Stephen King - Mr. Mercedes

Eigentlich wäre für die Arbeitsuchenden eines morgens im April 2009 alles völlig in Ordnung gewesen, wenn da nicht ein Verrückter mitten in die Menschenmasse gefahren wäre. Mit einem Mercedes. Und es gab viele Verletzte und 8 Tote. Und Detective Bill Hodges konnte den Fall bis zu seiner Pensionierung im Folgejahr nicht aufklären. Doch als wäre dies nicht schon genug, meldet sich der Attentäter plötzlich bei Hodges, und will ihn zum Narren halten. Und er will ihn vernichten, so wie er es mit Olivia Trelowny gemacht hat, als er sie dazu brachte Selbstmord zu verüben. Und genau das möchte Mr. Mercedes ebenfalls erreichen. Und deshalb nimmt er Kontakt mit Hodges auf, nichtsahnend, dass das Gegenteil der Fall ist: Der Abenteurer- und Ermittlergeist ist in Hodges wieder entfacht. Aber damit nicht genug: Es sollen weitere Personen sterben, allen voran Hodges doch dies kann und will der ehemalige Ermittler nicht zu lassen, bis es schlussendlich in einer Katastrophe enden könnte.


Wertung:


Die Inhaltsangabe ist hier mal wieder etwas schwieriger zu gestalten ohne, dass man allzuviel von der Handlung des Romans vorneweg nimmt. Alles dreht sich hier um das Verhältnis von Mr. Mercedes zu Bill Hodges und wie diese beiden miteinander umgehen. Dabei spielt die Ermittlungsarbeit eine wesentliche Rolle, was diesen Roman zu fast schon einem klassischen Krimi macht. Und dieser ist in allen Anteilen realistisch und frei von Übersinnlichem und Mysteriösem, und das lässt diesen Roman so wunderbar wirken. Wohingegen Kings Horrorromane manchmal etwas abgehoben sind, so dass die Dinge, die darin passieren, meistens nicht vorstellbar sind, so ist hier das Gegenteil der Fall, denn man bekommt sehr sehr gut einen Eindruck von Handlung und es ist fast so, als wenn diese auch in der Nachbarschaft stattfinden könnte. Es gibt einige Romane von King, die recht viel Realismus aufweisen. Letztmalig war das "Der Anschlag" und der hatte mir aufgrund des Hauptthemas gar nicht gefallen. Hier ist das durchweg anders, denn King schafft es auch ohne auf geschichtliche Hintergründe einzugehen einen hervorragenden Spannungsbogen aufzubauen, so dass man (ich zumindest) es eigentlich nicht abwarten kann, wie das Ganze dann ausgeht. Das Ende dazu noch lässt Handlungsspielraum für eine Fortsetzung, die ja bekanntlich in Form von "Finderlohn" bereits erhältlich ist. Ob sie mit "Mr. Mercedes" in Einklang steht, wird sich für mich noch zeigen.


Auch Leute, die bisher mit Stephen King nicht viel anfangen konnten, sei dieses Buch zum "Ausprobieren" empfohlen, denn es ist hier trotz der fast 600 Seiten weniger "Drumherumgeschreibe" vorhanden, als dass bei King manchmal der Fall ist. Es geht sozusagen gleich von Anfang an los, und auch das gefällt mir hier sehr gut. In meinem persönlichen King-Ranking landet "Mr. Mercedes" nach "Wahn" und "Glas" auf Platz drei und erhält ebenfalls wie die anderen beiden 10/10 Punkte.

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