The biggest tops & flops ever...

  • der sf-autor heinlein war nun mal ein konservativer bursche,
    der mit langhaarigen und freidenkern nix anzufangen
    wußte, um es diplomatisch auszudrücken.
    trotzdem war er zur hippiezeit bei den blumenkindern
    beliebt. freilich nicht wg. "starship troopers" sondern wg.
    "fremder in einer fremden welt" von 1961 und "farmer im weltall" von 1950.
    vollständige übersetzungen sind zumeist die aus den 90er jahren.

  • Ich kann Alex nur beipflichten, für mich ist "Starship Troopers" einer der besten Filme von Paul Verhoeven... :thumbup:

    Kann ich auch unterschreiben. Der Film war klasse, nur der Roman von Heinlein war selbst schlicht eine Katastrophe, bei der ich nie über die ersten 60 Seiten gekommen bin.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • der sf-autor heinlein war nun mal ein konservativer bursche,


    der mit langhaarigen und freidenkern nix anzufangen


    wußte, um es diplomatisch auszudrücken.

    Das stimmt so überhaupt nicht, jörg. Mal abgesehen davon, dass sich konservative Einstellungen und Freigeistigkeit nicht ausschließen, war Heinlein insgesamt ein ziemlich libertär eingestellter Mensch. Sicherlich haben ihn seine militärischen Erfahrungen und der Beginn des kalten Krieges geprägt, aber ein als eine Art "Rambo-Reagan" des Sci-Fi hinzustellen, passt so einfach nicht.


    Für das Buch "Starship Troopers" muss ich dann auch hier als einziger eine Lanze brechen, denn wenn man Heinleins Hintergrund kennt, weiß man, dass er mitnichten der Meinung war, eine Militärdiktatur wäre eine tolle Sache.

  • Wollte ihm jetzt auch nicht unterstellen, dass er ein Freund von Diktaturen wäre, Dekkard. Nur hat das dem Roman nicht viel geholfen bei mir, ist eben nicht mein Ding wie Heinlein schreibt.

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."



  • ich kenne zwei hippies aus meiner heimatstadt, die
    nach diesen interviews ihre heinlein-bücher weggeschmissen
    haben, ein paar konnte ich retten :)

  • ich hab in den 70ern einige interviews gelesen
    wo er sich bepisselt hat, daß die langhaarigen
    seine bücher so lieb hatten.


    Kann sein, dass er keine Hippies mochte. Seine Ansichten sind sicherlich auch eher auf der demokratischen Rechten zu verorten, als anderswo. Er war dennoch jemand, der in seinen Aussagen für individuelle Freiheit und Recht des Einzelnen eintrat, weswegen deine Aussagen insgesamt ein falsches Bild zeichnen.

  • aber gemein war das. ich hab die hefte zwar aufm speicher,
    irgendwo. aber die interviews haben schon einen heftig-negativen
    eindruck bei mir hinterlassen.
    trotzdem schreibt der mann prima. sein werk ist immer aufregend, spannend!
    by the way dekkard, alle aussagen im forum, von jedem, können immer nur subjektiv sein
    und eine meinung wiedergeben... ich bin nicht heinleins richter! ;)

  • Vor "Starship Troopers" hatte ich noch "Zahl des Tieres" von Heinlein gelesen, da waren mir keine besonderen politischen Ansichten aufgefallen. Aber mir gefiel das Buch trotzdem nicht, weil mir weder der Schreibstil noch die Story zusagten.

  • by the way dekkard, alle aussagen im forum, von jedem, können immer nur subjektiv sein


    und eine meinung wiedergeben... ich bin nicht heinleins richter!

    Was hat das mit der Diskussion zu tun? Das jeder seine Meinung kund tut (hoffentlich basierend auf Informationen), ist wohl der Grundstein eines Meinungsaustausches und das sich keiner als Richter über andere aufspielt, steht ebenso zu hoffen. Aber der konkrete Zusammenhang zu dem Heinlein-Gespräch erschließt sich mir gerade nicht.

  • du hast geschrieben dekkard: " weswegen deine Aussagen insgesamt ein falsches Bild zeichnen. "
    meine aussage ist ein teil des bildes, im internet findet man vieles kritische zu heinlein inzwischen
    gar nicht mehr. - ich muß beizeiten mal die interview-mappe raussuchen, ich würde solche
    dinge nicht schreiben, wenn sie mich nicht erschüttert hätten.
    deshalb meine worte!

  • du hast geschrieben dekkard: " weswegen deine Aussagen insgesamt ein falsches Bild zeichnen. "
    meine aussage ist ein teil des bildes, im internet findet man vieles kritische zu heinlein inzwischen
    gar nicht mehr.

    Ja, INSGESAMT. Natürlich ist deine Aussage ein Teil des Bildes. Aber deine erste Aussage zu Heinlein klang für mich auch sehr absolut, weswegen ich das mit meinen Infos einfach ein wenig korrigieren wollte. Heinlein war sicherlich, wie eigentlich alle interessanten Menschen, ein ambivalenter Charakter, dem man mit einer einzelnen Aussage nicht gerecht wird.

    ich muß beizeiten mal die interview-mappe raussuchen, ich würde solche


    dinge nicht schreiben, wenn sie mich nicht erschüttert hätten.


    Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du das tun würdest, jörg. Das deine Worte eine Grundlage haben, daran habe ich nicht gezweifelt.

  • die interview-mappe zu finden in all den kartons dauert bestimmt was :)
    hier aber...
    zitat aus dokumentation der sf seit 1926 in wort und bild, seite 18 über heinlein:
    "... daß der verfasser dieser geschichte politisch
    auf der seite derjenigen steht, die* langhaarige am liebsten
    in ein arbeitslager schicken würden."
    tandem verlag, div. autoren, u.a. alpers, fuchs,hahn , 1978


    *korrektur

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  • zitat aus dokumentation der sf seit 1926 in wort und bild, seite 18 über heinlein:
    "... daß der verfasser dieser geschichte politisch
    auf der seite derjenigen steht, der langhaarige am liebsten
    in ein arbeitslager schicken würden."
    tandem verlag, div. autoren, u.a. alpers, fuchs,hahn , 1978


    Danke fürs raussuchen, aber Fremdaussagen sind nicht unbedingt so wertvoll und aus dem Kontext gerissen ist auch immer schwierig. Aussagen des Autors selbst sind da sinnvoller in so einer Frage.

  • die interviews gehen in die richtung, teils dreister ausgedrückt.
    in den spätsiebzigern, auch in dem perry rhodan-club,
    wo ich mitglied war, war dies allgemeinwissen unter sf-fans.

  • Obwohl im Film das Militärische im Vordergrund steht, hat Regisseur Paul Verhoeven auch bei "Starship Troopers"wieder einmal unzählige zynische und satirische Seitenhiebe auf Krieg und Soldatentum eingebaut, was Kritiker natürlich stets komplett übersehen...


    Verhoeven dreht meistens Satiren, siehe "Robocop" mit seinen im Film oft präsenten Fake-Werbespots, die vor Zynismus nur so triefen...Kritiker lassen sich gerne von dem extremen Blutgehalt in seinen Werken ablenken, da gibt's dann immer schön was zu motzen...wobei selbst die gezeigte (völlig überzogene) Gewalt bei Verhoeven ein satirisches Stilmittel ist...


    Das hat Creed bestens auf den Punkt gebracht, Alex. Da kann ich nichts mehr hinzu fügen. ;)


    (Guckst du auf Seite 1., hatte es da ja selber nicht beantwortet da nicht online, Alex. 8| )

    "Wahnsinn ist bekanntlich die Vorstufe zur Genialität. Ich persönlich bin da aber längst schon einen Schritt weiter." :D

    "Das Leben ist nur ein Albtraum auf dem Weg in den Tod."