Kosmischer Horror, Science Fiction & Utopien

  • h.p.lovecraft hat so manche seiner geschichten in zeitschriften
    untergebracht, die auch klassikern der science fiction ein erstes tummelfeld
    für ihre utopien boten.


    der horror war bis dahin von übersinnlichem geprägt, die weiten des
    alls konnten aber ebenso ungeheuer / außerirdische hervorbringen die leider
    menschen nicht wohlgesonnen waren... :pinch:


    filme wie "die dämonischen" oder "event horizon" sind beispiele
    oder bücher wie wyndhams "die kuckuckskinder" und gerade heftchenromane
    wo wenigbekleidete frauen von außerirdischen insekten/tintenfischen weggetragen
    werden... heute wirkt dies oft niedlich, sf-pin-up... :S

  • Hach...Event Horizon... *träum*
    Ein wundervoller und wirklich starker Film!


    Generell ist mir Übernatürliches, als Ursprung allen Übels, aber lieber als Ausserirdische und SF.

  • ich neige dazu, zu vermuten, dass gerade die "außerirdischen"
    in tv-serien, comics etc. sehr zu verniedlichung des unheimlichen
    beigetragen haben...


    bin ein grosser sf-fan von kinderzeiten an ( orion, ufo, kirks enterprise ) ,
    hab mit hingabe im tv g.pals " die zeitmaschine " geschaut, wann immer es gesendet wurde ,
    bis ich über perry rhodan und terra astra endlich zu den sf-büchern von
    h.g.wells, clifford d.simak, john brunner, ray bradbury, p.j.farmer
    kam... und erst dann, 1988, kam lovecraft.... 8)

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    • Offizieller Beitrag

    Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von SciFi, Lovecraft mit seinen Großen Alten mal ausgenommen.


    Allerdings sollte man solche Filme wie Event Horizon, Das Ding, Der Blob oder die Alien Reihe gesehen haben.

  • es gibt sicher viele lohnende sf.
    sehr science fiction ist ohne frage stanislaw lems "solaris" von meinem geburtsjahr 1961,
    1972 in dt. verlegt. die kernaussage bei der beobachtung des planetenumspannenden
    wesen solaris ist, dass wir gar nichts fremdes suchen, sondern überall menschen! auch wenn es
    menschliches nachbildet fehlt dem wesen das wirklich irdische...
    die zwei verfilmungen sind ok., der roman, so die thematik gefällt, ist unvergesslich...


    in der sf wird also gesucht, geforscht...
    im horror findet das fremde menschen und macht sie zum spielball.
    insofern ist die außerirdische invasion horror...


    aber natürlich sind alle formen zu vermischen.


    kosmischer horror findet sich grandios in jeffrey thomas texten zu punktown,
    wovon zwei werke bei festa ( leider vergriffen ) erschienen...

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  • Erst einmal danke für dieses interessante Thema, Jörg!


    Ja, die alten SF-Filme der 50er Jahre, die Außerirdische (als Synonym für die kommunistische Gefahr) zur Erde senden ließen, um die Menschheit zu versklaven, hatten stets auch ein wenig mit Horror zu tun. Auch wenn die Filmtricks aus heutiger Sicht eher rührend waren (In einem Film, von dem mir der Titel entfallen ist, konnte man am Rücken der Außerirdischen prima den Reissverschluß des Kostüms erkennen...), konnte man ihnen einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen.
    Außerdem waren diese Werke vermutlich der Grundstein für Alien und Co. .


    SF-Bücher sind genau wie Fantasy und Horror tonnenweise auf dem Markt, und wie in jedem Genre gilt es, die guten und interessanten Werke herauszupicken. Meine ewige Nr.1 ist der Roman "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert, weil er ein nie gekannten Detailreichtum beim Erschaffen seiner eigenen Welt an den Tag gelegt hat, vergleichbar nur mit Tolkiens "Herr der Ringe". Er schuf Religionen, Wirtschaft, ein komplettes Universum. Ich habe Band 1 bis 3 verschlungen, bin aber mitten in Band 4 eingebrochen, da er nur noch aus ellenlangen pseudo-philosophischen Dialogen bestand, nicht uninteressant, aber für ein 600-Seiten-Buch etwas langatmig...


    Als Autor in diesem Genre ist Ray Bradbury für mich der Favorit, seine Kurzgeschichtensammlungen und Romane (z.B. "Fahrenheit 451") sind wunderschön und stets voller Ideen. Die Kurzgeschichte "Die letzte Nacht der Welt" aus der Sammlung "Der illustrierte Mann" ist für mich eine der besten SF-Geschichten, die ich kenne, nur 5 Seiten lang und vollkommen unspektakulär. Aber ich habe sie trotzdem nie vergessen...

  • frank herberts "wüstenplanet" habe ich nicht gelesen, die
    verfilmung von david lynch ist ja leider nicht gelungen...


    viele der shortstories von ray bradbury, der ja bücher irre
    gesammelt und geliebt hat, finde ich auch knackig auf den
    punkt gebracht, er hat diese stille melancholie im ton. klasse!

  • Jörg, wenn Du Clifford Simak und Ray Bradbury magst, wie sieht es mit Olaf Stapledon aus?


    "Raumstation auf der Erde" von Simak ist, wenn ich mich für drei Bücher für die einsame Insel entscheiden müsste, immer dabei!


    Ich habe gerade mal wieder "Die Bruderschaft des Schmerzes" von Norman Spinrad nit viel Spaß gelesen, von dem habe ich aber auch nur drei...


    Grüße

  • "Kosmischen" Horror mochte ich eigentlich nur in Filmen; allen voran die von Jack Arnold. Unvergessen natürlich auch "Die Zeitmaschine", und "Das Ding aus einer anderen Welt", und von letzterem BEIDE Versionen. Zeitlos gut!

  • "Die Zeitmaschine" ist natürlich bis heute ein Wahnsinnsfilm mit seinerzeit bahnbrechenden Effekten. Und wenn Rod Taylor irgendwo mitspielt, ist meine Frau jedesmal komplett hin und weg, kann man richtig eifersüchtig werden... :D Nein, im Ernst, ist schon ein Muß im Science Fiction-Bereich.


    Und ja, beide Versionen von "Das Ding..." haben Klasse, beide sind spannend...lediglich die Vorgeschichte, die vor einiger Zeit im Kino lief, hat mir nicht so zugesagt...

  • @hanspeter
    "raumstation auf der erde" ist schon klasse, mein inselbuch wäre eindeutig "poker um die zukunft" .
    von olaf stapledon, welches buch kannst du empfehlen? hab noch kein buch von ihm gelesen...


    "die zeitmaschine" von 1960 habe ich bestimmt 30x gesehen...
    die neuverfilmung von 2002 hat ja immerhin der urenkel von h.g.wells zu verantworten.
    als fan hatte ich auf mehr verarbeitung der notizen h.g.wells zu seinem bahnbrechenden
    zeitreiseroman gehofft. auch diese verfilmung hat ihren charme, aber pals verfilmung 1960,
    an der spätere star-trek-special-effect-leute mitmachten, ist pop wie marilyn monroe und elvis.
    lustig z.b. die big bang theory-folge mit der zeitmaschine in sheldon/leonards- wg.

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  • Zählt "Infiziert" von Scott Sigler als "kosmischer Horror"?
    Das spielt zwar nicht im Weltall.. aber hat als Thema immerhin sowas wie ne Invasion. Ich fand das Buch eigentlich ziemlich cool :)

  • OhneNamen
    zählt wohl nicht, auch wenn unbekannte krankheiten natürlich unheimlich
    und schlimm für uns menschlein sind...
    oder kommt das virus aus dem all ?

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  • Kosmischer Horror ist wohl ein Thema, an dem kaum ein Autor des Unheimlichen vorbeikommt...selbst Stephen King hat bei "Tommyknockers" (den blöden deutschen Titel spare ich mir jetzt mal) auf ein Raumschiff zurückgegriffen...


    Wobei dieses Thema heutzutage noch eher mal wieder im Kino zu sehen ist, als in Buchform, würde ich meinen. Mir fällt jedenfalls so auf die Schnelle kein aktueller Horror-Roman ein, der Außerirdische in die Handlung einfließen läßt...

  • Ich frage mich, warum ihr so auf Außerirdischen rumreitet?! Das ist wohl kaum die Essenz kosmischen Horrors in Lovecrafts Sinn. Eine in dieser Hinscht von Lovecraft sehr geschätzte Geschichte war Arthur Machens "The White People" und die hat wohl kaum etwas mit Aliens zu tun. Das "Draußen" bei Lovecraft muss auch nicht zwangsläufig das All sein (und ist mitunter auch eher ein "Drinnen", aber das dürfte zu weit führen).

  • es gibt bestimmt viel fremdes was auf uns / in uns eindringen kann...
    außerirdische sind vielleicht das harmloseste, haben sie doch, z.b. auch
    einen heimatplaneten.
    lovecraft zu interpretieren hat sicher viele dimensionen. die
    wissenschaftliche z.b. war ihm wichtig, und zu seiner zeit haben
    wissenschaftler dahingehend gemutmaßt wie außerirdisches leben
    wohl beschaffen sei.


    lovecraft, scheint nicht nur mir, hat vieles vereint und damit eben so unsagbar
    unmenschlichen, bedrückenden horror geschaffen...
    inwiefern sein leben, seine einstellung zu religion, philosophie usf.
    ein rolle spielte, wäre aufgabe einer doktorarbeit.
    die wenigsten hier dürften auch seine briefe vollständig gelesen haben.
    ohne dieses ist alles rumgerätsel zu großen teilen muntere mutmaßung...


    ohne frage aber hat auch die sf seiner tage lovecraft beeinflusst, und
    sei es, sich abzugrenzen davon...

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