• Ich bin kein Extrem-Fan. Aber Edward Lee hab ich das eine oder andere Buch dennoch gelesen. Lee hat für mich den Charme, dass er so überspitzt und mit Humor schreibt, dass man seine Bücher mit einem gewissen Schmunzeln lesen kann. Das fehlt mir bei den Extrem-Autoren sonst. Aktuell lese ich "Das Mädchen auf dem Dachboden" und (hier dürft ihr mich gern als Weichei titulieren) bei einer gewissen Stelle auf dem Dachboden

    hatte ich kurz Lust, das Buch wegzulegen. Ich werde das Buch beenden, da ich nur ungern Bücher nicht abschließe, aber es gehört dann wohl eher zu den Büchern, die ich mir kein zweites Mal zu Gemüte führen werde.

    "A life's a gospel - Some girls are soul
    Some baby's blues - Mine's rock'n'roll"


    Tiamat

  • Aktuell lese ich "Das Mädchen auf dem Dachboden" und (hier dürft ihr mich gern als Weichei titulieren) bei einer gewissen Stelle ...


    hatte ich kurz Lust, das Buch wegzulegen.

    Niemand hält dich deswegen für zu soft, wenn gewisse dargestellte Gräueltaten deine (Schmerz-)Grenzen verletzen hast du jedes Recht schockiert, entsetzt, angewidert zu sein.


    Ed Lees extreme Werke sind immer überdreht & mit einem Augenzwinkern...


    Jon Athans Bücher stecken voll realer Bedrohung, dem Stalker, dem Rächer, dem Peiniger.... doch nie als absurde Kreatur, sondern stets die im echten Leben mögliche Bedrohung. Das macht seine Werke so verstörend gut.


    Pass auf gewisse Geschehnisse im 2. Abschnitt von "Das Mädchen auf dem Dachboden" auf, da artet manches nochmal sehr aus.

  • Rigr und Pythor :

    Jetzt werde ich langsam aber richtig neugierig auf DAS MÄDCHEN AUF DEM DACHBODEN.

    Eventuell fange ich es jetzt in meinem Urlaub an zu lesen, wenn ich den gerade begonnenen Roman fertig habe. ;)

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • Rigr und Pythor :

    Jetzt werde ich langsam aber richtig neugierig auf DAS MÄDCHEN AUF DEM DACHBODEN.

    Eventuell fange ich es jetzt in meinem Urlaub an zu lesen, wenn ich den gerade begonnenen Roman fertig habe. ;)

    K. Wolfram


    Mir hat es ausgesprochen gut gefallen beim Re-Read der deutschen Ausgabe & ich hatte angesichts mancher Gräueltaten in Jon Athan's mittlerweile auf englisch erschienen Büchern die noch kontroverser & grenzüberschreitender waren vergessen, wie hart es eigentlich war. Spielt für mich in einer Liga mit Ashley Collins & Großvaters Haus. (Stehen im Regal auch alle sehr nah beim President's Son... :S )


    Das bedrückende ist, dass es alles realistische, menschgemachte Aktionen und Reaktionen sind, die so draußen vor der Tür oder im Nachbarhaus so geschehen könnten... und dazu das moralische Dilemma in das sich Seth begibt: er möchte helfen, um Ungerechtigkeiten zu beenden, erschafft dadurch jedoch einen Berg neuer, anderer Ungerechtigkeiten.


    Allein das Ende ist erstklassig, fordert den Leser zum Nachdenken auf und übertrumpft den Rest des Buches noch um ein Vielfaches.


    Aber ich muss anmerken:

    Ich kann bei Jon Athan nicht objektiv sein, weil ich sein Gesamtwerk so sehr schätze & er mit Abstand mein Lieblings-Autor ist. 2 ältere hab ich noch auf "Lese-Reserve" (falls mal länger nix auf englisch kommen sollte) und bisher waren bei 48 Büchern keines dabei, welches ich schlecht, langatmig oder langweilig fand. Und es herrscht ne gute Bandbreite an Genres in denen Jon seine Geschichten ansiedelt.


    Genug geschwärmt, Blender Babies wartet darauf gelesen zu werden.

  • Niemand hält dich deswegen für zu soft, wenn gewisse dargestellte Gräueltaten deine (Schmerz-)Grenzen verletzen hast du jedes Recht schockiert, entsetzt, angewidert zu sein.

    Das war jetz auch nicht zwingend ernst gemeint.Mein "Problem" ist halt immer, wenn Handlungen tatsächlich so in der realen Welt passieren könnten.

    Und was die Handlungen im zweiten Teil betrifft - hier war ich nicht so schokiert.

    Aber das was du zu Lee sagst stimmt. Deshalb lese ich Lee, aber andere Extrem-Autoren nicht so.


    Und nun zurück zum Autor und zum "Mädchen auf dem Dachboden". Es war definitiv lesenswert. Allerdings hat mich tatsächlich der 2. Teil etwas enttäuscht. Er war irgendwie vorhersehbarer.

    "A life's a gospel - Some girls are soul
    Some baby's blues - Mine's rock'n'roll"


    Tiamat

  • Jon Athan - Blender Babies


    In seinem neuesten Werk nimmt uns Jon mit auf einen dystopischen Ausflug in eine Welt in der eine "Seuche", bzw Verrücktheit die Leute auf einen besonderen "Geschmack" bringt: Adrenochrom aus pürierten Kleinkindern. Brian, seine Frau & sein Sohn Cameron und Baby Harper suchen Zuflucht in ner Polizei Station, nachdem sogar Brians Bruder Tommy ein "Baby Fiend" wurde. Gerüchte von Tunneln, Babyfabriken und dem Ursprung der Seuche werden ausgetauscht, als die Station gestürmt & überrannt wird.


    Der Familie gelingt die Flucht und sie machen sich auf einen sicheren Ort in der U Bahn zu finden. Unterwegs wird Baby Harper entführt & Brian macht such auf die Suche.


    Brian landet in einem Einkaufszentrum beim Herr des Fleisches, einem misogynem Incel, der Adrenochrom Junkies hasst. Brian verstellt sich, um Harpers Aufenthaltsort herauszufinden...


    Baby Harper ist dort, wo Brians Bruder Tommy residierte, der nunmehr Anführer des Schwarms der Pürierer ist. Während die Entführer noch mit Tommy über das Aufteil-Verhältnis des Adrenochrom-Smoothies verhandeln, schleicht sich Brian ins Gebäude, um seine Tochter zu retten... oder schlürft der Onkel seinen Nichten-Smoothie ???


    Ob er es schafft? Lest es selbst...


    Ein wilder Ritt voller grenzwertiger Szenen, diesmal in einem Postapokalyptischen Setting. Wenn man bedenkt, dass Jon Athan im Frühjahr Vater wurde und nun mit einem 6-monatigem Kind ein solches Buch schreibt & veröffentlicht... harter Tobak. Schön, wie er verschiedene Verschwörungstheorien vermengt, um eine plausible Einbettung von Grausamkeiten und die Grenzüberschreitung "Gewalt gegen Säuglinge" und "Gewalt gegen Schwangere" als Tabuthema und Grenzgang des Ertragbaren schreibt. Im Kapitel 17 bekommt der früher erwähnte Satz "Everything is a Weapon" eine einprägsame Bedeutung. Lest selbst, ich spoiler nicht...


    Harte Szenen kommen zur Genüge vor, jedoch gönnt Jon dem Leser Verschnaufpausen auf der Odyssee der Familie. Dies lässt die beschriebenen Gewalthandlungen nochmals eindrucksvoller wirken, als ein durchgängiges Splattergewitter...


    Das Ende eignet sich für ein Sequel, den Herr des Fleisches betreffend oder eine Spin-Off Serie "Stories from the Craze".. jedoch stehen nun erst mal andere Bücher an, z.b. die Fortsetzung zu "Our dead girlfriend" ...


    Mein Lesetempo ist die letzten Wochen super unterirdisch, aber jedes Mal, wenn ich das Buch zur Hand nahm, zog es mich in seinen Bann... kein alltäglicher, realistischer Horror, sondern ein Horror Trip in eine hässliche Version der Zukunft, die weniger plant based Ernährungsmöglichkeiten bietet, als die verkorkste Realität & Gegenwart :S