Wer das Internet zur Information nutzt, weil er meint so einen differenzierteren Einblick in die gesellschaftliche und politische Entwicklung zu bekommen ist meiner Meinung nach auf einem riskanten Weg. Man liest nicht alle Seiten, sondern hat seine favorisierten Anlaufstellen und bekommt bestimmte Seiten vorgeschlagen, weil der Algorithmus ziemlich klug ist und den Nutzer kennt und ihm eben das vorschlägt, was der lesen will. Ist doch komisch, wenn einem die Nachrichten im Netz "besser gefallen" als die im öffentlich rechtlichen Fernsehen.
Wenn jemand von "staatlich geprüfter Einheitspropaganda" schreibt oder zusammenhanglos "woken Mist" anprangert weiß man in welcher Blase er unterwegs ist. Der erste Punkt widerspricht schlicht den Fakten, im Ranking der Pressefreiheit liegt Deutschland auf Platz 10 der Länder weltweit und wäre noch besser gäbe es nicht eine große Gefahr:
Für 2023 verzeichnete Reporter ohne Grenzen insgesamt 41 verifizierte Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten, darunter 18 Attacken bei Kundgebungen von Verschwörungstheoretikern oder extremen Rechten. Diese Gewalt sei weiterhin besorgniserregend, zumal von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei. Quelle
"Es gibt ja gar nichts Positives mehr.
Ich denke jetzt an das leckere Essen, was ich gleich zu mir nehmen werde und den guten Film, den ich nachher sehen möchte"
Das ist für mich übrigens ein Widerspruch, weil man den Frieden und Wohlstand hier einfach als gegeben hinnimmt. Wenn man die Nachrichten schaut ist regelmäßig zu essen nicht selbstverständlich, egal ob es lecker ist oder nicht. Und die Beschäftigung Filme zu schauen spricht auch für ein gewisses Maß an Ruhe, Sicherheit und ein bisschen Wohlstand (wenn sie nicht im Free TV laufen) und im weiteren Sinn Meinungsfreiheit.