K. Wolfram vielen Dank für die Hilfe! Die Empfehlung von Masterton würde ich mir dann gleich mal anschauen, insbesondere da ich Lovecraft sowohl von seinem lyrischen Schreibstil als auch von seiner Inszenierung des Horrors (alles immer nur andeuten und viel Platz für die Fantasie lassen) sehr mag
Brutalität, Sex und Obszönität schrecken mich tatsächlich eher ab als dass es mich begeistert. Habe damals In den finsteren Wäldern von Richard Laymon gelesen, welches sich diesem Stil bedient und war von dieser Art des Horrors nicht so angetan. Ich mag eher die Art, bei der man wirklich Angst empfindet (im Gegensatz zum Stilmittel Ekel), so dass man vor dem Schlafengehen noch einmal "unters Bett und in den Schrank schaut um sich zu vergewissern, dass da nichts ist"
Wie bereits gesagt, der Roman Dämon war wirklich genial. Erstmal zur Handlung: Ein aus dem zweiten Weltkrieg geborgenes Wrack, in dem das Böse lauert, wird nach Boston gebracht. Kurz darauf ereignen sich diverse seltsame Morde in der Stadt, die allesamt seltsame Zeichen hinterlassen. Mehr kann ich tatsächlich nicht erzählen, da ich sonst bereits spoilern würde.
Zu den Stärken: Ich finde die Art und Weise, wie der Autor es schafft die gruseligen Situationen zu beschreiben unglaublich gut! Die Handlung ist sehr interessant und bringt einen dazu, weiterlesen zu wollen. Bereits nach den ersten Seiten beginnt der Horror in der Manier von Lovecraft, die zwar das Grauen einbringt aber einem nicht sagt, worum es sich handelt. Auch die unterschiedlichen Orte, an denen die Handlung spielt ermöglicht es dem Horror interessant zu bleiben ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, dass immer das Gleiche passiert. Zuletzt finde ich die zeitliche Gestaltung der Story sehr interessant - Der Autor folgt keinem linearen Handlungsstrang, sondern lässt die Story zu unterschiedlichen Zeiten spielen, die sich beim Lesen oft abwechseln.
Zu den Schwächen: Der Roman besteht aus über 700 Seiten, was ich überhaupt nicht schlimm finde, allerdings ist es nichts, was man mal schnell so durchlesen kann. Ich habe als Kritik ebenfalls noch mitbekommen, dass der Autor die Figuren sehr stereotypisiert dargestellt haben soll, was mir bei der vollkommenen Vertiefung in die Geschichte aber überhaupt nicht aufgefallen ist
Ich hoffe, dass ich damit ein wenig helfen konnte