    Bewertung: *****

  • @Creed
    creed schrieb:

    "...Kleiner weiterer Negativpunkt ist die (für meine Begriffe)

    etwas zu ausgiebige Beschreibung der landschaftlichen Gegebenheiten
    von Lanzarote, samt der im Buch durchgeführten Ausflüge.
    Das hatte beim Lesen schon einen leichten Baedeker-Reiseführercharakter,..."


    die dumont-erstausgabe bestand aus einem broschierten textband und einem
    ebensolchen fotoband über lanzarote mit bildern houellebecqs.