Extreme Bücher

  • Grenzen in der Literatur, interessantes Thema.

    Also ich mag extreme Bücher, ich find auch Edward Lee und co machen dass ganz gut, sie drehen an manchen stellen voll auf und deuten manches an, aber man weis was passiert, obwohl es nicht genau beschrieben wird wie zb in Header 2 (les ich gerade), da wird ja auch nicht im Detail beschrieben wie genau das Kind umgebracht wird, mit dieser dicken Lady (ihr wisst was ich meine).

    Also ich find die meisten extrem Autoren machen das ganz gut mit dem Spagat wie weit sie eine Szene beschreiben oder nicht.


    Aber wenn ich zb an die 120 Tage von Sodom von De Sade denke, hmmm ich denk da gabs keine Grenze. Der hat da ja alles reingepackt was grausig is und noch weit darüber hinaus.

    Also da muss ich sagen, als ich das Buch vor ein paar Jahren gelesen habe, musste ich schon öfters mal kurz inne halten.

    Und dieses Buch gilt ja als literarisches Meisterwerk, wenn ich richtig informiert bin.

    Also wie gesagt, dass mit den Grenzen is sehr schwierig, kommt glaube ich immer drauf an wie man an ein Thema als Autor rangeht.

  • Noch ner Ergänzung:

    Ich denk bei den extrem Büchern is so ziemlich alles ok, weil sie entweder so geschrieben sind, dass sie ab und an auch ausblenden.

    Oder sie sind so in einer fiktiven Welt angesiedelt, dass man damit klar kommt.

    Wenn zb Wade H. Garett oder Tim Miller auf Teufel komm raus foltern, dann meist so überzoggen, dass es im realen ein Mensch niemals so lange aushalten würde (also definitiv fiktiv).

    Oder wenn Edward Lee im sexullen überrtreibt sind die Charaktere meist so überzoggen oder es sind Monster mit dabei, so dass es auch wieder klar als fiktion durchgeht.

    Oft is ja vieles noch mit ner ordentlichen Dosis schwarzen Humor gewürzt, was alles auch wieder ok macht.


    Aber zb bei Marquis De Sade is es was anders.

    Der beschreibt ja Dinge sehr "real" und auch wirklich echt heftige Dinge.

    Und ja da is meiner Meinung nach ne Grenze in sonfern erreicht, dass ich mir denke: " was hatte der den für nen macke" und es is mit so ner überzeugung geschrieben, dass man sich so seine Gedanken machen sollte.

    Naja und ich glaube De Sade is ja damals glaub auch ne Zeit lang im Gefängniss gewesen.

    Naja im Grunde will ich damit sagen:

    Marquis de Sade hat für mich definitiv Grenzen überschritten und nicht wirllich im positivem Sinne.


    Aber is nur meine persönliche Meinung, des kann ja jeder sehen wie er möchte.

    🤪

  • Nun ja, es ist schon richtig, dass de Sade wirklich Grenzen überschritten hatte und selbst wohl auch in dieser Hinsicht kein Kind von Traurigkeit war, was ihm ja auch die Kerkerhaft einbrachte.

    Allerdings liegt es wohl auch im tiefsten des Menschen selbst, überall nicht nur bis an die bestehenden Grenzen zu gehen, sondern diese auch bewusst zu durchbrechen.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • Also ich denk mal, dass es auch darauf ankommt wie etwas geschrieben ist.

    Nochmal als Beispiel Header 2, die Szene als sie den Header mit dem Babykopf durchziehen ist schon seeeeeehr heftig aber das Szenario ist halt sehr fiktiv und so übertrieben auch von den Charakteren die handeln usw.

    Also fand ich die Szene zwar richtig heftig aber in Ordnung in dem literarischem extrem Horror Bereich.

    Aber De Sade hat halt so geschrieben, dass ich dachte: " ok, meint der Kerl das etwa ernst??"

    Ich weis nicht wie ich es genau beschreiben soll aber wenn ich nen Edward Lee lese, denk seh ich vor dem inneren Auge einen grinsenden Autor, der sich köstlich amüsiert weil ihm wieder was total abartiges eingefallen ist und gut is.

    Bei nem De Sade hatte ich eher das Gefühl " fuck, der Kerl meint das ernst und würde so was auch durchziehen"

    Kp vlt weil seine Werke eher in der "realen" Welt spielen und des is naja zumindest fragwürdig.

    Keine Ahnug ob es verständlich ist, was ich meine oder nicht aber es is echt schwer, dass zu erklären und vorallem in dieser nur schriftlichen Form ohne Gestik und so.

    🤪

  • Sascha,

    keine Angst, ich verstehe durchaus was du sagen willst.

    In dem Punkt hast du auch recht. De. Sade meinte das was er schrieb durchaus ernst und hatte nie die Spur einer schrägen, eben rein fiktiven Handlung im Kopf, deshalb griff er auch nie zu Übertreibungen um der Härte wieder etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    Aber das sollte man auch wissen, bevor man zu Sachen von de Sade greift (wo ich einiges hier stehen habe im Regal).

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  • Naja als ich die 120 Tage von Sodom gelesen habe, hatte ich überhaupt kein Plan was mich erwartet.

    Habe damals auch noch gar nix im extremeren Bereich gelesen. Kannte nur normale Horrordinge.

    Hab damals irgendwie durch ne Klassenkamaradin von dem Buch erfahren und mich hat dann halt interessiert was das so is.

    Und ja, da hab ich schon grosse Augen gemacht.

    Hab mir später noch 2 weitere Bücher von ihm besorgt, aber zudem Zeitpunkt kannte ich dann auch schon Edward Lee und co.

    Mich haben die anderen Dinge von ihm einfach interessiert, einfach weil ich dann ja auch härteres gewohnt war und mich hat intetessiert ob die 120 Tage von Sodom quasi ne ausnahme waren und die anderen nicht so hart sind und so.


    Sagen wir so:

    jetzt seh ich das so, dass De Sade schon ziemlich harte Kost ist und ich würde es echt nicht jedem empfehlen, einfach wegen dem Ernst der dahinter steckt.

    Heute schockt mich jetzt auch sowas nimmer so wie früher aber damals fand ich es schon n hartes Grenzüberschreiten.

    Und ich muss sagen, ich find seine Dinger irgendwo ganz interessant aber mir fehlt da einfach der Lesespass durch zb Humor, Übertreibung, Handlung, schräge Figuren und so.

    Da is mir der Herr Lee viel lieber.

    Aber zum Glück sind ja Geschmäcker verschieden und jeder mag was er eben mag.

    So fertig jetzt aber.

    🤪

  • Grinz....... Nicht umsonst ist nach dem Marquis de Sade der sogenannte Sadismus benannt. Habe alles von Ihm gelesen (Juliette, Justine, 120 Tage...... Geschichten aus dem Boudoir....). Absolut ganz andere Geschichte. Ich muss zu meiner Schande gestehen das ich mir den Film 120 Tage.... nicht ganz anschauen konnte. Bää....

    Also, das ist die Hausregel - niemand kotzt in meine Leichenhalle. Ich kotze nicht in ihre Polizeiwache, also kotzen Sie nicht in meine Leichenhalle. E. Lee............ 😂


    Submission: just use her for what she wants!

    Einmal editiert, zuletzt von Mourning Sun ()

  • Ich hab den Film 120 Tage von Sodom nie gesehen.

    Interessieren würde er mich schon aber is gar nicht so leicht an den Film ranzukommen (is ja glaub in Deutschland auf m Index gelandet, wenn ich richtig informiert bin).

  • Du bekommst den glaube ich auf Netflix oder irgendetwas in der Art. Aber guck nach der ungeschnittenen Version, sonst verpasst du die Hofszene, und die ist wirklich....... Na ja siehs dir an. Aber nicht wundern Der Film ist aus den siebzigern und sehr gewöhnungsbedürftig...... Soll eine Art Kunstwerk sein. Wenn du den Regisseur kennst dann weißt du warum😜

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  • Mourning Sun

    Ich bin leider etwas altmodisch und hab kein Netflix oder andere Streamingportale.

    Aber irgendwann werd ich mal in dem ein oder anderen Uncut Dvd Shop gezielt danach suchen, lässt sich bestimmt finden, man findet ja auch " A Serbian Film " etc Uncut in solchen Shops also sollte " 120 von Sodom" auch zu finden sein.


    Und das er aus den 70 ern is, is net schlimm, aus dieser Zeit gibt es viele gutw Filme ( Cannibal Holocaust, Ein Zombie hing am Glockensein usw) echte Splatterklassiker.


    So jetzt aber zurück zum Thema Bücher:


    du hast ja irgendwo geschrieben, dass du Bighead von Edward Lee gut findest.

    Dann wollte ich dich mal aug folgendes Aufmerksam machen:

    - Die Minotauress is die Vorgeschichte zu Bighead

    - White Trash Gothic 1 & 2 die Fortsetzungen von Bighead

    - Und White Trash Gothic 3 is ja schon in der Festa Extrem Reihe eingeplannt, also die Abenteuer um das perverse Monstrum gehen noch weiter. Juhu 😁😁

  • Sascha .Danke für die Tipps. Werde ich mir auf jeden Fall zulegen. Das Hr. Lee sich die Option auf eine Vortsetzung gelassen hat, habe ich mir gedacht. Als WER auch immer mit WAS auch immer im Bauch, WIE auch immer das da rein gekommen ist, nackt in den Wald gerannt ist (dat war jetzt aber nicht gespoilt? Oder?) und sich gedacht hat, man könnte ja...... 😜, war die Fortsetzung zwingend......

    Pythor. Du wirst es mir nicht glauben aber die 120Tage liefen ungeschnitten im ZDF! Ich war glaube ich 17 oder 18, sogegen 23 Uhr. Das hat mich geprägt. Entsetzen und Faszination zugleich.

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  • :thumbup:Dat is ja Kunst. Der Pasolini hat den Film gemacht als Abrechnung mit den italienischen Faschisten. Also praktisch hat das Buch nix mit dem Film zu tun. Er hat halt die Kernstory für seine Zwecke verwendet.

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  • Naja Kunst is relativ, alles kann ja Kunst sein.

    Nur zb das Buch 120 Tage von Sodom würde ich nicht als Kunst bezeichnen, weil ich find da wird einfach lieblos eine grausamkeit an die nächste gehängt und dazu halt noch die sehr dünne Story im Hintergrund.


    Jetzt zb Bighead von Lee ja das ist Kunst, weil es fantasievoll is, es is durchgedreht, es geht über Grenzen und alles in ner verrückten Story verpackt.


    Nur jetzt halz die 120 Tage vom Sodom und Bighead als Beispiele genommen, weil wir über die hier ja schon gesprochen haben.


    Aber im Grunde liegt ja auch Kunst im Auge des betrachters.

  • [...]Aber im Grunde liegt ja auch Kunst im Auge des betrachters.

    Das würde ich so unterschreiben, außerdem ist es eine Frage der persönlichen Definition von Kunst. Wenn jemand sagt, dass Bighead als literarisches Werk Kunst ist lässt sich dem schwer widersprechen. Trotzdem ist es für mich nicht besonders kunstvoll. Ich habe das Buch vor etwa fünf Jahren aus dem Grund gelesen, weil es als extrem bezeichnet wurde und ich mutmaße, dass es mit der Intention geschrieben wurde extrem zu sein. Ist ja legitim, ebenso wie mit Neugier darauf zu reagieren. Beim lesen dachte ich "aha, das ist es also", es hat mich, soweit ich mich erinnern kann in keiner Weise berührt und es ist nichts hängen geblieben.

    Solche Bücher haben sicher ihre Berechtigung und die Kunstfreiheit ist ein hohes Gut. Ich persönlich habe nicht (mehr) das Bedürfnis etwas zu lesen, nur weil es extrem ist. Wenn mich eine Geschichte interessiert stört es mich aber nicht, wenn sie extrem ist - Hellraiser (zur damaligen Zeit war das extrem) ist für mich zum Beispiel ein Meisterwerk der Phantastik und der Phantasie. Aber alles Geschmackssache.


    Meiner Meinung nach kann aber die Literatur niemals extremer sein als die Realität, das niederschreiben und lesen ist ein Filter auf den sowohl Autor wie auch Leser Einfluß haben. Ob auf der einen Seite sehr ins Detail gegangen oder vieles angedeutet wird und wie sehr man auf der anderen Seite bereit ist sich darauf einzulassen wirkt sich individuell unterschiedlich auf das Erlebnis aus. Es besteht immer die Möglichkeit einfach auszusteigen. Deswegen ist die Realität so viel grausamer und extremer, auch in der absoluten Gewalt. Pädophilenringe in gutbürgerlicher Umgebung sind härter als jeder Roman, was in Kriegsgebieten tagtäglich passiert stellt jede Zeile auf Papier in den Schatten.

    Kennt jemand Systemsprenger? Ein Film freigegeben ab 12 Jahren, der für mich an Extremität fast jeden Horrorfilm hinter sich lässt, weil er mich erreicht hat. Meiner Meinung nach darf Literatur also so extrem sein wie sie will, solange ich lesen darf was ich will.

  • Perrish. Genau so ist es. Ich erinnere mal an den teuflischen Hr. Mengele. Was er unter dem Deckmantel medizinischer Forschung getrieben hat, ist unbeschreiblich. Und ich glaube er lief unter der Beschreibung "Erscheinungsform MENSCH" (ACHTUNG SARKASMUS)

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