Brian Keene - Leichenfresser

Zu Beginn des Sommers 1984 war die Welt für Timmy Graco und seine Freunde Doug Keiser und Berry Smeltzer noch in Ordnung, bis sich heraus stellt, dass der Sommer alles andere als spaßig für die drei werden sollte. Die Teenager Pat Kemp und Karen Moore sind verschwunden und man vermutet, dass sie einfach durchgebrannt sind. Eine Spur auf ihren Verbleib gibt es nicht. Timmy muss einen schweren Schicksalsschlag in Form des Verlusts seines Großvaters hinnehmen. Berry gerät mit seinem Vater Clark aneinander, da er diesem bei seiner Arbeit als Totengräber des örtlichen Friedhofs unterstüzten muss, und dieser braucht eine Menge Unterstützung, denn zum einen brechen momentan immer wieder Gräber ein und zum anderen scheint er sich mehr mit seiner Flasche zu beschäftigen als mit irgendwelchen anderen Dingen. Und Doug hat ganz andere Probleme, wahrscheinlich weil sein Vater einfach abgehauen ist und ihn mit seiner Mutter hat sitzen lassen.


Und trotzdem sind die drei Jungen die besten Freunde, die sich unter anderem gegen ein paar Rabauken aus der Nachbarschaft wehren müssen. Doch sie haben ja ihren Bunker auf dem Friedhof, den sie unterhalt der Erde errichtet haben. Aber der Friedhof scheint nicht sicher, denn etwas lebt unter der Erde und ernährt sich von den ruhenden Toten, ein Ghoul, der auf der jagd nach Menschenfleisch ist...


Wertung:


Man kann dieses Buch gar nicht so einfach einordnen, wie man es gerne möchte, denn am Anfang liest sich dieses Buch wie ein ganz normaler Jugendroman. Das wird auch dadurch verstärkt, dass man sich selbst in so sehr vielen Situationen, die die Jungen erleben, wiederfindet (sieht man mal von den brutaleren Dingen ab). Gerade das macht die Story um den Ghoul herum einfach sehr authentisch. Erst im Verlauf des Buches wird eher ein Horrorroman draus, auch wenn das hier fast schon Monster-Horror ist, der in eine etwas andere Horrorkategorie einzuordnen ist. Dabei ist der Gruselfaktor nur in sehr geringem Maße vorhanden. Ab und an gibt es ekelhaftere Szenen aber auch diese sind für ein Horrorbuch aus dem Festa Verlag nur sehr geringfügig vorhanden, so dass man fast einen normalen Roman in den Händen halten könnte. Es war erst der 2. Keene für mich, so dass ich ihn noch nicht richtig vergleichen kann, da in "Tief begraben" außerdem wesentlich kürzere Stories vorhanden waren.


Die Charaktere sind zahlreich vorhanden und das, was ihnen am Stück passiert, ist eines erstklassigen Dramas würdig, denn da sind nicht nur die bereits in meiner Inhaltsangabe erwähnten Dinge vorhanden, denn es geht noch schlimmer. Die Komplexität der Handlung ergibt sich erst nach und nach, wenn sich ein Handlungsstrang in den anderen fügt. Vieles gewinnt dadurch an Logik. Was nicht so sehr geglückt ist, ist die Vorstellung von Timmy was ursächlich für die ganzen Erdabsenkungen auf dem Friedhof sein könnte, denn das ist genau das, was im Buch wirklich passiert, ohne dass man sich sowas in Wirklichkeit vorstellen könnte. Das wirkt dann doch etwas gekünstelt und zu sehr vom Autor gewollt. Ansonsten ist dieses Buch aber ein hervorragender Roman, der nicht nur im Horrorsektor angesiedelt werden kann und auf jeden Fall eine Sichtung wert ist. Von mir gibt es 09/10 Punkte.

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