Beiträge von Vicomte

    In den letzten Wochen kamen so viele neue Abos rein , dass die erhöhte Auflage von 1111 Exemplare schon ausverkauft ist.
    Das hat uns selbst überrascht.

    Ach so, alles klar. Ich habe mich nun auch durch die andere Diskussion gelesen. Gut, habe ich schon lange ein Abo.

    Ehrlich gesagt, hatte ich schon gedacht, das Buch fände keine weiteren Käufer. Aber der verharrende %-Satz lag an der Vorbestellproblematik.

    Bitter erhöht aber die Auflage nicht immer weiter.

    boah, sind das viele bücher!

    für mich komme ich gut und gerne auf 25, die gelesen werden wollen (kaufen noch ein paar mehr wegen den abos, da bin ich mir noch nicht bei allen sicher wo die landen).

    aber wie oben schon steht: was ist mit einem meiner topfavoriten WJW?

    "jedes mal, wenn wir uns in der eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes gesicht" von CM3

    vorweg: ich habe das gesamte werk von CM3 bei mir im schrank stehen und davon sind immerhin rund 50% gelesen. sogar das eine buch, welches bisher leider nur als e-book erschienen ist, habe ich mir auf dem reader (den ich sonst so gar nicht mag) gegönnt. soll heissen: ich bin ein fan.

    und das kürzlich bei festa erschienene buch hat mich wiedermal nicht enttäuscht. diese feine art der darstellung von melancholischen oft verhängnisvollen beziehungen ist die grosse stärke von mellick.

    aufgrund der vielen reaktionen auf der festa-seite hoffe ich, dass die verkaufszahlen ebenso gut sind und nun doch wieder mehr bücher von ihm erscheinen werden.

    "killer" von karl edward wagner und david drake

    ehrlich gesagt haben mich das cover und klappentext gar nicht angeprochen. zu simpel wirkte das auf mich. aber dann habe ich dennoch eine durchaus interessante sprache darin gefunden. der autor hat das talent eine fiktive umgebung total glaubwürdig zu beschreiben, obwohl man diese ja nicht "abschauen" kann, wie bei geschichten, die in der gegenwart spielen. beneidenswert. schwierig fand ich jedoch teilweise der handlung präzise zu folgen. irgendwas hat da manchmal nicht direkt zusammengepasst, obwohl man beim grossen handlungsbogen glücklicherweise trotzdem nicht abgehängt wurde. und so hat mich der twist am ende kalt erwischt und ich wundere mich immer noch selber das nicht vorhergesehen zu haben... soviel zum guten, aber eben; unter dem strich bleibt leider doch nicht viel über als eine simple geschichte. darum kann ich diesen band leider nicht zu meinen festa favoriten zählen.

    das komische an "die neunte konfiguration" ist, dass die person in meinem umfeld, die sonst wenig mit surrealen/philosophischen texten anfangen kann, ausgerechnet dieses buch äusserst gelungen fand. mir hingegen hat es zwar auch gefallen, jedoch ohne das gewisse etwas herauszukitzeln (und ich bin entsprechend mehr der, der die versteckten weissheiten sucht).

    aber hauptsache wieder ein festa-buch, das seine fans gefunden hat. :thumbup:

    und auch die nächste pulp legende hat dem vicomte wieder guuut gefallen.

    "sweet evil" heisst das buch und obwohl es nicht ganz an das wirklich verrückt provokante "the gas" vom selben herrn platt herankommt finde ich es durchaus lesenswert.

    besonders erwähnenswert ist die dichte stimmung gegen schluss, wenn man als leser die nahenden konsequenzen regelrecht mitfühlt.

    warum mich dieses buch mehr interessiert als die anderen h.p. sachbücher

    ich bin leider zu spät auf den verlag gestossen um die lovecraft bücher von anfang an sammeln zu können, und ehrlich gesagt hat mich der autor früher auch nicht so sehr interessiert. aber seit ich die ersten geschichten bei festa gelesen habe, kaufe ich die neuerscheinungen nur zu gerne und freue mich über die edlen teile, am liebsten jene mit illustrationen. aber ich kaufe halt nicht die sachbücher über ihn. dazu genügen mir vor- und nachworte in anderen büchern oder alle paar monate berichte in irgendwelchen magazinen (das gleiche gilt übrigens für andere autoren). eher kaufe ich mir noch geschichten anderer autoren seiner zeit.

    und damit wäre ich bei meinem bescheidenen input: für mich ist dieser band eben gar nicht unbedingt ein sachbuch, sondern einfach ein weiteres werk von ihm. halt nicht belletristisch sondern philosophisch und zu themen, die mich selber ebenso interessieren.

    vielleicht ist das auch ein kleiner faktor (von 15% oder so), der den überraschend schnellen ausverkauf ausgemacht hat (zu 80% wird es aber wohl doch die genial wertige präsentation im shop :thumbup: plus die limitierung sein).

    keine ahnung, ob es sonst noch jemandem so geht.

    ich würde empfehlen mit dem sich ärgern abzuwarten. oft ergeben sich möglichkeiten die ausverkauften bände doch noch zu humanen preisen zu erwerben.

    hier im forum habe ich dies schon mehrfach beobachten können.

    bzw. sind diese bücher kurz nach dem erscheinen mehrfach auf den bekannten plattformen zu finden, was die preise drückt.

    richtig teuer wird es meist erst bei etwas älteren titeln.

    mich freut auch extrem, dass mellick bei festa nochmal eine chance erhält.

    von den englischen originalen habe ich sein gesamtes werk im schrank stehen.

    knapp die hälfte davon ist bereits gelesen, diese geschichte jedoch noch nicht (ich arbeite mich chronologisch durch). das passt daher ganz prima.

    übrigens gibt es auch eine recht umfangreiche story, die nur als ebook erschienen ist (clown fellas). leider hat der verlag nie eine printausgabe geplant (ich hatte da einmal nachgefragt). mich hat das schwer genervt. aber als komplettist musste ich schlussendlich in den sauren apfel beissen. es war dennoch grossartige unterhaltung.

    "oktopus" von matt shaw

    bei diesem buch komme ich schneller zum fazit als gerade noch beim vorherigen oben.

    die beiden in dem sonderband zusammengefassten teile sind beide echte superschnell gelesene pageturner. ich hatte die rund 260 seiten des ersten teils jedenfalls am stück in einem rutsch, zack durch. insofern fand ich die story wirklich gut und äusserst spannend.

    ärgerlich fand ich jedoch die gefühlt ewigen wiederholungen von gedankengänge und viele, viele sonstige unnötige passagen. da sollte sich der vielschreiber shaw vielleicht zugunsten der textqualität etwas zurücknehmen.

    alles in allem ein cooles buch, mit kleinen abstrichen.

    "der mönch" von m.g. lewis

    ich bin ja erst vom umfang dieses buches zurück geschreckt. aber schlussendlich bin ich der edlen aufmachung erlegen und damit muss ich dem verlag einfach wiedermal tausendfach danken, denn sonst wäre mir ein solch grossartiges meisterwerk glatt entgangen (nach dem vorwort weiss man dann auch wie der umfang im kontext zur zeit der entstehung steht). zum erwecken der lesemotivation muss man denn auch gar nicht lange suchen, kaum hat man etwas geschmökert kommt man von der vertrackten geschichte nicht mehr los und die altmodische sprache ist einfach herrlich gut übersetzt worden, ohne künstlich anstrengend formuliert zu sein. zugegeben, man muss ein gewisses flair für diese zeit und die dramatische übersteigerung übrig haben. aber wer gerne zwischendurch einen kostümfilm schaut, der wird entzückt sein.

    auf die diversen erzählstränge konkret einzugehen erspare ich mir hier. nur soviel: man muss den kopf schon einigermassen beisammen haben um den faden nicht zu verlieren. das buch erfordert hohe aufmerksamkeit. aber diese ist sehr gut investiert!

    ich bin total begeistert! volle punktzahl!

    edward lees neustes buch hat mich natürlich wieder sehr gut unterhalten, und einige male musste ich laut herauslachen, was sonst kaum einer schafft.
    aber ein bisschen mehr dürfte der gute herr dann doch auch in eine schlüssige story investieren.
    alles in allem bin ich dennoch zufrieden. in punkten ausgedrückt wären das 8/10.

    soeben habe ich den höllenpanzer auch beendet.
    ulic hat es bereits ganz passend zusammengefasst, das ist ein tolles buch mit einer durchgehend superspannenden story.
    anders als vielleicht der titel suggerieren mag, ist es eine klassische schauergeschichte mit den genannten okkulten elementen (also keine panzer-action). die schilderung der hauptfigur in der ich-form hat mich zwischendurch sogar ein wenig an lovecraft erinnert, so viel wie er da "grauenhaftes", "schreckliches" und vieles mehr übles erleben muss. aber das nur nebenbei, alles in allem ist es natürlich ein schnell und leicht zu lesendes buch.
    auf masterton ist eben noch verlass.

    und gleich geht es mit festa weiter, gerade ist nämlich der neuste lee eingetroffen.

    da passiert nicht viel, es sind nur knapp 2 seiten dazwischen, von 73 zu 75.
    es wäre super cool, wenn man erfahren könnte, wie es im original geschrieben steht.

    das buch hat ja noch andere mängel, die ich mir von festa halt nicht gewohnt bin:
    - beim coverbild sieht man, dass die frau lieblos hineingephotoshopt wurde. die konturen sind nicht präzis ausgeschnitten worden. sieht aus, als hätte ich es selber hobbiemässig gemacht. :)
    - zudem ist die grafik, die die kapitel dekoriert auf seite 64 oben fehl am platz (wo ein paar buchstaben überdeckt werden), weil das kapitel eigentllich erst auf seite 65 beginnt.

    naja, das ist alles nicht so schlimm, hinterlässt aber den eindruck, dass die extrem reihe vielleicht nicht mehr ganz mit der gleichen sorgfalt betreut wird wie früher.
    tadellos sind dagegen nach wie vor prestige reihen wie die pulp legends, von der ich mich gerade über den höllenpanzer freue.

    mir ist in boys' night von matt shaw und WJW etwas aufgefallen, was möglicherweise vergleichbar ist, weil es einfach nicht zusammen passt.
    auf seite 73 steht:
    - "paulo! paulo! beweg deinen arsch hierher!" brüllte mike.
    danach wechselt die geschichte wenige minuten in die vergangenheit zurück und die perspektive wechselt zu eben jenem paulo, der sich in einem anderen raum befindet. dort hört er auf seite 75:
    - "paulo! komm her!" das war big mikes stimme.
    der gleiche satz zum gleichen moment in der zeit wird also unterschiedlich vermerkt. das mag pingelig erscheinen, aber mal übertragen auf einen film würde dies extrem aufallen. das publikum würde sogar gar nicht mehr wissen, ob es überhaupt die gleiche situation ist. ich finde, da sollte man sich auch als autor besser achten.
    was mich hier nun sehr interessieren würde ist, ob bereits das original schludrig verfasst wurde (was mich nicht überraschen würde, weil ich es sowieso nicht so gut fand), oder ob der übersetzer nicht vorsichtig gearbeitet hat. ich hoffe es ist das erstere, denn festa ist in meinen augen ein gewissenhaft arbeitender verlag.

    die sprache ist halt keine mathematik. wie du, pythor, richtig vermerkt hast, habe ich mit "nicht unumständlich" bewusst auf das beispiel von mimi angespielt.
    andererseits meint in z.b. einem hörspiel ein satz wie "niemals nie habe ich das so gemeint" nicht dass "ich" das doch so gemeint habe, sondern, dass "ich" es mit nachdruck nicht so gemeint habe.

    vielleicht bezieht sich die bemerkung: "blödsinn" ja auch darauf, dass der andere sich so seltsam ausdrückt.
    dann stünde die nicht unumständilche formulierung wieder in einem nachvollziehbaren kontext.

    danke mimi, solche entdeckungen finde ich immer toll.
    ich finde das halt einfach als festa leser total einzigartig, dass man sich so direkt an den verlag wenden kann.
    dass sich leser ganz genau auf den inhalt achten, beweist dann auch wie wichtig ihnen die hohe qualität ist.
    das ist gleichzeitig lob und verpflichtung.

    ich habe übrigens in einem der letzten bücher auch etwas seltsames gefunden.
    aber ich will hier nicht reingrätschen. eins nach dem anderen.