Ich bin mit "Kurtz" durch. Das Lesen hat wirklich enormen Spaß gemacht. Ein interessanter Hauptcharakter, diverse ausgefallene Ideen und jede Menge markiger Humor mit einigen Actionszenen. Zugegeben, der letzte Band zog sich etwas und das Finale wirkte etwas zu übertrieben, aber das eigentliche Ende war dann doch ziemlich gut und insgesamt kann man die Trilogie nur weiter empfehlen.
Beiträge von Dekkard
-
-
Viel Spaß, Alex! Ich persönlich würde zu "Pakt der Wölfe" greifen, visuell und überhaupt einer meiner absoluten Favoritenfilme!
Hätte ich bis vor kurzem für mich auch so unterschrieben, aber als ich dann nach Jahren mal wieder den DC angeschaut habe, wunderte ich mich doch, wie langweilig der Film über weite Strecken ist. Die Actionszenen sind natürlich fulminant, auch die Atmosphäre und die Erklärungsidee für die Bestie recht stimmig. Aber stellenweise zog es sich dennoch massiv. Hatte ich so nicht in Erinnerung gehabt. -
-
Bücher:
Der Mann des Schreckens. Unveröffentlichte Erinnerungen von Dr. John H. Watson
Sherlock Holmes und das Phantom der Oper. Aus den Memoiren von John H. Watson
Young Sherlock Holmes 4: Nur der Tod ist umsonstDanke Dekkard
Bitte, Alex. Peinlicherweise habe ich "Mann der Angst" geschrieben statt dem korrekten Titel "Mann des Schreckens", wie mir gerade auffällt. Aber ich sehe, du hast dich trotzdem zurecht gefunden.
Ich würde mir an deiner Stelle aber auf jeden Fall noch "Der Fall Sigmund Freud" von Meyer besorgen, denn das "Phantom der Oper"-Buch baut ein bisschen darauf auf.
Zu "Young Sherlock Holmes" könntest du mal eine Rückmeldung geben, denn von diesen Sachen habe ich bisher noch nichts gelesen. -
Und ich werde wahrscheinlich auf meine geliebte Nachtschicht verzichten müssen
Du liebst Nachtarbeit?
Bei der Edition Phantasia gibt es jetzt auch "Privatdrucke".Hier der Link:
http://www.edition-phantasia.de/koerber/gewerkschaft.html
Zwar nicht billig, sieht aber interessant aus.
Grüße!
EInige hier haben die beiden Bücher schon geordert, ich u.a. auch. 20€ für 170 Seiten mit bisher nur auf Englisch erhältlichen Geschichten finde ich aber völlig in Ordnung. -
Na, ja. Freilich sollte man überlegen, wo man das macht, aber bei Shops, denen man vetrauen kann, sehe ich da kein Problem. Nutze das Online Banking seit über 10 Jahren. Kontodaten sind unter anderem bei Amazon, Ebay, Filmundo, Booklooker, PayPal .... hinterlegt
Ich will ja kein Miesmacher sein, aber zumindest bei Ebay und Paypal ist bekannt, dass diese immer noch hier und da große Sicherheitslücken haben. Heißt natürlich nicht, dass einem etwas passieren MUSS. -
Als großer Fan der Edition Phantasia diese beiden Bücher hier.
Die ersten Bände sind aber vorerst nur auf 100 Stück limitiert, so daß sie unter Umständen schnell weg sind
Lustig. Ich habe die beiden Bände heute auch bestellt. Zusammen mit "Hexenvolk" von Fritz Leiber, da ich von dem schon immer mal etwas lesen wollte. -
Ich quäle mich gerade ein wenig durch den letzten "Kurtz". Zieht sich irgendwie ganz schön diesmal, über weite Strecken passiert nur wenig. Hoffentlich hat sich Simmons dafür ein grandioses Finale ausgedacht.
-
Von den neuen Blitz-Büchern wie "Die Moriarty-Lüge" etc. habe ich noch gar nichts gelesen. Hat mich bisher nicht so gereizt, da die Resonanz da insgesamt auch nicht so gut war. Aber wenn die Bücher mal günstiger zu erwerben sind, werde ich mich dem mal widmen.
Folgende Nacherzählungen sind m.E. zu empfehlen:Nicholas Meyer - Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud
Nicholas Meyer - Mann der Angst
Nicholas Meyer - Sherlock Holmes und das Phantom der Oper
Michael Dibdin - Der letzte Sherlock Holmes-Roman
Ellery Queen - Sherlock Holmes und Jack the Ripper - Eine Studie des Schreckens
C.S. Mahrendorff - Und sie rührten an den Schlaf der Welt
Rick Boyer - Die Riesenratte von Sumatra
Daniel Stashower - Sherlock Holmes und der Fall HoudiniDazu diverse Kurzgeschichtenbände wie "Schatten über Baker Street" (Holmes trifft Lovecraft) oder "Der Fluch von Addleton". Aber auch Sachliteratur zum Thema ist oft interessant, wie z.B. "Freispruch für den Hund der Baskervilles - Hier irrte Sherlock Holmes" von Pierre Bayard.
-
@ Alex: Dies ist erst mein zweiter SHCB-Band, den ersten fand ich allerdings auch nicht so pralle. Da ich aber Holmesianer bin sozusagen, sammele ich so oder so alles, was es da so gibt.
"Das Geheimnis des weißen Bandes" ist in der Tat sehr gut. "Ganz im Stile von ACD" würde ich so zwar nicht unbedingt sagen, aber das will auch nichts heißen. So ein erstklassiger Schriftsteller war Doyle ja nun eigentlich nicht. Wenn du Tipps brauchst für gute Holmes-Geschichten, kannst du dich gerne an mich wenden. Ich kenne mich da relativ gut aus. -
Hallo Hans Peter,
ja, dass ist er. Ich mag die Mabuse-Filme und Klein Rogge hat eine fantastische Mimik.
"Der Nachtportier" ist allerdings auch nicht zu verachten.
-
-
@ jörg & Creed: Danke für das Lob. Über Feedback freue ich mich natürlich.
@ wellenreiter: Da wären wohl die beiden großen Hammer-Reihen zu empfehlen, "Dracula" und "Frankenstein". Oder auch "Das schwarze Reptil" oder "Bartimore". Alles sehr klassische Hammer-Filme.
-
1977 - Das Unheimliche (The Uncanny)
Der Autor Wilbur Gray hat ein neues Buch verfasst. In dem Werk geht es
um die Bösartigkeit der Katzen und wie sie den Menschen heimlich
beherrschen. Sein Verleger hält das Buch für zu phantastisch, weswegen
Gray ihn mit drei exemplarischen Fällen aus vergangenen Jahren vom
Wahrheitsgehalt seiner Darstellung zu überzeugen versucht.Die Themenwahl dieses Episodenfilms im besten Amicus-Stile ist recht
interessant. Katzen sind zwar von jeher mythologisch bemüht worden und
auch in der klassischen Schauer/Horror-Literatur waren sie immer wieder
vertreten, wie z.B. durch Poes "schwarze Katze" oder Lovecrafts "Katzen
von Ulthar". Im Film jedoch hat man sie so bis dato sicherlich noch
nicht gesehen.Die Rahmenhandlung mit den gealterten Größen Peter Cushing als Autor und
Ray Milland als Verleger ist zwar immer wieder nur kurz zu sehen, den
größten Teil der Filmzeit nehmen die einzelnen Episoden ein. Diese ist
jedoch schon sehr stimmig gemacht. Cushing ist mal wieder großartig
trotz begrenzter Auftrittszeit, so wie hier hat man den
Gentleman-Darsteller wohl eher selten gesehen. Bleich und abgekämpft,
mit wirrem Haar und unrasiert. Der Angst und den Wahnsinn nimmt man ihm
problemlos ab. Milland muss eigentlich nicht viel tun, aber allein seine
Anwesenheit schafft einen gewissen Rahmen. Hier wird sogar schon ein
gewisser Spannungsbogen konstruiert, denn Cushing wird im Dunkeln von
mehreren Katzen verfolgt, was schon recht unheimlich ist.Ob der frankokanadische Regisseur Denis Héroux oder sein britischer
Autor Mike Parry etwas gegen Katzen hatten oder woher sie die Idee genau
nahmen, ist leider nicht bekannt. So richtig schlüssig ist ihr Konzept
dann aber auf alle Fälle nicht, denn während Katzen von Cushing als das
pure Böse dargestellt werden, so sind sie in den Episoden eigentlich
stehts die Sympathieträger. Dort rächen sie ihre Ermordeten Besitzer
oder helfen ihren Haltern in Notlagen, die Bösen sind hier immer die
Menschen. Millands Katze scheint dagegen geradezu hypnotische
Fähigkeiten zu haben und beherrscht ihn ganz offensichtlich, so wie von
Cushing angedeutet. Und auch er kommt den weltbeherrschenden Biestern
nicht davon. Insofern widerspricht sich das ganze etwas von der
Auslegung.Dennoch ist "Uncanny" ein netter kleiner Genre-Film, den man als
Liebhaber solcher durchaus genießen kann. Und wer eine Aversion gegen
Katzen hat, wird sich sicherlich das ein oder andere Mal gruseln.Die weiteren Darsteller sind auch allemal ordentlich. Simon Williams
kennt der geneigte Zuschauer noch als den "begehrten Junggesellen" aus
dem Brett-Film und hier spielt er eine sehr ähnliche Rolle. Joan
Greenwood, die hier als zänkische alte Dame zu sehen ist, hat kurz
darauf neben Denholm Elliott in einer HOUND-Verfilmung die "Beryl
Stapleton" gespielt. Der prominenteste Nebendarsteller hier dürfte aber
Donald Pleasence sein, der eine kurze aber gute Zurschaustellung von
Sittenwidrigkeit liefert. Wobei natürlich auch John Vernon dem Kenner
aus diversen Clint Eastwood-Filmen bekannt ist. Und Samantha Eggar, die
hier als herrische Stiefmutter auftritt, ist dem Sherlockianer wiederum
als "Mary Morstan" aus "Kein Koks für Sherlock Holmes" von 1976 bekannt.Zuviel erwarten darf man hier sicherlich nicht, aber einige stimmige
Szenen und ein recht gutes Darsteller-Ensemble lassen den Film doch
annehmbar werden. Und da man ohnehin keine hochtrabende Qualität
erwartet, stören einige heute billig wirkende Tricktechniken auch nicht
weiter.1967 - Die Schlangengrube und das Pendel
Graf Regula will sich durch ein Elixier das ewige Leben verschaffen,
wozu er das Blut von 13 Jungfrauen braucht. Diese entführt er und
foltert sie auf seiner Burg zu Tode. Doch er kurz vor der Herstellung
des Lebenssaftes verhaftet und durch Richter Reinhard von Marienberg zur
Vierteilung verurteilt. Dies konnte geschehen durch die Zeugenaussage
der letzten Jungfrau, der Baroness von Brabant, die entfliehen konnte.
Vor der Hinrichtung schwört der Graf der Familie des Richters und der
Baroness ewige Rache.Dieser nach Motiven von Edgar Allan Poe entstandene Romantik-Grusler
gilt als erster und einziger gotischer Horrorfilm deutscher Machart und
ist aufgrund von Besetzung und Stil für jeden klassischen
Horror-Enthusiasten ein absolutes Muss.Wobei das einzige Poe-Motiv hier tatsächlich die Grube ist (hier aber
eine Schlangengrube, kein Wasserloch) und das Pendel. Beides spielt im
Film aber natürlich nur eine Nebenrolle. Weder spielt der Film in
Spanien zu Zeiten der Kriege mit Napoleon, noch gibt es eine
Inquisition. Daher ist klar, dass der Film seinerzeit versucht hat, auf
der Welle der Poe-Verfilmungen mitzuschwimmen (Roger Corman). Der
Versuch, neben Edgar Wallace und Karl May auch ein deutsches
Horror-Genre zu etablieren, ist allerdings sehr löblich, wenn er auch
scheiterte.Dabei macht Harald Reinl ("Der Frosch mit der Maske", "Winnetou" 1-3)
hier wirklich vieles richtig. Die Vermischung von deutscher und
britischer Schauerromantik gelingt exzellent, die Schauplätze bei den
nordrhein-westfälischen Externsteinen, im bayrischen Isartal sowie
Rothenburg ob der Tauber sind malerisch und die Ausstattung des Films
von der Garderobe bis zu Vehikeln und Studiosets stehen denen bspw. der
Hammer-Studios nun in gar nichts nach.Die Handlung ist sicherlich recht banal und vorhersehbar, aber darum
geht es in einer märchenhaft angehauchten Produktion sicherlich auch
nicht. Es kommen zudem durch die kurze Laufzeit und der zügigen Handlung
kaum Längen auf.Was vielmehr überzeugt, ist das visuelle Gesamtpaket. Neben den eben
angesprochenen Aspekten gehören auch die famosen Darsteller dazu, allen
voran Lex Barker als Nachkomme des Richters. "Sexy Rexy", wie ihn die
Bravo aufgrund der weiblichen "Old Shatterhand"-Fangemeinde in
Deutschland seinerzeit nannte, ist nämlich neben seinen Qualitäten als
Beau auch ein hervorragender Schauspieler gewesen und überzeugt durch
Charisma und imposantes Erscheinungsbild (Barker war auf dem College ein
begabter Footballer und trieb Zeit seines Lebens Sport).Christopher Lee ist als böser "Graf Regula" (eine offensichtliche
Reminiszenz an seinen "Dracula") leider nur kurz mit dabei, er wirkt
hier insgesamt jedoch auch erstaunlich blass (nicht nur wegen des
Make-Ups). Möglicherweise war er nicht recht in Stimmung für den Film,
er äußerte sich später dazu auch verschiedentlich eher negativ.Der aus Wallace- und May-Verfilmungen bekannte Carl Lange ist als sein
untoter Handlanger allerdings ziemlich gut in seiner Nebenrolle und auch
der später in diversen deutschen Serien omnipräsente Dieter Eppler als
Barkers Kutscher ist großartig. Eine Marke hinterlässt definitiv auch
der eher unbekannte Balkanese Vladimir Medar, der zwar auch in einigen
May-Verfilmungen dabei war, jedoch recht früh verstarb. Hier ist es eine
wahre Freude, ihm als undurchsichtigen Prediger und Halunke zuzusehen,
wenn er für den ein oder anderen derben Lacher sorgt und teils ein wenig
an Helmut Qualtinger erinnert.Die Nachkommin der Baronesse wird von Karin Dor gespielt, die damals ein
ebenso großer deutscher Filmstar durch May- und Wallace-Filme wurde und
hier zwar eine genretypische Darstellung liefert, diese jedoch solide
und ihr liebliches Aussehen ist sicherlich kein Verlust für den Film.Insgesamt im Vergleich sicherlich kein Genre-Platzhirsch, aber in Stil
und Machart durch seine deutsche Herkunft sicherlich eine Art Unikum,
der sich für Liebhaber auch heute noch auf alle Fälle lohnt. -
1966 - Insel des Schreckens (Island of Terror)
Als auf einer kleinen Insel in der irischen See eine Leiche ohne Skelett
gefunden wird, steht der ansässige Arzt vor einem Rätsel. Er begibt
sich aufs Festland, um Experten zu konsultieren und Hilfe zu erlangen.
Gemeinsam mit einem Pathologen und einem Spezialist für
Knochenkrankheiten kehrt er auf die Insel zurück und will mit der
Untersuchung beginnen, doch dann werden auch Tierkadaver ohne Knochen
entdeckt. Die drei Wissenschaftler sind einem schreckligen Mysterium auf
der Spur.Dies ist einer dieser Filme, von denen man sich eigentlich sicher sein
könnte, dass die Hammer Studios am Werk gewesen sind. Terence Fisher auf
dem Regiestuhl und Peter Cushing vor der Kamera, dazu ein schreckliches
Monster-Szenario; das müssen doch Carreras und Co. sein. Dennoch ist
dies hier nicht der Fall, denn es gab immer wieder kleinere
Produktionsfirmen, die ähnliche Wege beschreiten wollten und sich dazu
der Dienste bekannter Leute versicherten. In diesem Fall ist es Planet
Film Productions, die sich in den 60ern auf dem Genre-Markt versuchte.
Die Firma gab es zwar auch nur bis zum Ende des besagten Jahrzehnts,
aber ihre Hinterlassenschaft ist für Fans alles andere als
uninteressant.Obwohl "Todesmonster greifen an" (so der Kinotitel aus den 60ern) medial
eher untergegangen ist, so kann er ohne weiteres als Genre-Perle
bezeichnet werden, die Liebhaber von klassischem Monster-Horror und
Science Fiction-Trash zu begeistern vermag.Den Großteil dazu bei trägt natürlich das Duo Fisher/ Cushing. Die
beiden sind hier nun ganz alte Bekannte und die Chemie zwischen den
beiden sucht ihresgleichen. Der Hammer-Routinier fährt hier eine
Inszenierung auf, die deutlich über dem Niveau der Story liegt und trotz
des etwas angestaubten Looks keine Langeweile aufkommen lässt. Auf der
anderen Seite ist dieser natürlich sehr atmosphärisch und die karge
britische Landschaft tut ihr übriges, um für sich gesehen schon reizvoll
zu sein.Auch Cushing ist als Pathologe Dr. Stanley voll in seinem Element! Er
geht entschlossen zu Werke und es ist mal wieder eine Freude, ihm
zuzusehen. Aus seiner Ecke kommt hier auch immer mal wieder ein
süffisantes Lächeln und ein trockener Spruch, was sehr gut zu ihm passt
und seine Darstellung abrundet.Ihm zur Seite steht als ebenso handfester Knochenarzt Edward Judd, der
Sherlockianern aus dem 83er-HOUND mit Ian Richardson ein Begriff ist, wo
er den "Barrymore" spielte. Dritter im Bunde der Ärzte ist Eddie Byrne,
den man schon neben Cushing in "Der Fluch der Pharaonen" sah, sowie
später im "Krieg der Sterne". Insgesamt eine gute Truppe, die hier der
Bedrohung reell zu Leibe rückt. Als nettes Beiwerk hat man die
Südafrikanerin Carole Gray, die zu ihrer Zeit in einigen B-Filmen
auftrat, später aber nicht mehr in Erscheinung trat. Auch die
Synchronisation ist hier erstklassig, denn Peter Cushing wird hier mal
wieder von Holmes-Vorleser Friedrich Schoenfelder gesprochen und auch
der heute legendäre Christian Brückner ist in einer Nebenrolle zu hören.
Zudem ist Curt Ackermann (Van Heflin, Stewart Granger, Cary Grant)
dabei, er leiht hier Eddie Byrne seine Stimme.Ein aus heutiger Sicht mögliches Manko ist die Tricktechnik, mit welcher
die entfesselten Monster dargestellt werden. 10 Jahre nach "Quatermass"
hat sich diese zwar weiter entwickelt, wirkt aber aktuell dennoch stark
antiquiert und lächerlich. Der Hintergrund zur Mutantenorgie ist dabei
an sich recht ordentlich, denn bei der Anti-Krebsforschung wurden
lebende Organismen zur Bekämpfung der Krankheit gezüchtet. Diese sind
nun mutiert und saugen Menschen die Knochen aus, zudem teilen sie sich
mehrmals täglich. Das ist für einen solchen Film völlig akzeptabel und
soll nicht weiter hinterfragt werden, in den noch weniger vernetzten
60ern konnte man beim Publikum damit auch sicherlich noch einen Stich
landen. Doch die umher schleimenden Silikate, wie sie im Film genannt
werden, wirken statt gefährlichen Monstern doch eher wie lahme
Schildkröten ohne Kopf. Verwirrend ist zudem, dass die Viecher
offensichtlich sehr langsam sind, aber dennoch in einigen Szenen
beliebig auftauchen und sogleich wieder verschwinden. Nun ja.Man kann dies wie gesagt negativ bewerten, man muss es keineswegs. Denn
auf trashiger Ebene macht gerade dies im Genre den Spaß aus.Über die Maßen wett gemacht wird dies wie gesagt durch eine großartige
Regiearbeit, die schwache Technik und einige Logikfehler problemlos
überspielt. Man hat ein starkes Darsteller-Ensemble, eine für den
Liebhaber tolle Atmoshphäre und diverse starke Szenen, nebst einer
wissenschaftskritischen Aussage und einem nicht gerade so optimistischen
Ende. Der besagte Fan hat dann eigentlich alles, was das Herz begehrt.1967 - Brennender Tod (Night of the Big Heat)
Auf einer Insel vor der englischen Küste bricht eine extreme Hitzewelle
aus, auf das Festland scheint diese jedoch nicht überzugreifen. Der
Wissenschaftler Dr. Hanson ist auf die Insel gekommen, um
Ursachenforschung zu betreiben, doch den anderen Inselbewohnern ist er
äußerst suspekt. Auch der Schriftsteller Jeff, der mit seiner Frau
Frankie die örtliche Schankwirtschaft führt, ist misstrauisch. Als dann
plötzlich Menschen sterben, droht die Lage zu eskalieren."Brennender Tod" ist der direkte Nachfolger von "Insel des Schreckens",
denn nur ein Jahr später hat die kleine Filmschmiede Planet Films
Regisseur Terence Fisher und Peter Cushing abermals vereint und sogar
noch um Christopher Lee ergänzt. Kann eigentlich wenig schief gehen, ist
der erste Gedanke. Das Ergebnis ist zwar sicherlich brauchbar, aber
kein bei der Mitarbeiterliste zu erwartender Höhenflug.Ein Kuriosum ist die Handlung, denn die weist erstaunlich viele
Parallelen zur "Insel" auf und es wurden tatsächlich auch einige Sets
aus dem ersten Film wieder verwendet. Zudem spielt sich alles auf einer
Insel ab, von der niemand weg kann und es besteht eine Bedrohung für die
Bevölkerung durch "Kreaturen", denen Wissenschaftler zu Leibe zu rücken
versuchen. Also liegt eigentlich eine Art Remake vor, jedoch basiert
"Brennender Tod" ziemlich exakt auf einem Roman von 1959 und die
Drehbuchautoren sind auch andere als beim Vorgänger. Entweder wurde dann
1966 für das Skript kräftig bei John Lymingtons Roman abgekupfert oder
es ist purer Zufall, dass lässt sich schwer ermitteln. Jedenfalls ist
das Szenario so ziemlich das selbe, nur dass hier keine mutierten
Krebsmedikamente Menschen fressen, sondern Ausserirdische die Insel als
Basis für eine Invasion nutzen wollen. Diese strahlen soviel Energie ab,
dass Menschen in direktem Umkreis erst Schmerzkrämpfe bekommen und
schließlich einfach verbrennen.Vergleicht man die Filme wirklich direkt, so ist "Insel des Schreckens"
allemal die stärkere Version. Die Bedrohung dort ist konkreter und wurde
auch atmosphärisch besser umgesetzt. Die Aliens hier sind doch sehr
abstrakt, da man sie bis zum Schluss nicht zu sehen bekommt. Ärgert
einen dies zunächst ein wenig, entpuppt es sich dann aber doch als recht
guter Kniff, denn gut dargestellt sind sie keinesfalls. Eigentlich nur
eine sich bewegende, lavaartige Masse. Hier ist dann auch tricktechnisch
der Einfluss der "Insel" offenkundig, denn Silikate und Aliens bewegen
sich gleich und sind gleich groß, nur das Aussehen ist ein etwas
anderes. Insofern wirkt dies hier sehr uninspiriert.Ein Pluspunkt ist aber Christopher Lee, der top motiviert und grimmig
versucht, der Bedrohung Herr zu werden. Dazu forscht er unermüdlich,
macht Fotos und nimmt Proben, um Beweise für seine Alien-Theorie zu
sammeln. Peter Cushing ist zwar auch dabei, allerdings in seiner
Eigenschaft als Inselarzt nur in wenigen Szenen und auch nicht den
gesamten Film, insofern ist sein Credit als "guest star" schon
angemessen.Interessant ist das Mitwirken von Patrick Allen als Pubinhaber und
Autor, der Seite an Seite mit Christopher Lee gegen die Aliens zu
kämpfen versucht. Zunächst mal liefert er eine solide Leistung und
ergänzt sich gut mit Lee, aber das er hier überhaupt mitspielt, ist aus
heutiger Sicht ein Zugewinn für den Film, was Prominenz angeht. Denn der
in Zentralafrika geborene Brite war gegen Ende der 60er auf dem Weg zu
großen Ruhm, denn seit dieser Zeit ist er im anglikanischen Raum durch
verschiedene offizielle und eigenunternehmerische Sprecharbeiten ein
regelrechter Star, sodass seine Stimme dort bekannter ist als seine
Tätigkeit vor der Kamera. Er war zwar auch in verschiedenen bekannten
Produktionen zu sehen, u.a. neben Roger Moore in "Die Wildgänse kommen"
und mit Clint Eastwood in "Agenten sterben einsam". In Deutschland wird
aber wohl auch seine Stimme am geläufigsten sein (wenn auch ohne Namen),
denn im Lied "Two Tribes" von Frankie goes to Hollywood wurden einige
Sprachaufnahmen von ihm als Sample verwendet. Auch für Sherlockianer ist
Allen absolut kein unbekannter, spielte er doch in der Brett-Serie
Moriartys Chef-Schergen Colonel Moran.Und mit Verdiensten um Sherlock Holmes ist er hier keineswegs alleine,
denn auch seine Film-Liebschsft Jane Merrow kann damit aufwarten. Sie
spielte in den 70ern die "Beryl Stapleton" in einer HOUND-Verfilmung mit
Stewart Granger. Zudem ist mit William Lucas als Nebendarsteller der
"Lestrade" aus der BBC-Serie mit Cushing dabei.Insgesamt ist "Brennender Tod" sicherlich kein Knüller, tatsächlich ist
er teilweise durch zuviel Eifersüchteleien und Liebesgetue sogar recht
langweilig. Sowas passt einfach nur begrenzt in einem Film dieser Art
und wird wohl als Lückenfüller fungiert haben. Ansonsten ist es
eigentlich, wie gesagt, dass gleiche Programm wie beim Vorgänger in
leichter Variation. Wer also die "Insel" mochte wird auch den "Tod"
nicht schlecht finden, zumal es sich allein wegen Christopher Lee doch
schon lohnt, einen Blick zu riskieren. -
Das waren die Hammer-Filme, ich habe aber noch ein paar ähnliche Nicht-Hammer auf Lager. Kopiere ich einfach hier mit rein.
1973 - Das Dunkel der Nacht (Nothing But the Night)
Die Van Traylen-Stifung hat in England einen Fond zur Unterstützung von
Waisenkindern eingerichtet, an welchem sich viele wohlhabende Leute
beteiligen. Als in kurzer Folge mehrere Treuhänder der Stiftung
Selbstmord begehen, ist das Interesse des pensionierten Ermittlers
Colonel Bingham an dem Fall geweckt. Er glaubt nicht an Selbstmorde und
lässt sich kurzerhand in den aktiven Dienst zurück versetzen. Er
versucht auch seinen Freund, den Pathologen Sir Mark Ashley, für die
Ermittlungen zu begeistern. Dieser sagt zu, als in seinem Krankenhaus
ein Psychologe ermordet wird, der eine Van Traylen-Waise betreut hatte.Auf den ersten Blick muss dieser Film eigentlich ein Volltreffer sein.
Christopher Lee und Peter Cushing gemeinsam als Ermittlerduo in einem
verzwickten Kriminalfall. Da kann eigentlich nicht viel schief gehen,
oder? Leider doch.Dabei kann man Hammer-Veteran Peter Sasdy eigentlich keinen wirklichen
Vorwurf machen, der Ungar inszeniert routiniert und hat aus dem Drehbuch
sicherlich das Optimum heraus geholt. An diesem hapert es hier leider
doch erheblich. Basierend auf einem Roman von John Blackburn zeichnet
Brian Hayles für das Skript verantwortlich, ein Name, der in England
hauptsächlich mit der TV-Serie "Doctor Who" verbunden ist. Dies ist hier
unverkennbar ein Knackpunkt, denn unnötige Nebenhandlungen und
aufgeblähte Handlungsstationen lassen den Film teilweise zur
Geduldsprobe verkommen. Für eine Serien-Folge ist ausreichend Potential
vorhanden, für einen Spielfilm ist es definitiv zu viel des Guten. Zudem
wurde das Ende gnadenlos in den Sand gesetzt. Eine völlig unvorbereitet
auf den Zuschauer losgelassene Absurdität, die selbigen ziemlich
verwirrt zurück lässt. Der Film ist zwar als Mystery-Krimi aufgebaut und
phantastische Elemente sind da sicherlich nicht fehl am Platze, hier
kommen und gehen sie jedoch so sinn- und erklärungslos, dass man nur den
Kopf schütteln kann.Das Darstellerensemble kann nicht wirklich zur Besserung eingreifen,
denn vor allem Hauptdarsteller Christopher Lee stand hier offensichtlich
völlig neben sich. Gelangweilt und leidenschaftslos ermittelt er mal
mehr, mal weniger und bis auf den Showdown kann kaum mal etwas seiner
steinernen Mimik eine Veränderung entlocken. Peter Cushing ist als
Wissenschaftler hingegen überraschend stark, so kurz nach dem Tod seiner
Frau war nicht mit einer solchen Leistung zu rechnen. Denn in einigen
anderen Filmen aus dieser Zeit wirkt er wesentlich geschwächter. Hier
ist davon allerdings nichts zu bemerken und so kann er seine Rolle voll
ausfüllen. Die in England weiland sehr populäre Diana Dors spielt ihre
Rolle als durchgeknallte Ex-Prostituierte zwar gut, gehört aus meiner
Sicht aber zu einem eher überflüssigen Handlungsstrang, der Verwirrung
in Bezug auf das Rätsel stiften soll, dabei aber eher zur Langeweile
beiträgt, die der Fiilm in Hülle und Fülle verbreitet.Für Sherlockianer interessant ist das Mitwirken von Georgia Brown, die
dem ein oder anderen als die Frau Sigmund Freuds aus "Kein Koks für
Sherlock Holmes" bekannt sein könnte. Hier überzeugt sie als zunächst
skrupellose Reporterin, die wie aus dem Nichts plötzlich Gewissensbisse
hat allerdings nur wenig.Leider wurde hier eine unglaubliche Menge an Potential verschenkt, denn
das Ermittler-Team Lee/ Cushing ist in dieser Konstellation (und mit
einem etwas motivierteren Sir Christopher) eigentlich unschlagbar und
hätte, trotz des schwachen Erstlings, ruhig in Serie gehen können. Und
für Fans der beiden bietet auch "Das Dunkel der Nacht" noch genug
Reizpunkte, um hin Maßen genießbar zu sein. Aber bei Licht besehen ein
sehr unterdurchschnittlicher Kriminalfilm, teils arg konstruiert und mit
abstrusem Schluss, sodass er kaum länger im Gedächtnis bleiben wird. -
1957 - Yeti, der Schneemensch (The Abominable Snowman)
Eine Expidition aus einem britischen Wissenschaftler, einem
amerikanischen Forscher und mehreren Abenteurern bricht von einem
bhuddistischen Kloster aus in den Himalayah auf, um Spuren des
legendären Schneemenschen, des Yeti, zu finden. Zunächst kommen sie gut
voran, doch dann scheinen sie auf etwas zu stoßen, dass den Trupp von
außen bedroht und Differenzen über den Zweck der Exkursion bringen den
Zusammenhalt in Gefahr.Mit dem "abscheulichen Schneemenschen" ist Hammer unter der Leitung des
ehemaligen Journalisten Val Guest ein früher Klassiker gelungen. Guest,
der nach Terence Fisher die zweitmeisten Filme für Hammer umsetzte,
zeigt hier nach seinen zwei Quatermass-Filmen abermals ein Händchen für
langsamen Spannungsaufbau und methodische Herangehensweise.Der Film ist durch mehrere Fakten von Bedeutung, u.a. war er der letzte
Horrorfilm der Hammer Studios, der in schwarz-weiß gedreht wurde. Kurz
nach ihm wurde dann Terence Fisher mit der Arbeit an "Frankensteins
Fluch" betraut, dem ersten farbigen Horror-Film der Hammer Studios und
überhaupt. Dies behielt Hammer dann auch bei, sodass z.B. die beiden
großen Reihen, "Frankenstein" und "Dracula", komplett in Farbe sind.Interessant ist auch, dass "Yeti" auf dem erfolgreichen BBC-Fernsehfilm
"The Creature" beruht, geschrieben von "Quatermass"-Erfinder Nigel
Kneale. In diesem TV-Film spielte auch schon Peter Cushing mit, der in
den 50ern ein gefeierter Star des britischen Fernsehens war (u.a. auch
sehr erfolgreich in der BBC-Version von Orwells "1984") und im
Hammer-Film dann die selbe Rolle wie im BBC-Film verkörperte, die des
britischen Wissenschaftlers Dr. Rollason. "Yeti" war denn auch sein
erster Hammer-Film überhaupt, der ihm gemeinsam mit "Frankensteins
Fluch" und ein Jahr später auch "Dracula" dazu verhalf, den Sprung vom
Fernsehen ins Kino-Fach erfolgreich zu meistern, nachdem er in
klassischen Dramen wie "Hamlet" schon Nebenrollen gespielt hatte. Nicht
unwesentlich dazu beigetragen haben dürfte auch der Hammer-HOUND von
1959, der Cushing dann auch die Rolle des "Sherlock Holmes" in der
BBC-Serie einbrachte und er somit seine Fernsehkarriere parallel weiter
betrieb.Kneale veränderte am Drehbuch einige Kleinigkeiten, sodass der Kinofilm
eine aus seiner Sicht etwas optimiertere Fassung darstellt. Das Thema
des "Yeti" war in den 50ern recht populär, es gab einige erfolglose
Expeditionen wobei aber z.B. auch Edmund Hillary beim Besteigen des
Mount Everest im Jahre 1953 Fußspuren des Schneemenschen entdeckt haben
will.Inspiriert von den Berichten schrieb Kneale also ein Spannungsdrehbuch
und ließ, wie schon bei Quatermass, einiges an Sozial- und
Wissenschaftskritik mit einfließen, was den Film gerade im zeitlichen
Kontext recht besonders macht. Aber auch vom rein dramaturgischen Aufbau
her hat "Yeti" einiges zu bieten, auch mit über 50 Jahren auf dem
Buckel. Der Spannungsbogen wird ab Expeditionsbeginn konstant nach oben
geschraubt, die nervlichen Belastungen werden gut deutlich. Zudem ist es
der Atmosphäre sehr förderlich, dass die Anwesenheit des Schneemenschen
zwar recht schnell klar ist, er jedoch bis zum Ende nicht wirklich
gezeigt wird.Einziger Knackpunkt aus heutiger Sicht sind wohl die Kulissen, denn
neben einigen Außenaufnahmen in den Pyrenäen baute Hammer-Mann Bernard
Robinson die Sets in den Bray Studios und in Pinewood auf, was man heute
natürlich schon sehr deutlich sieht. Allerdings sind die künstlichen
Schneestürme und Lawinen, vor allem in s/w, doch noch sehr ansehnlich.Sehr gut sind die Darsteller, allen voran Cushing als humanistischer
Forscher mit Skeptiker-Einschlag, der über den gesamten Film die
moralische Vorherrschaft behält und am Ende auch glaubhaft nach ihr
handelt. Das der Yeti im Film nicht als degeneriertes Zirkusmonster
dargstellt wird, sondern Kneale eine der Menschheit an Kultur und
Intelligenz überlegene Sub-Rasse aus ihm gemacht hat, ist eine weitere
große Besonderheit, die stimmig ist.Ihm zur Seite steht der Amerikaner Forrest Tucker als Wissenschaftler
auf Abwegen, der den Yeti nur zu Geldzwecken einfangen will und auch vor
Betrug nicht zurück schreckt. Tucker, der später u.a. neben John Wayne
in "Chisum" zu sehen war, spielt den hemdsärmeligen und etwas
respektlosen "Dr. Fiend" glaubhaft und stellt einen würdigen Widerpart
zu Cushings Figur dar. In guten Nebenrollen hat man Richard Wattis als
Assi von Cushing, den man u.a. auch Hitchcocks "Der Mann, der zuviel
wusste" kennt, wo er direkt mit James Stewart zusammen spielte, und die
gebürtige Kenianerin Maureen Connell als Cushings Kollegin und Ehefrau,
die hier für die 50er Jahre eine recht selbstbewusste und eigenständige
Frau darstellt. Interessant ist das Mitwirken von Robert Brown als
Fallensteller "Ed Shelley", der ab den späten 70ern den kränkelnden und
später verstorbenen Bernard Lee als "M" in den Bond-Filmen ablöste und
diese für 5 Fortsetzungen bekleidete.In einer kurzen Rolle ist der Sudetendeutsche Arnold Marlé als "Lama" zu
sehen, Sherlockianer erkennen möglicherweise den Träger Wolfe Morris
wieder. Dieser spielte in Wilders "Sherlock Holmes' cleverer Bruder"
mit, zusammen mit seinem leiblichen Bruder Aubrey Morris. Er war neben
der Schauspielerei auch im Radio tätig und sprach dort u.a. den "Gollum"
im BBC-Hörspiel von "Der kleine Hobbit".Der Film war seinerzeit ein finanzieller Misserfolg, was allgemein auf
die fast zeitgleich gelegte Veröffentlichung mit "Frankensteins Fluch"
geschoben wird. Regisseur Val Guest war jedoch auch der Meinung, dass es
am "zu intelligenten" Drehbuch lag, denn seiner Ansicht nach erwartete
das Publikum keine Filme von Hammer, die Botschaften vermittelten und
ließ den "Yeti" daher durchfallen. Auch von den Medien wurde und wird
der Film als eher mäßig angesehen und im Hammer-Kanon weiter unten auf
der Skala eingestuft.Ich persönlich kann diese Meinungen absolut nicht teilen, denn auch wenn
"Yeti" sicherlich hier und da etwas ältlich wirkt und keineswegs
perfekt ist, so bietet er hervorragende Schauspielleistungen eines
jungen Peter Cushing und eine teilweise überraschend intensive
Atmosphäre der Verfolgung und Bedrohung. Einige Szenen, wie z.B. der
Schneesturm während er Jagd auf den Schneemensch, sind auch heute noch
sehr wirkungsvoll und die Auflösung, wer und vor allem WAS der Yeti
wirklich ist, gelingt aus meiner Sicht durchweg.Für mich einer der stärksten Hammer-Filme bisher.
-
1956 - XX unbekannt (X the Unknown)
Bei einer Militärübung nähe Glasgow reißt plötzlich die Erde auf und
radioaktives Protoplasma tritt aus. Bevor es identifiziert werden kann,
hat es sich jedoch schon weg bewegt und es blieben ratlose Militärs und
Wissenschaftler zurück. Als der Forscher Dr. Royston der Kreatur auf die
Schliche kommt, ist es schon fast zu spät und man versucht mit
experimentellen Mitteln, das Plasma zu stoppen.Dieser frühe Science-Fiction-Film der Hammer Productions verbeitet
leider wenig Schrecken oder Panik, dafür aber vor allem eines: gediegene
Langeweile. Die Story wälzt sich langsamer voran als das
Strahlungsplasma im Film und die Charaktere bleiben sehr blass. Dafür
könnte man der Vorgehensweise im Film durchaus Plausibilität
attestieren, aber das steigert den Unterhaltungsfaktor nur wenig.Die Erklärung ist auch schnell gefunden, denn eigentlich sollte "XX
unbekannt" (wie das "X" im Titel schon andeutet) der zweite Teil der
"Quatermass"-Reihe werden, die ein Jahr zuvor mit dem "Quatermass
Xperiment" recht erfolgreich begonnen hatte (basierend auf einer ebenso
erfolgreichen TV-Serie).Das Drehbuch hatte Jimmy Sangster bereits fertig, der hier vom
Produzenten-Assi zum Autor aufstieg, was man nur als Glück für Hammer
bezeichnen kann, denn der Waliser sollte später noch an diversen
Erfolgsfilmen mitarbeiten. Denn nach "Shock" wollte man zügig einen
zweiten Kassenschlager produzieren, doch "Quatermass"-Erfinder Nigel
Kneale stellte sich quer und gab nicht die Erlaubnis, seinen Charakter
zu verwenden. Später gab er sie zwar doch noch, sodass "Feinde aus dem
Nichts" entstehen konnte, aber hier wurde dann mit "Dr. Royston" ein
x-beliebiger Wissenschaftler eingesetzt.Von Bedeutung ist der Film im Sci-Fi-Genre heute aber dennoch, lieferte
er doch teils die Vorlage für den (wesentlich bekannteren) US-Horrorfilm
"Blob - Schrecken ohne Namen", der mit Steve McQueen ein Jahr später
heraus kam.Dabei wäre der Film beinahe gar nicht gedreht worden, denn es hatte zu
Beginn Querelen zwischen Hauptdarsteller Dean Jagger und Hammer gegeben,
da der stark patriotische Amerikaner Jagger nicht mit Regisseur Joseph
Losey zusammen arbeiten wollte. Dieser stand nämlich in den 50ern in
Amerika, also in der McCarthy-Ära, auf der schwarzen Liste und im
Verdacht, ein Kommunist zu sein. Jagger war in Amerika besonders in den
40er Jahren sehr beliebt, hatte einen Oscar erhalten und mit Gregory
Peck und Richard Burton gearbeitet. Er weigerte sich also nach einigen
Drehtagen, weiter mit Losey zu arbeiten, weswegen dieser dann durch den
Briten Leslie Norman ersetzt wurde; vorgeblich aus Gesundheitsgründen.Jagger konnte sich solchen Trubel seinerzeit wohl offensichtlich leisten
(er bekam auch mit Abstand die höchste Gage), aber eine großartige
Leistung bringt er hier nicht unbedingt. Sicherlich bietet sein
Charakter dafür auch wenig Spielraum und für den Anspruch des Films
reicht es aus, aber das man auch einem trockenen Wissenschaftler noch
Facetten abgewinnen kann, hatte ja Brian Donlevy bereits bewiesen.
Insofern ist Jagger hier an sich austauschbar.Als kleine Beigabe hat man wenigstens Leo McKern als behördlicher
Ermittler, der Jagger zur Seite steht. Kenner haben den Australier aus
Val Guests "Der Tag, an dem die Erde Feuer fing" und aus der Serie
"Mondbasis Alpha 1" in Erinnerung, zudem hatte er einen Auftritt in "Das
Omen". Für Sherlockianer ist Interessant, dass er auch an der Komödie
"Sherlock Holmes' cleverer Bruder" von 1975 mitwirkte, in welcher Gene
Wilder "Sigerson Holmes" spielt.Dritter im Bunde ist Edward Chapman als ewig nörgelnder Laborleiter, der
aber auch wenig zur Erheiterung beiträgt. Insgesamt bleibt die
Darstellerriege hier der Filmtechnik gemäß eher grau. Auch
Hammer-Maskottchen Michael Ripper tut Ausnahmsweise mal wenig zur
Aufhellung.Für Hammer-Fans und Genre-Puristen sicherlich aus verschiedenen Gründen
ein Pflichtfilm, aber mehr auch nicht. Unterhalten im besten Sinne wird
man hier auf keinen Fall. -
1969 - Banditen auf dem Mond (Moon Zero Two)
Im Jahr 2021 ist der Mond durch die Menschheit kolonialisiert und ein
großer Teil des Weltalls bereits erforscht. Auf dem Mond wird emsig nach
Rohstoffen und Mineralien geschürft. Bill Kemp und sein Partner
betreiben eine Mietraumfähre für Forschungsflüge und technische
Einsätze, Passagierflüge für Touristen will der ehemalige Mars-Entdecker
Kemp jedoch nicht anbieten. Als er eine junge Frau trifft, die ihren
Bruder auf der anderen Seite des Mondes sucht, willigt er jedoch ein,
sie dorthin zu fliegen. Gleichzeitig heuert ihn der skrupellose
Geschäftsmann Hubbard an, ihm bei der Sicherstellung eines wertvollen
Asteroiden zu helfen. Beide Aufträge laufen auf verhängnisvolle Weise
zusammen.Nur wenige Monate nach Neil Armstrong, im Jahr des Auslaufens der
populären Sci-Fi-Serie "Raumschriff Enterprise" und Mitten im tiefsten
Italowestern-Boom brachte Hammer diesen völlig abgedrehten Mix aus
Science Fiction und Western heraus.Das Drehbuch schrieb Hammer-Eigner Michael Carreras selbst, basierend
auf einer Kurzgeschichte, während er für die Regie Roy Ward Baker
verpflichtete. Der ehemalige Assi von Alfred Hitchcock hatte für Hammer
schon den dritten Teil der "Quatermass"-Reihe inszeniert und sollte auch
später noch mehrmals für Carreras tätig sein. Das er Spannungskino
machen kann, hat der gebürtige Londoner vorher schon mit Filmen wie
"Einer kam durch" mit Hardy Krüger bewiesen, hier sollte man aber trotz
des Western-Ansatzes keine wilden Schießereien, Prügeleien oder
Verfolgungsjagden erwarten. All das gibt es zwar, aber in einem
wesentlich gediegeneren und teils eher komischen Rahmen.Objektiv bieten die "Banditen auf dem Mond" wenige Reize, denn die
veralteten Special Effects, die Aussenmodelle des Mondes sowie die
ziemlich seltsame Garderobe der Darsteller und die teils etwas an
"Uhrwerk Orange" erinnernde Inneneinrichtung sind sicherlich für den
heutigen Zuschauer absolut ungeeignet (wobei Kubricks Film natürlich
erst später heraus kam).Aber für den Fan eröffnet sich eine wahre Fundgrube von Genüssen, nicht
umsonst gilt der Film in den entsprechenden Kreisen heute als kultiger
Geheimtipp.Die damalige Vermarktung als "space western" trifft vollkommen zu, denn
tatsächlich laufen hier die Protagonisten auch im Jahr 2021 noch mit
Colts aus dem 19. Jahrhundert am Hüftgürtel herum (die Damen tragen ihn
aber in fast beinlangen Latexstiefeln). Dazu findet sich mitten in der
Mondstation ein stilecht eingerichteter Saloon und die vielen auf dem
Mond verteilten Schürferstellen dürfen somit absolut als Allegorie auf
wildwestliche Goldclaims verstanden werden.Herrlich dazu auch die völlig stumpfe Kritik am Fortschrittswahn der
Menscheit, die hie und da mal in den ebenso fantastisch flachen Dialogen
durchkommt. Die Synchronarbeit ist dabei übrigens top, denn
Hauptdarsteller James Olson wird von Christian Brückner gesprochen
(sonst üblicherweise von "Holmes" Christian Rode) und sein Adjutant von
Arne Elsholtz (Jeff Goldblum, Tom Hanks), da werden also sämtliche
Bedürfnisse bestens befriedigt.In der Ära des kalten Krieges wird auch recht deutlich Position bezogen,
denn während im Comic-Vorspann noch ein Ami- und ein Sowjet-Astronaut
als gleichwertige Kontrahenten dargestellt werden, so ist der Bösewicht
"Hubbard" mit Leninbart und russischem Akzent ganz klar verortet.Die Darsteller sind im übrigen ebenso einwandfrei. James Olson macht als
cooler Cowboy eine blendende Figur und beweist so nach seinem
Schmonzetten-Auftritt neben Paul Newman in "Liebe eines Sommers" seine
Handfestigkeit. Genre-Kennern ist er allerdings wohl eher aus
"Andromeda" bekannt. Warren Mitchell ("Jabberwocky") als Antagonist ist
ebenso untadelig, wenn er im Jahr 2021 sein Monokel zückt. Die weibliche
Hauptrolle ist mit Chatherina von Schell vorzüglich besetzt, wenn es
ums Aussehen geht, die gebürtig aus Österreich-Ungarn stammende Britin
bewies später u.a. in der Serie "Mondbasis Alpha 1" jedoch auch durchaus
fachliche Qualitäten. Wobei sämtliche Frauen im Film nie über das
Stichwortgeben hinauskommen und ansonsten brav ihre Brüste in die Kamera
halten dürfen und von den männlichen Darstellern als Dummchen
abgespeist werden. So war das eben in der prä-feministischen Ära. Ob man
das gut oder schlecht findet, muss jeder selbst bewerten, einem
gewissen Unterhaltungsfaktor entbehrt es hier aber definitiv nicht.Als Nebendarsteller hat man in einer kurzen Rolle den
Hammer-Stammdarsteller Michael Ripper und den britischen Comedy-Star
Bernard Bresslaw, der hier als völlig stumpfsinniger Handlanger recht
witzig ist.Die Effekte sind, wie gesagt, aus heutiger Sicht geradezu eine
Lachnummer, unterhalten aus trashiger Sicht aber bestens. Bei den
Fahrzeugen wurde offensichtlich teils von der NASA abgeschaut, aber
insgesamt hat Hammer-Designer Les Bowie doch ein sehr eigenes Bild der
Mondbesiedelung entworfen. Wobei dieser als sehr talentiert gelten darf,
holte er aus dem Budget so sicherlich das Beste heraus; später bekam er
zurecht noch einen Oscar.Wiederum auch aus heutiger Sicht noch absolut brillant ist der
Soundtrack von Jazz-Trompeter Don Ellis! Das Titellied "Moon Zero Two",
gesungen von Julie Driscoll (heute Tippetts), ist ein echter Hit und
auch der Rest weiß zu überzeugen. Der Wechsel von langsamen
Blues-Passagen und schnellen jazzigen Einlagen ist stimmig, einige
Bilder werden durch die Untermalung überaus atmosphärisch. Wem die Musik
hier gefällt, dem sei auch Ellis' Arbeit zu "The French Connection" ans
Herz gelegt.Der durchschnittliche Zuschauer wird sicherlich aus dem Kopfschütteln
nicht mehr heraus kommen und irgendwann einfach abschalten, ich als
großer Fan von Science Fiction und Trash kann den Film nur wärmstens
empfehlen. Ein absolut geniales Konglomerat der Durchgeknalltheit. Der
Film floppte bereits seinerzeit an den Kinokassen, was seine alleinige
Wertigheit für ein Randpublikum wohl beweisen dürfte. Wer aber zu dieser
Randgruppe von Filmfreunden gehört, der MUSS hier zuschauen. -
1966 - Das schwarze Reptil (The Reptile)
Der Marinesoldat Harry Spalding reist mit seiner Frau in ein kleines
Dorf nach Cornwall, um das Haus seines Bruders zu übernehmen. Dieser ist
vor kurzem überraschend verstorben und hat seinem Bruder das Haus
vermacht. Doch schon bei Ankunft des Ehepaars sind die Dorfbewohner sehr
abweisend und Tom, der Wirt des örtlichen Pubs, rät sogar dringend zur
sofortigen Umkehr. Harry ist irritiert, will sich aber nicht so leicht
abspeisen lassen und bezieht das Haus seines Bruders. Doch schon bald
wird klar, dass die Warnungen nicht so ganz unbegründet waren."The Reptile" ist ein klassischer Hammer, wie er im Buche steht.
Die Handlung ist für sich genommen zwar ziemlich konventionell und
komplett vorhersehbar, allerdings ist das Monster für Hammer-Filme doch
ungewöhnlich. Denn wo sonst klassische Gruselmonster wie Dracula und
Frankenstein oder lebende Tote bzw. verrückte Menschen die Werke der
englischen Filmschmiede unsicher machen, hat man hier ein
reptilienhaftes Wesen, halb Mensch halb Schlange. Es ist zu lesen, dass
der Make-Up-Designer seinerzeit ziemlich rotieren musste, um diese
"aufwendige und realistische" Maske zu fertigen, die dann vor allem zum
Ende des Films reichlich in Aktion tritt. Betrachtet man dies vor dem
zeitlichen Hintergrund, so wirkt die Maske auch definitiv ziemlich
originell und schaurig; aus heutiger Sicht verbeitet sie eher trashigen
Charme. Aber genau deswegen sind Filme wie "Das schwarze Reptil" ja
heute noch so sehenswert, denn auch der Rest des Steifens ist pure
Schauer-Atmosphäre der alten Schule.Das abgelegene cornische Dorf (ohne Arzt und Polizei), die grimmigen und
abergläubischen Bewohner und die altmodischen, etwas verlebten Hütten
und Herrenhäuser sind gothic horror in Reinkultur, wie Hammer ihn stets
in Vollendung beherrscht hat. Wenn man sich daran erfreuen kann, den
wird die etwas spannungsarme Handlung nicht weiter verdrießlich stimmen
können.Ausser Michael Ripper als Gastwirt, der wie immer solide ist, spielt kein bekannter Hammer-Star mit.
Noel Willman war in den 60ern schon ein gefragter Theater-Schauspieler
in England und seine Qualitäten merkt man ihm hier deutlich an. Als
undurchsichtiger Theologe mit düsterer Aura ist er ein tragender Balken
der Inszenierung. Später war er u.a. noch neben Omar Sharif in "Dr.
Schiwago" und neben Jon Voight in "Die Akte ODESSA" zu sehen.Auch der direkt aus dem britischen Fernsehen engagierte Ray Barrett
macht seine Sache als handfester Matrose hervorragend, sein etwas
pockennarbiges Gesicht sowie leichte Tendenz zu Segelohren mischen sich
recht markant mit viktorianischer Garderobe. Leider war dies der einzige
Hammer des TV-Stars aus Australien, der in Serien wie "Simon Templar",
"Mit Schirm, Charme und Melone" und "Doktor Who" äußerst beliebt war.
Mit Jennifer Daniel und Jacqueline Pearce sind auch zwei sehr schmucke
weibliche Hauptrollen mit von der Partie, die sogar vergleichsweise viel
zur Handlung beitragen und nicht nur Beiwerk sind, wie sonst zu dieser
Zeit üblich.Man muss den Stil mögen, die dichte Atmosphäre und den aus heutiger
Sicht leicht schundigen Charme, dann wird man mit dem "schwarzen Reptil"
seine helle Freude haben. Dieser gotische Grusel mit exotischen
Anklängen ist sicherlich unter den besten Arbeiten der Hammer
Productions zu finden.1964 - Die brennenden Augen von Schloss Bartimore (The Gorgon)
In dem kleinen deutschen Ort Vandorf werden seit mehreren Jahren
versteinerte Leichen gefunden. Die Polizei steht immer wieder vor einem
Rätsel und kann die Mordserie nicht aufklären. Professor Heitz reist
nach Vandorf, als er erfährt, dass sein als Künstler lebender Sohn sich
dort erhängt hat. Da er neben der versteinerten Leiche seiner Gespielin
gefunden wurde, verurteilt man ihn post mortem als Mörder. Doch der
Professor glaubt nicht daran und forscht auf eigene Faust nach der
Ursache für die Versteinerungen. Dabei stößt er in der Bevölkerung auf
eine Wand des Schweigens und auch der ortsansässige Dr. Namaroff ist ihm
keine große Hilfe.Mal wieder ein Hammer-Film mit Peter Cushing und Christopher Lee, wobei
die beiden hier nicht im Gespann auftreten. Tatsächlich haben sie
innerhalb der Handlung sogar nur minimale Berührungspunkte. Lee spielt
mit Föhnfrisur und Albert Einstein-Schnautzer auch nur eine recht
kleine, wenn auch wichtige Rolle als Leipziger Professor mit Hang zum
Physischen. Cushing kann sich als düsterer Dr. Namaroff mehr ausspielen,
er ist sogar das Glanzstück des gesamten Films. Der altmodische
Backenbart steht ihm ausgezeichnet und er wirkt ein ums andere Mal recht
bedrohlich, zum Ende schwingt er sogar den Degen.Ein weiterer Pluspunkt sind die Kulissen von Hammer-Mann Bernard
Robinson, der es durch die Sets schon bei Filmen wie "Das schwarze
Reptil" verstand, eine stimmige Atmosphäre zu erzeugen. Leider
verhaspelt sich der Plot aber ein ums andere Mal. Die Anleihen bei der
griechischen Mythologie sind offensichtlich und soweit auch interessant,
aber von Bedrohung oder Spannung ist hier nichts zu spüren. Wären nicht
die Darsteller und die besagte Atmosphäre, würde man sich doch arg
langweilen. Zumal die Auflösung schnell klar ist und das Ende daher auch
keinen Knalleffekt zu bieten hat. Barbara Shelley, Hammers weibliches
Aushängeschild, ist sicherlich nett anzusehen, aber der Grund für
verschiedene Begebenheiten im Film wird nicht deutlich.Warum die Anwesenheit der Medusa quasi im Kollektiv verschleiert werden
soll, wenn doch nur Namaroff ein wirkliches Interesse daran hat, mutet
konstruiert an und die Motive des Gerichts und der Polizei bleiben auch
etwas zweifelhaft. Insofern steht hier im Bereich der Handlung so
einiges auf wackeligen Füßen, sodass kein homogener Eindruck entsteht.Für Fans von Peter Cushing sicherlich ein Genuss und in Bezug auf
stimmungsvollen Grusel gibt es auch einiges zu sehen, aber insgesamt ist
"The Gorgon" keine Leuchte im Schaffen der Hammer Studios.