Rezensionen zu Festa-Büchern

  • King hat sich sicher entwickelt coffeeandbooks:-) Aber ich glaube genauso entscheidend ist, dass man anders liest. Ich weiß nicht, wie weit ü 40 du bist, aber wir könnten ungefähr dasselbe Alter haben. Was bedeutet, dass du vermutlich wie ich mit King aufgewachsen bist. Für mich waren es die ersten Berührungspunkte mit Literatur für "Erwachsene". Im Alter von 11 Jahren hinterlässt "ES" einen ungeheuren Eindruck, der bis heute geblieben ist. So wie in dem Alter kann ich heute keine Bücher mehr lesen, mit Filmen ist es ganz ähnlich. Man hat immer einen Bezug zu Werken von denen man im Kindes- und Jugendalter beeinflusst wurde, das sitzt ganz tief im Hinterkopf. Glücklicherweise mag ich King auch heute noch sehr und finde er schreibt großartig, aber es ist ein anderes Leseerlebnis. Man ist geprägt, als Kind wurde man geprägt - u.a. von Stephen King :)


    Stimme ich dir zu Perrish, ich lese nun in meinem jetzigen Alter vermutlich anders, bin übrigens noch ein bisschen 45. Egal, mir bedeutet diese Zahl nicht viel.

    Das Leseerlebnis ist anders als zu damaliger Zeit. Ich mag wie gesagt, seine Geschichten auf eine andere Art. Für mich ist er heute noch und irgendwann danach noch, ein Mensch der mir neben meinem alltäglichen Umfeld ein mehr an geistigen Schätzen vermitteln konnte. Ich mag seine Art, das einfache Leben in seinen Geschichten widerzuspiegeln, dass die „ Loser“ nicht die Verlierer bleiben müssen– ich bin generell meist bei Büchern, oder Filmen für die Loser 😊. Ich habe durch seine Bücher für mich schon damals mitgenommen, dass die Hoffnung zuletzt stirbt und dass ohne Ärmel hochkrempeln nichts von alleine läuft . Ich liebe seine detaillierten Beschreibungen, seine langen Sätze– ich bin ein Fan 😌🥰🤣

    Einmal editiert, zuletzt von Procyon () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von coffeeandbooks:-) mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sascha

    Ehrlich gesagt, bei Koontz habe ich damals nur einen Roman gut gefunden. Ist aber schon etliche Jahre her und mir fällt gerade der Titel nicht mehr ein. Das war zumindest damals als Koontz als Alternative zu King ziemlich gelobt wurde.

    Recht nett finde ich auch die Buchverfilmung "PHANTOMS".

    Allerdings hatte ich in Sachen Bücher bei Koontz dann noch zwei Versuche gestartet, bei denen er mich damals echt abgeschreckt hatte und die ich glaube ich auch irgendwo in der Mitte abgebrochen habe.

    Seit dem lasse ich zumindest bei Koontz die Finger von seinen Büchern.

    Wie gesagt ein Buch von ihm finde ich echt gut (Titel weiß ich Grad auch nicht mehr) aber der Rest ich für mich ehrlich nur durchschnittlich.

  • K. Wolfram


    Ich geb auch jedem neuen Autoren & jeder Autorin 3 Bücher lang Zeit mich zu begeistern oder endgültig abzuschrecken, wenn mich das 1. Buch nicht vom Hocker reißt

    Das kommt bei mir auf das oder die Bücher an, Pythor .

    Wenn da ein Autor oder eine Autorin schon beim ersten Buch mit Punktlandung weiß, wie man mich mit dem persönlichen Schreibstil richtig abschrecken kann, dann gebe ich da auch kein Geld mehr für einen zweiten oder gar dritten Versuch mehr aus.

    Aber manchmal ist es auch halt so, dass man anhand des Schreibstil merkt, dass er oder sie es auch sicherlich besser können. Dann gibt man gerne noch eine Chance. Koontz hatte da allerdings damals bei mir völlig verkackt.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • Ich geb meistens auch so 2-3 Chancen....die Autorin von Nekrose (festa extrem) mir ist ihr Name Grad nicht im Kopf, von der fand ich das erste Buch Scheisse und das zweite (Nekrose) hat mir gefallen, also gut das ich ihr noch eine Chance gegeben habe. 🤪

  • Ich geb meistens auch so 2-3 Chancen....die Autorin von Nekrose (festa extrem) mir ist ihr Name Grad nicht im Kopf, von der fand ich das erste Buch Scheisse und das zweite (Nekrose) hat mir gefallen, also gut das ich ihr noch eine Chance gegeben habe. 🤪

    Rayne Havok heißt die gute und n paar Sachen auf deutsch wären für die extrem Reihe geeignet, aber Jon Athan, Ed Lee und so viele andere wünsch ich mir auch übersetzt.. Frank Festa ;)

  • Daniel J. Volpe hatte ich sicherlich noch nie als Autor auf dem Schirm, bis das ich eben seinen Roman EINE BLUTIGE GESCHICHTE aus der Festa-Extrem-Reihe gelesen hatte.

    Die Idee dahinter ist dabei durchaus recht interessant gestrickt. Denn Veronica hatte irgendwann einmal zu viel Alkohol genossen und ist dann mit einem ihrer Arbeitskollegen sexuell recht heftig und schnell zur Sache gekommen. Ein Umstand, den sie danach am liebsten aber wieder rückgängig machen würde. Denn seit dem hängt der Haussegen mit ihrem Mann Shane extrem schief und die Ehe könnte sogar vor ihrem endgültigen Aus stehen. Shane liebt eigentlich Veronica trotzdem immer noch, kann ihr diesen Seitensprung allerdings nicht verzeihen und mag auch mit ihr nun nicht mehr sexuell intim werden. Ihre letzte Chance für die Ehe sehen sie daher bei den Therapeuten Kathy und Sam, die irgendwo weit abgelegen in einem feudalen Herrenhaus sich der Eheproblemen anderer Paare annehmen.


    Das ganze läuft eigentlich auch gut an, und man trifft hier auch auf ein homosexuelles Paar, einem weiteren Paar dessen Ehemann allerdings homophob und rassistisch veranlagt ist, sowie einem recht jungen Paar, welches sich sehnlichst ein Kind wünscht, allerdings ihr Liebesleben auch zu sehr von der Religion bestimmen lässt. Kaum angekommen entflammt zwischen Shane und Veronica in dem alten Herrenhaus mitten im Wald sogar wieder die sexuelle Lust aufeinander, auch wenn man bei den Differenzen innerhalb der Beziehung sicherlich noch nicht über dem Berg sein dürfte. Aber auch bei den anderen flammt dieser sexuelle Notstand auf, ohne das ihnen dies an diesem Ort irgendwie seltsam vorkommt. Und genau das ist am Ende auch ihr größter Fehler, denn etwas finsteres in diesem Herrenhaus lebt und stachelt nicht nur ihre Libido an, sondern verlangt auch bald nach Blut, Eingeweiden und grausamen Todesfällen.


    Nun, was soll ich sagen: In Sachen Sex nimmt Volpe durchaus kein Blatt vor den Mund und auch was so manche derbe Beschreibung in Sachen Tod und Wahnsinn betrifft, wusste der Autor mich durchaus recht positiv zu begeistern. Ich nenne da als Beispiel nur mal die Stelle mit dem Kuss, bei dem einem toten Partner gerade die Maden zwischen den toten Lippen hervorquellen. Dies ist zwar hier nur eine Traumsequenz seitens seiner Partnerin während des Sex, aber immerhin, auch die wird dem Leser hübsch serviert (Hatte beim lesen gerade Toast mit Wurst auf dem Teller ... lecker!). ^^


    Um es vorweg zu sagen, ich hätte da auch nichts gegen weiteren Nachschub an Lesestoff von Daniel J. Volpe, der ja auch von Edward Lee in Sachen Horror so begeistert gelobt wird. Ein wenig Kritik kann ich hier allerdings doch nicht so wirklich unter den Tisch fallen lassen. So fragte ich mich am Ende durchaus immer noch, was diese finstere Kraft (oder Wesen) im Herrenhaus ist, warum es gerade so agiert und welche weitergehenden bösen Ziele es damit eigentlich verfolgt? Nun habe ich ja durchaus in Sachen Horror/Thriller gelernt, dass man z.B. bei Verbrechen immer eine gewisse Logik erkennen kann, während das reine Böse jedoch nicht unbedingt irgendeiner Logik folgen muss, da es eben grausam sein kann, weil es schlicht und ergreifend in seiner Natur liegt. Doch am Ende des Romans scheint hier auch die finstere Kraft in bzw. um dieses Herrenhaus herum einer gewissen Logik zu folgen. Da hätte ich aber schon aus reiner Neugierde als Leser dann aber auch gerne ein paar Seiten mehr zum Hintergrund und/oder der tieferen Intention dieser finsteren Kraft gewusst.


    Aber gut, es sollte nicht sein und das macht den Roman sicherlich nicht schlechter. Denn wenn ich einen Roman anhand seiner Seitenzahl in Rekordzeit lese, dann sicherlich nicht deshalb, weil ich ihn schlecht finden würde. Eher ist hier das Gegenteil der Fall, was natürlich eine eindeutige Leseempfehlung zu EINE BLUTIGE GESCHICHTE von mir hier mit einschließt. :thumbup:

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



    Einmal editiert, zuletzt von K. Wolfram ()

  • AM FALSCHEN ORT ZUR FALSCHEN ZEIT von Tom Stearns ist schon ein recht derber Brocken, wobei ich hier sogar irgendwie schätze, dass die blutigen, bzw. grausameren Schilderungen nie wirklich überzogen wirken. Und so erhalten wir gleich einen Einstieg nicht mit den eigentlich wichtigen Figuren, die irgendwann innerhalb der Handlung auf das Böse treffen, sondern wir treffen hier auf ein weibliches Opfer dessen Ehemann bereits durch die brutalen Misshandlungen verstorben ist. Aber wir treffen natürlich auch auf das Böse selbst in Form von Marc und Simon, die irgendwie nicht gerade zu den Mitmenschen gehören, die sich aufgrund ihrer Möglichkeiten wie auch Fähigkeiten einen Platz innerhalb der Gesellschaft suchen. Vielmehr stehen sie klar außerhalb der Normen einer Gesellschaft und verfolgen durch ihre recht grausamen Morde, ihrer Lust am quälen und ihrer Gier nach sexueller Befriedigung in möglichst abnormer Weise, eigentlich keiner der eher typischen Vorgehensweise von gefährlichen Kriminellen. Man könnte sogar sagen, dass beide genau die Art von psychopathischen Serienkillern beschreiben, welche ihre abseitigen Aktivitäten auf die reinste Form des Bösen beschränken, ohne hierfür jemals auch nur einen Gedanken an ihre eigene, nähere Zukunft zu verschwenden. Und hierbei ist selbst ihre Freundschaft immer ein kleiner Tanz auf dem Rand des Vulkans, der durchaus in blutiger Konsequenz ausbrechen könnte. Aber auch die beiden Paare Anne und Martin, sowie Keith und Marilyn, welche zusammen einen Kurzurlaub inmitten der Natur verbringen wollen, führen so einen gewissen Tanz auf dem Vulkan auf, was besonders die zwei Frauen betrifft. Man kann nicht sagen, dass sie sich hassen, allerdings sind sie so grundsätzlich verschieden in ihrem Wesen, dass eine wirkliche Freundschaft hier schon zu Beginn eher kaum wahrscheinlich erscheint. Aber der unbändige Kinderwunsch, der Anne offensichtlich mit Martin versagt zu bleiben scheint, sorgt auch innerhalb deren eigenen Ehe nicht gerade für eine recht liebevolle Stimmung.


    Der eher kurze Roman (176 Seiten) ist durchaus recht schnell gelesen. Andererseits passt hier gerade die Länge wie die Faust aufs Auge, was die Handlung in ihrer Gesamtheit betrifft und damit auch das halten eines hohen Spannungsbogens begünstigt. Mitunter hat man gar den Eindruck, dass die wirklich wichtigen Figuren die eigentlichen Bestien Simon und Marc sind. Schließlich erhalten die Leser von beiden innerhalb der Handlung sogar einen kurzen Einblick in ihre Kindheit. Eine Kindheit, die zumindest einen Erklärungsversuch hinsichtlich ihres Verhaltens zu bieten versucht. Das ganze wirkte auf mich als Leser recht schnell sehr realistisch. Zumal dann, wenn man weiß, dass es eben durchaus auch Menschen gibt, die sich plötzlich außerhalb jeglicher gesellschaftlichen Normen des Zusammenlebens bewegen können und für die das Wort Moral eher ein völliges Fremdwort darstellt. Solche Menschen treiben sicherlich nicht sehr lange ihr grausames Unwesen in Freiheit, jedoch reicht ihnen schon mitunter eine kurze Zeitspanne aus, um völlig unschuldige Opfer brachial in eine gnadenlose Hölle zu ziehen.


    Wirklich ans Herz wollten mir als Leser allerdings auch die Paare Anne und Martin wie auch Marilyn und Keith nicht unbedingt wachsen. Besonders die Frauen wirken mitunter nicht unbedingt liebenswert. So pflegt Marilyn eine gewisse heile Welt irgendwo zwischen typischer Hausfrau mit einem kleinen Barbie-Komplex, während Anne eher versucht, alles und jeden mit in die Verantwortung zu ziehen, wenn es um ihren unerfüllten Kinderwunsch geht, was sie natürlich auch entsprechend aggressiv im zwischenmenschlichen Umgang erscheinen lässt. Das sorgt natürlich nicht dafür, dass man mit ihnen wirklich mitfiebert, macht die Handlung an sich jedoch (durchaus positiv betrachtet) realistischer und damit auch unangenehmer. In diesem Sinne hat sich Tom Stearns mit seinem auf den Punkt gebrachten Roman durchaus einen würdigen Platz innerhalb der Festa-Extrem-Reihe verdient. Allerdings muss ich auch gestehen, dass die Handlung nicht länger hätte sein dürfen, da sie sonst durchaus Gefahr gelaufen wäre, eventuell empfindliche Einbrüche im konstant hohen Spannungsniveau zu erleiden. Von daher bin ich persönlich der Meinung dass hier bei AM FALSCHEN ORT ZUR FALSCHEN ZEIT von Tom Stearns durchaus alles punktgenau gepasst hat.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."