Filme über Schriftellerinnen und Schriftsteller

  • Ich mag ja Filme über Autoren, wobei mir solche besser gefallen, die nicht das ganze Leben in 90 Minuten zusammenfassen, sondern sich auf eine Phase beschränken.
    Damit meine ich schon Spielfilme/Biopics, keine Dokumentationen.



    Diese kenne ich bzw. habe ich gesehen und kann sie empfehlen (für den Anfang):

    Henry & June
    - über die Affäre zwischen Henry Miller, seiner Frau June und Anais Nin im Paris der dreißiger Jahre. Mit Fred Ward als Henry Miller.


    Capote - über Truman Capote und die schwierige Entstehung von "Kaltblutig". Grandios gespielt von Philip Seymour Hoffman.


    Factotum - über Charles Bukowski und die verschiedenen Jobs, die er zwischendurch machte. Mit Matt Dillon in der Hauptrolle. Basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Bukowski.


    Naked Lunch - David Cronenbergs Film behandelt mehr die Tanger-Phase von William S. Burroughs und die Entstehung des gleichnamigen Buches und ist eigentlich keine Buchverfilmung, sondern eher ein Biopic. Mit Peter Weller als Burroughs.


    Howl - über das gleichnamige Gedicht von Allen Ginsberg, das seinerzeit (in den 50ern) einen regelrechten Skandal und Gerichtsprozesse auslöste, bei denen über Zensur und freie Meinung entschieden wurde. Mit James Franco als Ginsberg.


    Nicht gefallen hat mir "Anonymus" von Roland Emmerich über Shakespeare.



    Welche Filme über Autoren und Autorinnen habt ihr gesehen, welche könnt ihr empfehlen?

  • Mir hat der Film "Hitchcock" (2012) mit Anthony Hopkins und Helen Mirren sehr gefallen, der sich in erster Linie mit der Produktion des Films "Psycho" und Hitchcocks Eheleben Anfang der 60er Jahre befasst. Zumal James D'Arcy den jungen Anthony Perkins hervorragend verkörpert. Okay, Hithcock war zwar Regisseur und kein Autor, aber immerhin basiert der Film "Psycho" ja auf einem Buch... ^^


    Dann fällt mir noch der britische Film "Das Geheimnis der Agatha Christie" von 1979 ein. Vanessa Redgrave spielt die Christie und der Film interpretiert die Geschehnisse des Jahres 1926, in dem die Schriftstellerin für 11 Tage spurlos verschwunden war und über diese Zeitspanne niemals in ihrem Leben ein erklärendes Wort verlor.

  • Ich fand "Anonymous" eigentlich recht spannend, zumal ich vorab mit den dort verarbeiteten Thesen gar nicht vertraut gewesen bin. Aber ich bin auch kein Shakespeare-Kenner.


    Barfly - Ein Film über Bukowskis Leben bzw. einen bestimmten Teil davon. Viele Internas zur Entstehung verrät Hank in seinem Buch "Hollywood". Gespielt wird Bukowski von Mickey Rourke.


    Bukowski - Ganz normal verrückt - Der Titel sagt es bereits. Die Hauptrolle spielt Ben Gazzara, der Film konzentriert sich hauptsächlich auf Buks Sauferei und Sex. Ich glaube, eininge Inhalte aus "Aufzeichnungen eines Außenseiters" wurden hier verarbeitet. Teilweise recht eklig inszeniert, aber Gazzara ist super und insgesamt hat mir der Film doch gefallen.

  • Wobei Barfly das einzige Drehbuch von Bukowski war (existiert auch nicht als "Roman") - um die Produktion dieses Filmes ging es dann ja in "Hollywood" - aber das weißt du bestimmt ;) Ich wollte es nur anmerken, damit die anderen nicht denken, es sei nur ein Film über Bukowski von anderen Leuten.
    Ich fand den Film nicht schlecht, Mickey Rourke hatte die Hauptrolle recht ordentlich gespielt.

  • Über Hemingways Kriegserlebnisse als junger Mann erzählt der Film "In Love and War" von Richard Attenborough aus dem Jahr 1996.
    Obwohl ich erklärter Hemingway-Fan bin, hat mich der Film nicht wirklich vom Hocker gerissen, da er als typische Schmonzette inszeniert wurde und Chris O'Donnell (zumindest damals) eine ziemliche Blassbacke war. Sandra Bullock als Krankenschwester Agnes von Kurowsky wirkte auch nicht unbedingt authentisch...muß man nicht gesehen haben.

  • ein wunderschönes thema.


    ich liebe den film über hölderlin und
    seine große liebe zur verheirateten susette gontard, betitelt
    "feuerreiter" von regisseurin nina grosse, aus dem jahre 1997..
    sah den film 97 mit meiner frau im programmkino bambi;
    "Friedrich Hölderlin war zu seinen Lebzeiten (1770–1845) ein unverstandener Dichter
    zwischen Klassik und Romantik. Ein verhältnismäßig langes Leben, doch das relativiert sich,
    wenn man bedenkt, dass er die letzten 38 Jahre in einer Klinik für Geisteskranke verbrachte.
    Einer der Künstler, die an ihrem Leben litten, und die gerade dadurch so interessant für
    Biographen sind. In ihrem Film „Feuerreiter“ versucht nun die Regisseurin Nina Grosse
    dem Geheimnis des Poeten nachzuspüren.1796: Hölderlin (Martin Feifel) tritt auf Empfehlung
    seines Mäzens und Freundes Baron von Sinclair (Ulrich Matthes) eine Stellung als Hauslehrer
    bei der Familie Gontard an. Der Beginn einer Amour Fou: Er verliebt sich in Susette
    (Marianne Denicourt), die Gattin des Bankiers Jacob Gontard (Ulrich Mühe).
    Seine Liebe wird erwiedert. Hölderlin bittet Susette mit ihm zusammen nach Frankreich zu fliehen,
    aber sie ist noch nicht bereit, ihre Familie zu verlassen. Die Liebe wird gerade durch ihre Heim-
    lichkeit und Unerfülltheit immer stärker, doch als Susette den Fluchtplan erneut aufgreift,
    scheitert er an Hölderlin. Ihm scheint der Mut zu fehlen, den Schritt ins Unbekannte zu gehen.
    In „Feuerreiter“ wird Hölderlin als selbstzerstörerischer Individualist geschildert, der in seiner
    idealistischen Liebe zu Susette auch ins Leiden verliebt ist. Dadurch fügt er nicht nur sich,
    sondern auch allen, die ihn lieben, Schmerzen zu. Susette stirbt ohne Hölderlin nach der Trennung
    wiederzusehen, und auch Baron Sinclair, dessen Liebe zu Hölderlin das Platonische übersteigt,
    wird im Verrat an Freund und Geliebtem zur tragischen Figur."
    http://www.thalia-potsdam.de/filmdetails.php?film_id=200615


    Ausschnitt aus dem Film "Feuerreiter":


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  • darauf freue ich mich:
    "Vor der Morgenröte":
    Josef Hader als Schriftsteller Stefan Zweig im Drama von Maria Schrader
    von Helgard Haß.
    In der internationalen Koproduktion "Vor der Morgenröte" schlüpft Josef Hader in die Rolle
    des berühmten Schriftstellers Stefan Zweig. Weitere Rollen übernehmen Barbara Sukowa,
    Aenne Schwarz, Matthias Brandt und Charly Hübner.
    http://www.filmstarts.de/nachrichten/18492682.html

  • Wobei Barfly das einzige Drehbuch von Bukowski war (existiert auch nicht als "Roman") - um die Produktion dieses Filmes ging es dann ja in "Hollywood" - aber das weißt du bestimmt Ich wollte es nur anmerken, damit die anderen nicht denken, es sei nur ein Film über Bukowski von anderen Leuten.


    Richtig, das Drehbuch ist von ihm. Mehr oder weniger, denn soweit ich mich an meine "Hollywood"-Lektüre erinnere, wurde es mehrmals umgeschrieben und letztlich war der Film generell dann etwas anders, als Bukowski ihn sich gedacht hatte. Ohnehin hatte er ja glaube ich das Drehbuch auch nur verfasst, weil die Filmfirma an ihn heran getreten war. Also quasi eine Art Auftragsarbeit. So oder so ist der Film in Ordnung, wie du sagst, ich würde ihn aber insgesamt als den schwächsten Bukowski-Film einordnen. Was bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass er hier selbst mitgewirkt hat.

  • Vor Jahren hatte ich mal den Film "Mein linker Fuß" mit Daniel Day-Lewis gesehen. Er basiert auf der Autobiographie des körperlich schwerstbehinderten Schriftstellers Christy Brown, der kaum mehr als seinen linken Fuß bewegen konnte (daher auch der Titel). Brown lebte von 1932 bis 1981. Bis er es schaffte, mit seinem Fuß und einem Stück Kreide ein Wort zu schreiben, hielten ihn fast alle auch für geistig behindert. Erst ab da erhielt er Unterstützung und Therapien, um seinen Zustand zu verbessern und sein Schreibtalent zu fördern, wenngleich er Zeit seines Lebens immer nur den Fuß dazu nutzen konnte, seine Hände waren nutzlos.
    In der Verfilmung brilliert Daniel Day-Lewis als Christy Brown. Die Verfilmung rafft den Zeitraum seiner Autobiographie allerdings recht stark (so kann Brown hier gleich mit dem ersten Versuch mit seinem Fuß bereits ein verständliches Wort schreiben) und endet mit dem Zeitpunkt, wo er als Schriftsteller auf dem Höhepunkt seines Schaffens ist.