Heute was wunderbares erlebt.
Ein guter Freund ist gestorben. Er ist Moslem. Da es in seiner Verwandtschaft keine Männer mehr gibt, bat mich seine Mutter, dass ich diese Rolle übernehme beim Begräbnis.
Und zwar läuft es da so ab: Der Verwandte, muss ein Mann sein, steigt in dass Grab rein, dann bekommt er von Helfer den Leichnam, in Leinen umwickelt, in die Arme. Dann richtet der Mann die Leiche, nach Anweisung des Imams, Richtung Mekka aus. Dann steigt man wieder raus, und schaufelt das Grab alleine zu. Es sind 6 Schaufeln dort. Man kann also bestimmen, wer mitmachen soll. Da er aber keinen einzigen Mann mehr in der Familie hat, habe ich sein Grab ganz alleine zugeschaufelt. In dieser ganzen Zeit hat der Imam aus dem Koran vorgelesen. Mutter und Frau von ihm haben ohne Ende geweint. Ich hatte keine Zeit zum weinen, musste schaufeln. Und nein, als ich den Leichnam übernahm im Grab, hatte ich weder Angst, noch sonstwas. Hab ihn dann gen Mekka ausgerichtet, nach Anweisung. Musste ihn auf die rechte Seite legen. Und dann begraben.
Finde ich sehr sehr schön so etwas. Man begräbt seine Verwandten praktisch selber. Und übergibt den Rest der Erde und Mutter Natur. Ohne Sarg. Besser als daneben zu stehen und einfach nur zu zugucken.
Ich fragte in der Verwaltung dann nach, warum Moslems ohne Sarg dürfen, aber all die anderen einen Sarg nehmen müssen? Da sagte er mir, wird sich bald ändern. Also auch nicht Moslems dürfen bald auch ohne Sarg unter die Erde.
REST IN PEACE Junge, wir sehen uns.....