Joe R. Lansdale

  • Zu meinen Lieblingsschriftstellern gehört definitiv auch Joe R. Lansdale.
    Geboren 1951 in Texas, wo auch die meisten seiner Romane spielen. Er wurde bisher mit 7 „Bram-Stoker-Awards“ ausgezeichnet.
    Für „Die Wälder am Fluss“ erhielt er sogar Den Edgar Allen Poe Award in der Kategorie Bester Roman und den Herodotus Award in der Kategorie Bester historischer US-Erstlingsroman.


    Wer Thriller mag, kommt an Lansdale nicht vorbei.


    Folgende Werke sind bereits von ihm erschienen, welche teilweise leider nur noch antiquarisch zu beziehen sind:


    Hap Collins & Leonard Pine – Serie:
    - Wilder Winter
    - Texas Blues
    - Mambo mit zwei Bären
    - Schlechtes Chili
    - Rumble Tumble
    - Captain Outrageous (engl.)
    - Vanilla Ride (engl.)
    - Devil Red (engl.)
    - Hyenas (engl.)


    Drive-In-Serie (hier ist leider nur der erste Teil noch in deutscher Sprache antiquarisch zu bekommen, die restlichen 2 Teile wurden bisher –leider, leider – noch nicht übersetzt):
    - Drive-In 1
    - Drive-In 2 (engl.)
    - Drive-In 3 (engl., limitiert)


    Hier seine bisher in deutscher Sprache erschienenen Einzelromane, die zwar unabhängig voneinander, aber trotzdem mit Personen und Schauplätzen untereinander – oder auch mit denen der Serien – leichte Überschneidungen haben. Für die jeweilige Handlung sind diese Verbindungen jedoch nicht von Bedeutung:
    - Akt der Liebe
    - Nightrunners (identisch mit Gott der Klinge)
    - Kalt brennt die Sonne über Texas
    - Die Wälder am Fluss
    - Ein feiner dunkler Riss
    - Kahlschlag
    - Der Gott der Klinge (identisch mit Nightrunners)
    - Gauklersommer (identisch mit Gluthitze)
    - Kahlschlag
    - Dunkle Gewässer
    - Straße der Toten
    - Der Teufelskeiler
    - Sturmwarnung
    - Gluthitze (Achtung: erscheint erst noch, ist aber identisch mit Gauklersommer)
    (obige Auflistung entspricht nicht den chronoligischen Erscheinungsdaten)


    Schaut man sich hier an, was er sonst noch so alles geschrieben oder getan hat, so lässt sich nur hoffen, dass seine Werke irgendwann auch in vernünftiger Reihenfolge in Deutschland erscheinen werden. Eine entsprechende Fangemeinde scheint er zumindest zu haben…


    Gelesen habe ich von ihm „Wilder Winter“, „Schlechtes Chili“, „Drive-In 1“, „Akt der Liebe“, „Die Wälder am Fluss“, „Gauklersommer“ , „Sturmwarnung“ und „Kahlschlag“.
    Auf meinem SUB liegen noch „Rumble Tumble“, „Der Teufelskeiler“, „Dunkle Gewässer“ und „Ein feiner dunkler Riss“.
    An der Kurzgeschichtensammlung „Straße der Toten“, einem interessanten Genremix zwischen Western und Horror, lese ich derzeit.


    Meiner Meinung nach ist Joe R. Lansdale ein verdammt guter Geschichtenerzähler. Bei ihm ist kein Wort zuviel im Satz, er schreibt teils hart, teils humorvoll, teils mit Sex, teilweise geschichtlich und bis auf „Kahlschlag“ fühlte ich mich mit jedem Buch von ihm bestens unterhalten. „Kahlschlag“ war auch gut, aber für mich einfach einen Tick zu langatmig.


    Besonders beeindruckt hat mich „Die Wälder am Fluss“, es las sich wie ein „Mark-Twain“ für Erwachsene. Auch "Gauklersommer" ist eines meiner Lieblingsbücher.


    Noch jemand hier, der auf Lansdale steht?

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

  • Danke für die detaillierte Auflistung, Thilo! Lansdale steht schon lange auf meiner Lesewunschliste und prima, dass Du hier auch mal die neuen deutschen Titel danebengeschrieben hast, denn es ist manchmal etwas unübersichtlich, welche Romane unter einem anderen Titel bereits erschienen sind und welche nicht...


    Ich halte ihn für einen äußerst talentierten Autoren und möchte endlich mal mehr von ihm lesen...seit ich vor Jahren in einer Horror-Anthologie eine Kurzgeschichte von ihm mit dem Titel "Mein toter Hund Bobby" gelesen habe, nur anderthalb Seiten lang, aber makaber und böse bis zum Gehtnichtmehr! :D Ich besitze das Buch immer noch, fast ausschließlich wegen dieser Story...


    Welche Bücher würdest Du als Einstiegslektüre empfehlen?

  • @ Creed:


    "Gauklersommer" erschien 2008. Es ist einer der moderneren Werke, und spielt in der heutigen Zeit - im Gegensatz zu vielen anderen, welche im Süden Amerikas im vorigen Jahrhundert spielen. Ort des Geschehens ist "Camp Rapture", ein Ort, der z.B. auch der Schauplatz von "Kahlschlag" ist. Wenn ich mich recht erinnere ist Cason Statler, der Protagonist aus "Gauklersommer" ein (Ur-)Enkel von Sunset, der Protagonistin aus "Kahlschlag". Ist aber soweit völlig unwichtig. Gauklersommer ist ein Thriller, teilweise hart, aber auch mit viel schwarzem Humor. Als Einstieg ist dieses Buch äußerst empfehelnswert, es bietet alles, was das Thrillerherz begehrt.


    "Die Wälder am Fluss" ist gänzlich anders. Es erschien 2000 und spielt in den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Man lernt viel über das Leben in der damaligen Zeit im Süden Amerikas, es handelt von einem grausigen Mord, Rassismus und der Kindheit selbst. Sehr empfehlenswert. Ich kann hier nur Amazon zitieren: "Anfang der Dreißigerjahre entdeckt der elfjährige Harry in Texas die Leiche einer Schwarzen. Zusammen mit seiner Schwester macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Lansdales Held, der an Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert, enthüllt sich die Düsternis eines Faulknerschen Südens voll Aberglaube, Gewalt und Rassismus."
    "Die Wälder am Fluss" war DAS Buch, das mich im vergangenen Sommer an schwülwarmen Abenden am meisten fesselte und beeindruckte.


    Entscheide selbst.


    Auch empfehlenswert ist "Akt der Liebe", schlechthin auch als der Klassiker des Serienkiller-Romanes bekannt. Lansdale schrieb es 1981 und ich fand bemerkenswert, dass in der damilgen zeit so ein Thriller geschrieben wurde, der heute noch vielen das Wasser reichen kann und garantiert auch als Vorlage für viele weitere Thrillerautoren und deren Geschichten diente.



    Was ist das für eine Horror-Anthologie, in der Du die Kurzgeschichte von ihm gefunden hast?

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

  • Danke, Thilo! "Akt der Liebe" hatte ich demnächst auf jeden Fall im Fokus, und von "Die Wälder am Fluß" habe ich bislang eigentlich nur Positives gehört...ich denke also, die beiden Bücher werden bei mir den Anfang machen! :) Wobei...was Du von "Gauklersommer" erzählt hast, klingt auch sehr spannend...verdammt, immer diese Entscheidungen... :D

  • Oh, sorry, hab völlig Deine Frage verschwitzt...das Buch, in der ich die Geschichte von Lansdale gefunden habe, heißt "Horror vom Feinsten 2" von 1993. Herausgeber war der allseits bekannte Joachim Körber.

    Das Buch enthält eine gute Mischung von Autoren wie Stephen King, Clive Barker, Dan Simmons, Dean Koontz, John Farris...und unter anderem auch Joe R. Lansdale.


    Natürlich nur noch antiquarisch erhältlich, aber z.B. bei Amazon Marketplace ab 1 cent zu bekommen...

  • Danke!
    Ich hab die Geschichte grad im Netz gefunden - ist ja wirklich übel! :D
    Na - ganz so schräg sind seine Bücher nicht. ^^
    Trotz allem aber brutal und hart und dennoch unterhaltsam - und auch lehrreich.

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

  • Oh,ja mein toter Hund Bobby....irre!!


    Die Geschichte habe ich nie vergessen, die Sammlung ist aber ansonsten auch eine sehr schöne Mischung.


    Morgen schreibe ich mal alle Kurzgeschichten die ich von Joe habe auf...


    Grüße!

  • So, mit einer Woche Verspätung...


    Popsy / Bastei Lübbe - Hund, Katze und Baby


    Das große Horror Lesebuch / Goldmann - Jenseits der Cadillac-Wüste


    Das große Horror Lesebuch 2 / Goldmann - Die Grube


    Dead Ends /Ventil - Entenjagd


    999 / Heyne - Der Tolle-Hunde Sommer


    Offenbarungen / Bastei Lübbe - Der große Knall


    Horror vom Feinsten 2 / Heyne - Mein toter Hund Bobby


    Splatterpunk /Heyne - Die Nacht, in der sie den Horrorfilm verpassten


    Splatterpunk 3 / Heyne - Bizarre Hände


    Grüße!

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Peter ()

  • Joe R. Lansdale für mich einer der besten Geschichtenerzähler, wenn nicht sogar der Beste im Bereich Phantasik, Thriller und Horror!!! Einfach nur geradlinig ohne Schnörkel, vom Feinsten. Ich habe alles Deutschsprachige von ihm gelesen. Schade, das vieles noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Gilt auch für die Hap und Leonard Romane der letzten Jahre.
    Genial ,witzig, schrill und spannend!!!
    Eigentlich gut geeignet für Festa Crime!! Hallo Frank !!!
    Desgleichen gilt für Robert R. McCammon. Ein wirklich brillianter Horrorautor. Seine Romane wurden seinerzeit bei Knaur veröffentlicht.
    Seit einigen Jahren "Still ruht der See". Er hat noch einiges Neues veröffentlicht.


    Harry Braune (Horrorland)

    Einmal editiert, zuletzt von Horrorland ()

  • "Hab noch nie nen Prediger mit ner Waffe gesehen."


    "Nun haben Sie's."


    "Satan kämpft mit dem Schwert also trete ich ihm mit dem Schwert entgegen. So it es der Wille des Herrn und ich bin sein Diener"


    Reverend Mercer reitet durch den Wilden Westen, immer auf der Suche nach Zombies, Ghulen, Gespenstern und Werwölfen...


    "Straße der Toten" eine Novelle und vier Kurzgeschichten vom Meister Lansdale, gerade fertig gelesen, war ne schöne Mischung aus Western und stellenweise hartem Horror. Neudeutsch auch "Weird Western" genannt...

  • @ Creed


    "Drive In" ist eines seiner frühen Meisterwerke ich kann's nur empfehlen, aber halt nicht zu den Phantasiepreisen die verlangt werden.


    Kauf Dir doch "Der Gott der Klinge", das ist der kurze Roman "Nightrunners", gibt's bei Amazon in der Heyneausgabe recht günstig. Als Bonus gibt's noch sechs Kurzgeschichten unter anderen die dem Buch den Namen gebende "Der Gott der Klinge". Ich hätte die Ausgabe ja nach dem Roman genannt...

  • Ich hab mich mittlerweile von Laimo zu Lansdale unentschieden. "Ein feiner dunkler Riss". Scheint zwar weit weg von Phantastik, liest sich aber großartig. Nächste Woche wird dann noch Machos und Macheten eintreffen. Habe alles allem noch nicht viel von Lansdale gelesen, aber ich finde ihn sehr gut.

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


    visit me @ stuffed-shelves.de

  • Von Lansdales Romanen habe ich bisher Gluthitze und Nightrunners gelesen und fand sie ziemlich gut. Was mir von Lansdale aber noch besser gefallen hat, waren die paar Geschichten von ihm in "Splatterpunk" und "Splatterpunk 3" (da ist Hans Peter ein kleiner Fehler unterlaufen). Die waren schon sehr kompromisslos.
    Die anderen Sachen von Lansdale will ich auch noch lesen.


    Danke an Thilo für den Hinweis, dass "Nightrunners" = "Gott der Klinge" ist, sonst hätte ich mir das zweite Buch gekauft und mich geärgert.

  • Gestern gerade "Machos und Macheten" beendet. Hap und Leonard sind einfach unglaublich coole Figuren. Und obwohl es eine Serie ist und mir die anderen Teile fehlen ist es nur so geflutscht. Muss mehr davon lesen :D. Dazu gestern Abend noch Lansdales Zusage für ein Interview... Ja, ich bin wirklich gerade auf dem Trip :D

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


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