Beiträge von Dormin

    Heute ist der Begriff Horror ja sehr dehnbar, und auch die Genren Krimi, Fantasy etc. bedienen sich aus seinen Elementen. Aber auch ich glaube dass es den "klassichen" Horror immer geben wird und vielleicht wird es noch einige Überraschungen geben?
    Wär hätte je gedacht dass es in der heutigen Zeit noch zu einer Serie wie Saw kommen könnte? Da fühlte man sich doch fast in die 80er zurück versetzt, wo jedes Jahr ein Nightmare, Friday the 13th oder Halloween rauskam. Inklusive der unzähligen Epigonen die zur Welle der Torture-Porns führten, die ja allerdings schon wieder vorbei ist.
    Was Filme angeht werden, glaube ich, weiter die Archetypen bedient werden, also Slasher, Geisterhaus, Psychothriller, Fantastik etc.


    Was die Literatur anbelangt sieht es ein Bisschen anders aus, da war der Horror ja eigentlich immer nur eine Nische, die nie mit den großen Genren wie Krimi oder Fantasy mithalten konnte. Außer Stephen King gibt es ja auch keinen WIRKLICKLICH großen Namen in dem Bereich, also der weltweit bekannt und erfolgreich wäre.

    Edward Lee ist mein Lieblingsautor aus dem Festaverlag, das Buch "Bighead" war das erste, bei dem mir wirklich körperlich schlecht war (nicht einmal bei Ketchums Evil war das der Fall). Heute, wo ich mich an seinen Stil gewöhnt habe passiert das zwar nicht mehr, aber manche Stellen sind immer noch ganz schön hart.
    Neben Laymon und Mellick ist er auch der einzige Autor momentan, von dem ich die Erscheinungen bewusst sammele. Auch hier will ich eine kleine Bewertung der Werke geben, die ich bisher von ihm kenne. Eines vorneweg, ein häufiger Kritikpunkt wird das Ende sein ^^


    Bighead:
    Lange erwartet und dann endlich da. Zuerst dachte ich die Warnung des Verlags wäre simple Taktik um Aufermksamkeit zu generieren, doch die irren Taten des Bighead und der zwei Schmuggler waren teilweise wirklich nur zum kotzen, im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch kann man erkennen, was für einen guten Schreibstil Lee hat. Das Ende war ja bei vielen Rezensionen ein Negativpunkt und auch ich fand es nicht optimal (auch wenn ich mir schon so etwas gedacht habe in Bezug auf die Herkunft des Klops) aber letztlich hätte es auch schlimmer ausfallen können und sorgt nur für einen kleinen Punktabzug.
    9/10


    Creekers:
    Von der Story her sehr interessant, Darstellung und Handeln der Creekers haben mir gefallen. Auch hier gibt es ein mörderisches Duo, wie in Bighead, allderings viel harmloser (da das Buch älter ist, nehme ich an dass Lee die Idee in Bighead dann expliziter heraus gearbeitet hat) Generell lange nicht so brutal wie Bighead, aber das war auch nicht nötig.
    Das Ende fand ich allerdings wieder nicht so gut, zu schnell und generell sehr unbefriedigend.
    7,5/10


    Das Schwein:
    Der erste Band aus der "Extrem-Reihe" hab mir viel von versprochen und...war fast ein bisschen enttäsucht. Sicher es war eklig und brutal, statt zwei Redneck-Matschbirnen gab es diesmal zwei Mafia-Killer. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass ich einige Stellen der Fantasy-Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" das ich zu der Zeit auch las, schlimmer fand 8|
    Aber dafür hat mir hier das Ende mal ganz gut gefallen, wenn auch wieder sehr bizarr im Vergleich zum Rest des Buchs.
    6/10


    Der Terantologe:
    Neben Bighead bisher mein Favorit, hier hatte ich wieder dieses ungute Gefühl und ein würdiges Beispiel für einen extremen Roman. Hoffentlich wird der Muschelknacker eine ähnliche Qualität aufweisen können. Leider wird er ja auch wieder nicht besonders lang sein.
    9/10


    Madenmädchen im Gefägnis der toten Frauen (Kurzgeschichte):
    Sehr nett für das was es ist, mir gefällt der Erzählstil aus der Perspektive des Mädchens.
    7/10


    Flesh Gothik:
    Lee scheint oft über Teufel, Gott und Dämonen zu schreiben, eigentlich mag ich diese Gestalten nicht besonders, aber hier (und im Terantologen) war es sehr schön umgesetzt. Auch haben mir hier alle Hauptfiguren sehr gefallen, sie waren gut ausgearbeitet und ich fand es schade, das gegen Ende wieder mal alles so schnell ging und jeder von ihnen so rasch abserviert wurde.
    7,5/10


    Der Besudler auf der Schwelle:
    Das war leider der Schwächste Lee für mich bisher. Viel zu lange Kapitel, langatmig und nicht besonders interessant. Musste mich bis zum Ende quälen.
    3/10


    Ich hoffe noch auf viele hier erscheinende Bücher dieses Autors, vielleicht The Black Train? :love:

    Meine Begeisterung für das Horrorgenre begann sehr früh (manche sagen zu früh :P ) als ich heimlich die Stephen King Bücher meines Vaters gelesen habe. Bis zum heutigen Tag ist "ES" ein unerreichter Klassiker des Genres für mich.
    Inzwischen habe ich eine geradezu monströse Sammlung aus hunderten von Büchern und Filmen und Masken angehäuft, im Grunde bräuchte ich ein ganzes Haus um alles richtig schön hinstellen zu können ^^


    Natürlich befinden sich auch andere Sachen darunter, Thriller und Fantasy, aber meine Liebe zum Horror ist nie erloschen und wurde nie von einem anderen Genre überschattet.
    Der Umschwung in der Literatur zum Extrem-Horror mit der Darstellung von Gewalt und Sex habe ich zuerst begrüßt, doch mittlerweile bemerke ich erste Abnutzungserscheinungen und Wiederholungen. Wenn die Geschichte nicht gut ist, nutzen eben auch Blut- und Spermafontänen nichts. Gleiches gilt für Filme und die tausenden von schlechten Saw und Hostel-Kopien.


    Jedenfalls bin ich gespannt wie sich der Horror in Buch und Film in den nächsten Jahren entwickeln wird!

    Carlton Mellick gehört zu den Autoren die ich durch den Festa-Verlag gefunden habe und ist einer wenigen, von denen ich auch mal ein Buch in Englisch gelesen habe.
    Das Genre der Bizarro-Fiction gefällt mir, doch gehört es zu den Bereichen, die eine kleine Nische bleiben sollten, denn bei einem "Mainstream-Einbruch" könnte sich das Ganze sehr schnell abnutzen.
    Doch dafür sind Mellicks Geschichten wohl einfach zu abgedreht, als das sie hier eine wirklich große Masse ansprechen könnten und vielleicht ist das ganz gut so, dann bleibt man zumindest von Nachahmern verschont.


    Hier eine kleine Bewertung der Werke von ihm, die ich kenne:


    "Die Kannibalen von Candyland"
    Eine sehr gute Wahl für die erste deutsche Veröffentlichung und eine sehr schöne Story, die Figur der Zuckerfrau war super und hätte gerne noch ausgebaut werden können, aber der Autor hat ja erwähnt, dass er die Bücher so kurz wie möglich hält, deshalb passt das schon.
    8,5/10


    "Ultra Fuckers"
    Nicht so gut wie Candyland, wenn auch nicht uninteressant. Eigentlich nicht mehr als eine längere Novelle, die mit zahlreichem Bonusmaterial gefüllt wurde.
    6/10


    "Der Baby-Jesus-Anal-Plug"
    Das war doch mal krass, also die titelgebende Geschichte war mal extrem abgefahren und sicher für viele über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus. Aber ich fands unterhaltsam :thumbup:
    Auch die anderen Storys in dem Band waren gut, verblassen aber im direkten Vergleich
    8/10


    "Adolf im Wunderland"
    Hier bin ich etwas gespalten. Vom Aufbau her sehr schön, mit jeder Menge irrer Figuren und Handlungen. Aber das Ende fand ich sehr abrupt und unbefriedigend.
    7/10


    Und hier noch das englische Buch, das auch mein Favorit ist:
    "Apeshit"
    Mellicks Version einer Slasherstory, selbst mit nicht ganz so tollen Englisch gut zu lesen. Super Monster, gestörte Figuren, kranke Handlung, vielleicht ein paar Leichen zu wenig (aber das hat ja seinen Grund, wie man am Ende erfährt :D )
    Auch wenn ich es schon hab, über eine deutsche Version würde ich mich sehr freuen
    9/10

    Hallo Ihr :)


    Ich nehme mal Bezug auf den Titel und sage:


    Weder noch.


    Laymon war für mich immer ein Vielschreiber, der viel Gutes, aber auch viel Mist fabriziert hat. Zu seinen besten Arbeiten zähle ich: Der Keller (zumindest die ersten 2 Teile), In den finsteren Wäldern, Funland, Die Insel, Das Grab.
    Zu den Schlechten solche Werke wie: Das Treffen, Licht aus, Night Show, Der Gast.


    Doch trotzdem finde ich es schön das inzwischen fast alle seine Werke vom Heyne und Festa-Verlag veröffentlicht wurden, da ich sie alle gesammelt habe, werde ich auch die noch kommenden holen, selbst wenn sie von der Qualität nicht mehr so gut sein sollten.


    Was mich aber immer belustigt ist die Tatsache, dass Manche Laymon für "hart" oder "extrem" halten, denn für mich war er das nie, seine Geschichten sind schnörkellose Unterhaltung, die man schnell weglesen kann, doch keine drang je in wirklich verstörende Bereiche vor wie es z.B. Autoren wie Edward Lee oder Jack Ketchum tun. Das ist für mich extrem.
    Laymons Darstellung von Gewalt ist nur selten wirklich explizit und auch dann eher Cartoonhaft, die immer vorhanden Brustfetishe und Sexszenen gehören zu ihm eben dazu und sind deshalb auch nichts wirklich besonderes mehr. Wenn es ein Buch von ihm gibt das zumindest ein wenig verstörend war, dann war es wohl "In den finsteren Wäldern" mit der Wandlung einer der Hauptfiguren, oder auch den Protagonisten aus Funland, aber dass war es dann auch.


    Es sind oft die kleinen Szenen, die mir bei ihm am besten gefallen, zum Beispiel in dem Buch "Finster" eigentlich ein ziemlich schwacher Vertreter, aber das Kapitel mit dem verbrannten Clown fand ich toll, genau so wie in "Das Treffen" die Stelle mit dem Ding im Rollstuhl.


    Auf jeden Fall bin ich freudig überrascht, dass die Bücher hier anscheinend genug Erfolg haben um zu immer neue Veröffentlichungen zu führen.