Inferno von Dan Brown

  • Puh, Schwein gehabt, bin ich nochmal an einer Prügelei vorbeigekommen... :D


    Zu Ken Folletts Ehrenrettung muß ich aber auf jeden Fall betonen, dass seine Romane immer noch top-recherchiert sind und jede Menge zeitgeschichtliche Informationen enthalten...und vermutlich findet jeder Autor irgendwann seine erfolgreiche Nische und kopiert sich dann in gewisser Weise...


    Dan Brown hat seine Erfolgsformel gefunden...da wäre er auch schön blöd, ellenweit davon abzurücken (wobei ich bezweifle, dass er nach den Verkäufen von "Sakrileg" noch Geld benötigt)... :D

  • Zurzeit tue ich mich schwer, das Buch weiterzulesen.
    Irgendwie ist das ganze nicht meines, obwohl das ganze ja eigentlich sogar mehr dem Horrorgenre zugeordnet ist.
    Mal schauen, ob ich mich weiterquäle mit diesem Buch

  • Tja, das kenne ich...da stellt sich für mich dann immer die Frage, ob ich es (wenn ich es einmal aus Motivationslosigkeit beiseite gelegt habe) jemals nochmal in die Hand nehme, besonders, wenn ich schon einen gewissen Teil des Buches hinter mir habe...Schwierige Sache...


    Und wenn ich ein Buch mit Lustlosigkeit lese, dann brauche ich ja noch viel länger als sowieso schon... :)

  • Aufgegeben :(
    Inzwischen habe ich mir den 3. Band von Dan Simmons (Ebook) gekauft und lese wieder mit Freude ein anderes Buch.


    Vielleicht wage ich mich ja ein anderesmal an Inferno, aber war mir einfach zu mühselig. 24 Euro in den Wind geschoßen :cursing:

  • Ja, bei diesem Mainstream-Werk sieht man sehr gut, wie effektiv es sein kann, genug Geld für Werbung ausgeben zu können...das Buch wird beworben bis zum geht nicht mehr, bei Hugendubel sind die Bücher turmhoch aufgestapelt und man kann getrost davon ausgehen, dass "Inferno" in den nächsten Monaten den ersten Platz der Bestseller-Listen beherrschen wird...


    Aber ich habe gut reden...bei mir hat die Dan Brown-Werbung bereits fünfmal funktioniert... :D

  • Verstehe ich vollkommen! :) Ganz recht, ich war ein willenloses Opfer der Literaturmafia, die mit wirklich üblen Methoden dafür gesorgt hat, dass ich als erstes "Sakrileg" kaufte, dann (vermutlich durch Gehirnwäsche) erzwang, dass ich mir auch noch "Illuminati", "Diabolus" und die anderen satanischen Machwerke zulegte...


    Und am Schluß sorgten diese Verbrecher auch noch dafür, dass mir die meisten Dan Brown-Bücher sehr gut gefielen...wenn das nicht abartige Methoden sind... ^^


    Aber nun mal ehrlich...auch wenn er langsam aber sicher immer wieder die gleiche Story erzählt und die Enden nie das halten, was die Geschichte davor verspricht...spannend erzählen kann der Knabe allerdings, und die kurzen, Cliffhangerartigen Kapitel tragen auch ganz gut zur Unterhaltung bei.


    Aber keine Sorge, ich werde der Verlagsmafia kein Geld mehr in den Rachen werfen...ich lasse mir das Buch schenken! :)

  • Habe für INFERNO jetzt schon einiges an Rückmeldungen erhalten. Was soll ich sagen, die waren nicht gerade voll der Begeisterung. 8|


    Werde daher die Finger davon lassen. Eine Leseprobe davon hatte ich ja auch schon mal zum Einblick genossen und mich ehrlich gesagt danach gefreut, etwas anderes genießen zu können. :thumbdown:

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D



  • Also ich habe "Inferno" schon gelesen und fand es eigentlich recht gut. Ich hätte es mir aber selbst nicht gekauft, höchstens dann, wenn die Taschenbuchversion draußen ist. Ich hatte auch schon "Illuminati" und "Sakrileg" gelesen... Wie gesagt es war nicht schlecht, aber es ist auch kein Must-have meiner Meinung nach. Und da ich auch mal die göttliche Komödie von Dante angelesen hatte, kam mir auch vieles bekannt vor und ich konnte manche Dinge besser einordnen, vielleicht fand ichs deswegen gut ^^

    "Ich bin der Teufel und was ich tue ist des Teufels Werk"

  • @ creed
    Das ist browns porblem. Er schreibt seit dem erfolg von illuminati immer wieder den selben roman. Immer langdon - der mann der fast gar keinen charakter hat, man weiß nichts über vorgeschichte (außer das mit der höhenangst), leben außerhalb seiner schnitzeljagden, frau und kinder, etc. -, eine anonyme tusse und ein faktenangereicherter, aber an den haaren herbeigezogener verschwörungsplot, in den immer wieder pseudo-wendungen eingebaut werden, die nicht nur nicht überraschen, sondern durch den versuch überraschend wirken zu wollen schon ziemlich peinlich ains, besonders wenn sie wie bei das verlorene symbol zu logikfehlern in der eh hahnebüchenen handlung führen.
    Langdons abenteuer scheinen keinen einfluss auf sein leben zu haben, dass ja in den romanen gar nicht interessiert, und es ist diese eindimensonalität, die mich an browns romanen so unglaublich stört.
    Kurzweilig sind sie, aber die schreibe ist für diejenigen leser, die etwas mehr als die spiegel-liste gewöhnt sind, eher okay als total toll und die verfilmung der romane mit tom hanks dürfte der schauspieltechnisch größte fehler in der karriere des eigentlich doch so wunderbar darstellenden herrens gewesen sein ;(
    Mann, waren die dinger mies .......


    Man merkt, ich bin nicht so fan der bücher. Ohne hien, ohne anspruch: okay. Aber mit denken fallen sie komplett durch.

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • Und Brown hat die Angewohnheit (was ich früher an dieser Stelle schon mal bemängelte), seine Romanenden, also die Höhepunkte seiner Werke, total zu vergeigen...alles wird ins Geheimnisvolle gezogen, man wartet als Leser auf die (meistens weltverändernde) Auflösung, und dann geschieht...nichts! So auch bei "Das verlorene Symbol"...was für ein dünnes, lahmes Ende... :thumbdown:

  • Illuminati und Sakrileg ähnelten sich meiner Meinung nach sehr...waren aber trotzdem kurzweilig. Mich ärgerte bei Sakrileg allerdings etwas, dass es einfach ein Abschreiben eines bereits veröffentlichten "Geheimnisses" war...hmmm...oder ärgerte es mich mehr, dass die BILD so tat als sei alles neu und brisant...nun ja...


    DAS VERLORENE SYMBOL war das schwächste Werk. Das liegt an zwei Dingen:


    1) Langdon tut nicht und hat nichts beizusteuern...er ist Beiwerk und wird quasi durch die Story gepuscht. Eine Verfilmung wäre interessant...Tom Hanks macht...nichts :)
    2) Offensichtliche Korrekturen nach Korrekturlesungen stören die Story...ok, ok, das ist reine Vermutung...aber wie erklärt man sich sonst, dass der "Oberbösewicht" sich aufgrund von Gesichtstattoos, sich Make-Up ins Gesicht kleistert? Der müsste aussehen wie Patrick Stewart als Prof. Xavier am Anfang von X-Men 3 ...Botox Viage ohne Ende...geht ja gar nicht.
    Ich vermute mal, dass seine Frau oder jemand anderes nach der ersten Lesung wohl meinte, dass der Bösewicht zu sehr wie in Sakrileg oder in Illuminati sei und das es wohl besser wäre, wenn er mit der Öffentlichkeit interagieren würde...tja...Gesichtsschmuck stört da nur und so wirft sich der Oberguru die Hauttarnfarbe mit der Spritzpistole ins Gesicht...abartige Vorstellung die grotesk wirkt.


    Nun zu Inferno: Ähnliches Gerüst, aber doch neue Variationen. Störend wirkt hier aber wieder, dass offensichtliche Korrekturen in der Storyline vorgenommen wurden, die so am Anfang nicht geplant waren. Charaktere haben auf einmal andere Motivationen, die aber so nicht zu den beschriebenen Gedankengängen im Vorfeld passen...ich habe bei diesem Roman (wie auch teilweise bei den anderen von Dan BRown) das Gefühl, dass Dan Brown einfach geschrieben hat nach dem Motto "Mal sehen, wo das hinführt...oh...jetzt gehen wir mal den Weg...ha...Klasse...da kommt keiner drauf" ... allerdings ohne vielleicht das vorher Beschriebene zu betrachten und ggf. abzuändern. Perfekt strukturiert sieht anders aus.

    Well, it's a job just like any other. Good work with lots of variety.
    Monday, we burn Miller; Tuesday, Tolstoy; Wednesday, Walt Whitman;
    Friday, Faulkner; and Saturday and Sunday, Schopenhauer and Sartre. We
    burn them to ashes and then burn the ashes. That's our official motto. (Guy Montag - Fahrenheit 451)