Howard P. Lovecraft

  • Ich wage mal zu bezweifeln, das sich das mit den Halbwahrheiten auf dich bezog, oder irre ich mich da?

    Ja jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    aber das find' ich ganz okay
    denn ich hab' alles hinter mir gelassen
    was mich aufhält
    und jetzt bin ich nicht mehr wie früher
    ja, vielleicht wirkt das arrogant
    doch vielleicht haben wir uns all die Jahre
    nie wirklich gekannt.


  • Ich glaube die Wellen der Empörung sind vor allem wegen der Formulierung "mir ist die Kotze hochgekommen" und der daraus resultierenden Verbannung der Werke aus dem Bücherregal, hochgekocht. Das war wohl etwas unglücklich dargestellt.


    Okay, stimmt :D.
    Zur Aufklärung: 1) Ich habe fast alles von Lovecraft gelesen, habe aber (aufgrund meines sehr ambivalenten Verhältnis zum Autor) kaum noch etwas im Regal stehen (Vieles war sowieso nur ausgeliehen, Manches habe ich verschenkt usw.) - Eine rituelle Bücherverbrennung hat bei mir aber nicht stattgefunden.
    2) Die Sache mit der "Kotze" war retrospektiv betrachtet tatsächlich etwas unglücklich formuliert - Dadurch hat mein Post wohl wesentlich provozierender gewirkt, als er es eigentlich tun sollte. Rassismus ist aber eben auch immer ein sehr emotionales Thema.

    • Offizieller Beitrag

    Tut mir leid, für mich ist SCHATTEN ÜBER INNSMOUTH einfach eine unheimliche Erzählung - alles andere Zitierte aus Wikipedia ist doch BlaBla aus dem Hinterstübchen eines ungelüfteten Hirns.
    Diese Vorwürfe müsste man dann auch etwa ALIEN machen (es ist fremd und dunkelhäutig) oder ROCKY (kämpft gegen Schwarze, Russen) oder - ich wähle jetzt irgendwas, was mir spontan einfällt - JAMES BOND oder KRIEG DER WELTEN oder WALT DISNEY-Filme ...
    Zunächst einmal ist eine Erzählung eine Erzählung ... :)
    Alles andere sind Interpretationen von anderen, die nichts mit dem Entstehungsprozess des Werkes zu tun haben. Das kann man lesen, das kann interessant sein, doch ob das richtig ist, dass ist ein neues Thema - und solche Überlegungen dürfen nicht einfach über ein Werk gestülpt werden als Wahrheit.

  • Lovecraft war wohl eher bigott als ein Rassist. Ein Radikaler würde seine Meinung vermutlich nicht ändern. Sprague de Camp beschreibt in seiner Biographie, dass Lovecraft seine Ansichten über bestimmte Bevölkerungsgruppen revidierte, sobald er jemanden dieser Herkunft kennenlernte. Also in der Tat die Angst vorm Unbekannten und Fremden. Dass er diese Ängste in seinen Geschichten verarbeitet hat, war wohl ein besser er Weg, als Flüchtlingsheime (um das mal auf unsere Zeit zu projizieren) abzubrennen. Außerdem muss man jemanden auch zurückkommen lassen. Auch bezogen auf Aussteiger aus der rechten Szene in unserer Zeit. Die gibt es durchaus. Wenn man Lovecrafts Xenophobie bewertet, muss das Gesamtbild betrachtet werden.

  • Wenn ich mir überlege was wir im Deutschunterricht in jedes einzelne Wort hineininterpretiert haben, dann ist das mit "Schatten Über Innsmouth" keineswegs abwegig, aber es muss auch nicht zwingend so sein. Außerdem ist mir das noch ein bisschen zu dünn, um die Aussage zu stützen, dass ALLE Stories von Lovecraft vor Rassismus triefen.


    Frank: Also "Rocky IV" (gegen den Russen) ist ja wohl Propaganda pur :P

  • Außerdem ist mir das noch ein bisschen zu dünn, um die Aussage zu stützen, dass ALLE Stories von Lovecraft vor Rassismus triefen.


    Das nicht. Aber das angesprochene Gedicht ("On the Creation of Niggers") ist schon heftig. Womöglich hätten einige nie wieder etwas von Lovecraft gelesen, wenn das ihr erster Kontakt mit seinen Werken gewesen wäre.

  • Das will ich auch gar nicht abstreiten. Ist das in einem der Festa Paperbacks? Ich bin bei dem Thema eigentlich auch sehr sensibel, aber unterscheide doch in welchem (zeitlichen) Kontext das zu sehen ist.

  • Nein, das ist nicht bei Festa erschienen. Evtl. in der entsprechenden Ausgabe (also Gedichte) bei der Edition Phantasia. Das weiß ich allerdings nicht. Ist auch nicht nötig, diesen Blödsinn nachzudrucken. Du kannst es aber im Netz finden. Das ist ja inzwischen gemeinfrei. Ist dann halt auf englisch.


    Und ja, man sollte das auch als Kind seiner Zeit sehen. Das darf allerdings auch keine Generalentschuldigung sein. Dieser Text, Fehlverhalten etc. darf natürlich kritisiert werden. Man sollte nur Verhalten von Person trennen. Gerade da Lovecraft gezeigt hat, dass er sich ändern kann. Hätte er länger gelebt, wären da womöglich noch mehr Verbesserungen aufgetreten.

  • Tut mir leid, für mich ist SCHATTEN ÜBER INNSMOUTH einfach eine unheimliche Erzählung - alles andere Zitierte aus Wikipedia ist doch BlaBla aus dem Hinterstübchen eines ungelüfteten Hirns.


    Um dich mal selbst zu zitieren: "Du machst es dir aber einfach." :D
    In Innsmouth geht es doch ziemlich deutlich um die Angst/den Ekel vor Rassendurchmischung. Wenn man dann noch ein paar von Lovecrafts Äusserungen über "stinkende Mischlinge" (siehe Wikipedia) und sein N-Gedicht im Hinterkopf hat, muss man da mMn nicht mehr viel reininterpretieren.
    Aber belassen wir es doch einfach dabei. Jeder hat seine Meinung und das ist gut so. Mein Problem mit Lovecraft ist eben auch genau das: Nur mein Problem. Ich bin fasziniert von seinen Texten, stoße auf eine (je nach Interpretation mal mehr mal weniger rassistische) Passage und der Text ist für mich einfach sofort kontaminiert.
    Ich kenne jedoch jede Menge Menschen (auch ausserhalb dieses Forums), die ich unglaublich schätze, und die das Ganze völlig anders sehen. Alles legitim.

  • HPL hat "Schatten über Innsmouth" 1931 geschrieben, da hatte er seine "The Conservative"-Zeiten schon hinter sich. Wie Frank es sagt, solche Behauptungen sind blabla. Nur weil dir das bei der Lektüre ach so offensichtlich scheint, muss es nicht zutreffen. Literaturhistorische Beweise wären mir dann doch lieber.


    Du hast deine Aversion gegen Lovecraft hier nicht wie eine Meinung unter vielen präsentiert, sondern du hast einen Sturm der Phrasen losgelassen und unterstellt, dass vieles davon eine "Selbstverständlichkeit" wäre. Du hast es mehr oder weniger relativiert in späteren Posts, ok. Trotzdem ist die Aussage "Lovecraft war Rassist" für meinen Geschmack zu oberflächlich, es wird der Ambivalenz seines Charakters nicht gerecht. Und wie Jimmy sagt, ich hätte auch gerne noch Beispiele gehört, im Idealfall mit etwas mehr Untermauerung als wikipedia.

  • HPL hat "Schatten über Innsmouth" 1931 geschrieben, da hatte er seine "The Conservative"-Zeiten schon hinter sich. Wie Frank es sagt, solche Behauptungen sind blabla.


    Wie geschrieben: "In Innsmouth geht es doch ziemlich deutlich um die Angst/den Ekel vor Rassendurchmischung. Wenn man dann noch ein paar von Lovecrafts Äusserungen über "stinkende Mischlinge" (siehe Wikipedia) und sein N-Gedicht im Hinterkopf hat, muss man da mMn nicht mehr viel reininterpretieren."
    Das ist eben meine Meinung. Punkt. Ich habe gleichzeitig aber auch sehr deutlich gemacht, dass es völlig legitim ist, die Sache anders zu sehen. Im Gegensatz zu dir, bin ich nämlich durchaus in der Lage, andere Meinung zu akzeptieren, ohne sie gleich als "Blabla" abzustempeln. Damit scheinen manche User in diesem Forum aber genrell so ihre Probleme zu haben - Denn ich wurde hier bisher größtenteils nur ins Lächerliche gezogen. Auf dieser Basis möchte ich eigentlich nur ungerne weiterdiskutieren, daher wird das hier auch mein letzter Post zu dem Thema sein. Schade.


    Du hast deine Aversion gegen Lovecraft hier nicht wie eine Meinung unter vielen präsentiert...


    Doch. Genau das habe ich getan.


    ...sondern du hast einen Sturm der Phrasen losgelassen und unterstellt, dass vieles davon eine "Selbstverständlichkeit" wäre.


    Lovecraft war Rassist (zumindest zu einer gewissen Zeit in seinem Leben) - Das ist ein Fakt.
    Lovecraft hat extrem rassistisches Zeug geschrieben - Das ist ebenfalls ein Fakt.
    Also?


    Und wie Jimmy sagt, ich hätte auch gerne noch Beispiele gehört, im Idealfall mit etwas mehr Untermauerung als wikipedia.


    Es wurden doch schon einige Beispiele genannt:
    - Innsmouth enthält mMn deutliche rassistische Tendenzen (siehe oben).
    - Über sein widerliches Gedicht "On the Creation of Nigger" müssen wir jetzt nicht wirklich diskutieren, oder? Im Gegensatz zu "Innsmouth" gibt es da wirklich nichts reinzuinterpretieren.
    - Dass "Das Grauen in Red Hook" rassistisch ist, hat sogar Frank eingeräumt.


    Wie gesagt, ich habe kaum noch etwas von Lovecraft hier, aber es gibt noch unzählige andere Beispiele. Die Verantwortlichen der Fantasy Awards haben ihre Entscheidung ja nicht aus reiner Willkür getroffen, sondern durchaus nachvollziehbare Gründe. Siehe z.B. das Problem, das die Autorin Nnedi Okorafor mit dem Preis hatte, als sie ihn 2011 gewann: "Nnedi Okorafor gewann im letzten Jahr mit Who Fears Death den World Fantasy Award in der Kategorie ‘Bester Roman’. Eigentlich ein Grund zum Feiern, ist sie doch die erste farbige Schriftstellerin, die diese seit 1975 vergebene Auszeichnung erhalten hat. Doch leider besitzt der Preis die Gestalt einer Lovecraft-Büste, und nachdem ein Freund ihr Lovecrafts widerliche Reimerei On the Creation of Niggers gezeigt hatte, wusste die amerikanisch-nigerianische Autorin nicht mehr so recht, wie sie mit der Auszeichnung umgehen sollte.“ (http://katzenklaue.blogspot.de…providence-und-seine.html)
    Und wie man an den damaligen Reaktionen gesehen hat, war sie nicht der einzige Preisträger, der extreme Bedenken bezüglich Lovecraft hatte.



    Der verlinkte Text, stellt sowieso einen interessanten und sehr ausführlichen Beitrag zum Thema "Lovecraft & Rassismus" da. Ein weiterer Auszug:
    "Dass Lovecraft ein wirklich bösartiger Rassist und Antisemit gewesen ist, dürfte kein Geheimnis sein. Manche entschuldigen dies mit den Verhältnissen seiner Zeit oder mit der eigentümlichen Persönlichkeit des Schriftstellers. Tatsächlich ist dieser zwar nie der weltfremde Eremit gewesen, den die Legende aus ihm gemacht hat, aber man muss in ihm zweifellos einen Exzentriker mit nicht geringen psychischen Problemen sehen, der sich schwer damit tat, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Doch solche Argumente – selbst wenn sie stichhaltig wären – helfen wenig angesichts der Tatsache, dass Lovecrafts Rassismus in beinahe seinem ganzen literarischen Werk deutlich sichtbare Spuren hinterlassen hat. Die extremsten Beispiele dürften The Horror at Red Hook und Medusa’s Coil sein, aber im Grunde stößt man in jeder zweiten Story – von Herbert West bis Haunter of the Dark – auf entsprechende Passagen.
    (…) Jetzt wird vielleicht klarer, warum ich die Konzentration auf Lovecrafts Rassismus für gefährlich halte. Eine solche Herangehensweise kann zu dem Irrglauben führen, man könne das lovecraftsche Erbe ‘retten’, indem man einfach die offen rassistischen Elemente entfernt, was bei seinen reiferen Geschichten letztlich nicht so schwierig wäre. Doch damit hätte man das wirklich Reaktionäre an Lovecraft und seinem Cthulhu-Mythos gar nicht beseitigt. Dieses ist sehr viel tiefer verwurzelt. Keiner der großen Lovecraftianer der Gegenwart ist ein Rassist, und dennoch halte ich die anhaltende Begeisterung für den Gentleman von Providence für ein zumindest problematisches Phänomen."

  • hmm um zum thema mal wieder zurück zu kommen. ich hab die sammleredition von brian lumley und lovecraft gelesen. zufälliger weise mit eben einer meiner lieblingsgeschichten von lovecraft "Schatten über Innsmouth" die hier diskutiert wird. ohne witz wenn ich es nicht hier lesen würde, dann würde ich niemals drauf kommen das hier ein rassistischer ansatz vorliegt. mittlerweile geht mir das thema "rassismus und vorallem das reininterpretieren von rassismus in jedem und allem" ziemlich auf den wecker. überall der gleiche mist momentan. sgt kabukiman damit will ich dich aber nicht angreifen. es ist deine meinung und freie meinung ist wichtig.
    zurück zur sammleredition. beide geschichten waren genial. auch die von lumley hat die typische lovecraft atmosphäre was mir ausgesprochen freude bereitet hat zu lesen. ich hab mir ein feuer im kamin gemacht und habe tee getrunken . das war die ideale stimmung für das buch. gruselig einfach. 8 von 10 punkte von mir für die tolle sammleredition

  • mittlerweile geht mir das thema "rassismus und vorallem das reininterpretieren von rassismus in jedem und allem" ziemlich auf den wecker. überall der gleiche mist momentan. sgt kabukiman damit will ich dich aber nicht angreifen. es ist deine meinung...


    Keine Sorge, Weasley: No offense taken.


    freie meinung ist wichtig.


    Das ist doch ein schöner Schlußsatz für diese Diskussion.


    Können wir uns jetzt also wieder alle lieb haben? :D

    • Offizieller Beitrag

    Also mir sind rassistische Untertöne bei Innsmouth auch nicht wirklich aufgefallen. Eindeutig sind sie mir bei "Der Ruf des Cthulhu" aufgefallen. Ich habe die Schreibweise über Farbige allerdings bei der Rezeption NICHT auf einen Rassismus der Person Lovecraft zurückgeführt, sondern das Ganze als Spiegel der damaligen Zeit, zu der die Geschichte spielt, gesehen und daher eher als authentisch, denn als störend oder gar abstoßend. So hat sich ein Großteil der Welt nun einmal damals über diese Menschen geäußert. Ich hätte es eher als befremdlich empfunden, wenn in dieser Geschichte plötzlich politisch korrekte Termini aufgetaucht wären, wie bspw. bei heutigen Astrid Lindgren-Übersetzungen, wobei ich derartige Änderungen bei Kinder- und Jugendliteratur natürlich vollkommen nachvollziehen kann.
    Zudem sollte man NIEMALS den Erzähler einer Geschichte bzw. darin vorkommende Protagonisten mit dem Autor oder dessen Gesinnung gleichsetzen. Das lernt man übrigens sehr früh bereits in der Schule. Was sollte man denn sonst von Edward Lee und Konsorten halten?
    Und alleine aus diesem einfachen Grund laufen für mich alle derartigen Angriffe auf (fiktive) Kunstwerke vollkommen ins Leere. In einem Kunstwerk darf sich ein Künstler mMn ziemlich frei austoben, egal was er erschafft. Natürlich innerhalb gesetzlicher Schranken.

  • Das ist eben meine Meinung. Punkt. Ich habe gleichzeitig aber auch sehr deutlich gemacht, dass es völlig legitim ist, die Sache anders zu sehen. Im Gegensatz zu dir, bin ich nämlich durchaus in der Lage, andere Meinung zu akzeptieren, ohne sie gleich als "Blabla" abzustempeln. Damit scheinen manche User in diesem Forum aber genrell so ihre Probleme zu haben - Denn ich wurde hier bisher größtenteils nur ins Lächerliche gezogen. Auf dieser Basis möchte ich eigentlich nur ungerne weiterdiskutieren, daher wird das hier auch mein letzter Post zu dem Thema sein. Schade.


    Deine Meinung dazu ist doch völlig uninteressant, wenn es keine Untermauerung gibt. Wenn Fakten existieren, die deine Meinung einschränken, warum sollte ich sie dann nicht abtun dürfen? Das hat ziemlich wenig mit lächerlich machen zu tun, sondern ist ein normales Diskussionswerkzeug. Und falls dich jemand ins lächerliche gezogen hat, dann guck dir vielleicht zunächst mal deinen ersten Pst an, denn...


    Doch. Genau das habe ich getan.


    ... das hast du eben nicht. Denn Aussagen wie " Lovecraft war nicht nur ein widerlicher Rassist...", " Von seinen Fans wird dieser Aspekt jedoch häufig völlig ignoriert oder mit der fadenscheinigen Erklärung "Das war damals halt so" abgetan." oder " Ich bin tatsächlich der Meinung, dass sich in meinem Bücherregal keine faschistischen Bücher befinden (Sollte das nicht eigentlich selbstverständlich sein?)" regen aus meiner Sicht stark die Annahme an, dass hier etwas allgemeingültiges kundgetan werden soll, ohne irgendwelche Belege angefügt werden und es wird stark gewertet. Das entspricht nicht meiner Auffassung von objektiver Meinungskundgabe. Aber dies ist wiederum natürlich nur meine Meinung.


    Lovecraft war Rassist (zumindest zu einer gewissen Zeit in seinem Leben) - Das ist ein Fakt.
    Lovecraft hat extrem rassistisches Zeug geschrieben - Das ist ebenfalls ein Fakt.
    Also?


    Siehe oben. Es ging dabei nicht um die Tatsache, ob Lovecraft Rassist war oder so geschrieben hat, sondern um den Stil.



    Der Text ist von historischem Interesse und gut geschrieben, über Lovecraft sagt er indes nur wenig. Die eindimensionale Darstellungsweise von Lovecrafts Ansichten ist einfach schlecht aus meiner Sicht, sie ist in der Aufarbeitung nicht zielführend, sie verstellt von vornherein zu viele Gesprächsoptionen und sie ist auch faktisch ungenau. Klar kann ich den ganzen Tag Passagen zitieren, die Rassismus enthalten und anderes. Aber wenn ich dann kotze und seine Bücher in den Müll werfe, was habe ich dann gewonnen? Nichts. Aber wenn man sich mal etwas dezidierter mit Lovecraft beschäftigen würde und bspw. seine Briefe liest und sich durch die Berge von Sekundärliteratur wühlt, dann könnte man evtl. tiefere Einsichten gewinnen und die Ambivalenz erkennen, die Abstufungen und die Grauzonen. Dichotomie führt nur in die Irre.


    Houellebecq kann man natürlich bringen, er wirft aber auch nur seine Meinung in den Ring. Absolut lesenswerter Essay und in vielen Punkten sicherlich stichhaltig, komplett folgen muss man ihm aber nicht und wenn man durch weitere Lektüre die Facetten von HPL kennen lernt, wird man die Schwächen des Essays erkennen. Dass China Mieville als Kommunist und andere ähnlich orientierte Autoren ihm folgen, überrascht nicht weiter, ist als Beleg für die Richtigkeit aber nicht wirklich tauglich.

  • Wenn die lieben Menschen die heute mit dem Finger auf Lovecraft zeigen damals gelebt hätten ,wären sie bestimmt alle ohne Vorurteile gegenüber Fremden gewesen.Besonders die die hier in Deutschland gelebt hätten wären besonders Weltoffen gewesen.