Backwood-Horrror

  • Zugegeben - ich bin ein Freund von Backwood-Horror. Ob nun in Buch- oder Filmform. Wikipedia schreibt dazu:


    Der Backwoods-Film (deutsch: Hinterwälder/Hinterste-Provinz-Film) ist ein Filmgenre, wird jedoch auch oft als ein Subgenre des Horrorfilms gesehen.

    Zu ihm gehören eine Reihe teilweise sehr unterschiedlicher Filme, deren gemeinsames Merkmal es nach dem Literatur- und Medienwissenschaftler Udo Franke-Penski ist, dass eine Gruppe städtischer Durchschnittsmenschen (meist Teenager) in einer Wildnis vom Weg abkommt und „aus der Zivilisation in die Hölle einer archaischen Vergangenheit treten, in der es kein Gesetz, keine Ordnung und keinen Schutz gibt, nur Gewalt, Grauen und das Recht des Stärkeren. Will man diese Hölle überleben, muss man bis zum Finale […] den zivilisierten Anteil seiner Persönlichkeit verdrängen und zu den Mitteln der Monster greifen – Gewalt und Gnadenlosigkeit.“[1] Es muss sich, wie Weston Ochse schon im Hinblick auf literarische Vorlagen betonte, nicht um eine spezielle Lokalität handeln, sondern lediglich um einen isolierten, also völlig abgeschiedenen Ort.


    "Wrong turn" ist ein Beispiel für solche Filme.


    Insbesondere gefallen mir jedoch folgende Bücher zu diesem Thema, und da gibt's einige, die auch Euch bekannt sind:


    - Dickey: Flussfahrt (der Klassiker für mich schlechthin)
    - Osborne: Jagdzeit
    - Laymon: In den finsteren Wäldern
    - Smith: Verkommen
    - Keene: Die Verschollenen
    - Kilborn: Das Hotel
    - Lee: Creekers, Bighead
    - Ketchum: Beuterausch, Beutegier, Beutezeit
    - McBean: Die Bestien


    Wenn Ihr noch weitere, derartige Bücher kennt und empfehlen könnt: dann rein hier. Ich suche diesbezüglich ständig Lesefutter. :D

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thilo, ich habe mal etwas im Netz gesucht, aber ich glaube, Du hast die meisten Top Titel der Backwood Bücher schon aufgeführt. Filme könnte ich Dir empfehlen, aber bei Büchern muß ich passen, obwohl ich so was auch gerne lese. Für ein paar weitere (gute) Ideen wäre ich allerdings auch dankbar :)

  • Puh, Backwood-Horror-Bücher zu nennen, die noch nicht auf Thilos Liste stehen, ist wirklich schwer...bei Filmen würde ich im weitesten Sinne vielleicht noch die beiden englischen Streifen "Eden Lake" und "Severance-Ein blutiger Betriebsausflug" als Backwood-Horror bezeichnen...


    Selbst Sam Peckinpah's Klassiker "Straw Dogs" mit Dustin Hoffman hat für mich Tendenzen zum Backwood-Genre...hier spielt die Handlung eben nicht in dichten Wäldern sondern in einer öden Kleinstadt...aber die Bedrohung bleibt die gleiche.


    Vielleicht wird man zu diesem Thema im literarischen Bereich eher bei Thriller als bei Horror fündig...Jagdzeit z.B. ist ja auch eher als Thriller zu bezeichnen, denke ich...

  • bei filmen fällt mir da auf die schnelle INBRED ein aber nur das englische orginal weil deutsche version wie sollte es auch anders sein ...geschnitten
    bei büchern muß ich passen oder mehr oder weniger noch den film BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE der mit dem abgefahrenen banjo spieler

  • "Beim Sterben ist jeder der Erste" = Dickeys "Flussfahrt".
    Die meisten der genannten Filme kenne ich. ;) Und es ist richtig: Obwohl es "Backwood-Horror" heißt würde es theoretisch als Thriller gelten, hängt aber von den "Hinterwäldnern" ab.
    Danke Euch, vielleicht fällt jemandem noch was ein. Bücher sind mir lieber als Filme...aber vor einem halben Jahr kam einer montags im ZDF, der Titel fällt mir nicht mehr ein, begann als klassischer "Kletterfilm" und kippte dann in Backwood um. Das wusste ich zuvor nicht, hatte mich auf einen landschaftlich schönen, spannenden Film eingestellt (was er auch war) und war gegen Ende sehr angenehm über die Wende überrascht. Wenn ich den Titel finde poste ich ihn.

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

  • Ja, "The Descent" war sehr gut, habe aber nur den ersten Film gesehen. Wie ist der zweite Teil? Muß man den gesehen haben oder (wie so oft bei Fortsetzungen) nicht unbedingt?


    @ Thilo: Den von Dir beschriebenen "Kletterfilm" habe ich auch gesehen, komme aber auch nicht auf den Namen...muß ich mal im Netz nachforschen...

  • @ Thilo: Den von Dir beschriebenen "Kletterfilm" habe ich auch gesehen, komme aber auch nicht auf den Namen...muß ich mal im Netz nachforschen...


    Hab's gefunden!
    Ein französischer Film, "High Lane - schau nicht nach unten!"
    Am Ende hieß es vor dem Abspann, dass es auf einer wahren Begenheit beruhen soll, was aber nirgendwo bestätigt wurde. Wobei..wenn natürlich nur einmal dort ein paar Wanderer verschwunden sind, dann wäre das ja schon die Grundlage, der Rest Fiktion.


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  • Hallo,


    das neue Buch von Southard, Nate "Down " geht vielleicht in diese Richtung.


    "Nach einem ausverkauften Konzert in Austin, Texas, chartert die Rockgruppe The Frequency Brothers ein Flugzeug. Sie wollen schnellstmöglich nach New York, um ein Promotion-Video zu drehen. Aber das Flugzeug stürzt ab und kracht in ein riesiges, einsames Waldgebiet ... Die Musiker überleben, wenn auch verletzt. Doch schon bald schlägt ihre Erleichterung in nackte Panik um - denn sie sind nicht allein"


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  • @ Thilo: Genau, das war der Film! :) Der war gar nicht schlecht!


    @ Power86: Okay, wenn mir "Descent 2" mal zwischen die Finger kommt, schaue ich ihn mir an...


    @ doom: Auf den neuen Roman von Nate Southard bin ich schon gespannt, "Red Sky" war recht rasant geschrieben...und nicht so übertrieben lang, Southard weiß offenbar genau, wieviel die jeweilige Story hergibt, ohne dass er sie künstlich in die Länge zieht.

  • Stimmt, "Red Sky" hab ich in meiner Auflistung vergessen, würde auch knapp in die Ecke passen. Die kommenden Festa-Werke habe ich eh im Fokus (und auf dem Bestellzettel), "Down" gehört dazu. McBean schreibt auch in diese Richtung, mal gucken was da noch kommt.


    Sehr empfehlenswert übrigens auch Joe R. Lansdales "Drive in".
    Das war wirklich super, erinnerte etwas an "die Arena" von King oder "am Ende der Straße" von Keene, erschien aber wesentlich früher als die beiden eben genannten und war wesentlich härter. Jugendliche waren in einem Autokino "gefangen" und irgendwann ging dem Kiosk dort das Essen und die Snacks aus... :whistling:


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  • Stimmt, Jörg. "Das Treffen" habe ich gelesen, "Der Wald" liegt noch auf'm SUB. Dann werde ich den Wald mal in eine bessere Position bringen und in Kürze lesen. :D

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  • @ Thilo: Lansdales "Drive-In" habe ich schon eine Weile auf meiner Liste, die Story klang sehr interessant...eine Zeit lang wollten sie im Netz allerdings absolute Fantasiepreise für das (offenbar nicht mehr im Handel erhältliche ) Buch haben...muß mal schauen, wie die aktuellen Preise sind...


    Das Werk könnte eigentlich auch nochmal aufgelegt werden, zur Zeit scheint ja der volle Lansdale-Boom im Gange zu sein!

  • Sein "Drive In 2" wurde bisher noch nicht ins deutsche übersetzt. :(
    Aber das erste, kannibalistische Drive In lohnt sich.
    Ich hab fast alles von Lansdale, allesamt klasse, aber "Die Wälder am Fluss" hat mich am meisten und nachhaltig beeindruckt. Ok, passt jetzt nicht hierhin, wir sollten einen Lansdale-Thread in der Rubrik Autoren aufmachen. ;)

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