F. Paul Wilson

  • ausgelesen: mein vater starb auf jebinos- f.paul wilson *****+
    2.teil / von 5, des la nague - zyklus
    238 seiten, bastei-lübbe tb 1983, übersetzung: barbara heidkamp


    klappentext obiger ausgabe:
    josephine finch, für freunde kurz „;jo“;, hat den großen sprung geschafft.
    praktisch über nacht wird sie chefin der interstellaren unternehmensberatung,
    die ihr großvater gegründet hat. Ihr erster
    kunde ist ausgerechnet old pete, der ehemalige partner ihres großvaters,
    der sich zur ruhe gesetzt hat und seinen hobbies – dem sonnenkult und
    der politik – frönt. Er warnt vor einer verschwörung, die die
    unterdrückung sämtlicher föderations-planeten zum ziel hat. jo finch
    geht diesem gerücht anfangs nur deshalb nach, weil sie dem
    alten freund ihrer familie einen gefallen tun will –
    bis sie auf dem planeten jebinos vor der Leiche ihres vaters steht…


    dieser klappentext ist nicht nur langweilig, sondern hat auch einige fehler
    und gibt nicht wirklich wieder was den roman ausmacht, was dort geschieht...


    in einer zeit vieler kriege, bürgerkriege, heuschrecken, banken- und währungs-
    krisen, vertrauensverlusten der bevölkerung in politikern und wirtschafts-
    bossen liest sich diese galaktische story von 1978 hochbrisant.
    die habgier der machtmenschen, die das volk nur bei wahlen brauchen u. als käufer, wird
    ebenso, sf darf dies wie kabarett, angeprangert, wie datenüberwachung,
    diskriminierung von aliens, vollautomatenkrankenhäusern usf.
    neben der spannenden handlung, wilsontypisch unvergesslichen personen,
    wird über wirklich freie marktwirtschaft, soziologie, religion, ideale usw.
    sehr universalmenschlich geplaudert...
    ein weiteres großes werk, ich bin vor begeisterung baff. :thumbup:

  • der 2.band des la nague-zyklus ist, trotz weniger seiten
    enorm vielschichtig, und eigentlich ist es eine
    galaxie voll ereignissen, die den hintergrund des buches
    ausmachen... die eigentliche handlung ist die suche nach
    "veränderern" und das aufklären des todes des vaters,
    dessen tod sehr mysteriös war. außerirdische, deren religion
    den us-titel "wheels within wheels" ausmacht, ein psi-übeltäter
    verweist in horrorgefilde, außerirdische die sich nicht mehr
    fortpflanzen wollen, und viel politik-schelte...


    "mein vater starb auf jebinos" wurde 1979 mit dem prometheus-award ausgezeichnet :thumbup:
    fast alle großen sf-autoren bekamen den preis!

  • Vor über 30 Jahren wurde (wie man hier bei Wilson wieder sehen kann) noch unterhaltsame und gleichzeitig anspruchsvolle und voraussehende SF geschrieben, wie z.B. auch von Frank Herbert, Arthur C. Clarke oder Isaac Asimov...heutzutage scheint mir dieser literarische Zweig eher auf Weltraumschlachten und Alieninvasionen ausgerichtet...


    Natürlich gibt es aktuelle Ausnahmen wie Stephen Baxter, David Brin und Greg Bear, aber wirkliche SF-Qualität wird rarer...schade, dass Wilson heute keine utopischen Werke mehr verfasst...oder doch?

  • ausgelesen: der staatsfeind- f.paul wilson *****
    3.teil / von 5/ des la nague - zyklus
    348 seiten, bastei-lübbe tb 1983, übersetzung: barbara heidkamp


    klappentext obiger ausgabe
    peter laNague, bewohner des planeten tolive, setzt alles daran, als staatsfeind
    nummer eins in die geschichte des außenwelt-imperiums einzugehen.
    um die regierung zu stürzen, verbündet er sich mit einem vor nichts
    zurückschreckenden fanatiker, bietet er dem letzten großkapitalisten des
    sol-systems einen handel an, schickt er die legendären super-krieger
    von flint in den kampf, und außerdem läßt er es ab und zu geld regnen.


    in diesem 1980 erschienen band wird die geschichte des mannes erzählt
    der dem fünfbändigen sf-zyklus f.p.wilsons den namen gab, peter lanague,
    der revolutionär mit frau und tochter, der pflanzenfreund und träumer,
    der schließlich das ausbeutende system friedlich zu fall bringt.
    viele zitate und vertiefung in politik, massenmedien und massenpsychologie,
    zensur, armut usf.machen das buch teilweise sperrig lesbar. man kommt
    unwillkürlich ins nachdenken.
    lanague und seine getreuen bringen das flugblatt "robin hood-nachrichten" unters volk
    was mich sofort an georg büchners/friedrich l.weidigs "hessischen landboten" denken lässt, dessen
    verfasser dann ja bekanntlich damals auch als terroristen geächtet wurden.
    die revolution siegt, peter lanague weigert sich zugeständnisse zu machen...


    auch hier zeigt f.p.wilson, man kann seine werke auch in anderer reinfolge lesen
    denn die ereignisse von band 1 und 2 der reihe finden nach der revolution statt.

  • für euch zur info:
    in diesen jahren wurden werke von wilson in die prometheus-award
    "hall of fame" aufgenommen:
    1990 – f. paul wilson, the healer = der heiler
    1991 – f. paul wilson, an enemy of the state = der staatsfeind
    :thumbup:

  • ausgelesen: detektiv im cyberland - f.paul wilson ****
    4.teil / von 5 / des la nague - zyklus
    2o6 seiten, bastei-lübbe tb 1990, übersetzung: michael kubiak


    klappentext obiger ausgabe:
    was ist nur aus der guten alten erde geworden? In den bars
    sitzen geklonte filmstars, in den gärten promenieren genmanipulierte
    saurier, und in den u-bahn-schächten kämpfen verwahrloste kinder ums überleben.
    kaum zu glauben, daß in dieser verrückten welt ein mann für recht und ordnung
    streitet: sigmund dreyer, seines zeichens privatdetektiv. seine klienten sind die
    außenseiter von cyberland und seine jobs gefährliche knochenarbeit. da kann
    es schon einmal vorkommen, daß man den kopf verliert – im wahrsten sinne des wortes.


    1989 schrieb wilson diesen, ganz auf der erde spielenden, im chandler-
    detektiv-style verfassten roman um unterwelt und leben auf einem überwachten
    planeten mit datenstrom ( = internet ), streuner ( =straßenkinder ) , einem
    jean harlow-klon der seine berufung findet, und viel atmosphäre im
    la nague-universum. wilsons hauptaugenmerk lag zu dieser zeit mehr bei
    handyman-jack. trotzdem gelingt ihm ein solider crime-sf.roman um
    organisierte ganoven und politische gauner. ;)

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  • ausgelesen: der tery - f.paul wilson *****
    4.teil / von 5 / des la nague - zyklus
    156 seiten, bastei-lübbe tb 1982, übersetzung: brigitte borngässer


    klappentext obiger ausgabe
    weit entfernt, am anderen ende der galaxis,
    wiederholt sich ein jahrtausendealter kampf. dort
    leben auf einem unscheinbaren planeten die terys,
    bepelzte, vierbeinige und doch beunruhigend
    menschliche wesen – und ihr gnadenloser verfolger.
    er ist ein mensch, tyrannischer und selbstherrlicher
    führer einer religiösen sekte, für ihn und seine
    anhänger sind die terys nicht mehr als sklaven
    und tiere. ein tery aber wagt es, den fanatischen
    gegner herauszufordern: er macht sein recht
    geltend – sein recht als mensch.


    mit diesem, 1979 erschienen, fünften band schließt der
    la nague-zyklus ab. ich möchte über dieses buch nicht viel
    verraten, der kreis schließt sich und eine person des
    1.bandes taucht auf und mit dem tery wird eine fabelhaft-
    sympathische figur beschrieben, wie man sie heute zuweilen
    noch in kinderbüchern findet...


    fazit zum la nague-zyklus:
    eine grandiose space-opera im besten sinne mit startrek und
    babylon 5 vergleichbar und trotzdem sehr eigen.
    wilson hat dabei sicher gelernt wie man etwas wie den widersacher-
    zyklus und handyman-jack meistert.
    jeder sf- und wilson-fan wird sich bestens bedient fühlen :thumbup:

  • über die film-versionen nach f.p.wilson texten ist
    bisher nichts positives zu vermelden, lieber lesen 8o


    PELTS-GETRIEBEN VOM WAHN von dario agento
    2006 aus der 2.season der masters of horror-reihe.
    die black-edition der blu ray soll uncut sein.
    filmvorlage gibts auf englisch.


    DIE UNHEIMLICHE MACHT von michael mann
    von 1983 wartet mit tangerine dream-musik auf,
    aber wilson äußert sich enttäuscht zur verfilmung.
    buchvorlage: das kastell.

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  • "Die unheimliche Macht" habe ich nicht gesehen, dafür aber viel Schlechtes über den Film gelesen...


    An Regisseur Michael Mann, der mit "Heat" ein großartiges Meisterwerk geschaffen hat, kann es nicht gelegen haben...das Filmstudio hat den Film seinerzeit in Eigeninitiative geschnitten und so völlig konfus und sinnentstellt werden lassen...


    Aber die Musik von Tangerine Dream entschädigt... :)

  • Egal, wie schlecht er ist, ich würd ihn mir nur wegen dem soundtrack geben :D

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • Egal, wie schlecht er ist, ich würd ihn mir nur wegen dem soundtrack geben :D


    Genau, "Tangerine Dream" ist Kult! :thumbup:


    Aber um beim Thema zu bleiben...viele Bücher haben ihre ganz eigene Atmosphäre und die bekommt man nicht so einfach auf die Leinwand transportiert...das ist bei King so, und das wird garantiert auch bei F. Paul Wilson der Fall sein...


    Also lieber die Bücher genießen und das eigene Kopfkino arbeiten lassen! :)

  • der widersacher-zyklus würde sicher
    aus 6 teilen a 4-6 stunden bestehen
    müssen und der regisseur müßte
    die bücher aus dem ff kennen...
    eine gute verfilmung wäre aber bestimmt
    zu teuer und derzeit traue ich dies riesenprojekt nur
    peter jackson zu--- ;)

  • Hier nochmal meine Meinung zu "Die Gabe"


    Zitat von mir aus dem "Ich lese gerade..."-Thread

    LG

  • da wir seit 2003 durch unser schwerbehindertes
    kind mit ärzten, fachchinesisch usf. konfrontiert sind
    kam ich gut mit "die gabe" zurecht.
    zumindest sind wilsons im arztmilieu spielenden romane
    nicht schwerer lesbar.
    ich kann deine aussage, power, voll unterstreichen:
    "Der Arzt (Hauptprotagonist) ist mir total ans Herz gewachsen." :)

  • Ich bin was Ärzte, Krankheiten etc... auch nicht gerade interessenlos und unerfahren. Mein Gebiet ist nur eher die psycholgische Seite (psychiche Krankheiten, diverse Medikamente, Therapien, pflanzliche Medikamente....) aus persönlichen Gründen. Aber mit den im Buch beschriebenen Krankheiten und politischen Dingen kannte ich mich fast überhaupt nicht aus. Naja außer der beschriebene Autismus, den ich persönlich extrem interessant finde.


    Kann auf jeden Fall verstehen warum dir das Buch gut gefällt.


    Habe mich während des Lesens auch die ganze Zeit mit dem Arzt identifiziert. Da ich persönlich auch ein sehr emotionaler Mensch bin, währe wohl meine Laufbahn sehr ähnlich verlaufen. Ich hätte auch nie nein sagen können, wenn leidende Personen vor mir stehen und gerne geheilt werden wollen.


    Naja mal schauen wenn nur noch die Arztromane von Wilson übrig bleiben, werde ich sie bestimmt doch lesen! :)


    LG