Game of Thrones (Achte und letzte Staffel)
Was konnte man im Vorfeld nicht alles über diese letzte Staffel lesen...Fans aller Herren Länder rammten sie in Grund und Boden, ließen kein gutes Haar daran, krähten nach Neudreh (!) und anderem Blödsinn.
Zuerst einmal: Hardcore-Fans sind immer ein komischer Haufen. Sie haben stets viel mehr Ahnung als die Typen, die die Serie erschaffen und geschrieben haben, können überhaupt alles besser und wissen als einzige, wie ein Epos wie "Game of Thrones" zu enden hat. Darüber hinaus haben sie auch genaue Kenntnis, wie der geistige Vater George R. R. Martin sich das Finale gedacht hat, ohne den Herrn persönlich zu kennen oder einen Hauch über ihn zu wissen.
Egal, ich habe mir die Staffel vorurteilsfrei angeschaut und bin im Großen und Ganzen davon angetan. Ein episch inszenierter Abschluß mit viel Dialogen, Tragik, Blut und einigen Figuren, die doch noch über die Klinge springen (dies kann man bei dieser Serie durchaus wörtlich nehmen). Aber damit es nicht heißt, dass ich aber auch wirklich alles immer toll finde, habe ich ebenfalls ein paar Kritikpunkte (ohne gleich die komplette Staffel kacke zu finden, man muss auch differenzieren können):
Erstens hätte es der Story, insbesondere der Charakterentwicklung gut getan, wenn man statt 6 etwas längeren Folgen die üblichen 10 in Normallänge gedreht hätte. Zwar teurer, aber es wäre Zeit gewesen, einige schwer nachzuvollziehende Aktionen der Hauptcharaktere plausibler zu gestalten (Hauptkritikpunkt der Fans, durchaus gerechtfertigt). Hier wirken im Ergebnis nun einige Handlungsverläufe etwas wirr und auch zu gehetzt.
Zweitens (mein persönlicher Aufreger, den ich in Kritiken kaum gelesen habe) die opulente Schlacht, die die größte, längste und teuerste der Fernsehgeschichte sein soll. Alles schön, aber ich habe kaum etwas erkannt, denn da der Angriff in der Nacht erfolgt (was kriegstechnisch logisch ist), hätte man sich etwas mehr Mühe beim Ausleuchten geben sollen. Die Optik ist über weite Strecken dunkler als der Hintern von Roberto Blanco, und zu allem Überfluss auch noch viel zu schnell geschnitten, Ergebnis: man erkennt kaum, wer gegen wen kämpft, schade um die Kohle, die die Folge gekostet haben dürfte. Für mich äußerst enttäuschend.
Damit hat es sich aber auch schon mit meinen Minuspunkten...dass man es am Ende nicht jedem Fan recht machen kann, ist klar, und das sich jeder Zuschauer für seinen Lieblingscharakter vermutlich ein anderes /schöneres/besseres Ende gewünscht hätte, mag sein. Es ist aber nun mal die Vision der Produzenten und Drehbuchautoren, basta. Wem es nicht gefällt, kann die gekaufte Staffel ja bei Rebuy verscheuern, dürfte momentan noch ein paar Euro einbringen.