Beiträge von andreaferrantino

    Meinst Du?


    Ja!
    Ich würde allerdings nicht unbedingt mit "Beautiful You" anfangen. Festa bringt ja auch ein Shortstoryband heraus. Ich kenne seine Kurzgeschichten zwar nicht, aber dies dürfte sicher etwas eingängiger sein, als gleich mit einem seiner sperrigen Werke anzufangen. Hier kann ich mir sogar vorstellen, dass ich noch einmal einen Blick riskiere. Denn seine Ideenvielfalt ist schon enorm und dies könnte in Form von Shortstorys gut zum Tragen kommen. Bei einem ganzen Buch von ihm, muss ich mich schon etwas quälen. Selbst bei Fight Club (dessen Verfilmung ich genial fand) oder "Der Simulant" (wurde ebengfalls verfilmt) musste ich mich ziemlich durchkämpfen.
    Ein Grinsen ob seines Einfallsreichtumes, hat man aber immer auf dem Gesicht.


    Ich hatte ja schon gesagt, dass mir der Autor nie wirklich gefallen hat. Insofern bin ich da auch nicht unbedingt der richtige, um eine Empfehlung auszusprechen. Mir schreibt er einfach zu abgdreht.
    Aber genau das, gefällt ja vielen an diesem Autor.

    Eben, letztendlich geht es ja auch immer nur um "Meinungen". Palahniuk polarisiert. Das war in seiner Karriere wohl schon von Beginn an so. Zweifelsfrei ist er ein anspruchsvoller Autor, und man kann nur jedem empfehlen, zumindest einmal in eines seiner Bücher reinzuschnuppern.
    Mir ist lediglich sein Stil zu abgedreht.
    Insofern fand ich den Hype um manche seiner Erstlings-Werke etwas überzogen. Aber da geht es mir eigentlich mit allen ge-hypten Werken so. Etwas, was zu sehr Mainstream ist (zu dem ich Palahniuk aber nicht zähle), schreckt mich eher ab.
    Insofern kann ich weder etwas mit Harry Potter, noch mit Stephenie Meyer oder eben E L James etwas anfangen.


    Dafür hauen mich solche Autoren wie Wrath James White wiederum total vom Hocker. Wenn Festa nur diesen einen Autor nach D. geholt hätte, wäre das schon ein Denkmal wert (und ich hoffe, da kommt noch mehr von "Wrath")! ;)
    Für mich unvorstellbar, dass so ein Schriftsteller erst durch einen kleinen Verlag, entdeckt werden muss. Was für ein verarmtes literarisches Land wir doch geworden sind... :(.
    Daher werde ich auch weterhin Festa treu bleiben...mit und Palahniuk! :D


    Eine solche Behauptung aufzustellen, ohne auch nur eines der Bücher gelesen zu haben, finde ich schon sehr gewagt.
    Ich habe Beautiful You gelesen und kenne die Grundstory von Shades Of Grey. Die haben absolut nichts gemeinsam. Nichts.


    EDIT: Du stellst dir Beatiful You wohl ganz anders vor, als es wirklich ist ;)


    "Beautiful you" muss ich mir nicht vorstellen, da ich es kenne! Ich meine, dies auch geschrieben zu haben. Also lediglich auf eine Frage v. Hr. Festa, ob ich das Werk nicht gelesen habe, gleich darauf zu schließen, dass es so ist, halte dann ich für ziemlich gewagt (und vor allem voreilig)! :whistling:
    Lediglich "Shade of Grey" habe ich nie gelesen. Der Medienrummel darum, ist aber auch mir nicht verborgen geblieben.
    Insofern sehe ich da schon einige Gemeindsamkeiten: Frau (Feministin auf der einen, Studentin auf der anderen Seite) lernt reichen Mann kennen. Es geht in beiden Werken dann um Sex.. und in beiden spielen Sexspielzeuge eine Rolle usw.
    Das mag jetzt etwas plakativ skizziert sein, aber ein paar Gemeinsamkeiten kann man eben nicht leugnen. Das Palahniuk dies auf seine sehr eigene (und mir zu) skurrile Weise darbietet, und der Plot natürlich auch ein anderer ist, ändert an den Gemeinsamkeiten ja nichts.

    Frank Festa fragte:

    Zitat

    Verstehe ich das richtig: Du hast beide Werke ("Shade of grey" + "Beautiful You") gar nicht gelesen?


    Äh, wie kommst Du denn darauf?
    Ich habe lediglich "Shade of grey" nicht gelesen (und dies wird sicher auch so bleiben). Von "Beautiful You" habe ich die Kindle-Version gelesen. Obwohl mich die schlechten Kritiken auf Amazon.com eigentlich hätten warnen können. Einen weiteren Palahniuk werde ich mir nun aber nicht mehr antun. Auch nicht in einer preiswerten Kindle-Ausgabe...

    Sorry andreaferrantino, dass sehe ich anders. Ich bin von Palahniuk begeistert und halte ihn sogar für einen unterschätzen Autor. Ich finde ihn viel besser als etwa einen T. C. Boyle, der von der Kritik so gelobt wird. Ich habe mir Palahniuk für Festa gewünscht und bin glücklich, solch einen literarischen Hochkaräter veröffentlichen zu dürfen.


    Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Palahniuk hat ja schon immer die Lager gespalten. Mein Ding war er nie. Selbst Fight Club konnte mich nicht wirklich vom Hocker reißen (im Gegensatz zur Verfilmung). Thematisch konnte er mich mit seinen Frühwerken noch halbwegs überzeugen. Sein Schreibstil hat mir aber noch nie wirklich zugesagt. Am meisten stört mich aber, dass er sich quasi nur noch selbst kopiert und die Akzente, die er einmal setzte, mittlerweile völlig fehlen. MEINE Meinung (die muss man ja nicht teilen)!


    Und warum er meiner Meinung nach nicht richtig zum Festa-Verlag passt (zumindest so, wie ich den Verlag immer wahgenommen habe), liegt darin, dass er schon zu kommerziell/bekannt ist. Kein Autor, den es in D. noch zu entdecken gäbe, sondern der seinen Höhepunkt eher schon hinter sich hat und dessen Werke/Veröffentlichungsrechte (Achtung: Spekulation!) sicher nicht für kleines Geld zu bekommen waren.
    Autoren wie Lee, Wrath, Lumley, McBean, Gifune usw. waren in D. einfach nicht bekannt und Festa hat sie quasi nach D. geholt.
    Einen Palahniuk muss(te) man nicht mehr nach D. holen, um ihn bekannt zu machen. Er war/ist bei uns schon längst etabliert.


    Ja ja, ich weiß, ein Verlag muss sich weiterentwickeln... Ich habe ja auch kein Problem damit. Ich sage lediglich, bzgl. meiner Verlagswahrnehmung, ist er ein Außenseiter. Denn bisher waren es eher die Außenseiter (-Autoren), die für mich Festa ausmachten (und natürlich noch ausmachen).


    Bighead schrieb:

    Zitat

    Palahniuk in einem Satz mit Shades of Grey ... also bitte.


    Warum denn nicht? Ich habe "Shade of..." zwar nie gelesen (und das wird sicher auch so bleiben), aber man vergleiche nur einmal die Klappentexte. Da fragt man sich, wer hat hier von wem geklaut?
    Klar spielt Palahniuk (wahrscheinlich) in einer anderen (sprachlichen) Liga. Aber ich behaupte trotzdem einmal, er hat sich zumindest von "Shade of..." inspirieren lassen.
    Aber ich halte grundsätzlich eh nichts von solchen Aussagen, wie..."wie kann man nur "Simmel" lesen, wenn man einen "T. Mann" im Regal stehen hat"!?
    So als gäbe es eine Zweiklassenliteratur. Eine für das gemeine dumme Volk und das andere für die anspruchsvolleren Leser.
    Das soll jetzt aber nicht negieren, dass auch mir klar ist, dass es sprachlich anspruchsvollere (viele sagen sperrigere) , oder besser recherchierte usw. Werke gibt.
    Ich finde es nur nicht gut, wenn man quasi als FAZ-Leser, auf die Bildzeitungsleser herunterschaut... (auch wenn ich eine Bildzeitung nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde).
    Insofern, warum die beiden Werke nicht in einem Satz erwähnen, da ähnliches Grundthema?

    Palahniuk ist so ein Autor, den ich mir für Festa ganz sicher nicht gewünscht hätte. Davon abgesehen, dass ich ihn eh für einen maßlos überschätzten Autor halte, wird er auch von Buch zu Buch kontinuierlich schlechter und vorhersehbarer.
    Kopiert sich quasi nur noch selbst. Dies immer nach dem gleichen Schema: Man würzt eine vage gesellschaftskritische Idee mit einem dünnen Plot und bläht diesen dannn mit möglichst drastischen und plastischen Perversitäten auf Buchlänge auf.
    So auch bei „Beautiful You“. Konsumverhalten und Manipulation der Masse wird hier seziert. Die Geschichte selbst, ist völlig vernachlässigbar. Kommt zudem kaum voran (als Shortstory vielleicht noch ok). Die Charaktere mehr als eindimensional. Eine Sexszene folgt der nächsten. Selbst der Plot am Ende reizt zum Gähnen.
    Trotzdem bin ich ziemlich sicher, dass im Zuge von „Shades of Grey“ sich auch dieses "Machwerk" von Palahniuk gut verkaufen wird.
    In den Festa-Verlag passt der Titel aber, zumindest aus meiner Sicht, nicht wirklich... ;)

    Zitat

    Und wieder einmal stellt sich die Frage: Warum werden solche klasse Autoren von den Großverlagen ignoriert?


    Gut für die kleinen Verlage UND für uns Leser!


    McCammon wurde doch in den 90ern vom Knaur-Verlag ausgeschlachtet. Von "ignorieren" kann also keine Rede sein. Ich denke, die Verkaufszahlen waren nicht so berauschend, dass sich weitere Auflagen lohnten. Antiquarisch kann man diese Werke fast alle im Cent-Bereich erwerben.
    Da gibt es also ganz andere Autoren, die tatsächlich (bisher) sträflich vernachlässigt wurden (Dennis Etchison, T.E.D. Klein, Charles L. Grant, Richard Christian Matheson usw. usw.).

    Zitat

    Aber selbst der Horror hat sich in den 15 Jahren Festa Verlag stark gewandelt. Aber das tut Kunst/Kultur immer wieder.


    Ja, aber was sich nie verändert hat, ist, dass Festa immer das etwas besondere war und herausbrachte. Autoren, an die sich kein anderer Verlag herantraute, wurden, dank Dir, endlich dem deutschen Markt zugeführt.
    Also selbst wenn Du heute noch Deine Verlagstätigkeit einstellen würdest, hast Du den deutschen Buchmarkt (im positivem Sinne) geprägt und bereichert.
    Dafür werde ich Dir stets dankbar sein. Denn ohne Festa, hätte ich so einige Werke nie gelesen.
    Mit Vince Flynn, Brad Taylor und co. allerdings, wandelst Du, zumindest thematisch, im Schatten der Großverlage.
    Meine Meinung mag aber auch dadurch geprägt sein, dass ich noch nie etwas mit Literatur wie Tom Clancy anfangen konnte.
    Insofern, Veränderung ja, natürlich, ohne geht es nicht, aber zumindest seiner Linie halbwegs treu bleiben.


    Nicht falsch verstehen, ich habe jetzt mitnichten den Eindruck, dass Du nur noch kommerziellen Kram veröffentlichst, aber währed den Anfängen...


    Du hast völlig recht - aber Festa veränderte sich über die Jahre immer wieder: Aus dem Horror-Verlag wurde ein Verlag für Horror - aber auch für Action-Thriller. Unser Programm ist inzwischen breiter gefächert.
    Ich sehe das positiv, weil Veränderung und Optimierung für ein Unternehmen einfach nötig ist. Zeiten ändern sich, Geschmack ändert sich, der Markt ändert sich ...


    Veränderung ist ja auch ok und es ist ja nicht so, dass ich Festa erst seit kurzem treu bin und noch keine veränderung beim Verlag erlebt hätte. Natürlich hat mir auch vorher nicht immer alles gefallen, was unter Deiner Regie so gemacht wurde (z.B. die Necroscope-Format-Änderungen, so dass ich die gesammelten Werke wieder neu kaufen musste und das zwei Mal - mit dem Ergebnis, dass es kurz vor Ende ganz eingestellt wurde).
    Alles verzeih- und verstehbar, aber der Stilbruch zu kommerzieller Terrorkost, der gefällt mir ganz eindeutig nicht.
    Ein, zwei Bände im Jahr ok, aber es schein mir zunehmend mehr zu werden!
    Wie gesagt, kann und ist mir im Prinzip auch egal, wenn die Horrorsparte darunter nicht leidet...aber genau den Eindruck habe ich eben! :(

    Robert Bloch wäre mein Wunschschkandidat ever! Seine gesammelten Horror-Story´s wäre ein Novum in D.! Denn leider sind seine Shortstory´s in gefühlt hunderten unterschiedlichen Anthologien und Verlagen verteilt.
    Ich hoffe schon seit jahrzehnten, dass sich endlich einmal ein Verlag erbarmt und eine Werksausgabe herausbringt (Diogenes hat ja zumindest einmal mit seinen Krimiromanen angefangen).

    Irgendwie gefällt mir die derzeitige Veröffentlichungspolitik meines Lieblingverlages gar nicht mehr so richtig. Gefühlt 30% sind irgendwelche Antiterror-Romane. Ist daqs denn wirklich nötig?
    Dass man auch ander Pfade (Crime/Thriller) geht, kann ich ja noch nachvollziehen, aber solche kommerziellen "ich bin der beste aller Antiterroreinheit-Agenten-Romane" in einem auf Horror ausgerichteten Verlag, verwundert mich einfach und kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.
    Im Grunde ist es mir natürlich schnurz, aber meine Befürchtung ist eben, dass die Horrorsparte darunter leidet (rein Quantitativ).
    Mit einem neunen F.P. Wilson wäre ich aber versöhnt! ;)