Bentley Little

  • Ich schleiche jetzt schon eine Weile um die Bücher von Bentley Little herum, konnte mich bislang aber nie dazu durchringen, eines davon käuflich zu erwerben.


    Die Inhaltsangaben der einzelnen Bücher klingen größtenteils recht vielversprechend, lediglich "Verderben" hört sich verdammt nach Stephen Kings "In einer kleinen Stadt" an...Letzten Monat ist im Kleinverlag Voodoo Press das Little-Buch "Haunted" erschienen.


    Die Kritiken der Leser bewegen sich meistens im John Saul-Bereich...einige finden die Bücher richtig gut, viele andere überantworten die Werke dem Altpapier. In meinem Bekannten- und Freundeskreis kenne ich leider niemanden, der mal etwas verläßlichere Angaben machen kann, daher die Frage an euch:


    Habt ihr Bentley Little gelesen? Wenn ja, wie war und ist euer Eindruck und welche Romane könnt ihr gegebenenfalls empfehlen?

  • Würde dir gerne weiterhelfen, :( habe aber selber noch keinen Roman von ihm gelesen. Hab auf dem SUB aber tatsächlich 2 Bücher von ihm liegen: "Unheil" und "Fieber"!


    Es stimmt die Rezensionen sind extrem unterschiedlich, deswegen weiß ich auch nicht woran ich bei dem Autor bin.


    Sollte wohl bald mal eines von ihm testen. Gibt aber zur Zeit einige andere Bücher die ich vorziehe.


    Hoffentlich antwortet hier noch jemand, der Erfahrung mit ihm hat! Würde mich nähmlich auch sehr interessieren. ;)


    LG

  • Unheil habe ich auch noch auf dem SuB, ich habe aber zumindest schon mal kurz reingelesen. Der Stil hat mir recht gut gefallen. Viel mehr kann ich aber auch noch nicht sagen. Kommt dann vielleicht nach Benjamins Parasit mal dran. Oder so :D

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


    visit me @ stuffed-shelves.de

  • Ich habe "Fieber" und "Schemen" auf dem SUB liegen. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen :rolleyes:
    Aber genau weil die Bewertungen so unterschiedlich sind haben sie mich angesprochen.

  • Ich habe "Fieber" und "Verderben" gelesen.


    "Fieber": Von der Idee her war es klasse, wobei es dann - für mich - ab der Mitte ins zu Absurde abrutschte. Kurz zusammengefasst: Eine "Versicherungsgesellschaft" schlägt vor, sich gegen verschiedene Dinge, oder zusätzliche Leistungen, versichern zu lassen. Tut man es nicht, trifft das oder ein ähnliches Unglück ein. Die Idee zum Roman war klasse, aber es geschah im Buch selbst etwas sehr Übles, was mich dann fast dazu veranlasst hätte, das Buch verärgert in die Ecke zu pfeffern. Hab es aber gelassen und zuende gelesen. Das Ende war für mich enttäuschend. Eigentlich wollte ich keinen weiteren Little mehr lesen, so enntäuscht war ich, nahm aber irgendwann (gottseidank doch noch) das nächste in die Hände:


    "Verderben": Ist genial! Sozialkritisch könnte man sogar sagen. Es spiegelt fast das Denken und Handeln von Großkonzernen wieder. Nein, es ist NICHT mit Kings "In einer kleinen Stadt" vergleichbar! Keineswegs! "Verderben" hat mich super unterhalten, auch wenn der Schluss schnell und recht rumpelnd daherkam. Die Thematik selbst hat mich lange danach noch beschäftigt und ich denke auch heute noch daran zurück - will aber nicht zuviel verraten. Hier eine klare Leseempfehlung!!


    "Böse" und "Unheil" verstauben mittlerweile unter meinem SUB, zu denen kann ich leider auch nichts sagen.

    "Freaks and fiddles, banjos and beasts: writing redneck horror" - Weston Ochse -

  • Habe "Furcht" von ihm gelesen.
    Das war richtig gut.

    „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
    Oscar Wilde

  • @ Thilo: Danke für die detaillierte Kritik zu den beiden Büchern von Little...dass er die Enden nicht so gut draufhat, habe ich schon bei etlichen Rezensionen gelesen...das hat er wohl mit Dan Brown gemeinsam! :D


    Vielleicht werde ich nun doch "Verderben" eine Chance geben, nachdem ich es immer (wohl irrtümlich) für einen King-Abklatsch gehalten habe...

  • "Unheil" habe ich jetzt nach 250 Seiten abgebrochen. Stilistisch war Little zwar gar nicht schlecht, allerdings ist die eigentliche Handlung erst ab Seite 160 langsam ins Rollen gekommen. Ohne sich bis jetzt großartig weiter zu entwickeln. Bizarre Beobachtungen der Protagonisten, aber keine echte Spannung. Schade, da hatte ich mir mehr erhofft. Der flappsige Klappentext passt auch so gar nicht zur Geschichte, die alles andere als lustig ist, sondern sich im Gegenteil selbst ziemlich ernst nimmt. Vielleicht teste ich mal eines der anderen Bücher an, wenn ich sie zufällig mal in der Grabbelkiste finde. Vollpreis? Danke, nein.

    “From even the greatest of horrors irony is seldom absent.”
    (H.P. Lovecraft)


    visit me @ stuffed-shelves.de

  • Klingt nicht wirklich gut, Sebastian, also werde ich die Werke von Bentley Little in Zukunft zuerst genau unter die Lupe nehmen, bevor ich mir ein Buch von ihm holen sollte, da Du weiß Gott nicht der Erste bist, von dem ich eine schlechte Little-Bewertung lese...


    Und wenn kaufen, dann antiquarisch! :)

  • Hallo zusammen,




    habe jetzt endlich einen Bentley Little gelesen. Habe es mit
    "Fieber" probiert. Das Buch fing langsam an. Aber Das Grauen wurde immer
    enger, wie eine Schlinge die immer enger wird. Mir hat das Buch sehr
    gut gefallen. Die Atmosphäre in dem Buch ist der Wahnsinn. Von Seite zu
    Seite ist man immer mehr in der Geschichte gefangen. Die Idee einer
    Horror-Versicherung ist einfach genial. Der böse Humor lässt einen auch
    nur staunen und lächeln. Ich sag nur: "Halb Affenarsch, viertel vor
    Hodensack!" :D 8)
    Folgendes Zizat aus dem Buch finde ich einfach passend: Die Hölle, ging
    es ihm durch den Kopf, ist keine Höhle mit Feuer und Schwefel - sie ist
    ein Versicherungsbüro! :)


    Was in dem Buch alles passiert ist einfach unglaublich. Empfehle euch
    definitiv dieses Buch, wenn ihr noch keinen Little probiert habt. Habe
    auch lange keinen Little lesen wollen, wegen den doch so
    unterschiedlichen und teilweise vielen schlechten Bewertungen. Aber ich
    wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht und werde zukünfitg weitere Bücher
    von diesem Autor lesen.


    LG

  • Bentley Little hat mich auch erst neugierig gemacht, wenn schon Stephen King für ihn wirbt wie sonstwas ... war schwer enttäuscht von "Böse". Einfallslos, langweilig, konstruiert, leblos. Nie wieder Little! Vor dem kann ich nur warnen, das ist rausgeschmissenes Geld.

    Das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt.

  • Kings Zitate auf den Buchrücken kann man irgendwie für 20 Dollar und 'n Apfel kaufen, ansonsten kann ich mir nicht erklären, wie so viele schriftsteller – auch schlechte – sie haben können :D Im ernst: Kings veröffentlicht im schnitt 800 seiten Material (ob jetzt als ein roman, oder zwei unterteilte, oder einen und ein paar kurzgeschichten) oder so im Jahr … hätte da einer von euch noch viel zeit, zu lesen, und dann auch noch das meiste als HOFFNUNG DES HORRORS o.s.l.t. abzutun? :D

    I saw the best minds of my generation, starving hysterical naked
    dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix
    ________________


    Allen Ginsberg: Howl

  • Ich SCHEMEN gelesen, fand es nicht wirklich schlecht und auch nicht gut. Mhm … muss wohl nochmal was von ihm testen, vielleicht das von Power gelobte Fieber!

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    Allen Ginsberg: Howl

  • Nach "Unheil" und "Verderben" habe ich nun "Haunted" beendet und komme zu dem Ergebnis, dass zwischen Little und mir eine Art Hass-Liebe wächst. Habe es noch nie gehabt, dass ich ein Buch erst in die Ecke werfen möchte und dann passgenweise schier begeistert bin. Haunted treibt, wie auch die anderen beiden Bücher, die Akteure durch Übersinnliches in den Wahnsinn. In diesem Fall ist es eine klassische Spukhausgeschichte, aber eben eine von Little. Ich lande bei 8 von 10 Punkten.