Edgar Allan Poe

  • Wenn von Klassikern der phantastischen Literatur die Rede ist, darf der Name eines der Begründer dieses Genres nicht fehlen...Edgar Allan Poe (1809-1849).


    Poe hat nicht nur dem Horror unschätzbare Impulse verliehen, sondern er gilt außerdem durch seine Kurzgeschichte "Der Doppelmord in der Rue Morgue" allgemein als Erfinder der klassischen Detektivgeschichte.Auch im Bereich der Lyrik hat er Maßstäbe gesetzt. Sein Gedicht "Der Rabe" wird als das erste wirklich bedeutende Gedicht Amerikas bezeichnet.


    Sein Werk diente Künstlern aller Sparten als Quelle der Inspiration. Roger Corman drehte in den 60er Jahren mehrere Filme nach Motiven von Poe, meistens mit Vincent Price als Hauptdarsteller.
    Selbst der große H.P. Lovecraft schrieb mit "Berge des Wahnsinns" eine Fortsetzung zu Poes einzigem Roman "Der Bericht des Arthur Gordon Pym".
    Im musikalischen Bereich ist vermutlich "Tales of Mystery and Imagination" von Alan Parsons Project aus dem Jahre 1976 eines der bekanntesten Beispiele für die Vertonung von Poe-Storys. 1981 schrieben Iron Maiden den Song "Murders in the Rue Morgue".
    2006 erschien ein deutsches Poe-Hörbuch, in dem einerseits bekannte deutsche Künstler eine Auswahl seiner Werke vorlasen, andererseits verschiedene Bands ihre ganz persönlichen Visionen über Poe musikalisch umsetzten.


    Auch heute noch wird Edgar Alan Poe gelesen, und seine Geschichten, psychologischen Beschreibungen, seine düstere Dramatik werden für immer unsterblich bleiben...

  • wir düsen im sauseschritt durch epochen, sagen kurz was über wichtige künstler...
    internet-geschwindigkeit...


    bei poe bin ich recht sprachlos...
    was er geschafft hat, hat eine gebirgig-hohe bedeutung, ist mir bewußt, doch
    so spannend sein leben ist... bis auf seine gedichte komm ich mit seinem werk nicht klar.
    ich hab es mehrfach versucht... seine texte schwingen mir fremd.


    als begeisterter der dt. romantik weiß ich um novalis einfluss auf poe.
    weiß jemand von euch was poe von dem frühromantiker gelesen hat ?


    alan parsons vertonung hab ich auch auf cd.
    sehr stolz bin ich auf van der graaf generators mastermind
    - peter hammills THE FALL OF THE HOUSE OF USHER, libretto: chris judge smith. ( version von 1999 )
    musik zwischen rock, klassik und jazz - durchaus eine sperrige oper.

  • Ich gebe durchaus zu, dass Poes Texte schwer zu erarbeiten sind...teils sehr abstrakt...teils etwas nichtssagend für den Unkundigen jener Zeit...


    Einige seiner Geschichten liebe ich, andere sprechen mich überhaupt nicht an, weiß nicht was Poe mir mit diesen speziellen Inhalten sagen will (mir, dem Unkundigen jener Zeit...)


    Sein antiquierter Sprachstil kann nicht der Ausschlag sein, so schrieben Autoren in jenen vergangenen Jahren meistens...vermutlich fehlen mir manchmal wirklich einfach die zum völligen Verstehen notwendigen Hintergründe...

    • Offizieller Beitrag

    wir düsen im sauseschritt durch epochen, sagen kurz was über wichtige künstler... internet-geschwindigkeit...


    Das dachte ich mir auch schon. Zu jedem Schriftsteller wird kurz ein Thema aufgemacht ....
    Andernseits werden die meisten Leute, welche sich hier anmelden, einen Teil der (kurz) besprochenen Autoren kennen, oder eben nicht und dementsprechend nichts zu ihnen zu sagen haben.


    So gehts mir zumindest auch. Schriftsteller, welche ich nicht kenne, werde ich auch nicht kommentieren ;)


    Mit Poe kann ich ebenfalls nicht viel anfangen, habs versucht, komme aber mit seinen Texten nicht klar.

    • Offizieller Beitrag

    Edgar Allan Poe ist der wichtigste Autor in meinem Leben. Ich habe als Jugendlicher alles von und über ihn gelesen, immer wieder, wie besessen, von ihm auch intensiv geträumt (zusammen haben wir seine Kindfrau Virginia aus unterirdischen Friedhöfen befreit), beim Lesen habe ich über sein Elend geweint ...
    Als meine Frau mich vor etwa 23 Jahren kennenlernte, hingen Bilder von Poe und Lovecraft an der Wand meines Arbeitszimmers. Sie fragte, wer das ist.
    "Meine Väter - meine geistigen Väter!"

  • Ich habe mit Poe angefangen Horrorgeschichten zu lesen. Meine erten Stories waren "Ligeia" und "Der Untergang des Hauses Usher". Letzteres habe ich ungefähr dutzendfach gelesen, weil ich nicht verstanden habe, was Poe mir sagen will. Ich war damals aber auch ein Bub von 13 oder 14 Jahren.


    Eine Poe-Sammlung von Festa würde mir persönlich auch ziemlich zusagen. Aber das ist ob hunderter Poe-Anthologien zum Sparpreis jenseits jeder Realisierbarkeit. Leider. Na ja, vielleicht gewinnt der Herr Verleger mal im Lotto und dann ... ;)


    Wie dem auch sei. Auch ich mag nicht alles vom alten Onkel Eddie. Ganz fürchterlich finde ich z. B. "Das unvergleichliche Abenteuer eines gewissen Hans Pfaal". Ich bin nicht sonderlich kleinlich, wenn mir ein Buch nicht gefällt. Ab einer bestimmten Seitenanzahl betrachte ich ein Weiterlesen als Zeitverschwendung. Ich habe jedoch nur eine einzige Kurzgeschichte abgebrochen. Und das ist der "Hans Pfaal". Wenig gegeben haben mir auch "Bon-Bon" und "Mellonta Tauta".


    Dem gegenüber stehen aber Werke wie "Das verräterische Herz", "Der Rabe", "Der Bericht des Arthur Gordon Pym", "Die Morde in der Rue Morgue", "Der entwendete Brief", "Die Maske des roten Todes" oder auch "Das Haus Usher". Auch wenn es da etwas gedauert hat ...


    Nächster Thread dann Ambrose Bierce? ;)

  • wie wärs kain, schreib du doch den a.bierce-einstieg ?


    gerade frank festas eintrag zeigt mir, wiedermal, daß enthusiasmus für einen
    autoren unsagbar tief geht.
    mein bruder im geiste war novalis!
    ein festaverlags poe wäre mit sicherheit für die dt. poe-rezeption ein
    besonderer schritt. aber, da ja soetwas viel geld kostet...
    ich würdes dann aber nochmal versuchen, mit dem zugang... ;)


    welche poe-ausgaben habt ihr ?


    meine sind
    die drei bände * "geschichten des grauens", 1969, heyne, mit illus von alfred kubin.
    * "die maske des roten totes und andere phantastische fahrten ", 1984, diogenes, mit illus von aubrey beardsley.
    * "der rabe. 7 geschichten und drei gedichte um liebe und tod", 1981, bastei lübbe, mit illus von klaus schiemann.
    * "mahlstrom und mondflug. unheimliche reisen", 1983, bastei lübbe, mit illus von johann peterka.
    * "im wirbel des maelström/der untergang des hauses usher/die grube und das pendel", 1983, reclam.

    welche biographien des amerikaners haben euch zugesagt ?


    ich hatte ende der 80er einige ausgeliehen, weiß aber nicht mehr genau welche.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast ()

  • Hallo,


    da bin ich aber froh, das auch viele andere nicht alles von Poe gigantisch finden.


    Ich habe mir vor vielen Jahren eine schöne Gesamtausgabe in 5 Bänden vom Haffmans Verlag gekauft. Diese galt, nicht zletzt wegen den Übersetzungen von Arno Schmidt als die beste. Aber mir haben einige der Geschichten und Gedichte auch nix gebracht. Ich hatte zuvor eine Geschichtensammlung vom Insel Verlag, da waren die besten versammelt,finde ich in der Rückschau wohl für viele von uns fast besser. Seine besten Geschichten und der Roman "Arthur Gordon Pym" sind aber auf jeden Fall zur Weltliteratur zu zählen.


    Halten nicht auch viele Poe für den Erfinder der Kriminalgeschichte?


    Grüße!

  • Der von Poe erdachte Detektiv C. Auguste Dupin, der 1841 in der Geschichte "Der Doppelmord in der Rue Morgue" erstmals auftritt, gilt als erster Literaturdetektiv überhaupt...genauso, wie diese Story als erste bekannte Detektivgeschichte bezeichnet wird.


    Auch wird hier bereits die Technik des "verschlossenen Raums" von Poe angewendet, eine verblüffende Rätselltaktik der Kriminalliteratur, die später von Autoren wie Arthur Conan Doyle und vor allen Dingen Agatha Christie weitergeführt und vervollkommnet wurde.


    Poes Detektiv Dupin ermittelte danach noch in zwei weiteren Geschichten, "Das Geheimnis der Marie Roget" (1842) und in "Der entwendete Brief" (1844).

  • Halten nicht auch viele Poe für den Erfinder der Kriminalgeschichte?


    Detektivgeschichte. Ich habe nie ganz verstanden warum, aber aus irgendeinem Grund wird das getrennt. Der moderne Kriminalroman wurde wohl von Schiller geprägt. Weil ich das über einen Kamm geschoren habe, wurde ich mal von einer Freundin angeranzt. :D

  • Es gibt eine ganz tolle Verfilmung vom "Untergang des Hauses Usher" von Jean Epstein und Luis Bunuel "La Chute de la maison Usher 1928"


    Sehr stimmungsvoll, trifft meiner meinung nach die Kurzgeschichte perfekt, aber auch relativ kurz (66 min.). Mir hat diese Version immer am besten gefallen, o.K. ich gebs zu ich habe eine große Schwäche für Stummfilme... ;-))

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Peter ()

  • . Roger Corman drehte in den 60er Jahren mehrere Filme nach Motiven von Poe, meistens mit Vincent Price als Hauptdarsteller.


    Im musikalischen Bereich ist vermutlich "Tales of Mystery and Imagination" von Alan Parsons Project aus dem Jahre 1976 eines der bekanntesten Beispiele für die Vertonung von Poe-Storys.

    Beides absolut überragend!

  • Überragend ist genau der richtige Ausdruck, Toecutter!


    Die Corman-Verfilmungen hatten eine spezielle Atmosphäre und ein Flair, das die meisten Blockbusterproduktionen heutzutage nicht einmal mehr ansatzweise erreichen...wenn überhaupt...


    Und Alan Parsons Project hat mit ihrer ersten Produktion gleich einen Meilenstein gezaubert...das muß man auch erstmal schaffen! :)


  • Die Corman-Verfilmungen hatten eine spezielle Atmosphäre und ein Flair, das die meisten Blockbusterproduktionen heutzutage nicht einmal mehr ansatzweise erreichen...wenn überhaupt...

    Geht mir auch so. Diese Farben und all das... besonders bei "Satanas - Schloss der blutigen Bestie". Und Vincent Price war eh 'ne Granate!