Ich finde es schade, was im anderen Faden passiert. Da wird jemandem in der Sache und in seiner Argumentation Recht gegeben und trotzdem gibt es einen Daumen runter. Dabei ist es kaum zu bestreiten, dass es objektive Unterschiede in der Qualität literarischer Werke gibt und der Geschmack kein alleiniges Kriterium für das Niveau sein kann.
Mir ist bewusst, dass mir das Wissen für eine Bewertung fehlt und ich finde das schade. Für mich ist Literatur in erster Linie Unterhaltung. Viele Horrorstories sind ein schöner Zeitvertreib aber eben keine anspruchsvolle Prosa. Ich bedauere meine Defizite in dem Bereich, aber ich habe eben andere Prioritäten.
Allerdings habe ich wenig Zweifel, dass mehr spezifische Kenntnisse auch mehr Freude an der Literatur ermöglichen. Zusammenhänge und Bezüge erkennen und eben die Einordnung literarischer Qualität inkl. der Freude am Exquisiten, welches mir als Laie verborgen bleibt.
Deswegen habe ich trotzdem Spaß am lesen und meinen persönlichen Geschmack, der sagt allerdings nur was über mich aus und nicht über die gelesenen Bücher. Wenn man relevante Aussagen über Bücher oder Literatur treffen will braucht man entsprechendes Fachwissen, wie in jedem Umfeld. Weil ich ein Haus gut finde qualifiziert mich das auch nicht für eine fundierte Architekturanalyse, während ein guter Architekt erklären kann, warum es ein schönes Gebäude ist. Das ist ein anderes Niveau der Begeisterung, trotzdem ist beides bereichernd.