Bram Stoker

  • Danke für die ausführliche und interessante Rezension Dekkard! "Dracula" steht schon lange auf meiner Lesewunschliste, ich konnte mich bislang allerdings noch nicht überwinden, da die mannigfaltigen Übersetzungen mich abschreckten...informiert man sich im Internet über die beste und lesbarste Übersetzung von Stokers Klassiker, so erhält man natürlich die verschiedensten Antworten...aber ich werde die von Dir angegebene Version mal ins Auge fassen...


    Was die aus heutiger Sicht extrem heftigen Gefühlsausbrüche angeht, tja, das war in früheren literarischen Zeiten offenbar ein beliebtes Stilmittel, oder die Menschen offenbarten sich wirklich auf diese Weise...ich habe im vergangenen Jahr mehrere Romane von Jane Austen gelesen, und dort explodieren die Gefühle ähnlich heftig (trotz allem äußerst angenehm zu lesen, hervorragende Übersetzungen aus dem Reclam-Verlag und messerscharfe Dialoge...).


    Auch die Religion besaß für die meisten Menschen im vorletzten Jahrhundert einen viel stärkeren Stellenwert als heutzutage...

  • danke dekkard!:)


    ich glaube inzwischen, daß problem ist, es gab/gibt zu viele recht
    gute dracula-übersetzungen, die trotzdem alle gekürzt sind.
    meine, von wulf bergner*, war auch so richtig der zeit geschuldet
    in der dracula spielt! ;)


    ein anderes problem: dracula gehört zur pop-kultur und wer das buch
    nicht gelesen hat, hat ein u.u. völlig falsches bild
    von dieser figur...


    * siehe anfang des threads.

  • @ dekkard
    das ist wie bei varney, der vampir von dem es auch nur
    gekürztes material gibt.
    die allgemeine meinung war, vieles sei für das publikum zu sperrig
    und unwichtig!

  • Wenn ich das richtig gelesen habe, soll das Original so um die 530 Seiten haben. Da kann ja dann eigentlich nicht so extrem viel gekürzt worden sein, oder?

  • scheinbar nähert man sich an.


    ich bin auf frank duwalds bericht sehr gespannt. er liest ja derzeit
    die angeblich beste übersetzung.... :)
    post 15

  • Leute, könnt mir irgendwie Mut zusprechen? Ich habe "Dracula" mehrmals beiseite gelegt und etwas anderes gelesen. Möglicherweise ist das z.T. dem Umstand geschuldet, dass ich recht wenig Zeit hatte und ständig nach 3, 4 Seiten unterbrechen musste (was natürlich eher ungesund für die Spannung ist). Was mich aber wirklich stört, ist das bereits sehr treffend von Dekkard beschriebene bombastische Getue von wegen Ehre, tiefster Verbundenheit etc. Aber, wie Creed hier schreibt, ist das natürlich für die Zeit teilweise normal. Mehr aber noch stört mich, dass das Buch im Moment eher actionbetont ist. Ich warte die ganz Zeit noch auf etwas Tiefe. Den ersten Jonathan-Harker-Teil fand ich hingegen extrem gut.
    Im Moment bin ich ungefähr dort, wo Lucy die Kinder entführt. Was meint ihr, lohnt es sich weiterzulesen?

  • @ Frank: Der erste Teil mit Harker in Rumänien ist tatsächlich der beste Teil des Buches. Da kommt der Rest in Sachen Spannung und Atmosphäre nicht mehr gegen an.
    Wenn ich mich jetzt nicht irre, bist du dann ja schon recht weit gekommen. Jetzt konzentriert es sich im Endeffekt auf die Vernichtung des Grafen durch Van Helsing und die anderen. Da sind spannende Szenen bei, aber die Dichte des Anfangs wird nicht mehr erreicht und das Ende war mir persönlich sogar ein wenig zu bombastisch. Lohnt es sich? Ich würde sagen - mit Vorbehalt - ja.

  • als ich dracula 1979 gelesen hab, steckte ich in der ausbildung, hatte eine
    tragische fernbeziehung und brauchte deshalb auch ewig für die geschichte.
    ich las es nebst klassikern der dt.literaturgeschichte und war im stil so zu
    schreiben, vollends gefangen. für mich ist es wichtig gewesen es zu lesen und beileibe
    wars kein zwang. ;)

  • Das verdanke ich aber nur Jörg und dir. Ich hätte es ohne euer Anfeuern nicht weitergelesen. Hat sich aber wirklich gelohnt. Steckt viel mehr drin in dem Buch als man zunächst glaubt.